ICH BIN GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN!
LIEBE IM KOPF

Zehn Jahre und das ist erst der Anfang
– Gedankenkarussell

Vor zehn Jahren hab ich angefangen, mit diesem bloggen. Ohne zu wissen, was ich da eigentlich tue. Ich wusste nicht einmal, dass ich blogge. Ich hab einfach was aus meinem Leben geteilt. Outfits, meine Einkäufe, sowas eben. Nicht wirklich viel mehr. Irgendwann dann aber, begann ich, Menschen auch die Tür zu meinen Gedanken zu öffnen. Ich bat sie herein, in meine gute Stube. Öffnete mein Herz und meine Seele. Vertraute darauf, dass dies richtig ist. Vertraute außerdem darauf, dass man achtsam damit umgehen würde.

Ich teilte schöne Momente, ich teilte aber auch Sorgen.
Ich ließ an Erfolgen und Misserfolgen teilhaben.
Ich zeigte mich stark und ich zeigte mich schwach. Ich machte viel richtig und vieles falsch. 

Ich lernte. Und ich wuchs menschlich daran. 

Ich erzählte einfach frei von der Leber und gerade heraus. Genau das fühlte sich richtig an. Ich bin ein Mensch, der schon immer auf sein Gefühl vertraut. Der genau diesem „Bauchgefühl“ folgt. Ich wusste, dass ich mit meinen Texten berühren kann. Ich wollte Mut machen, wollte bestärken, wollte inspirieren und manchmal wollte ich mir auch einfach mal Luft machen. Ganz intuitiv hab ich auf mein Gefühl vertraut. Hab mich sehr nahbar gezeigt, hab mich geöffnet. Das, was ich zeigte, war ich, war immer sehr nah dran an dem, was ich auch wirklich bin und fühle. Der Blog und all die Texte, die mitten aus meinem Herzen auf digitales Papier flossen, das war mein Leben und ist nun meine Vergangenheit. 

Es war (und ist) für mich das wundervollste dieser Welt, wenn mir Frauen schrieben (und schreiben), dass ich ihnen auf irgendeine Weise (welche auch immer) etwas geben konnte oder kann. Nur deshalb mach ich das auch heute noch. Weil ich hoffe, dass ich etwas mitgeben kann. Dass ich ermutigen kann. Dass ich zeigen kann: „Du bist nicht allein!“. Ich trage gewisse Mails und Nachrichten von Leserinnen bis heute in meinem Herzen. Die Rückmeldung, die ich teilweise bekommen darf, ist für mich kostbar und damit etwas, das mich wiederum ermutigt, weiter zu machen. Diese Rückmeldungen sind alles für mich! 

Mir schrieb mal eine Frau und Mutter, dass sie sich unter der Geburt ihres ersten Kindes an meinen Text erinnerte. Daran, dass ich schrieb, dass es mir enorme Kraft für den Endspurt gab, als ich nach dem bereits geborenen Kopf fühlte. Dass sie deshalb auch nach dem Köpfchen ihres Babys fühlte und ihr das half. DAS, das sind die Momente, die, die mich ermutigen und für die ich dankbar bin. 

Ich hab in meinem Leben echt verdammt viel Mist erlebt. Ich hatte es nicht immer leicht. Ganz und gar nicht. Eigentlich ist es sogar so, dass es einem kleinen Wunder (für mich!) gleicht, dass ich heute da bin wo ich bin. Gewissen Statistiken zufolge, ist das sogar eher ungewöhnlich. Blicke ich zurück, auf das, was mein Leben war, dann fühle ich viel. Allem voran bin ich Stolz, aber auch sehr dankbar. Mein Weg war ein (oftmals sehr) harter Weg. Manchmal war es ein Kampf. Es brauchte viel Biss, es brauchte Fleiß, Durchhaltevermögen und es brauchte eine Vision. Und es gab diese Momente, wo ich dachte, ich ergebe mich allem. Wo ich dachte, es ist eigentlich alles ganz ok so. Vielleicht will ich einfach zu viel. Dem Himmel sei Dank hab ich nie aufgehört, mehr zu wollen für mich und mein Leben, und später für mein Kind und mich. 

Zehn ganze Jahre nehme ich euch also bereits mit auf meiner Reise mit dem Namen „Leben“. In diesen zehn Jahren ist vieles passiert. Ich bin gewachsen – von einer zutiefst verunsicherten jungen Frau hin zu dem Menschen, der ich jetzt bin. Mit jedem Tag lerne ich. Sammle Erfahrungen, arbeite an mir und bin meiner Mitte näher gekommen als jemals zuvor. Die Unsicherheit ist gewichen. Meistens. Die Unruhe hat der Ruhe Platz gemacht. Das lädierte Selbstwertgefühl ist gewichen und heute bin ich die meiste Zeit voller Vertrauen in mich. Ich bin glücklich. Mal mehr, mal weniger – aber so grob, im Großen und Ganzen, bin ich glücklich. Und dieser Weg zu diesem unaufgeregtem Glück war lang. Es hat Zeit gebraucht, zu verstehen, dass Zeit, neben Gesundheit, mein höchstes Gut ist. Und es brauchte gewisse Erfahrungen, um zu begreifen, dass ich meinen Fokus auf mich legen muss. Getreu dem Motto: YOUR BUSINESS IS YOU! Ich habe es abgelegt, nach links und rechts schauen. Ich habe aufgehört, andere beeindrucken oder ihnen gar gefallen zu wollen. Ich habe aufgehört, anderen etwas zu neiden. All das und so viel mehr, hab ich geschafft. Und es fühlt sich gut an. Friedlich. Richtig. 

Zehn Jahre. 2009 tat ich meine ersten Schritte im Social Web. 2010 rief ich meinen Blog ins Leben. Zehn Jahre, in denen ich einen Studienabschluss (mit Kind) erworben und gefühlt zwanzig Jobs hatte. In denen ich mich selbstständig gemacht und drei Kinder geboren habe. Mit einem Mann an meiner Seite, der immer das beste aus mir herausgekitzelt hat. Der mich ermutigt und immer an mich geglaubt hat. Manchmal kann ich es selbst nicht glauben. Zehn Jahre, wie zwei verschiedene Leben, wie zwei vollkommen unterschiedliche Menschen. Die Sache mit dem Leben ist schon eine abgefahrene. Irgendwie bin ich noch immer die Gleiche. Die Janina, die viel (zer-)denkt, manchmal viel zu feinfühlig, chaotisch, bunt, offen, herzgeleitet. Und doch bin ich eine Andere. Eines habe ich mir bis heute zum Glück behalten, Vertrauen. Vertrauen in mich, das Leben und Vertrauen in den Menschen.

Ich bin gekommen, um zu bleiben!

 

 

Mehr Texte aus der Kategorie „Gedankenkarussell“ lest ihr HIER
und HIER findet ihr mich auf Instagram.

*Werbung

 

Eine Danksagung

Mein Freund,

wir kennen uns schon mein halbes Leben. Und ja, seitdem gehen wir diesen, meinen, Weg gemeinsam. Du stets an meiner Seite. Tag für Tag, bei Regen und bei Sonnenschein, – in allen Lebenslagen. Du hast alles mitbekommen, hast mich begleitet und unterstützt, wo du nur konntest.

Schon in meiner Schulzeit konnte ich mich immer auf dich verlassen und später, im Studium, da warst du mein treuester Begleiter und meine größte Stütze. Stunden über Stunden haben wir gemeinsam an Projekten gesessen. Haben Hausarbeiten getippt und an Formatierungen gearbeitet, haben Präsentationen über Präsentationen erstellt und nebenbei noch gearbeitet. Das war eine verdammt aufregende Zeit. Kräftezehrend, aber auch spannend und schön. Unvergesslich. Lehrreich. (mehr …)

Ein Lebenslauf muss nicht aalglatt sein. Ganz und gar nicht.

Schluss, aus, Ende. Ich war jung und ich wusste nur eines sicher, ich will arbeiten. Ich möchte einen Berufsausbildung machen. Nicht mehr nur stumpf Theorie pauken. Ich möchte Geld verdienen, selbstständig sein, ausziehen, mein Leben leben. Und so setzte ich mich hin und schrieb Bewerbung für Bewerbung. Damals noch von Hand. Was haben sich die Zeiten geändert. Verrückt ist das, nicht wahr?! Ein Bewerbungsanschreiben per Hand zu schreiben. Wow, ich bin alt.

Und da ich damals so jung war, mich selbst kaum kannte und nicht wusste, wohin ich {beruflich} eigentlich möchte, schreib ich viele Bewerbungen – ganz ohne großen Plan. Ich habe den Politik- und Geschichtsunterricht immer sehr genossen. Ich mochte Deutsch, ich mochte Gesellschaftskunde. All das. Aber was kann ich daraus machen? Auf so ziemlich jede Bewerbung, die ich schrieb, bekam ich eine Zusage. Ein Dilemma. Denn eigentlich packte mich keine der Stellen so richtig. Und dann kam die Zusage vom Landtag, dem öffentlichen Dienst. Ja, und so nahm ich die Stelle an. War es doch noch die beste Wahl – mochte man der Begeisterung meiner Großeltern und Eltern glauben. (mehr …)

Die wunderbare Elisabeth {bei Instagram lottalove_usa} lebt mit ihrer Tochter in den USA. Wie das so ist, in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und was für Unterschiede es zu Deutschland gibt – das erzählt sie uns heute. Ganz herzlichen Dank an dich, Elisabeth. 
 
 
Arbeiten bis die Fruchtblase platzt
Amerika, das Land ohne Mutterschutz 
 
 
Ich bin fassungslos. Jeden Mittwoch Vormittag. Da bin ich in der Bücherei. Vorlesestunde für Kinder von 0-2 Jahren. Und da, vor der großen Tür, hüpfen, krabbeln, essen und weinen die Kleinen und warten bis es endlich los geht. Meine Tochter ist fast die Einzige, die mit ihrer Mama da ist. Die meisten anderen Kinder kommen mit ihrer Tagesmutter (in den USA „Nanny“ genannt), denn ihre Eltern haben keine Zeit. Sie müssen arbeiten. 
 
Amerika ist das einzige entwickelte Land auf der Welt, in dem es bis heute noch keine bezahlte Elternzeit, keinen bezahlten Mutterschutz gibt. Hier schuftet eine Schwangere bis die Fruchtblase platzt – und unter Umständen noch danach für ein paar Stunden. Und genau das macht mich fassungslos, wütend –  und dankbar. Dankbar, dass ich als Deutsche nicht unter diesem Druck ein Kind bekommen muss. 
 
Was das wirklich bedeutet, in einem Land ohne Mutterschutz zu leben, habe ich im Geburtsvorbereitungskurs realisiert. Da wurden wir Schwangere mit praktischen Tipps ausgestattet. Ab der 34. Woche sollten wir einfach immer ein paar Wechselklamotten und Handtücher dabei haben. Wenn dann während der Arbeit die Fruchtblase platzt, könne man sich umziehen und ein Handtuch auf den Stuhl legen. Oft setzten ja die Wehen erst ein paar Stunden später ein. Wenn diese dann nicht mehr auszuhalten seien, sollte man natürlich ins Krankenhaus gehen. Ich dachte wirklich erst, die Hebamme macht einen komischen Witz. Doch das war leider keiner. Und. Ich. War. Sprachlos.
 
Und so muss die Frau, die sich entscheidet ein Kind zu bekommen, eben in den sauren Apfel beißen – und einfach irgendwie klarkommen. 
 
Drei Monate Mutterschutz sind von den meisten US-Unternehmen ab einer bestimmten Größe  gewährleistet, diese sind dann aber unbezahlt. Und deshalb arbeitet hier jede Frau bis zum Tag der Geburt. Schließlich möchte sie so lange wie möglich frei haben, wenn das Kind da ist. 
 
Denn auch nach der Geburt ist hier jede Neu-Mama ganz schön auf sich gestellt. Hebammen, die vor, geschweige denn nach der Entbindung einem mit Rat, Liebe und Sicherheit zur Seite stehen, gibt es hier nicht. Genauso wenig gibt es Angebote wie Rückbildungskurse.  Das einzige, was ich finden konnte sind „Baby and Me“-Yogakurse, die von vielen Yogastudios angeboten werden. Zumindest in größeren Städten. 
 
So habe ich fast alle meine lieben Mama-Freundinnen kennengelernt. Under anderem auch Debbie. Ich werde nie vergessen, wie mir diese glückliche und vom Schlafentzug gezeichnete Mama sieben Wochen nach der Geburt ihres Sohnes von der Suche nach einer geeigneten Kinderbetreuung erzählte. Mit dem Baby im Arm und Überforderung in den Augen schilderte sie, wie sie verzweifelt jeden Tag Bewerbungsgespräche mit jungen und älteren Frauen aus Mexico, Thailand oder Kenia führte. Jeden Tag die Hoffnung diejenige; die Richtige zu finden. Die, der man das eigene, kleine, hilflose Baby morgens in die Arme legt und ohne Sorge das Haus verlassen kann, um zu arbeiten. Diejenige, der man blind vertraut und das Teuerste anvertraut.  Ich spürte, wie Debbies Mutterherz blutete und bekam allein schon bei dem Gedanken mein drei Monate altes Baby mit jemandem anderen von Montag bis Freitag zurück zulassen einen dicken Kloß im Hals. 
 
Stillen, das war Debbie ganz wichtig, wollte sie weiterhin. Auf die stillende, arbeitende Mutter haben sich die meisten Arbeitgeber in den USA eingerichtet und stellen sogenannte Pump-Rooms zur Verfügung. Ein Raum, indem die frisch gebackene Mutter Milch abpumpt, die dann die Nanny dem Baby am nächsten Tag verfüttert. Welch netter Service. Wie bequem. Wie… fortschrittlich? 
 
Meine Bekannte Hope wollte dies nicht. Sie, eine erfolgreiche Anwältin, kündigte ihren Job, weil es in ihren Augen sinnlos war, dass fast ihr gesamtes Gehalt in die Kinderbetreuung gegangen wäre. „Da bleibe ich doch lieber zu Hause bei meinem Sohn“. Sie musste sich entscheiden. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, blieb ihr keine Wahl. 
 
Wenn ich dann meine Freundinnen erschüttert anschaue und ihnen erzähle, wie das System in Deutschland funktioniert – denken sie, sie hören nicht recht. 
 
Meine Tochter ist jetzt ein Jahr. Seit dem sie 9 Monate alt ist, habe ich wieder angefangen als Journalistin freiberuflich zu arbeiten – und war im US-Bekanntenkreis eine der letzten, die nach Geburt wieder in den Beruf einstieg. Und dann noch nicht mal vollzeit. Während in Deutschland die arbeitende Mutter leider häufig noch als Rabenmutter betitelt wird – übrigens, das Wort „Rabenmutter“ existiert im Englischen nicht – habe ich hier eher fast das umgekehrte Problem: Seit dem meine Tochter drei Monate alt ist, muss ich erklären wieso. Ich. Noch. Nicht. Arbeite. Manchmal fühlte ich mich sogar schlecht. Faul. Dachte: um Himmels Willen, du kannst ausschließlich für dein Baby da sein und es versorgen und machst sonst nichts? Und irgendwann verstand ich: Die Amerikaner kennen es einfach nicht anders und sind erstaunt, dass es Länder gibt, in denen die Familie auch vom Staat anerkannt und unterstützt wird.
 
Nun, ich arbeite also wieder und ich genieße es neben storytime, Play Dates und Babysport wieder etwas anderes zu tun. Meine Arbeit fühlt sich so an, als täte ich etwas für mich. Ich kann meinen Kopf anstrengen, meine Horizont erweitern und verdiene mein Geld. Das ist großartig. Und seit dem ich arbeite, genieße ich noch mehr die Stunden und Tage mit meinem Mädchen.  Doch ich hatte die Wahl und die Freiheit und das bleibt in Amerika den meisten Mamas einfach verwehrt.  Und oft haben die sogar das Gefühl doppelt draufzuzahlen: „Dann kommst Du nach Hause, willst nur noch Dein Baby in den Arm nehmen und dann dreht sich das nur weg und will lieber zur Nanny. Das tut weh. Jedes Mal ein Stich ins Mamaherz“, sagte meine Freundin neulich. 
 
Heute werde ich wieder in die Bücherei gehen und auch diesmal werde ich auffallen als Mama. Ich liebe es, jedes Mal zu sehen, an welches Lied, welchen Reim und an welches Fingerspiel sich meine Tochter erinnert. Auch viele Nannys sind wirklich mit Herzblut dabei. Es gibt aber auch welche, die tippen gelangweilt in ihr Handy. 
 
Vergangene Woche saß dort eine Nanny, die hat die Zeit genutzt, um ein Schläfchen zu halten. Das ertrage ich kaum. Weil ich genau weiß, dass die Mama von dem Kind so viel dafür geben würde, selbst dabei zu sein und mit ihrem Kind das alles zu erleben. 
 
Ich bin fassungslos. Nicht nur jeden Mittwoch Vormittag.
 

 

„Und was machst du so, beruflich?“

Ist das nicht immer genau die Frage, die gefühlt in jedem zweiten Satz gestellt wird? Ja, ist sie. Es scheint, als würde jeder sich über seinen Job definieren. Oder das Gegenüber ist einfach an der eigenen Tätigkeit interessiert. Die Job-Frage kommt (fast) immer. Man kann die Uhr danach stellen. 
Dementsprechend oft werde ich gefragt, was ich mache. Gerade jetzt, in diesem Moment, sitze ich auf der Couch, esse vegane Bolognese und tippe an diesem Post. Das mache ich immer so. Jeden Tag. Auf der Couch sitzen und vor mich hin faulenzen. Nein. Überraschung – natürlich stimmt das nicht.  Ich studiere etwas im Bereich Medien. PR, um ganz genau zu sein. Und ich arbeite nebenher. Nein, der Blog ist nicht mein Beruf. Ich bin kein Vollzeit-Blogger. Meine Eltern haben uns immer eins vorgelebt „von nichts kommt nichts“ und „ohne Fleiß kein Preis!“ oder zumindest so ähnlich. Und das ist gut so. Ich arbeite viel. Schon immer. 
Erst letzte Woche habe ich meine Praxisphase beendet. In meinem Studium sind einige Monate Praxisphase vorgesehen und ich muss sagen, das ist toll. Das Erlernte in der Praxis umzusetzen, den Arbeitsalltag in dieser Branche zu erleben – mir hat das unheimlich gut gefallen. Seither arbeite ich weiter für dieses Unternehmen. Zuständig bin ich dort für die Suchmaschinenoptimierung, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich betreue ich weitere Unternehmen, sorge für Content und pflege die Social Media Kanäle. 
Ausbildung oder Studium?
Wie immer, musste ich auch hier alles haben. Also Ausbildung und Studium. Seit meinem 14. Lebensjahr jobbe ich nebenher. Ich habe vieles probiert, einiges wieder gelassen und Erfahrungen gesammelt. 
Direkt nach Beendigung der Schule habe mich für eine Lehre entschieden. Ich schrieb Bewerbungen, damals noch von Hand – ganz oldschool, und bekam einige Zusagen. Da mich das Thema Politik aber schon immer sehr reizte, entschied ich mich letztendlich für den Landtag als Ausbildungsbetrieb. Drei Jahre zur Kauffrau für Bürokommunikation. Was soll ich sagen – ich habe mich zu Tode gelangweilt und lange Zeit habe ich mich von allem, was mit Politik zusammenhängt, stark distanziert. Der Reiz Politik war (vorerst) verflogen, ja – das Interesse war regelrecht in Enttäuschung und Unmut gekippt. Dementsprechend war ich die Ausbildung über faul wie die Nacht und machte, glücklicherweise, dennoch einen sehr guten Abschluss. Damit hätte nicht einmal ich gerechnet, so doof fand ich das damals alles! So ist das bei mir irgendwie immer. Wenn ich an etwas überhaupt gar keine Freude habe, es mich nicht interessiert und ich da mit der sogenannten „Null Bock“-Einstellung rangehe, dann bringe ich immer die höchsten Punktzahlen nach Hause. Liegt mir aber etwas sehr am Herzen, dann setz ich mich ungewollt so unter Druck und mache mir das Leben damit unnötig schwer. Naja. Ist wohl bei fast Jedermann so. Im Anschuss wurde ich übernommen und war noch knapp zwei Jahre in meinem Ausbildungsbetrieb. 
Dann kam klein Anni auf die Welt und ich blieb vorerst mit ihr zu Hause. Aber das Daheim-sein lag mir nicht. Zumindest nicht auf Dauer. Deshalb dauerte es nicht lange und ich arbeitete bei einer Autovermietung, um dann nach einer Weile zu einer anderen zu wechseln. Das war ein Spaß. Wessen Herz für Autos schlägt, dem kann ich das nur empfehlen. Auch bei H&M habe ich mal gearbeitet. Das hat mir ebenfalls unfassbar viel Freude bereitet. Der enge Kundenkontakt – das macht mich glücklich. Wenn du jemanden vor dir hast, ihm helfen kannst und er mit einem Lächeln den Shop verlässt. Zu schön das Gefühl. Das tolle Team mit dem ich gearbeitet habe – so tolle Mädels. Das war wirklich eine schöne Zeit! Im Anschluss habe ich zwei kleine zuckersüße Jungs betreut. Auch über das Studium. Das hat mir ebenfalls sehr viel Glück beschert. 
Das Jura-Studium
Irgendwann aber, fehlte mir etwas und ich wollte unbedingt noch etwas für mich tun. Meinen Kopf fordern. Mehr machen, lernen. Und so kam ich dann zum Jura-Studium. Immer war klar, wenn ich noch einmal studiere – dann Jura. Meine Chefin in der Verwaltung war Juristin und die war tough – unglaublich tough. Das hat mich schon damals sehr beeindruckt. Und ja, so kam’s zu Jura. Ich habe mich beworben und gar nicht damit gerechnet, überhaupt direkt einen Platz zu bekommen. Aber so oft im Leben, hatte ich einfach sehr viel Glück und konnte direkt zum nächsten Semester anfangen. Die Vorfreude war riesig, die Motivation groß und die Enttäuschung kam bald. Ich fand mich wieder in einem riesigen Studiengang, in dem krass aussortiert wird. Da achtet keiner auf den Menschen dahinter. Enger Kontakt zu Professoren? Fehlanzeige. Ja, Jura – ein harter Ellenbogen-Studiengang. Zudem die Anforderungen, der Druck. Wenn man Tag für Tag, sechs – ja, wenn nicht sogar sieben Tage die Woche von Morgens bis Abends in der Bibliothek sitzt und büffelt und es dann gerade für Mittelmaß reicht. Das ist Enttäuschung pur und als kleiner Steinbeißer pusht man sich noch mehr, will noch mehr schaffen, noch mehr tun und letztendlich ist der Druck kaum noch auszuhalten. Irgendwann, es war ein harter und langer Prozess, hab ich für mich entschieden, dass dieses Studium nicht meins ist. Nicht das, was ich mir erwünscht und auch erwartet habe. Loslassen ist manchmal nicht so einfach. Ich bewarb mich währenddessen auf einige andere Studiengänge und bekam tatsächlich auch überall Zusagen. War aber noch nicht bereit ganz loszulassen. Als ich aber von dem PR-Studium in Hannover las, da wusste ich – das ist es. Ich bewarb mich direkt und sagte mir:  „..falls du einen Platz bekommst, dann ist das ein Zeichen und du ziehst den Cut durch!“. Ha. Und da kam sie, die Zusage. 
Das PR-Studium
Seither studiere ich nun PR und das war die allerbeste Entscheidung meines Lebens. Ein sehr praxisnahes Studium in kleinen Kursen. Viel, ja fast ausschließlich, Gruppenarbeit. Enger Kontakt zu den Professoren und Dozenten. Ich könnte mich wahrlich nicht glücklicher schätzen. Ein toller Studiengang, der mir sehr viel Freude bereitet.

Fragen? Her damit!

Wenn Ihr Fragen zum PR-Studium habt, schießt (in den Kommentaren) los. Ich versuche gern, sie nach besten Wissen und Gewissen zu beantworten. 

Seid Ihr mit eurem Studium glücklich? Entspricht es euren Erwartungen? Habt Ihr schon einmal gewechselt oder euch für etwas komplett Neues entschieden? 
So, und nun bekommt Ihr noch ein Outfit – das ich beim stöbern auf meinem PC entdeckt habe. Zwar schon alt, aber noch immer ganz nach meinem Geschmack. Ich denke diese Kombi werde ich die Tage genau so wieder einmal ausführen. Und überhaupt – wie konnte ich diese Schuhe vergessen?!

Leather Jacket – Zara
Jeans & Sunnies – Mango
Shirt – H&M Men
Pumps – Zara