Eine Hausgeburt

Erstens kommt es immer anders, zweitens als man denkt

 

Bea hat ihr Baby zu Hause entbunden. Aber wie es so oft im Leben ist, kam doch noch alles anders. Meine liebe Kollegin Bea von dem Blog LifestyleMommy erzählt euch heute von der Geburt ihrer kleinen Tochter. Eine wunderschöne Geburt, die aber leider nicht so endete, wie man es sich wünscht. Komplikationen traten auf. Aber lest selbst… 

 

„Hallo Zusammen,

vielleicht stelle ich mich erst einmal kurz vor. Mein Name ist Beatrice und ich berichte auf LifestyleMommy aus einem lauten, wilden, kunterbunten aber wunderschönen Leben mit drei Wirbelwinden! Ihr findet dort Inspirationen aus der Küche für Groß und Klein, einfache aber wirkungsvolle DIYs, Einblicke in unser Zuhause und natürlich ein paar (viele) Worte über den Alltag mit drei Kindern.

Als Janina mich fragte, ob ich meine Hausgeburt hier teilen möchte, wusste ich erst nicht so recht, denn wie die Überschrift schon sagt: Erstens kommt es immer anders, zweitens als man denkt.

Schon relativ früh in der dritten Schwangerschaft stand für mich fest, dass ich nach einer komplikationslosen ersten stationären Entbindung, einer sehr schnellen und entspannten zweiten (amulanten) Geburt unser kleines Wunder Zuhause entbinden möchte.  (mehr …)

Katja ist Studentin, Tennis-Ass und Mutter eines zuckersüßen Jungen. Und eine fröhliche und wunderschöne Seele ist sie noch dazu. Wie Katja ihre erste Geburt erlebt, das erzählt sie euch heute. 

Ihr habt auch was zu erzählen? Dann meldet euch gern bei mir. 

Eine Geburt muss nicht immer schmerzhaft sein!


Hallo, ich heiße Katja, bin 24 Jahre jung und Mama meines kleinen einjährigen Sohnes – Rafael. 

Dieses Jahr flog so schnell vorbei, dass ich noch gar nicht richtig realisieren konnte, dass ich nun schon kein Baby mehr habe, sondern ein Kleinkind.. Obwohl, wenn ich so überlege, wird Rafi bestimmt auch noch mit 70 Jahren mein kleines süßes Baby sein. Ich möchte euch gern von meiner Geburt mit Rafa erzählen. Vielleicht kann ich ja der ein oder anderen Frau ein wenig die Angst nehmen. 

Meine Schwangerschaft verlief sehr entspannt. Abgesehen von den ersten drei Monaten, in denen ich mit schlimmster Übelkeit zu kämpfen hatte. Ich war bis zum Tag X {der Geburt} ständig aktiv unterwegs und fragte mich, wann bei mir wohl das Sodbrennen, die schlaflosen Nächte, die Rückenschmerzen und schmerzhaften Tritte in die Rippen beginnen, über die meine schwangeren oder „schon Mami“ Freundinnen berichteten. Der 26. März 2015 war mein ET. Ende März verspürte ich immer noch solch eine Leichtigkeit, dass ich das Gefühl hatte, nicht Ende März sondern vielmehr im Sommer mein Kind zu bekommen. Da ich es, wie wohl jede werdende Mama, kaum erwarten konnte, meinen Sohn in die Arme zu schließen, hatte ich bereits im Februar meine Krankenhaustasche gepackt. 

Am 28. März stand ich dann um ca. 3 Uhr zum nächtlichen Toilettenbesuch auf und merkte, dass ich ein wenig Schmerzen verspürte. Diese waren nicht viel anders als Menstruationsschmerzen. Was wurde getan? Natürlich eine Wehen-App heruntergeladen. 🙂
Da die Schmerzen nur jede 10 Minuten wiederkamen, entschloss ich mich dazu, weiter zu schlafen. Zuvor weckte ich jedoch noch meinen Mann und teilte ihm mit, dass ich heute gebären werde und er bitte nicht zur Arbeit gehen soll. Ich schlief selig ein. Mein Mann Max verfiel hingegen in Panik. Als ich dann um 9 Uhr in der Früh aufwachte, erfuhr ich, dass er nach dieser Informationen kein Auge zumachen konnte, schon dreimal gefrühstückt hatte und meine Krankenhaustasche schon im Flur platziert war. Die Wehen-App sah die Wehen nun alle 8 Minuten kommen und wir riefen deswegen in der Uniklinik an und fragten um Rat. Daraufhin wurden wir um 14 Uhr zum CTG in die Klinik bestellt. Am Nachmittag dort angekommen, zeigte das CTG regelmäßige Wehen im 10-Minuten-Takt. Mir ging es jedoch noch immer super, abgesehen vom Bauchziehen. Als dann noch die Ärztin kam und meinte, dass mein Muttermund erst zu 1 cm offen sei, war ich schon bereit in den Kreißsaal einzuziehen. Meine Träume wurden jedoch schnell zunichte gemacht und man berichtete mir, dass ich  nach Haue fahren und erst wieder kommen soll, wenn {Zitat der Ärztin} „Sie das Gefühl haben, gleich sterben zu müssen!“.


Um mich etwas zu trösten, fuhr mich mein Mann zum einkaufen. Frust-Essen-Shoppen. Wir kauften mir eine Lasagne und eine riesige Tüte Gummitiere. Zuhause angekommen machten wir uns dann einen schönen Tag und Abend mit DSDS und ganz viel Essen. Denn bei uns kursiert die Einstellung/ das Sprichwort „Iss viel, so lange alle denken, dass du nur wegen der Schwangerschaft „dick“ bist“. Um etwa 23 Uhr waren die Schmerzen nun öfter zu spüren. Alle 3 Minuten. Max forderte mich auf, mich anzuziehen, damit wir in die Klinik fahren könnten. Woraufhin ich meinte, dass das Gefühl „des gleich sterben zu müssen“ noch immer ausblieb. Egal, meine Aussage wurde überhört, ich wurde ins Auto geladen und in die Klinik gefahren Dort angekommen wurde wieder ein CTG geschrieben. Der Muttermund war zu diesem Zeitpunkt 2 cm offen, Wehen – keine. Wie keine? Ich will nicht wieder nach Hause. 

Da alle Kreißsäle frei waren, durften wir trotz des Befundes in einen Saal einziehen. Mein schickes Nachthemd angezogen, durfte ich dann mit Max zwei Stunden Treppensteigen gehen. Um 3 Uhr Nachts war der Muttermund noch immer auf 2 cm und wir beschlossen, dass mein Mann Max nach Hause fahren sollte, um etwas zu schlafen und ich mich im Kreißsaal hinlegen würde, so dass wir am nächsten Morgen um 9 Uhr weitermachen könnten. Ich schlief schnell ein und schlief auch wirklich bequem. Nach zwei Stunden merkte ich dann durch den Schlaf hindurch, dass meine Schmerzen irgendwie stärker wurden, nicht viel, aber stärker.

Ich rief eine Hebamme und wurde untersucht. Der Muttermund war 9 cm offen. Wie? Im Schlaf? Ja! 

Sie bekommen jetzt ihr Kind“ sagte die Hebamme. Und ich nur so: „Halt, das kann noch nicht kommen. Mein Mann schläft zu Hause„. Max war zwanzig Minuten später da. Nicht sehr schöne 20 Minuten, jedoch noch immer erträglich. Max kam in den Kreißsaal reingerannt, nahm meine Hand und mit nur zwei weiteren Presswehen war unser kleiner Mann da. 

Diese Euphorie, die Gefühle, diese wahnsinnigeLiebe, die einen erfüllt, wenn man sein eigenes Kind auf die Brust gelegt bekommt. Es das erste Mal sieht, hört, fühlt.. Unbeschreiblich. Wunderschön. 

Die Geburt war solch ein tolles und spanendes Erlebnis. Es muss nicht immer mit schlimmsten Schmerzen verbunden sein. Es geht auch anders. Der 29. März ist nun einer der schönsten Tage in meinem Leben. Er hat uns nicht nur neue Erfahrungen geschenkt, sondern auch unseren Lieblingsmenschen. Zurückblickend auf die Geburt kann ich mit Gewissheit sagen, dass ich zu  keinem Zeitpunkt an meiner Schmerzgrenze war. Weder Akupunktur noch Yoga habe ich in der Schwangerschaft betrieben. 

Ich hoffe sehr, dass ich euch eventuell etwas die Angst vor der Geburt nehmen konnte oder es wenigstens für euch interessant war, unsere Geburtsgeschichte zu lesen. Gern könnt ihr uns auch auf Instagram {@katerinapetrik} fragen. Und solltet ihr noch Fragen zur Geburt selbst haben, stellt sie mir gern. 

Und vielen lieben Dank auch an Janina, für die Möglichkeit mal etwas anderes zu schreiben, als wissenschaftliche Arbeiten über Philologie. 

Eure Katerina