Da sitze ich nun. Im Geburtsvorbereitungskurs. Ich sitze da und denke, was machst du hier? Kann man sich auf eine Geburt und auf ein Leben mit Baby überhaupt vorbereiten? Ich schaue in die Runde und in die Gesichter der anderen Paare und Frauen. Allesamt sehr nette Leute. Ich schaue sie an und sehe in ihre interessierten Gesichter und erinnere mich an meinen ersten Geburtsvorbereitungskurs, den ich damals für Anni gemacht habe. Mir wird heute noch ganz warm ums Herz…wie lange das schon her ist und wenn ich mein großes Mädchen anschaue die, ganz ohne „Vorbereitungskurs“ bestimmt eine wundervolle große Schwester wird! Vor meinem inneren Auge sehe ich mich vor über zehn Jahren mit ähnlich erwartungsvollem Blick in eben so einem Kurs, der mir bestimmt die Angst einer jeden werdenden Mutter genommen hat, jedoch die wirkliche Vorbereitung auf ein neues Leben erfährt man erst, wie soll es auch anders sein, im „wahren Leben“, wenn man mit tiefen Augenschatten den kleinen Schatz zum bestimmt fünften Mal in der gleichen Nacht im Arm durchs Zimmer auf und ab trägt. Aber was soll ich sagen, das alles ist Mutterliebe. Nichts was man in irgendwelchen Kursen lernt, nein, viel besser, es ist jeder Mutter in die Wiege gelegt! es ist einfach da, die Liebe die einfach so aus einem heraussprudelt für dieses neue Menschenkind. Ich kann es kaum erwarten!
Aber wie ist das mit den werdenden Vätern, denen der Bauch nicht jede Woche weiter wächst und die nicht die ersten Schwimmübungen spüren? Ich drehe mich um und schaue in Henry’s Gesicht. Er ist voller Glück und hängt quasi an den Lippen der Hebamme. Er versucht sich so gut es geht auf unser Glück vorzubereiten. Auch wenn er es vielleicht noch nicht weiß, aber ich bin davon überzeugt das auch ihm das „Papa-Gen“ im Blut liegt.
Spätabends liege ich dann auf der Couch und der Herr sitzt neben mir. Er zappelt und zappelt und rückt dann mit der Sprache raus: „Du, Schatz?“, „Hmm, was denn?“ frage ich geistesabwesend zurück. „Ich habe eine Überraschung für dich. Ich habe für das Baby den Kinderwagen gekauft!“. Im nächsten Moment sitze ich kerzengerade auf der Couch und möchte vor Freude hochspringen. Nach Monaten des Überlegens, habe ich nun den Wagen meiner Wahl. Ein Schmuckstück. Ich habe ihn noch nicht, aber ich bin schwer verliebt und so verdammt dankbar, einen so tollen und lieben Mann an meiner Seite zu haben. Love is in the Air.
annalotta
Liebe Janina,
wie schön geschrieben!! Ich lese ja schon sehr lange deine Blog und fand es hat mich immer angesprochen. Umso schöner finde ich es, dass ich auch gerade schwanger bin, (zum ersten Mal) und bei dir immer so schöne Gedanken lesen kann die ich immer gut nachvollziehen kann. Wirklich sehr herzlich geschrieben! Musste sehr schluchzen beim lesen, aber das geht im Moment sowieso schnell…
Ganz liebe Grüße an dich und deine Familie
Anna
Anonym
Verrätst du das Geschlecht erst nach der Geburt?
,,Aber wie ist das mit den werdenden Vätern, denen der Bauch nicht jede Woche weiter wächst und die nicht die ersten Schwimmübungen spüren?“
Also der Bauch von meinem Liebsten ist in der Schwangerschaft mitgewachsen.
Malibu
Sehr schön geschrieben hast du das. Man kann bei dir eben nicht nur inhaltlich, sondern auch emotional mit dem Inhalt immer etwas anfangen. 🙂
Aber sag, ist der Herr nicht schon Papi? ich habe es jetzt so verstanden, dass er nicht der leibliche Vater von Anni ist(?). Wohl aber der psychische, der „echte“ und das macht es aus!
Alles Gute weiterhin für die letzten Wochen und dass du bald wieder schlafen kannst!