Bilder von Natalie Shelton

..über hohe Leistungsansprüche und Versagensängste! 
Was hat Superwoman eigentlich mit dem Duracell-Häschen zu tun?
Das kleine Mimi-Kind schläft, die große Anni-Maus ist in der Schule und ich sitze hier. Auf meiner Couch, ganz allein. Es ist still und ich denke nach. Ich habe diesen Text immer wieder neu begonnen und wieder gelöscht. Gar nicht so einfach, meine Gefühlswelt in Worte zu fassen. Wow. Was war das für ein Jahr. 
Die letzten Monate waren aufregend, anstrengend, schön, spannend, fordernd, nervenaufreibend und kräftezehrend. Nein, nicht immer war alles schön. Nicht immer alles einfach. Nichts da. Ich bin nicht Superwoman und es geht mir auch nicht alles immer easy peasy von der Hand. Schön wär’s. 
Jetzt, da so ganz langsam Ruhe eingekehrt, merke ich erst, was ich geleistet habe. Wie sehr ich zum Teil über meine körperlichen Grenzen gegangen bin. Ich habe es gespürt, aber nicht darauf gehört. Mein Körper wollte mir sagen: „Stop, es reicht. Schalt einen Gang zurück!“ In den letzten Wochen wurde mir das immer bewusster. Es fiel mir zunehmend schwerer, morgens aufzustehen und mein Programm abzuarbeiten. Viele, viele, sehr sehr viele Nächte musste ich mit nur sehr sehr wenig oder gar keinem Schlaf auskommen. Mimi war kein guter Schläfer. Und dennoch war jeder Tag voll verplant – Uni, Arbeit, Haushalt, Kinder, Partnerschaft, Familie, Freunde. Mein Kalender half mir dabei, nicht den Überblick zu verlieren. Ich wollte alles besser als gut machen, alles super hinbekommen, auf allen Hochzeiten gleichermaßen glänzen. Aber das ist nicht immer möglich. Manchmal muss man Abstriche machen. Davon wollte ich aber nichts hören. Ganz im Gegenteil. Oft hat mich die Angst zu versagen gequält. Versagen – allein das Wort. Die Angst davor war riesig. 
Also bin ich von Pflichtveranstaltung zu Pflichtveranstaltung gerannt, habe die restlichen Veranstaltungen zu Hause vor- und nachbereitet, habe Hausarbeiten und Klausuren geschrieben, habe gearbeitet, den Blog vorangetrieben, wollte die beste Mama, Hausfrau, Partnerin und Freundin sein. Bereits vier Stunden nach der Geburt bin ich über das Gelände des Krankenhauses spaziert. Mit Mimi im Arm. Ganz stolz. Eine Woche später war meine „Schonzeit“ vorbei. Da bin ich wieder ganz normal meinem Alltag und meinen Verpflichtungen nachgekommen. Wochenbett? Nicht hier. Nach nicht einmal zwei Wochen saß ich wieder in der Uni. Und nun ist alles vorbei. Jetzt, da die Uni wegfällt, fühlt es sich fast an, als hätte ich kaum etwas zu tun. Dieser Druck, weg. Keine langen Blockseminare mehr, nichts. Die letzten Monate und Wochen habe ich mich oft wie ein Aufziehmännchen gefühlt. Wie der berühmte Duracell-Hase, kennt ihr ihn noch? Und jetzt komme ich dazu, die Zeit ein wenig reflektierter zu betrachten. Zu begreifen, was ich da alles geleistet habe. Irre. 
Ich bin im Zwiespalt. Einerseits bin ich verdammt stolz auf das, was ich die letzten Monate geleistet habe. Wirklich verdammt stolz. Ich war in diesen Monaten eine gute Studentin und eine sehr gute Mama, dafür eine weniger gute Hausfrau. Aber neben diesem Stolz melden sich auch Schuldgefühle zu Wort. Ich fühle ich mich schuldig, meinen Körper so an seine Grenzen und darüber hinaus gebracht zu haben. Ich bin extremst Leistungsorientert. Ein Perfektionist. Und ein kleiner Monk. Ich habe hohe Ansprüche an mich und meine Leistung/en. Ich will nicht nur gut, ich will sehr gut sein.  Viele von euch kennen das sicher. Nur setzt man sich damit auch enorm unter Druck. Ich stehe also fast immer unter eben diesem Druck. Zerbreche mir den Kopf, will noch besser sein, will noch mehr schaffen. Es fehlt mir also manchmal einfach ein kleines Stück diese Gelassenheit. Mein nächstes Projekt: Gelassenheit lernen. Und das läuft ganz gut bisher. Es tut mir gut. Und es macht Spaß. 
Viele fragten mich, ob ich es genau so noch einmal machen würde. Ein Baby im Studium bekommen, ohne auszusetzen. Nein. Das würde ich nicht. Meine ehrliche Meinung. Nein, ich würde es auf gar keinem Fall noch einmal tun. Studieren mit Kind, natürlich – sehr gern. Aber nicht die Schwangerschaft bis zum letzten Tag in der Vorlesung sitzen und Hausarbeiten schreiben. Nicht nur sieben Tage nach der Entbindung wieder voll einsteigen. Nein. Das würde ich nicht noch einmal tun. Es ist machbar und zu schaffen, aber es gibt schönere und stressfreiere Wege, das alles zu organisieren. Und dennoch, drei Monate danach, ich habe sehr viel aus dieser Zeit mitgenommen. Ich weiß nun, was ich leisten kann. Nämlich so ziemlich alles, was ich mir in den Kopf gesetzt habe. Und das ist ein tolles Gefühl. Es beflügelt. Und das macht glücklich und zufrieden.

Studieren mit Baby – so geht’s von nice to have mag. Absolut lesenswert. Kann ich euch nur ans Herz legen.

Aus & vorbei! 
Da saß ich, in unserem Vortragssaal. Mit Mimi auf dem Arm und ganz gespannt, was unsere Zweitsemester gleich präsentieren. Wochenlang haben wir mit ihnen an dem Konzept gearbeitet und nun war der Tag aller Tage. Die finale Präsentation. Aber nicht nur das – dieser Tag, der so vieles war – aufregend, spannend, traurig, voller Vorfreude und doch auch voller Wehmut. Der letzte Tag. Der allerletzte Tag an meiner Hochschule. Alles vorbei. Für immer. Keine Vorlesungen mehr. Keine Mittagspausen mit den Mädels. Nichts wird mehr so sein, wie es war. Und nun sitze ich hier und es fließen wieder die Tränen. Ich bin von der Schwangerschaft noch ganz Hormon-geschwängert. 
Fertig. Durch. Das war es. Drei Jahre an dieser Hochschule sind verflogen wie im Flug. Die spannenden ersten Wochen im Studium, in denen man so viele Erwartungen hatte. Die neuen Kommilitonen. Die vielen Gruppenarbeiten und Projekte. Um ehrlich zu sein: was war ich in den drei Jahren manchmal genervt. Und doch war es genau das Studium, was ich wollte. Es hat Spaß gemacht. Dieses Studium hat mir immer und immer wieder gezeigt, dass meine Entscheidung, beruflich umzusatteln genau die Richtige war. Als ich da letzten Mittwoch so saß und den Zweities zuhörte, mit Mimi auf dem Schoß, packte es mich schlagartig. Da wurde es mir das erste Mal so richtig bewusst: das war es nun. Wir alle werden unseren Weg gehen. Jeder für sich. In alle Himmelsrichtungen verschlägt es uns nun. 
Aber nicht nur das. Ganz bald bin ich die mit dem Bachelor. Whoop. Wahninn. Und da ja doch immer alles so ganz unerwartet kommt, ihr kennt das – weiß ich nun gar nicht, was ich tun möchte. Seit Tagen sitze ich hier und überlege, wie mein nächster Schritt wohl aussehen mag? Wo es mich hinzieht? Was mich glücklich macht? Diese drei Jahre waren so viel mehr. Drei spannende Jahre, in denen sich so viel getan und so viel verändert hat. Ich habe mich verändert – in vielerlei Hinsicht. Und ich bin angekommen in meinem persönlichen Glück. Eigentlich kann ich all diese Unsicherheiten bezüglich meiner beruflichen Zukunft wegschieben. Denn irgendwie fügt sich ja doch immer alles. Und als ich vor wenigen Tagen mein E-Mail-Postfach öffnete, hat es mir genau das wieder gezeigt. Fügung. Da war sie, die eine E-Mail. Was war und bin ich noch immer aus dem Häuschen. Und es kommt noch viel besser. Ich bin gespannt, was die Zukunft für mich geplant hat. Eins habe ich im letzten Jahr gelernt – sei weniger verbissen, lass die Dinge mehr laufen. Hör auf dein Bauchgefühlt und auf dein Herz und du kannst dir sicher sein, dass die Dinge ihren Lauf nehmen. Und zwar in die Richtung, die gut für dich ist. 
Adios Studium, hallo Zukunft. Ich freue mich auf dich. Auf ein nächstes, neues Kapitel meines Lebens.

…nach den Bildern geht es mit dem BABY UPDATE weiter!  

Baby & Mommy Update

Alter:   Seit dem 23. Juni ist unser Mimi-Mädchen nun schon drei Monate alt. Drei Monate, wow! Kaum zu glauben. Wo ist die Zeit hin. Sicher ist, diese drei Monate waren wunderschön und spannend und zum Teil auch sehr anstrengend. 
Gewicht / Größe:  Unser kleines Mädchen wiegt nun 5.800 Gramm und ist 62 cm lang. Die Vorsorgeuntersuchungen hat Mimi gut gemeistert. Und auch die Impfungen hat sie gut vertragen – kein Fieber, kein weinendes Baby. Lediglich müde war sie. Sehr sehr müde. Aktuell befindet sie sich außerdem wieder im Schub, der dieses Mal bis Juli anhalten soll. Schauen wir mal. Bisher waren die Vorhersagen von „Oje, ich wachse“ immer recht zuverlässig und passten. 

Neuzugänge für das Baby:  In den letzten Wochen ist unglaublich vieles dazu gekommen. Ich war wieder ein wenig bei Kind der Stadt unterwegs und habe u. a. einen Greifring von Sophie, der Giraffe mitgenommen. Ich habe bei Windelbar, Noppies, Baby Nova und ZARA bestellt. Bei Mango (die haben wirklich sehr süße Babysachen) und H&M habe ich auch einiges besorgt. 

Schlafverhalten / Routine:   Seit dem letzten Update hat sich sehr viel getan. Ganz plötzlich schlief Mimi spät am Abend ein und wachte erst gegen 5 Uhr wieder auf. So ging das einige Tage. Der Himmel, nach einer so langen Zeit mit kaum Schlaf. Momentan schläft sie noch immer viel besser. Allerdings wird sie in der Regel gegen 4 Uhr in der Früh wach und schläft gegen 6 Uhr wieder ein. 

Schönster Augenblick der Woche:   Es gab viele wundervolle Augenblicke. Eigentlich ist jeder Tag wundervoll und schön. Vor wenigen Wochen hat sich unser Mimi-Mädchen das erste Mal gedreht. Da saßen wir und haben uns gefreut. Wir haben es sogar auf Video. Mimi lacht sehr viel, unterhält sich und ist sehr agil und kräftig. Wir sind sehr dankbar, dass Mimi so ein gesundes Mädchen ist. 


Schreckmoment der Woche:  Der Moment, als der Herr das Mimi-Mädchen auf das Bett legte und sie sich nur ganz fix umdrehte. Gerade noch konnte ich sie auffangen. Da ist mir fast das Herz stehen geblieben. 


Meilensteine:   Mimi greift, sie „unterhält“ sich und kommuniziert mit ihrem Gegenüber. Sie dreht sich und ihre Bewegungen werden immer fließender. Das ist so spannend zu beobachten. 

Geschwister:  Anni und Mimi, die zwei sind ein tolles Team. Wenn Anni nach der Schule Heim kommt und Mimi ihre Stimme hört, strahlt sie direkt über das ganze Gesicht. Manchmal, wenn Mimi gar nicht in den Schlaf finden kann, nimmt Anni ihr kleines Schwesterchen in den Arm und setzt sich auf den Gymnastikball und schon ist Mimis Welt wieder in Ordnung. Meine Töchter. Nichts macht mich glücklicher, als die beiden zusammen. 
Stimmung:  Müdchen, ein wenig erschöpft, glücklich, stolz. 



Studium, Job & Familie: Qualitätszeiten schaffen 
Job, Studium, Familie. Haushalt, Partnerschaft, Freundschaften, Hobbys. Manchmal scheint es, als wäre das alles schwer vereinbar. Aber nein. Das ist es nicht. Mann / Frau wächst immer mit seinen / ihren Aufgaben. Ich spreche da aus Erfahrung. Und dennoch – manchmal bräuchte der Tag (zumindest gefühlt) mindestens 36 Stunden. Wer kennt das nicht?!

Mir persönlich sind Auszeiten schon immer wichtig. Die habe ich mir immer genommen. Auch Auszeiten als Paar. Deshalb achten wir immer darauf, dass wir regelmäßig rauskommen. Ich liebe unsere Date Nights. Einfach mal ein paar Stunden bummeln, lecker essen gehen, sich mit einer Weinschorle ans Wasser setzen. Das hält die Liebe frisch. Denn: glückliche und ausgeglichene Eltern sind die „besseren“ Eltern. Besser soll hier lediglich heißen, dass man belastungsfähiger ist, mehr ins sich ruht und das eben auch ausstrahlt und auf die Kids überträgt. Ganz ganz wichtig ist die Qualitätszeit mit den Kinder. Die geht im stressigen Alltag doch schnell unter, wenn man nicht darauf achtet. Qualitätszeit, was ist das für mich eigentlich.. Für mich sind das Stunden mit meinen Kindern, die ich bzw. wir ganz bewusst verbringen. In denen wir etwas unternehmen, spazieren gehen, Gesellschaftsspiele spielen oder einfach nur zusammen kuscheln, liegen und entspannt einen Film schauen. All das ist für mich Qualitätszeit. Seit nun drei Monaten ist Anni kein Einzelkind mehr. Elf Jahre gehörte ihr die volle Aufmerksamkeit. Unsere Sorgen, dass es für sie in der ersten Zeit schwierig sein könnte, haben sich glücklicherweise als unnötig herausgestellt. Denn: Anni und Mimi sind beide gleichermaßen verliebt ineinander. Rührend ist das. Und dennoch ist es wichtig, ganz bewusst schöne Stunden mit der Großen zu verbringen. Dinge zu tun, die uns Freude bereiten. Die uns entspannen. Aktivitäten, die zusammenschweißen und Gespräche (und Zuhören) ermöglichen.

Wie ihr wisst, bin ich gerade auf der Zielgeraden. Anfang Juli ist meine letzte Klausur geschrieben. Und dann war es das. Fertig. Studium abgeschlossen. Wow, ging das dann doch fix. Der Mittwoch ist mein langer Tag. Hier habe ich mit drei Kommilitonen Tutorium und wir unterrichten und begleiten Zweitsemester bei ihrem Projekt. Der Dienstag dient dann meist der Vorbereitung. Es macht Spaß, ist aber dennoch anstrengend. Klar. Danach bin ich durch. Deshalb machen wir (Anni und ich) es uns am Mittwoch Nachmittag schön. Qualitätszeit schaffen. 



Wir gehen spazieren. Ohne Spaziergang kommt hier keiner aus. Laufen durch den Wald oder durch die Felder, schauen in unserem liebsten Rewe vorbei und decken uns mit Leckereien ein, schlendern herum, verbringen Zeit auf dem Spielplatz und reden viel. Oder wir kuscheln uns auf die Couch oder ins Bett und schauen DVDs. Ganz still, aber mit viel Nähe. 

Wir sind alle große Kino-Fans. Und kein Kinobesuch ohne Popcorn. Dass Kinobesuche mit Säugling aber nicht machbar sind, ist klar. Leider. Ich hätte schon große Lust, mal wieder ins Kino zu gehen. Aber gar nicht so schlimm – gibt es von Chio doch nun Pop Corners. Die neue Art Popcorn zu genießen. Also hat uns unser Spaziergang an diesem Mittwoch wieder einmal zu Rewe verschlagen, Im Einkaufswagen aka Kinderwagen sind dieses Mal gelandet, klar, Pop Corners und für den Herrn Tortilla Chips. Pop Corners gibt es übrigens in süßer und salziger Ausführung. Salzig ist mein absoluter Favorit. Yum. Unser Plan für diesen Tag: ein schöner kuscheliger Harry Potter Abend im Bett. Perfekt. Wer kann schon Harry Potter widerstehen? Richtig, kaum jemand. 


Im Bett haben wir es uns dann mit vielen verschiedenen Leckereien gemütlich gemacht. Und wie das so ist, wollte Mimi wohl nicht nur zuschauen. Da hat sie wohl ebenfalls der große Hunger überfallen (haha). 

Ich genieße diese Stunden immer sehr. Manchmal, wenn es mein Tag zulässt, hole ich Anni ab und wir machen andere schöne Dinge. Gehen in der Stadt bummeln (nur wir Mädels) – sie liebt das. Ein großes Mädchen eben. Oder wir fahren (aktuell) aufs Erdbeerfeld, besuchen die Familie. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich diese kleinen Inseln im Alltag zu schaffen. Und wenn es nur zwei Stunden sind. Das gibt so viel. 

Wie schafft ihr euch Qualitätszeit?
Haltet ihr es ähnlich oder macht ihr es ganz anders?



*Dieser Post ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Chio entstanden. 


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