HALLO BABY
Plötzlich ein bisschen schwanger 

Ich hätte es mir ja denken können, wirklich. Spätestens an dem Abend, als mich der Hunger von der Couch hochtrieb, ich kurzerhand mit zerzausten Haaren und in Jogginghose in den Edeka fuhr und plötzlich, wirklich echt, vor den eingelegten Peperonis stand. Und im Anschluss vor dem Regal mit den Gewürzgurken. Kein Spaß. Ich studierte die Gläser, entschied mich für gleich zwei und stapfte weiter – in die Schoki-Abteilung. Hier eine Tafel Schokolade und da noch fix ein Ben&Jerry’s. Schnell bezahlt, noch schneller zurück ins Auto gehüpft und das erste Glas Gurken geöffnet. Hmmmm – dachte ich. Geil.

Nachtigall, ick hör dir trapsen. 

Was ich ein paar Tage später dachte, das weiß ich noch immer mindestens genau so gut: Krass! Kann nicht sein. Ne. Echt jetzt?!

Da saß ich also und starrte auf einen dieser billig-billig-billig Schwangerschaftstest (ein Papierstreifen), den ich noch ganz hinten im Vorratsraum gefunden hatte und eigentlich nur so pro forma machte. Und dann hat da was geschimmert, nur ganz zart – in rosa. Ich stand auf, hielt diesen dünnen Papierfetzen von Test unter die Badezimmerlampe und… Ist das jetzt… Oder ist es das nicht… Hmm, ne, kann ja nicht sein, oder? 

Letztendlich verstecke ich den Test in der hintersten Ecke vom Badezimmerschränkchen und startete in den Tag. Alles wie immer. Oder auch nicht. Ich gehe duschen, ich schminke mich – und obwohl das eigentlich jeden Tag meine kleine Me-Time ist, bin ich innerlich komplett unruhig. Wie unter Strom. Dieses leichte rosa Schimmern lässt mich nicht los. Klar, ich bin jetzt doch schon ein wenig (mehr) überfällig, aber, aber nein, das kann einfach nicht sein. Ich fühle mich gut. Ich fühle mich wie immer. Definitiv nicht wie schwanger. Nix da, spannende Brüste oder ein Ziehen, nicht einmal ein Hauch von Übelkeit. Nichts davon. Und das, obwohl ich bei dem kleinsten Hauch von Schwangerschaftshormonen zuvor immer direkt auch so richtig voll und doll schwanger war. Verrückte Kiste – aber so ist es eben. 

Ich wecke die Kinder, frühstücke mit ihnen, mache sie fertig und bringe sie in die Kita. Noch im Auto, rufe ich bei meinem Gynäkologen an und stammle (super aufgeregt) ins Telefon. 

„Ääh, Guten Morgen, ja, Westphal hier… {Paaaaaaause, lange Pause}
Ich glaube ich bin schwanger, aber, aber ich glaube, das kann nicht sein. Also, da war ein rosa Schimmern, ich weiß nicht so recht…“, sage ich und denke noch während ich spreche, wie dämlich das klingen mag. Wie so ein Teenie, dem es die Sprache verschlagen hat. Ich schwitze. Und fahre direkt in die Praxis, um Blut abzunehmen. 

Einen Tag später haben wir es dann, das Ergebnis. Ich nehme mein Handy, wähle die Nummer und höre ein: Herzlichen Glückwunsch!

Bääääm, krass. Echt jetzt? So schnell geht’s. Plötzlich ein bisschen schwanger. Und ganz vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Ich muss mich erstmal setzen. Luft holen. Überraschung. Was in meinem Kopf los ist, kann ich gar nicht so richtig in Worte fassen. Ich stehe auf, verlasse das Büro und setze mich bei einem frischen Minztee vor ein Café. Es ist kühl und ich beobachte das Treiben um mich herum.

Schwanger. Krass. Ich bin echt schwanger. Vier Kinder. Und damit eine Großfamilie. Ich brauche jetzt ein Auto, denke ich noch, ein Großes, als ein Auto direkt vor mir in die Parklücke einparkt. Irre. Komplett verrückt. Aber irgendwie auch irre schön. Irre aufregend. Ein klitzekleines bisschen beängstigend. Da ist so viel los in meinem Kopf und ich kann es kaum in Worte fassen. Chaos in meinem Kopf. Alles ist angespannt, unter Strom, alles ist in Aufruhr. Ich wirke auf die Menschen vermutlich ruhig, unscheinbar, aber in mir ist was los – sag ich euch. Krawall und Remmidemmi.

Ich nippe an meinem Minztee, es ist kalt draußen und immer wieder schiele ich auf mein Handy… Nehme es sogar mehrmals in die Hand und möchte Henry anrufen. Tue es aber nicht sofort. Mein Gefühl sagt, warte. Warte noch einen Moment. Lass es erst einmal sacken. Lass den Gedanken zu und genieß es. Und das mache ich.

Denn erst einmal packe ich meinen Koffer, setze mich in ein Flugzeug richtig Nordamerika und strande in NYC. Sieben Tage in meiner absoluten Lieblingsstadt und ein Geist, der ein wenig zur Ruhe kommt. Der die Idee von einer Großfamilie sacken lässt und mit jedem Tag wird die Vorstellung realer, echter, greifbarer und schöner. Plötzlich schwanger – das Leben ist echt ein Abenteuer. Und es hält doch so viel für uns bereit. So viel Großartiges, Kostbares, Unerwartetes. Auch wenn dieses „plötzlich schwanger“ so viel umwirft. Denn eigentlich war da wieder diese Idee von einer langen Reise mit den Kindern und mir. Die schiebe ich nun, schwanger, erstmal beiseite und lasse passieren. In meiner Stadt New York also legt sich die Aufregung und da wächst sie, ganz sachte und zart, die Vorfreude auf all das, was kommen mag. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, an dem ich in meinem Hotelbett liege und aus dem Fenster schaue. Hinaus in den Himmel und auf all die Wolkenkratzer, die Wohnungen darin. Lasse meinen Gedanken Raum und ich fühle mein Herz laut pochen. Es tanzt. Auf dem Weg zur Großfamilie. Vier Kinder, sechs Mann. Meine Bande.

Bald also, ganz bald sind wir schon einer mehr!

 

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Hurra, ich werde große Schwester!
…wenn ein Geschwisterkind geboren wird

Nächsten Monat schon ist unser ehemals so kleines Baby, unsere kleine Mimi, eine große Schwester. Mit 2,5 Jahren. Spannende und turbulente Zeiten stehen also nicht nur uns als Eltern bevor, auch für unser noch so kleines Mädchen wird es aufregend. Vieles wird neu sein, manches vielleicht auch verwirrend und ganz sicher ist es auch eine große Umstellung für sie. Denn plötzlich ist da noch jemand Kleines. Noch jemand, der versorgt und behütet werden möchte. Noch jemand, der Liebe einfordert und Zeit.

In den letzten Monaten haben wir uns viele Gedanken gemacht. Und trotz der unbändigen Vorfreude ist da manchmal auch ein Fünkchen Furcht. Unsere kleine, wachsende Familie muss sich wieder neu aufstellen. Wieder muss jeder von uns einen neuen Platz einnehmen und unser ganz eigenes System Familie wird sich neu sortieren. Und immer wieder stellt sich uns die Frage: Wie wird das kleine Mädchen ihren Bruder aufnehmen, wird es eine große Umstellung für sie und vor allem, können wir sie nur irgendwie auf diese neue Situation vorbereiten? (mehr …)