Ist eine junge Mama gleich eine schlechte Mama?
Warum das Alter rein gar nichts über Mütterqualitäten verrät

Damals, ich war eine junge Mama, aber nicht zu jung. Und dennoch gerade einmal 22 Jahre alt, als mein großes Tochterkind in die Krabbelgruppe kam. Anni war zu dem Zeitpunkt stolze 16 Monate alt. Bereit für die Krabbelgruppe, und mehr als bereit, um endlich mit anderen Kindern zu spielen. Ja, auch rückblickend war das die beste Entscheidung. Eine Entscheidung im Sinne des Kindes eben.

Der Kindergarten war toll. Kleine Gruppen, herzliche Erzieherinnen und Erzieher, sehr familiär. Da es sich um eine Einrichtung mit privatem Träger handelte, waren die Rahmenbedingungen einfach überdurchschnittlich gut. Anni hatte viele wundervolle Jahre hier. Sie kam als Zwerg und ging als großes Schulkind, als Horti.

Ich war immer gerne Mama, ich bin in meinem Job als Mutter aufgegangen. Für mich war es nicht zu früh. Es hat sich nie falsch angefühlt. Für mich. Und doch hatte ich immer das Gefühl, besonders gut sein zu müssen, besonders sorgend, besonders motiviert. Ich wollte alles richtig machen, ich wollte mit all diesen Vorurteilen gegenüber jungen Müttern aufräumen. Als würden sie auch auf meinen Schultern lasten.

Es war nie so, dass ich auf Grund meiner frühen Mutterschaft verurteilt wurde. Nicht offen. Aber gerade in der Schwangerschaft spürte ich die Blicke. Ich sah jung aus, sehr jung. Und ich hatte Angst vor den neugierigen Blicken. Ich hatte Angst, zu versagen und dem Druck nicht Stand zu halten. Und so kam es, dass ich die Schwangerschaft über kaum das Haus verließ. Ich verkroch mich, mit ganz viel Süßkram und die letzten zwei Drittel der Schwangerschaft ging ich oft nur am Abend, im Dunkeln, aus dem Haus. Dann wurde unser Mädchen geboren, ein wunderschöner Tag. Schneeflocken tänzelten vom Himmel herab und doch schien, als wir unsere Anni im Arm hielten, plötzlich die Sonne. Ich wusste sofort, das ist die tiefste und reinste Liebe, die ich  je verspürt habe. Die ersten Wochen waren holprig, ich hatte leichte Wochenbettdepressionen, das war nicht immer leicht. Viele, viele Tränen und ein Auf und Ab später, bin ich angekommen, in meinem Leben als junge Mutter. Ja, jung in jeder Hinsicht. Aber nicht zu jung.

Ich merkte bald, dass ich mehr brauche. Kontakt, Menschen um mich herum und so suchte ich nach einer Baby-Kabelgruppe und landete in der Zwergengruppe unserer Gemeinde und war… die jüngste Mama dort. Das war nicht weiter schlimm. Keiner war unhöflich, alle Frauen waren mir gegenüber nett und aufgeschlossen. Und doch kam ich in der Gruppe nicht richtig an. Die Gesprächsthemen waren Andere. Die Frauen waren überwiegend Spätgebärende und das spiegelte sich in den Sorgen und Gesprächen der Frauen wieder. Etwas, was mir in den letzten 12 Jahren meiner Mutterschaft immer wieder begegnete – diese Frauen vertrauen oftmals weniger auf ihr Bauchgefühl, dafür haben sie sich unheimlich stark belesen. Nein, das soll nun keine Lobrede auf die junge Mutterschaft werden, keinesfalls. Heute mit Mitte 30 sehe ich mich bei genau diesen Mamas meiner damaligen Krabbelgruppe. Mit dem Alter verändert man sich, ich handle bei meiner zweiten Tochter häufig viel weniger intuitiv und das, obwohl ich mich immer wieder anhalte, genau dies zu tun. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich spürte, wie andere Frauen mich ständig bemutterten. Oftmals waren sie selbst gerade zum ersten Mal Mutter geworden und doch bemutterten sie mich, gaben mir Tipps, wollten mich an die Hand nehmen, mir zeigen, wie eine „richtige“ Mama es „richtig“ macht. Vollkommen gut und lieb gemeint, davon bin ich überzeugt. Aber war ich nun einmal keine 14 mehr und wusste sehr wohl selbst, wie ich es mit dem Stillen, Wickeln oder der B(r)eikost halten wollte. Auch ich hatte mich informiert, auch ich hatte eine tolle Hebamme, auch ich war eine Herzblut-Mama. Und doch wollte man mich immer unter die Fittiche nehmen, mich anleiten. Und genau deshalb zog ich mich irgendwann, recht zügig, aus der Krabbelgruppe zurück. Ich machte mein Ding, unser Ding, und das funktionierte gut.

Und dann war der Tag X da. Anni’s Eingewöhnung in der Krabbelgruppe. Sie machte das fein, sie liebte ihre Erzieherinnen (so sehr wie ich auch), die Einrichtung und all die anderen Kinder. Sie hatte wundervolle 9 tolle Jahre in dieser Einrichtung. Aber auch hier bemerkte ich immer wieder, ich wurde von den anderen Müttern „unter die Fittiche“ genommen. Ungefragt. Die anderen Mamas, die Spätgebärenden überhäuften mich mit Ratschlägen, fragten immer wieder skeptisch nach und man merkte, dass sie es kaum glauben konnten, dass es bei uns so gut läuft. Oftmals besser als bei ihnen selbst. Ich brachte mich genau so gut ehrenamtlich ein, auch mein Kind hatte immer ein gesundes und frisches Frühstück dabei, war sauber und ordentlich angezogen und vor allem aber, gut entwickelt, unauffällig, aufgeschlossen, lieb und herzlich, pfiffig. Und vereinzelt gab es da auch immer wieder mal die Frage: „War das denn so geplant?“, „Ach wirklich? Und beruflich möchtest du jetzt nicht mehr durchstarten?“. Fragen, die ich ungern gestellt bekam und Fragen, die mir heute keiner mehr stellt.

Ich war eine junge Mama und eine Gute dazu {denke ich}. Ich habe immer mein Bestes gegeben. Genau wie die Mamas im mittleren Alter oder die Spätgebärenden. Wir alle haben unseren Job als Mutter so gut wie nur möglich gemacht. Machen es heute noch. Es gibt kein Schwarz oder Weiß. Es gibt kein Gut oder Böse. Man kann die Qualitäten einer Mama nicht an dem Alter festmachen. Das ist einfach nicht möglich, das geht nicht. Jede gibt ihr Bestes. Und das immer. Ob belesen oder intuitiv, ob jung oder alt, ob konventionell oder eher unkonventionell  –  wir alle werden wohl den Weg wählen, der uns richtig und gut erscheint, für uns und unsere Kinder.

Sollte ich noch ein Kind bekommen, dann wäre ich Spätgebärende. Ist das nicht verrückt? Dann stände ich auf der anderen Seite.

Auch als Gebärende mittleren Alters, das weiß ich ja nun, hatte ich Sorgen, hatte ich Ängste. Ja, ich war sogar viel besorgter.

Rückblickend hatte ich als junge, werdende Mutter ganz viel Urvertrauen – in mich, meinen Körper, in das heranwachsende Kind in mir.

Ein Urvertrauen, welches in meiner Schwangerschaft mit Mimi oft gestört war. Es fiel mir schwer in mich und meinen Körper, in die Natur der Frau zu vertrauen. Es fiel mir so viel schwerer. Ging ich als junge Mutter nahezu furchtlos in die Geburt, voller Selbstvertrauen, so verspürte ich in meiner letzten Schwangerschaft Angst. Bloße, kalte Angst. Angst vor der Geburt selbst, Angst vor dem Schmerz, Angst vor eventuellen Komplikationen. Doch in meiner letzten Schwangerschaft bemutterte mich niemand. Jedermann war ganz offensichtlich davon überzeugt, dass ich das Kind schon schaukeln würde – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war offensichtlich nicht mehr die hilflose, sehr junge Frau. Dabei fühlte ich mich dieses Mal, mit fast Mitte 30, oft weitaus hilfloser, vollkommen verloren in meinen Ängsten.

Eine junge Mutterschaft ist nicht unbedingt Indiz für Schwäche, für Überforderung, fehlende Reife oder sonstiges. Genau wie es nicht immer so ist, dass jede später Gebärende gelassener, fürsorglicher oder (all)wissend ist. Es ist doch immer abhängig von der eigenen Persönlichkeit, alles – nicht vom Alter. Oder?

Teenie Mom

Kommentare

Dieser Beitrag hat 28 Kommentare
  • Tiffy
    28 Aug 2016 Antworten

    Ich wollte gerne jung Mutter sein. Habe mit 21 geheiratet, davor schon ein Haus gebaut und alles dafür vorab ordentlich geregelt.
    Es hat einfach nicht sein sollen.
    Letztendlich hat es nach über 12 Jahren endlich mit 34 geklappt.
    Die Aussage z.B. – jung Kinder zu bekommen, alles richtig gemacht- ist ein Schlag ins Gesicht für mich.
    Das ist nicht fair, wenn man es anders gewollt hat.
    Meinen Weg muss erstmal jemand gehen… den wünsche ich niemand!

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Liebe Tiffy,

      dafür freut es mich, wenn auch unbekannterweise, um so mehr, dass dir der Kinderwunsch erfüllt wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer es sein muss, diesen Wunsch nach einem Kind in sich zu tragen und dieser bleibt (vorerst) unerfüllt. 🙁

      Ich sende dir herzliche Grüße
      Janina

  • Nicole
    28 Aug 2016 Antworten

    Ich finde nicht, dass das Alter der Mutter etwas über ihre Qualitäten aussagt. Ich war 34 als meine große Tochter zur Welt kam und 37 bei der Kleinen. Leider habe ich meine große Liebe erst spät kennengelernt, so dass ich diesbezüglich leider keinen Einfluss hatte. Im Nachhinein würde ich mir wünschen, wir hätten uns früher gefunden und ich wäre jünger gewesen. Hätte gerne noch ein drittes Kind gehabt.

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Eben, das denke ich auch nicht. Generell kann man nur schlecht pauschalisieren und letztendlich sind wir ja alle unterschiedlich. Ich denke, jedes Alter hat in irgendeiner Weise seinen Vorteil. 🙂

  • Rougerepertoire
    28 Aug 2016 Antworten

    Eine tolle Kolumne. Ich war 25 beim ersten Kind und werde heute noch jünger geschätzt, als ich es eigentlich bin. Ich kenne diese Blicke, die einem nichts zutrauen und stets sehr viel besser wissen.

    Heute sehe ich nicht viel älter aus, aber ich bin selbstbewusster, da ich meine Kinder sehe und weiß, dass ich das gut mache. Ich werde zum Teil noch immer komisch abgeschaut oder gefragt: das sind deine Kinder? Wie alt bist du denn? Aber mittlerweile stehe ich darüber.

    Das Einschulungsfoto ist toll!

    Alles Liebe,
    Tanja

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Liebe Tanja,

      danke schön. 🙂

      Ja, ich weiß genau was du meinst. Bei mir waren sie nie böse / boshaft oder ähnliches. Aber dennoch hat es mich oft gekränkt, dass man mir nicht „mehr“ zutraut. Ich denke auch, dass ich einen guten Job gemacht habe. Dass wir einen guten Job gemacht haben. Ich glaube einfach, da geht in Gedanken direkt eine Schublade auf und wieder zu. Da hinaus zu kommen, ist nur schwer möglich.

      Sei ganz lieb gegrüßt und wenn ich mich richtig erinnere, sehen wir uns bald?
      Janina

  • Elisa
    28 Aug 2016 Antworten

    Danke für diesen tollen Artikel. Ich erlebe das oft ähnlich. Bei meinem Sohn war ich 22, bei meiner Tochter 25 und jetzt bin ich mit 28 mit unserem dritten Kind schwanger. Ja, ich habe einen Schulabschluss plus Ausbildung, nein, ich habe noch nie in meinem Leben ALG I oder II bezogen, ja, verheiratet. Alle Kinder haben den gleichen Vater. Das waren immer so Klassiker unter den Fragen ?

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Liebe Elisa,

      manchmal wundert man sich aber auch, was für Fragen so gestellt werden. Das sind doch Dinge, die wären mir viel zu privat, um sie jemanden zu fragen. Oft ist es ja auch egal, wie man es macht, man kann es nicht allen Recht machen.

      Sei lieb gegrüßt
      Janina

  • Rebekka
    28 Aug 2016 Antworten

    4 Jungs unter 30 bekommen, same here. Es war dann so schlimm mit den „älteren Müttern, das mein Mann und Vater aller vier, Elternzeit genommen hat und ich wieder arbeiten gegangen bin…

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      4 Jungs, wow. Wie toll. Wir sind fünf Mädels und es war immer was los bei uns zu Hause. 🙂

  • Selma
    29 Aug 2016 Antworten

    Als Mama über 40 wird man dann wieder genauso schräg angeguckt. „War das geplant?“, „Wollt ihr Euch das wirklich nochmal antun?“ sind noch die harmlosen Fragen. Am schlimmsten finde ich den stillen Vorwurf, dass man als ü40 das Risiko in Kauf nimmt, dass das Kind behindert sein könnte.
    Das wichtigste ist doch, dass das Kind geliebt wird.

  • Cynthia
    29 Aug 2016 Antworten

    Liebe Janina, Danke für den tollen Artikel… Ich kenne dieses Thema wirklich sehr gut… Ich war in jeder Krabbelgruppe mit Abstand die Jüngste und das mit 28 beim ersten Kind.. Ich fand das gar nicht mal so jung… Die höhnischen Kommentare ob es geplant war und ich sei doch noch so jung konnte ich recht schnell abbügeln…Denn ich hatte mit 28 bereits 5 Jahre nach meinem Studienabschluss gearbeitet, ein bisschen Karriere gemacht und auch bereits mein Steuerberaterexamen erfolgreich abgelegt. Die Welt hatte ich auch schon bereist (weitaus mehr als mancher mit 35) Danach wurde es meist ruhig.
    Heute treffe ich in jeder Kindergruppe und auch in der Kita immer wieder Spätgebärende und die Vorstellungen sind einfach ein wenig verschieden.
    Oftmals wird man einfach belächelt…und ich …ich lächel mittlerweile zurück.

    Mama sein ist doch egal in welchem Alter immer eine neue Erfahrung.

    Ganz liebe Grüße,
    Cynthia

  • Stephanie
    29 Aug 2016 Antworten

    Ich habe leider das Gegenteil von Dir in meinem direkten Umfeld: Mein Mann hat einen Sohn, den seine Mutter mit 21 bekommen hat. Sie ist ungewollt schwanger geworden, hatte durch die Schwangerschaft keinen Job mehr (befristeter Vertrag), was sie aber auch nicht sonderlich gestört hat etc. Mein Mann hat sich immer und kümmert sich auch heute ganz wunderbar um den Sohn, er ist regelmäßig bei uns, aber man merkt leider, dass er seine Mutter häufig stört und als Belastung empfunden wird. Und das ist, finde ich, das Schlimmste. Somit werden hier die Klischees voll erfüllt.
    Ich bin, mit gerade 35, zum ersten Mal schwanger. Ich hätte gerne mit unter 30 mein erstes Kind bekommen, aber mir fehlte auch der passende Mann dazu. Und ich muß sagen, dass ich mich auch lange nicht reif genug gefühlt habe, einem Kind wirklich gerecht werden zu können.

  • Pia
    29 Aug 2016 Antworten

    Hallo Janina,
    meine Mutter war 30 Jahre alt, als ich auf die Welt gekommen bin. Damals und heute sicher kein schlechtes alter um Kinder in die Welt zu setzen. Ich bin gerade 23 geworden und in einem Jahr mit dem Studium fertig. Irgendwie fühle ich mich reif für mein erstes eigenes Baby.
    Gab es einen Moment, wo du gespürt hast, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt ist? Viele erzählen ja, dass es diesen nicht gibt.
    Viele Liebe Grüße
    Pia

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Liebe Pia,

      ich denke auch, 30 ist ein gutes Alter. Damals wie heute. Da ist man einfach schon ein wenig gesetzt. Aber so generell denke ich auch immer, jeder Mensch ist anders. Manch 20jährige ist reifer als z. B. eine Andere mit 35 Jahren. Das ist immer schwierig und pauschalisieren eigentlich keine gute Idee.

      Tatsächlich habe ich jetzt bei Mimi gedacht, jetzt ist es gut. Obwohl ich da natürlich auch noch im Studium steckte. Ich denke den perfekten Zeitpunkt gibt es wirklich nicht. Irgendwas ist ja immer. Da sollte man auf sein Bauchgefühl hören. 🙂

      Sei ganz lieb gegrüßt
      Janina

  • Sara
    29 Aug 2016 Antworten

    Liebe Janina,
    leider gibt es viele schlechte Mütter.
    Dies hat aber bestimmt nichts mit dem Alter zu tun.
    Auch wenn ein gewisses Maß an Lebenserfahrung bei der Erziehung von Vorteil ist.
    Lieben Gruß
    Sara

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Liebe Sara,

      ja – leider ist dem so.

      Ganz liebe Grüße
      Janina

  • Elke Haberstroh
    29 Aug 2016 Antworten

    Hallo ihr Lieben,
    Ich bin mit 36 beim ersten Kind sicher eine Spätgebärende. So war das halt mit dem Partner. Der FA und die Umgebung haben ihr bestes getan um jedes genetische Horrorscenario genaustens zu skizzieren. Und nun, mit dem gesunden kleinen Wildfang. Knochen die ein paar Jahre jünger sind, wären manchmal schön. Ich war nie eine Herzbluthausfrau, und Überraschung, die Wehen haben das nicht geändert. Es macht immer noch keinenen Spass. Ich liebe mein Kind über alles, und es steht an erster Stelle. Aber ich habe meinen Job auch geliebt, bin viel Rucksack gereist und tanzen gegangen. Es hat mich nicht zerfleischt, noch kein Kind zu haben. Oder vielleicht die Kurve zur Mutti mangels Daddy nicht zu packen. Und jetzt, im Moment räumen wir unserer sehr grosse Abstellkammer aus um ein Kinderzimmer zu bekommen, fallen mir der Rucksack, die Tanzschuhe und Kleider, der Campingkrempel ect. In die Finger. Und die Frage ist, bleibt das oder kann das weg. Wird es je wieder gebraucht, und wenn, dann wann? Und ja, bei aller Liebe zur neuen Lebensaufgabe, ich vermiss auch die Freiheit. Und würde mich nicht trauen, eine andere Mutti zu korrigieren, nur weil ich halt fast 40 bin. Das ist defintiv kein Qualitätsmerkmal.

  • Magda
    29 Aug 2016 Antworten

    Niemand sagt doch, dass junge Mütter schlechter als ältere sind oder zumindest habe ich nie etwas davon gehört. Ich kann mir vorstellen, dass Mannas sehr junge Mutter verunsichert ist, aber in der heutigen Gesellschaft wäre es sicher toll, wenn Frauen wieder früher Mütter würden. Mit den Mutterqualitäten hat es wenig zu tun. Es kommt nicht aufs Alter an, sondern auch auf so viele andere Faktoten. Wir implizieren, dass Frauen über 30 Lebenserfahrung haben, ein geregeltes Leben und Einkommen, einen festen Partner bla bla bla. Frau sollte einen Kinderwunsch haben und bereit sein, ein Kind zu bekommen. Dann wird sie auch eine „gute“ Mutter. Meine Mams war 21 als sie mich bekommen hat und ich war stolz, so eine junge Mütter zu haben. Ich habe mein erstes Kind mit 31 bekommen. Jeder, wie er bzw. sie mag. Die Altersdiskussion geht mir dennoch etwas auf den Keks.

  • Suse
    29 Aug 2016 Antworten

    Hallo Janina,
    Alles was Du schreibst, kann ich nur so unterstreichen. Das habe ich so auch erlebt. Bei meiner ersten Tochter war ich noch ein bisschen Jünger als Du. Jeder um mich herum wusste alles besser, ich wurde sehr kritisch beäugt. In der Kita damals, in der Schule, beim Sport der Tochter zähle ich immer zu den Jüngsten. Und bei meiner zweiten Tochter war ich im GVK beispielsweise auch die jüngste, aber mit dem zweiten Kind. Die Blicke waren dementsprechend. 7 Jahren liegen zwischen beiden Schwangerschaften/Geburten und bei der ersten Schwangerschaft/Geburt war ich so unbedarft, ohne Angst. Und diesmal war alles so anders. Ängste, Sorgen. Alles da. Aber nachwievor handle ich noch immer sehr intuitiv!

    Liebe Grüße
    Suse

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Ich finde mich in deinen Worten ziemlich wieder. Ich hab es genau so erlebt. Und auch im ersten GVK waren wir mit Abstand die jüngsten. Auch hier war es eher verhalten. Allesamt waren sie nett, keine Frage – aber man merkte eben doch immer, dass sie alle sehr kritisch waren.

      Ich bin auch noch immer eher Typ Bauchmensch. Aber ich habe gerade dieses Mal gemerkt, dass sich auch immer wieder der Kopf einklinkt und ich dann mit mir kämpfe. Ich habe mich dieses Mal auch viel leichter verunsichern lassen – ist das nicht verrückt? Dabei sollte man doch meinen, früher wäre ich unsicherer gewesen. Nein, ganz im Gegenteil.

  • Bianca
    29 Aug 2016 Antworten

    Ein wirklich schöner Post. Ich habe es genauso empfunden obwohl ich mit 26 Jahren gar keine junge Mutti mehr war. Dennoch wurde auch ich von den Spätgebärenden immer bevormundet und mit guten Ratschlägen überhäuft. Das hat mich schon etwas genervt. Denn ich finde, dass gute Mutterschaft nichts mit dem Alter zu tun hat.
    LG Bianca
    http://ladyandmum.blogspot.de

    • Janina
      29 Aug 2016 Antworten

      Krass, und 26 ist ja nun nicht mehr wirklich so jung, dass man meinen könnte, ist es vielleicht zu jung. Verrückt. Manches verstehe ich einfach nicht.

      Und ich bin da ganz bei dir, ich denke auch, dass eine gute Mutterschaft nicht vom Alter abhängig ist. Keinesfalls.

  • Judith
    29 Aug 2016 Antworten

    Liebe Janina!
    Wie immer eine sehr gut geschriebene Kolumne!
    Es ist gut zu hören, dass man nicht alleine damit ist als zu jung abgestempelt zu werden.
    Ich bin inzwischen immerhin schon 25 und erwarte mein erstes Kind! Auf das ich mich schon sehr freue. Das können nicht alle Leute verstehen, aber ich denke für mich ist es genau das richtige!
    Wie du weiter oben schreibst ist wohl jeder zu einer anderen Zeit bereit für Kinder!
    Ich denke jeder sollte es so handhaben wie es ihr gut tut!
    Liebe Grüße an alle jungen, mittelalten und alten Mütter

  • Anita
    29 Aug 2016 Antworten

    als meine Tochter geboren ist war ich 20 und im Dezember kommt unser kleiner Sohn auf die Welt wenn alles gut geht und kurz darauf werde ich dann 23 und für uns ist das gut, sogar sehr gut. Meine Eltern haben auch jung ihre Kinder bekommen und das wollte ich auch immer so. 🙂 und danach lassen wir es auf uns zukommen. Dann gerne ein paar Jahre Pause haben und dann sehen was so passieren wird. Aber ich finde auch, dass meine Tochter nicht schlechter erzogen ist als Kinder von älteren Müttern. Ich bin leider auch überall die jüngste und alle wollen mir sagen was ich zu tun habe mit der kleinen. Aber wir kommen super durch unseren Alltag und es klappt alles wie wir uns das vorgestellt haben und sie ist ein tolles Kind 🙂 und ja, mit einigen Situationen bin ich überfordert, aber das ist jede Mama mal und das ist auch in Ordnung .. 🙂

  • Sonic
    30 Aug 2016 Antworten

    Liebe Janina, ich 25, habe noch keine Kinder sollte sich aber jetzt eins auf den Weg machen würde ich wohl mehr als eine Freudenträne weinen 😉 Ich fühle mich absolut bereit dafür trotzdem möchte ich noch 1-2 Jahre warten. Ich bin da ein wenig konservativ eingestellt und möchte erst ein größeres Heim beziehen bzw. heiraten. Ob das dann wirklich alles so eintrifft wie ich es mir vorstelle weiß ich nicht. Es kommt wies kommt. Ich bin bereit, ich denke den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht.

  • Elli
    5 Sep 2016 Antworten

    Liebe Janina,
    wow, unglaublich schön geschrieben und ich kann dir nur zustimmen. Ich habe meinen Sohn mit 20 bekommen. Ich war und bin immer noch die jüngste Mutter in dem Umfeld. Mittlerweile ist er 13 Jahre alt und selbst im Gymnasium werde ich noch immer noch komisch angesehen….
    Mein Sohn bestätigt mir aber immer wieder, dass er so glücklich ist, dass ich noch so jung bin und auch ich stehe mittlerweile über den merkwürdige Blicken. 🙂

  • Leila
    11 Sep 2016 Antworten

    Hallo ihr Lieben!

    Ich geselle mich auch mal in die Runde..
    Zu meiner Geschichte ich zähle glaub ich zu den Teenagermüttern. Das erste mal wurde ich mit 17 schwanger also mit 18 Mutter. Kurz vor meinem 19ten Geburtstag wurde ich zum zweiten Mal Mutter und das dritte Mal mit 25.

    Ich bin froh eine Freundin zu haben die ebenso früh und auch zur selben Zeit Mutter geworden ist wie ich.
    Dennoch wurde ich ständig gefragt war das geplant? Warum so früh? Hast du eine Ausbildung? Du bekommst sicher Unterstützung von deiner Mama..
    Und natürlich wussten immer alle alles besser
    Ratschläge ohne Ende Belehrungen ohne ende
    (Bis heute noch!)

    Mittlerweile ist mir das Gerede egal ich blicke auf meine Kinder und weiß ich hab meinen „Job“ gut gemacht. Was die anderen über mich Reden oder was sie von mir denken interessiert mich nicht mehr. Ich hab den Fokus voll und ganz auf meine Kinder gesetzt..
    Ich höre mir alle Ratschläge an mache dennoch mein Ding und erkläre freundlich dass ich eine andere Ansicht habe Punkt.

    🙂

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