Ich habe ihn besiegt, meinen Endgegner.
Das erste Jahr mit Kind!
„Ich hab es mir anders überlegt, gibt es einen Retourenschein?“
Irgendwie macht es erst jetzt so richtig Freude, mit Mimi. Das erste Jahr mit Baby war irgendwie fast nur anstrengend und mühsam.
Ich weiß, das sind Worte, die man von anderen Müttern eher selten hört. Aber, so rückblickend, bin ich froh, dass wir dieses erste Lebensjahr hinter uns gelassen haben. Denn es war hart und ich habe oft mit mir gekämpft.
Unser kleines Mädchen war ein absolutes Wunschkind, wir alle haben uns so sehr auf das, was kommen sollte, gefreut. Ein Leben als wachsende Familie, mit Baby. Einem neuen Familienmitglied. Meine Vorstellungen waren rosarot-romantisch. Aber es kam alles anders. Unser kleines Mädchen war wirklich sehr oft sehr unzufrieden. Sie hat viel gequengelt und noch weniger geschlafen. Ihr erinnert euch, bis zu 12 Mal pro Nacht aufstehen, das war leider eher die Regel, als ein Einzelfall. Anfangs war ich noch in dieser Blase, voller Glückshormone. Doch irgendwann konnten auch die Glückshormone nichts mehr gegen meine Müdigkeit und die damit einhergehende Frustration ausrichten. Ich funktionierte nur noch. Uni, Haushalt, Job, Familie. Immer häufiger ertappte ich mich dabei, wie ich mich fragte, ob ich das wirklich so wollte. Wollte ich das? Wollte ich dieses Leben? Ich hab schlichtweg einfach nicht gewusst, dass das Leben mit Baby auch so laufen kann. Weniger reibungslos. Weniger rosarot. Weniger kuschelig und dafür mit vielen Entbehrungen verbunden. Versteht mich nicht falsch, zu jeder Zeit war da diese bedingungslose Liebe. Aber dem gegenüber auch die Verzweiflung, das Gefühl von Einsamkeit und ja, auch ein Hauch von Überforderung. Ich fühlte mich wie ein Marionette. Ich funktionierte für meine Kinder. Ich, Janina, blieb dabei oft auf der Strecke. Kam zu kurz. Dass Henry unter der Woche irgendwann auch nicht mehr bei uns zu Hause war, machte es noch schlimmer. Mein Anker in diesem ersten Jahr, war ganz klar Anna. Mein großes Töchterehen.
In den letzten Wochen ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich die Momente mit meiner Kleinsten genießen kann. Wie mich Zeit mit ihr so richtig mit Glück erfüllt. Dass es so ist, wie ich es mir damals erträumt hatte. Harmonisch, schön, erfüllend. Es macht mir Spaß. Es macht mir Spaß, mit ihr über den Spielplatz zu flitzen, im Sandkasten zu sitzen, mit ihr all die Bücher durch zu blättern. Es macht mich glücklich, sie beim spielen zu beobachten. Ja, heute Nacht hat sie sogar wieder in unserer Mitte geschlafen. Und selbst das ist jetzt schön und ich genieße es, das Familienbett.
Es ist einfacher geworden. Mit uns. Mims ist so viel glücklicher, ausgeglichen und dazu nun auch in der Lage, sich mitzuteilen. Sie kann mir relativ zuverlässig zeigen, was sie braucht oder gern hätte. Sie teilt mir ihre Bedürfnisse mit, lässt mich teilhaben. Erst gestern wieder, dieser Moment, der mich sehr gerührt hat. Wir sitzen im Zug, Mimi greift nach meinen Händen und legt sie sich behutsam auf ihren Kopf. Ich muss ihr Köpfchen schützend in meinen Handflächen halten. Ich spüre, wie sie sich entspannt und dies genießt. Im ersten Jahr war das mit körperlicher Nähe immer ein Hin- und Her. Einerseits hat sie sie arg eingefordert, die Nähe, oft hat sie sie aber auch abgelehnt. Und ich, ich wusste dann oft nicht, wohin mit mir. Ich fühlte mich, als würde ich versagen. Als wäre unsere Mutter-Tochter-Beziehung angespannt. Heute zeigt sie mir, was sie spielen mag. Sie sagt mir, wenn sie durstig ist oder aber Hunger hat. Sie kommt und sucht ganz bewusst Nähe. Jetzt kann ich sagen, so wie es ist, ist es schön. So darf es gern bleiben. So wie es jetzt ist, macht es froh. Unsere Beziehung ist eine ganz andere. Ich rufe Henry unter der Woche oft an und berichte, mit einem breiten Grinsen, was wir am heutigen Tage erlebt haben. Wie süß unser Mims-Pimps momentan einfach ist. Wie sehr meine Liebe zu ihr übersprudelt. Ich liebe sie, ich liebe sie vom ersten Tag an. Und dennoch waren da diese dicken, schweren Wolken, die mein Glück im ersten Jahr getrübt haben. Ein großer Schritt in die richtige Richtung war sicherlich Asien. Ganz sicher sogar. Seitdem sind wir so arg zusammengewachsen. Haben uns gefunden, auf einer anderen Ebene.
Wisst ihr, auch wenn so selten darüber gesprochen wird, es ist nicht schlimm, wenn nicht immer alles rund läuft. Auch Gedanken, wie ich sie hatte, Momente der Verzweiflung, ja, und auch Zweifel an sich, sind normal. Das Leben als Mutter ist manchmal hart. Manchmal sogar ziemlich hart. Ich habe mich im ersten Jahr oft fremdbestimmt gefühlt. Ja, das beschreibt es sehr gut. Fremdbestimmt. Oft hab ich mich allein (gelassen) gefühlt. Irgendwie will keiner hören, dass es nicht rund läuft, dass du immer müde bist. Jeder erwartet, dass du als frisch gebackene Mutter strahlst und glücklich bist. „Na, Große, wie geht es dir? Aber sag mir jetzt nicht, dass du müde bist!“. Ja, und deshalb nickte ich nur und flunkerte. Mir geht es bestens, antwortete ich {und unterdrückte dabei das gähnen}.
Mein Notnagel in dieser Zeit, meine Freundin. Ich rief sie immer dann an, wenn nichts mehr ging. Sie hörte zu, sie hatte Verständnis, sie baute auf UND sie suchte mit mir nach Lösungen. „Wenn Henry Heim ist, gehst du allein raus, spazieren, eine Kaffee trinken und bist mal nur du, tankst Kraft!“ war so ein Ratschlag. „Kauf dir ein neues Buch und leg dich in die Badewanne“, ein Anderer, oder „Du packst jetzt einfach ein paar Dinge zusammen und kommst zu uns, ich koch dir was und du kannst dich mal zurück lehnen!“. Ja, das tat gut, da half mir. Sucht euch einen Verbündeten, sagt, dass es euch nicht geht (wenn dem so ist). Es ist in Ordnung. Und ich verwette mich, dass es vielen Frauen so geht. Dass wir alle Mal diese düsteren Momente haben, in denen wir schlichtweg kaputt, überfordert oder traurig sind. Einfach nicht mehr können. Durchatmen, Auszeit einräumen, das Gespräch suchen, Kraft tanken, Unterstützung suchen. Das hilft!
Steff
Danke Danke Danke für deine ehrlichen Worte! Ich finde mich komplett in deinem Text wieder und hatte deswegen nicht selten ein schlechtes Gewissen. Wird einem doch von der Gesellschaft ein rosa-romantisches erstes Babyjahr aufdiktiert.
Ich habe unser erstes Jahr mit Baby bald vollendet, kann es seit ungefähr 2 Monaten genießen und bin jeden Tag dankbar dafür.
Ich wünsche dir weiterhin eine wundervolle Familie mit mehr schönen als anstrengenden Momenten. Weil eins ist sicher: es bleibt spannend 😀
Kerstin
Liebe Janina,
schon seit vielen Jahren komme ich gerne auf Deinem Blog vorbei – auch, wenn dies mein erster Kommentar ist (mit ein paar Monaten Verspätung) – und schätze besonders an Deinen Einträgen, dass Du auch die manchmal nicht so rosige Seite des Lebens ansprichst. Jeder hat diese Gedanken, die einen manchmal selbst über einen erschrecken lassen im ersten Moment. Hindernisse, die plötzlich da sind und man an sich zweifelt, ob man da drüber kommt. Gerade in der (Fashion-)Blogwelt/ Instagramwelt ist es ja oft eher bling, glänzend, highend und alles andere als tief.
Dieser Eintrag hat mich sehr berührt, da ich auch seit September 2015 Mutter bin. Ich leide an einer Autoimmunerkrankung, einer sogenannten Kollagenose, und mein Mann und ich haben uns, trotz vieler Stimmen dagegen, für ein Kind entschieden. Schon die Schwangerschaft war nicht einfach, aber ich habe immer vor Augen gehabt, dass ich das schaffe und mich auf unser Kleines gefreut. Irgendwie habe ich gedanklich immer nur bis zum Ende der Schwangerschaft gedacht, das ist mein Ziel. Und nicht, wie es danach weiter gehen wird. Obwohl mich alle Ärzte darauf hingewiesen haben, dass die Geburt einen Schub auslösen kann, habe ich nie daran gedacht, dass es mir schlecht gehen könnte. Nach der Geburt war es dann so, mir ging es immer schlechter, war vollkommen schwach, hatte ständig Fieberschübe und starke Schmerzen. Natürlich habe ich auch noch gestillt. Ich wollte eine „perfekte“ Mutter sein, alles richtig machen, wie eine „gesunde“ Mutter. Und habe mich mit meinem Selbstübergehen völlig überfordert. Dabei musste ich schon jede „gesunde“ Mutter bewundern, die diese wahnsinnige (wenn auch wunderschöne) Anstregung auf sich nimmt. Genauso wollte ich auch sein.
Es hat lange gedauert, bis ich mir eingestehen musste, dass ich es nicht ohne Hilfe schaffe. Dass es okay ist, dies auch zuzugeben und Hilfe anzunehmen. Dass alles anders ist, als man es sich vorgestellt hatte. Heute ist Liam ein Jahr alt, es war ein sehr, sehr langes Jahr. Und auch ich bin froh, dass diese Zeit überstanden ist. Auch wenn wir uns noch mehr Kinder wünschen, kann ich mir im Moment nicht vorstellen, wieder schwanger zu werden und ein Neugeborenes zu Hause zu versorgen. Aber Zeit heilt alle Wunden und jeden Moment, den ich Liam ansehe, bin ich so dankbar für ihn und empfinde eine so starke Liebe für ihn. Die stärkste Liebe ist die Mutterliebe, von Anfang an bis zum Ende. Und dieser Bund wird stärker mit diesem Jahr an gelebten Momenten – überfordernde, verzweifelnde, müde, unbegreifliche, aber auch wunderschöne Momente. Ich finde, gerade diese Momente und Situationen im Leben lassen uns die schönen und „leichten“ Phasen des Lebens viel stärker schätzen und geniessen. Und so geht es, glaube ich, vielen Müttern.
Alles Liebe aus Heidelberg,
Kerstin
Urzi
Liebe Kerstin!
Mit deinen Worten hast du mich zu Tränen gerührt!
Danke!
Eva
Danke für deine ehrlichen Worte! Unsere Maus ist jetzt 17 Monate alt und so langsam macht mir das Muttersein wirklich Spaß. Aber trotzdem vermisse ich noch oft mein altes Leben, in Ruhe lesen, ausschlafen, … Ein zweites Kind kommt für uns nicht in Frage. Vielleicht wäre es anders, wenn ich nicht arbeiten müsste.
Lisbeth
Liebe Janina! Mir ging es ganz ganz ähnlich wie dir! Und zwar bei beiden Kindern! Als wir endlich das erste starke Jahr mit unserem Erstgeborenen geschafft hatten war ich schwups schon wieder schwanger. Auch das erste Jahr vom Töchterchen war anstrengend: schlaflose Nächte, sie hat viel geweint! Der Bruder war grad mal 2 und ich war am Ende! Ich kann jetzt nicht sagen, dass es nun wo sie fast 2 und er 3,5 ist weniger anstrengend ist: mein Mann hat grad ein Projekt in der schönen Schweiz und ich bin jede Woche alleine! Aber es wird trotzdem von Monat zu Monat leichter! Und wenn die 2 so anschaue und zurückblicke bin ich glücklich und stolz: auf sie und vor allem auch auf mich: ich habe 2 tolle Kinder groß gezogen!
Schön zu lesen, dass man nicht allein ein anstrengendes erstes Jahr gemeistert hat! Und ich sag immer: bis zum 18. Lebensjahr kommt alles retour: Babies die recht fordernd waren, werden später mal brave Schüler oder haben eine problemlose Pubertät und einfache Babies werden vielleicht in der Schule kleine Rebellen! Das tröstet auch? Obs stimmt oder nicht
Liebe Grüße Lisbeth
Sarah
Wirklich ein toller und ehrlich Bericht. Ich kann mich nur anschließen ich denke viele Mütter kamen schon an diesen Punkt, nur leider wird allzu häufig nicht darüber gesprochen. Ich habe selbst von Freundinnen gehört, du machst es doch super mit deinem Kleinem (19 Monate alt) und bist so entspannend. Ich sage dann aber immer nein, ich bin auch oft genug müde und gar nicht mehr entspannend. Ich finde es sollte gerade unter Müttern doch in Ordnung sein zu sagen, wenn man müde und erschöpft ist. Danke für diesen tollen Bericht!
Jana
Liebe Janina.
Ein wirklich schöner und ehrlicher Beitrag. Ich finde mich in diesen Worten ein bisschen wieder… 2 Kinder… 3 1/2 und 8 Wochen. 2 Mädels, die mich einfordern. Die Woche über mit beiden allein und manchmal am verzweifeln. Momentan ist meine Zeit für mich eher gar nicht… aber ich bin voller Zuversicht, dass es bald anders und entspannter wird.
Ich glaube jede Mutter hat manchmal das Gefühl zu verzweifeln und mit allem überfordert zu sein. Aber alles wird gut, jeder braucht seine Herausforderung im Leben. Und Lieben tun wir die kleinen doch abgöttisch, auch wenn es nicht einfach ist.
Lg Jana
Elisabeth
Sehr ehrlich, sehr mutig – und eben ganz natürlich. Du hast Recht: viel zu selten wird davon geredet!
Janina
Liebe Elisabeth,
danke schön. <3
So ging es mir eben auch. Ich hatte ständig das Gefühl, ich dürfte nicht sagen, wie schlecht es gerade wirklich läuft. Wie kauft und müde und weinerlich ich bin. Abbekommen hat es dann meist Henry. Das erste Jahr war auch für uns als Paar gar nicht so leicht.
Sei lieb gegrüßt
Janina
Christiane
Du sprichst mir aus dem Herzen. Sie sind zwar niedlich, aber wenn sie ganz klein sind, ist das nix für mich. Wenn Sie mobil werden und selbstständiger, seitdem macht es mir auch mehr Freude. Es ist eine Struktur im Tag, was uns allen gut tut.
Janina
Liebe Christiane,
ja, Gott sei dank sind sie so niedlich. Und zum Glück hat man all diese Liebe in sich. Aber es ist schwer. Sie sind so klein und hilfebedürftig. Können sich gar nicht äußern. Ich genieße es so sehr, dass es jetzt so viel besser wird und ist. <3
Ganz liebe Grüße an Dich
Janina
Dana
Liebe Janina,
Danke für deine großartigen ehrlichen Worte! Danke, dass man sich nicht alleine fühlt, wenn es einem auch so geht. Mein Kind ist noch nicht ganz ein Jahr alt aber die Gedanken, die du damals hattest, quälen mich auch. Und sie sind so eine Bürde, wenn nicht alles tippi toppi und rosarot ist.
Mein Kind ist laut, voller Energie und anstrengend. Und natürlich liebe ich ihn vom ganzen Herzen aber oft treibt er mich in den Wahnsinn und in den 10 Monaten die er jetzt alt ist, sind schon viele Tränen geflossen.
Ich wünsche mir für uns beide sehr, dass es entspannter und harmonischer wird. Deine Erfahrungen lassen hoffen.
Alles liebe für dich & deine Familie
Janina
Liebe Diana,
ich danke dir für dieses liebe Feedback. Das tut mir so gut. Ich hatte wirklich Angst, für dass man mir diesen Artikel ankreidet. Mir geht es wir die. Natürlich war da vom ersten Tag an diese unfassbar starke Liebe, aber es war eben auch immer sehr anstrengend. Manchmal habe ich mich sogar gefragt, ob ich das wirklich wollte. Jetzt wird es besser. Es ist noch immer mal anstrengend, klar. Aber es macht Spaß (meistens).
Sei mir lieb gegrüßt
Janina
Giuliana
Hallo du Liebe,
ich wollte dir mal meinen Respekt aussprechen, solch einen intimen und kontroversen Beitrag zu verfassen und veröffentlichen. Viele Frauen sind verunsichert und stellen sich in Frage, da tur es absolut gut solche Erfahrungsberichte zu lesen. Wirklich toll! 🙂
Janina
Liebe Giuliana,
das ist aber lieb. Ich danke dir. Ich hab lange überlegt, veröffentlichen oder nicht. Ich hatte Angst, mich so zu offenbaren und natürlich macht mich der Text auch so angreifbar. Ich bin so erleichtert, dass ich so viel liebes und ehrliches Feedback bekomme. Und es zeigt mir, es war richtig, diesen Text zu veröffentlichen. Denn ja, leider wird darüber gar nicht gesprochen. Viel zu selten. 🙁
Sei mir herzlich gegrüßt
Janina
MoblakeineAbsicht
Ein wunderbarer Text <3 Du ehrliche Haut! Einfach eine tolle, starke Frau bist du !!! Oh, ich schätze dich so sehr dafür!!! <3
Janina
Du bist mir ein Herz. Ich freue mich immer so sehr, wenn ich von dir lese. Danke Dir für deine Worte! <3
Ich hab wirklich lange überlegt, veröffentlichen oder nicht. Ich war so unsicher, auch, weil mich der Text doch sehr angreifbar macht. Das erste Jahr war voller Liebe, ja. Aber es war keinesfalls leicht. Manchmal hab ich nur geweint und gehofft, alles würde vorbei gehen. Und jetzt ist es so schön. Ich kann mein Glück momentan gar nicht glauben. <3
JesS von feierSun.de
Es ist spannend zu sehen, wie Du das empfunden hast. Wir hatten ein sehr sehr anstrengendes erstes Jahr – wie alle ersten Jahre. Aber wir waren auch noch ambivalent genug mit dem positivem Schwangerschaftstest den Hausbau zu starten. Bauen mit Schwangerschaftshormonen und und dem ersten Babyjahr – ja wir haben es gleich doppelt genommen. Und doch vermisse ich die Zeit so sehr. Manchmal – gerade weil ich ja noch einen starken Kinderwunsch habe – da wünsche ich mich zurück in die Zeit. Ich empfand das zweite und dritte Jahr als höchst anstrengend. Habe so viel geweint und gezweifelt und mich nicht „richtig“ gefühlt… Aber all das sind ja ganz subjektive Wahrnehmungen und so finde ich es total schön, das Du Dir genau das von der Seele geschrieben hast. DU machst damit Mut das auch andere Frauen dazu stehen können, das es nicht immer nur alles babyrosapuderduftig ist…
Heute sehe ich meine fünfjährige eigenständige Tochter, wie sie gefühlt täglich mehr und mehr einfach eine spannende Persönlichkeit wird und liebe diese Phase, auch wenn sie mich regelmäßig in den Wahnsinn treibt 😉
Genießen wir das was kommen wird, mit allen Emotionen – mit allen Fassetten und Liebe!
Sandra
Ich bin wieder mal absolut bei dir! Deinen Beitrag habe ich weiter geschickt, um zu erklären, wie es mir im ersten Jahr mit Kind ging. Es war in vielen Punkten gaaaaanz genauso und es tat manchmal so weh, mit niemanden darüber so reden zu können, ohne sich gleich zu rechtfertigen. Deine Worte gehen runter wie Öl! Danke
Lisa Marie
Instagram hat mich auf deinen Blog geführt und seit gestern habe ich sofort das ipad zur Hand wenn Edda schläft. Ein so schöner Text, der mir tief aus der Seele spricht und mir wieder zeigt, dass es vielen Müttern so geht wie mir am Anfang. Edda ist nun 4 Monate und ein Kaiserschnitt Baby…. keine schöne Erfahrung muss ich leider sagen und ich bete, dass die hoffentlich folgenden Babys es so schaffen…. unser Start war schwierig…. Edda war so lieb aber ich hatte starke Schmerzen und nichts war so rosa rot wie ich es mir ausgemalt hatte…. einen Abend hat mein Mann mich in den Arm genommen und mir erklärt, dass die Geburt das erste Teil eines größeren Puzzles ist und mit jedem Teil, das hinzu kommt, die Liebe mehr wächst! Die tollsten Worte, die ich je gehört habe und sie gaben mir so viel Sicherheit! Vielleicht ja auch jetzt ein paar anderen Baldmuttis…. Liebe Grüße! Lisa mit Edda
Janina
Liebe Edda,
die Worte deines Mannes haben mich so berührt. Da hat er was gesagt, etwas, dem man sich viel öfter bewusst sein muss. <3
Worte wie diese hätte ich damals in der schwierigen Phase gebraucht.
Ich danke dir für deine lieben Worte und freue mich wirklich sehr!
Sei mir lieb gegrüßt
Janina
Silke
Wären die Erwartungen an die Babyzeit nicht so übertrieben romantisiert, würden sich viele Mamas nicht mit diesen ambivalenten Gefühlen rumplagen müssen. So aber fühlt man sich schlecht, falsch und wasweissichnichtalles, weil man das Babyjahr eben NICHT geniessen kann, weil es eben so verdammt anstrengend sein kann. Mit einem fordernden, ständig unzufriedenen Baby ist einfach alles doppelt und dreifach mühsam. Unsere Tochter (jetzt 19 Monate) war auch so und ich habe regelrecht ein Babyjahrtrauma. Jetzt endlich wird es besser und ich kann sagen, dass ich auch erst jetzt im Muttersein angekommen bin, weil ich jetzt ab und an durchatmen und innehalten kann. Im ersten Jahr war nur pausenlos funktionieren angesagt.
Liebe Grüße.
Janina
Liebe Silke,
ja – ich stimme dir da sehr zu. Es wird alles sehr romantisch dargestellt und das ist es eben nicht immer.
Ich hatte teilweise so arg Angst vor der Nacht, dann Angst vor dem Tag, davor, nicht mehr funktionieren zu können. Das erste Jahr hat mich über meine Grenzen hinaus gebracht und ich muss sagen, es war nicht immer leicht. Ich habe oft geweint, viel geweint. Aber das darf man ja nicht einmal offen kommunizieren. Dann kommt gleich die Keule „Du bist undankbar, du wolltest es doch so…“… Natürlich wollte ich ein Kind und natürlich liebte ich es vom ersten Moment an so sehr – aber es war eben dennoch so unfassbar schwer und nein, ich hab nicht gewusst, dass es auch so sein kann. Warum nicht? Weil keiner darüber spricht.
Ganz liebe Grüße
Janina
Dreikindfamilie
Toller Beitrag, vielen Dank. Freu mich das Du so ehrlich und einfach von der Seele weg schreibst. Wir haben mittlerweile schon drei Kinder und ich kann auch ein Lied davon singen 🙂 Freu mich immer wieder, dass es noch mehr Leidensgenossen unter uns Eltern gibt 🙂
Viele Grüße sagt Daniel
Julia
Endlich mehrere Stimmen die auch mal offen sagen das das erste Jahr kacke anstrengend ist.
Oft vermisse ich meine Freiheit, spontane Unternehmungen mit Freunden …….überhaupt viel unternehmen mit Freunden.
Ich habe viel geweint , viel Streit mit meinem Freund…….jetzt wird mein Sohn nächste Woche 1 Jahr alt und ich hoffe das alles besser wird.
Ganz ehrlich ……manchmal denke ich „hättest du doch abgetrieben“ ( Schwangerschaft war ein „Unfall“)
Tanja
Schöner Beitrag der jeder werdenden Mama oder auch jeder frischgebackenen Mama zeigt, dass es nicht immer so schön ist, wie es oft aktuell bei Insta und Co. gezeigt wird. Es gibt bei JEDER Familie, gute Zeiten…schlechte Zeiten.
Janina
Liebe Tanja,
das ganz lieben dank dir. Wir sitzen doch alle im gleichen Boot. 🙂
Liebe Grüße
Janina
Mama2
Danke für deinen Text!
ich bin gerade mit dem 2. Kind schwanger und sehe jetzt schon der anstrengenden Babyzeit entgegen.
Ich musste mir schon Vorwürfe anhören warum ich denn überhaupt ein zweites Kind wollte wenn doch Schwangersein
Und babyzeit nicht mein Ding ist. Aber dieser Text macht mir Mut, ich bin nicht alleine damit und nur weil die babyzeit nicht so meins ist bin ich auch noch lange keine schlechte Mutter. Schön dass hier mal jemand so ehrlich ist.
Mirco Kämpfer
Dein Artikel hat mir Mut gemacht. Wir haben selbst einen drei Wochen alten, anstrengenden Sohn, der viel Nähe braucht, oft unruhig ist. Am meisten nerven uns die Ratschläge der eigenen Eltern oder anderer Mamas, die ein „einfaches“ Baby hatten und sich daher nicht in so eine Lage versetzen können. Durch Corona etc fehlt auch der Austausch mit anderen, unsere Eltern wohnen weit weg und viele Freunde haben wir nicht. Wir stehen das gemeinsam durch und hoffen, dass es mit der Zeit besser wird.
B
Stimmt. Das erste Babyjahr ist Scheisse…..aber auch die nächsten 2 Jahre darauf sind auch nicht grade das Gelbe vom Ei. Deshalb bin ich auch nach Kind Nr. 2 Vollzeit ins Büro geflüchtet und habe den Vater zu Hause mit Kindern machen lassen. Der Bürojob dagegen im Vergleich dazu Wellness….. Jetzt sind wir getrennt und machen wochenweises Wechselmodell. Die Kinder „schon“ 12,25 und 8,5 Jahre alt….und der erste Auszug ist dann auch nicht mehr sehr fern….