Wenn ein Anfänger auf Reisen geht:
7 Dinge, die man beim Backpacken in Asien
nun wirklich nicht braucht!
Letztes Jahr bin ich das erste Mal Richtung Südostasien losgezogen. Im Gepäck ganz viel Abenteuerlust und Sorglosigkeit. Oder aber auch: Ich bin aufgebrochen, um ein neues Abenteuer zu erleben. Mein Abenteuer. Noch kurz bevor es losging, wusste ich nichts. Ich wusste nicht, wohin es mich verschlagen würde, noch wusste ich, was ich mir von dieser Reise erhoffte. Ich wollte nur los. Weg. Aufbrechen in die Fremde.
Einfach so, weil es mich gereizt hat. Einmal diese Freiheit spüren und meinen Horizont erweitern, mit der Hoffnung, was unvergessliches zu erleben. Mal ausbrechen und etwas völlig Neues versuchen. Und so kam ich auf die Idee mit dem Backpacking. Nein. Eigentlich fing das schon viel früher an. Die Idee schwirrte erst ganz zart in meinen Gedanken umher und wurde dann immer lauter und drängender. Es lockte mich und letztendlich dachte ich viel darüber nach, wägte immer wieder ab. Ich suchte irgendwann ganz explizit nach Blogs und Vlogs zu dem Thema „Reisen und Backpacking“. Ich schaute Videos über Videos und erinnerte mich dabei immer wieder an die Worte meiner Freundin Luise, die zwei Jahre zuvor eine Auszeit in Asien genommen hatte. Als sie zurück kam, war sie wie verändert – positiv verändert. Sie strahlte irgendetwas aus, das mich faszinierte. Eine Gelassenheit. Ein Strahlen. Eine Ruhe. Ich wollte das auch. Irgendwann sagte Henry: „Denk nicht nur, mach es!“.
HIER habe ich mal darüber geschrieben.
…und dann machte ich es wirklich. Ich buchte die Flüge. Als ich die Unterlagen zu den Flügen in meiner Hand hielt, zitterten mir die Hände. Krass, dachte ich. Mach ich das jetzt wirklich?! In der kommenden Zeit kümmerte ich mich um gewisse Notwendigkeiten wie Impfungen, die Reiseapotheke, um einen Backpack und so weiter und viel mehr. Aber so richtig kam es bei mir nicht an, dass ich das nun wirklich wirklich wirklich!! machen würde. Verrückt.
Am Tag der Abreise arbeitete ich noch wie gewohnt und schob das große Packen vor mir her. Und dann wurde es knapp, ziemlich knapp. So knapp, dass es schnell gehen musste. Wenige Teile hatte ich zwar schon mal bereit gelegt – wie die Reiseapotheke beispielsweise. Aber der Großteil war eben nicht vorbereitet. Ich kramte also panisch in den Schränken und warf alles in den Flur, um es kurz darauf in den Rucksack zu stopfen. Wichtige Dinge wie einen großen, damenhaften Strohhut zum Beispiel. Und viele wirklich tolle Kleider und Röcke. Todschick in Midi-Länge {extra für den Trip gekauft} oder aber gleich fünf (?) paar Schuhe, drei Badeanzüge und zwei Bikinis. Eine lange Jeanshose und Pullover, falls es mal kühl sein würde. Und vielleicht braucht man ja auch noch dieses oder jenes. Und Wechselwäsche. Ganz ganz viel Wechselwäsche. Ihr müsstet mich gerade in diesem Moment sehen, denn ich muss schmunzeln während ich diese Zeilen verfasse – über mich selbst. Mein Backpack war so prall und zum platzen gefüllt – mit allerlei Dingen die absolut unnütz waren. Einfach deshalb, weil ich null Plan hatte, was backpacken wirklich bedeutet.
Backpacking mit Kind –
da zog sie los, in ihr persönliches Backpack-Abenteuer…
In der Nacht vor der Abreise buchte ich noch panisch ein kleines Apartment für die ersten Tage in Thailand mitten in Bangkok. Wo das lag? Keine Ahnung. Aber es hatte einen Pool, dachte ich mir. Naja, die Geschichte mit den Flöhen an Tag 1 meiner Reise kennt ja sicher noch die Eine oder der Andere von euch. Düdüm. Mein Start in den Backpack-Urlaub war also alles andere als easy und sowieso, es war auch so ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Spätestens auf Bali musste ich dann feststellen, dass ich viel zu viel Krempel mit mir herum trug. Dinge, die nun wirklich kein Mensch auf so einer Reise braucht – zum Beispiel gefühlt drei Kilo an dekorativer Kosmetik, Duschgel und Co.
Knapp zehn Wochen sollte ich unterwegs sein. Und in diesen zehn Wochen habe ich mein Gepäck mit der Zeit reduziert und dezimiert. Eigentlich hinterließ ich immer und überall ein paar Teile meines Reisegepäcks. Ich verschenkte es oder ließ es für den nächsten liegen. Am Ende blieb das, was ich wirklich brauchte oder Dinge, an denen ich eben zu sehr hing {aber die ich fortan nie wieder einpacken würde}. Ein Kombi-Kinderwagen auf Backpacking-Tour? Mädels, in der Regel ist das keine gute Idee. Klar, es war super, weil Mimi darin jeden Tag ihren Mittagsschlaf gehalten hat. Großartig war das. So konnten wir auch zum Mittagsschlaf die Zeit draußen genießen. Aber in der Regel gab es so ziemlich nirgendwo Fußweg. Und wenn, dann waren die eher semi tauglich für einen Kinderwagen oder Buggy. Schwierig. Abgesehen davon ist es einfach schwierig, ihn ständig transportiert zu bekommen, wenn man doch häufiger die Spots wechselt. Einen echten Kinderwagen würde ich deshalb heute bei einer Backpacking-Tour eher nicht mehr einpacken.
Aber was für Unsinnigen Kram hab ich eigentlich eingepackt? Was war zu viel oder gar unnötig?
7 Dinge, die ein unerfahrener Backpacker {wie ich}
mit Kind in seinem Rucksack hat!
Erst einmal: Diese Liste ist mit einem Augenzwinkern zu lesen und alles ein wenig überspitzt!
Und dann bezieht sie sich nur auf mich und meine Erfahrungen.
1. Ein riesiger, damenhafter Hut!
Mal Butter bei die Fische. Wohin wollte ich damit? Zum Polo-Turnier? Aber als ich meinen Rucksack packte, war ich überzeugt: Den brauche ich. Ganz unbedingt. Ohne geht es nicht. Ha, ich muss immer noch lachen. Nicht nur, dass das Teil unheimlich viel Platz für sich beansprucht hat, war er einfach unnötig. Ein kleines Tuch als Sonnenschutz oder eine Cap hätte es im Notfall auch getan. Uuuuund: Strohhüte werden den Touristen wirklich überall an jeder Ecke für ein paar Groschen hinterher geworfen. Braucht man also wirklich nicht einpacken.
2. Turnschuhe und vier Paar Birkenstocks
Nein, auch das braucht es nicht. Nein, man braucht nicht viele Schuhe in verschiedenen Farben, passend abgestimmt zu den jeweiligen Outfits. Generell: Outfits? Du endest eh in Asia-Hosen oder Shorts, luftigen Kleidern oder im Bikini / Badeanzug. Spätestens nach deiner erste Woche unterwegs in der Hitze denkst du praktisch und nicht schön. Dann braucht es in der Regel auch keine Sneakers, Chucks oder ähnliches – denn dafür ist es schlichtweg zu heiß. In der Regel greift man zu FlipFlops oder anderen Sandalen. Und festes Schuhwerk ist vielleicht dann nicht verkehrt, wenn ihr plant, Berg- oder Dschungeltouren zu machen. Aber sonst?! Bitte, bitte, bitte – schont euren Rücken und packt lieber weniger und bedacht ein.
3. Bücher über Bücher!
Bücher?! Äh nein. Pack sie wieder aus. Lieber gleich.
Ich wollte so viel lesen. Das hatte ich mir zumindest vorgenommen. Ich mein, so ein wenig Bildung unterwegs und so. Und so packte ich neben dem Kindle auch noch Bücher ein. Für mich und für das kleine Mimi-Kind. Ob mir das zusätzlich zwei weitere Kilos beschert? Egal, dachte ich. Aber auch nur so lange, bis ich den Rucksack dann auch tragen musste. Und so tut euch den gefallen, und packt euer Kindle ein. Das reicht völlig. Wiegt nichts und ihr könnt beliebig viele Bücher „einpacken“. Bilderbücher würde ich hingegen immer wieder einpacken, da es für die Kinder einfach wichtig und schön ist. Bei meiner letzten Reise hatte ich wieder ein paar wenige und ausgewählte Bücher dabei.
4. Make-up, 10 Lippenstifte, Rouge, CC Cream und Co. Plus 4 Duschgels.
Ihr denkt, das ist ein Scherz? Nein. Ich hab doch tatsächlich gedacht, ich bräuchte mein alltägliches Make-up. Plus die volle Pflege. Plus ein wenig Auswahl und ein ganz paar Lippenstifte. Trockenshampoo? Check, brauch ich {dachte ich}. Nagellack plus -entferner? Und überhaupt, vielleicht gibt es unterwegs auch kein Duschgel?! Lieber mal einpacken, dachte ich mir. Wie selten dämlich das letztendlich war, sollte sich spätestens in der zweiten Woche meiner Reise herausstellen. Denn, sorry, in der schönen Umgebung und bei der Hitze verliert man keinen Gedanken mehr an Make-up und Co. Dafür aber ist Sonnencreme ab sofort dein wichtigster Begleiter. Wenn du also überlegst, was du wirklich brauchst? Sonnencreme, Hautpflege {eine Creme} und Shampoo plus Zahnpasta und -creme, und Mückenschutz. Und wer mag, kann seine Basics in Sachen dekorativer Kosmetik einpacken. Augenbrauen mag man ja vielleicht immer haben. Genauso ein wenig Lippenstift und Mascara.
5. Ein Kombi-Kinderwagen? Denk gar nicht dran!
Wenn du also mit kleinen Kindern reist und vorhast, wirklich umherzuziehen und damit deine Spots häufiger wechselst, dann lass das Ungetüm zu Hause. Wirklich.
Wie schon einmal angeschnitten, war das Teil in dem Punkt praktisch, weil Mimi darin immer ihren Mittagsschlaf gehalten hat. Aber es war ein Akt, ihn zu transportieren und oft waren einfach keine Gehwege da. Er hat teilweise nicht in die „Taxis“ gepasst und überhaupt, der wiegt halt was. Also, lieber auf eine Babytrage setzen oder ihr entscheidet euch für einen klitzekleinen Reisebuggy. Wenn schon… Ein Grund, warum ich im Frühjahr nach ein paar Erfahrungen mehr und reichlicher Überlegung nicht mehr auf einen Kinderwagen gesetzt habe.
6. Dreitausend Outfits für Mutter und Kind!
Ich flaniere in einem wunderschönen, wehenden Kleidchen bei Sonnenuntergang am Meer, halte eine Kokosnuss in meiner Hand und der Wind weht mir durchs Haar… Wie in einer Werbeaufnahme. Ja, so oder so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Fakt ist, du brauchst es nicht. Es raubt dir den Platz im Rucksack, du wirst es eh nicht tragen und wenn du wirklich Lust auf ein hübsches Teil hast, dann pack es ein. Aber sonst sollte die Garderobe eher praktisch ausfallen. Shorts, lockere Kleider aus Baumwolle oder ähnlichem. Sowas halt. Aber nein, du brauchst keine piekfeinen Tellerröcke oder ähnliches. Als ich gepackt habe, hatte ich die Idee von verschiedenen Looks im Kopf. Letztendlich war ich immer, wirklich immer nur zusammengewürfelt unterwegs. Einmal hab ich mich für Henry in ein hübsches Kleid geworfen und es direkt bereut, weil es unpraktisch war. Und wenn wir schon dabei sind: Es braucht wirklich nicht viel an Kleidung. An jeder Ecke gibt es Wäschereien oder man wäscht seine Kleidung fix selbst durch.
7. Kind, pack dein Kinderzimmer ein!
Spaß beiseite. Auch im jeweiligen Urlaubsland wird es Sandspielzeug und Co zu kaufen geben. Das braucht man wirklich nicht einpacken. Auch keinen Ball. Und auch nicht fünf Puppen. Meine Erfahrung ist außerdem, dass die meisten Unterkünfte und B&B’s sogar noch Kinderkram von den Reisenden zuvor haben. Spart euch die den Platz und packt wirklich nur etwas zum Beschäftigen während des Fluges (zB Stifte und Papier), das liebste Kuscheltier und ein paar Bilderbücher ein. Fertig. Ds reicht. Alles andere bekommt man vor Ort.
…und was pack ich ein?
Das hängt immer ganz vom jeweiligen Reiseziel ab…
1. …aber wichtig ist eine gute Reiseapotheke, wie ich finde. Natürlich gibt es in der Regel auch überall Apotheken, aber man sollte schon eine gut sortierte Reiseapotheke mit sich führen. Da ist man auf der sicheren Seite.
2. Ein guter Backpack schont Rücken und Nerven.
3. Eventuell ein Moskito-Netz. Sowie Moskitoschutz für die Kids. Das Anti-Mücken-Spray in Asien ist schon ein ziemlicher Hammer und ich persönlich würde ihn nicht an meinen Kindern nutzen. Deshalb habe ich immer auch Mückenspray für die Kinder mitgenommen {Anti-Brumm}. Außerdem sollte man an dünne, lange Kleidung denken. Gerade in der Dämmerung schwärmen die Mücken gern aus und nach meiner Erfahrung im letzten Jahr (Dengue), war ich in diesem Jahr unheimlich achtsam. Das sollte man nicht unterschätzen.
4. Eventuell eine Mehrweg-Flasche aus Metall. Die lässt sich auskochen.
5. Niemals zu viel Bargeld. ATMs gibt es überall. Und das Bargeld, was man hat, immer verteilt am Körper bei sich tragen. Aus Gründen.
6. Wenig, dafür praktische Kleidung. Und eine Tube Rei.
Sylvia
Da würde ich voll zustimmen. Für uns gehts morgen nach Thailand und ich hab nichtmal für 5 Tage Sachen gepackt. Allerdings beim Bargeld müssen wir schon ein wenig drauf achten, auf den Inseln gibts scheinbar kaum mehr Automaten und Kreditkarte geht auch nicht.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at – Fotografie & Reiseblog