Damals. An einem Freitag, 20 Uhr. Gegenüber vom Hannoveraner Hauptbahnhof. Ich war wieder einmal spät dran. Viel zu spät dran. Ziemlich typisch für mich. Jeder der mich kennt, weiß das. Wir kannten uns gar nicht, aber meine Kathrin meinte damals: „Frag mal den Henry, der kann dir dazu viel erzählen und vielleicht auch zeigen!“. Ja, und so kam es, dass wir uns an diesem Abend trafen, um uns über ein Hobby auszutauschen. Und da standest du nun, mir völlig unbekannt – ich erblickte dich von weitem und wusste sofort, das ist also Henry. Auf den ersten Blick so gar nicht mein Typ. Ein wenig zu steif, ein wenig zu viel Gel und viel zu viel Seitenscheitel. Da standen wir also und begrüßten uns, kühl und überfordert. Wir setzten uns ins Hugo’s und ich ratterte meine Fragen herunter, die ich so hatte. Wir bestellten uns einen Gin Tonic und was soll ich sagen, die Leidenschaft für einen guten Gin und unser Interesse an diesem einen Hobby war nicht das einzige, was uns verband. Völlig verrückt. Ich hing an deinen Lippen und konnte gar nicht genug erfahren. Letztendlich zogen wir weiter in eine andere Bar, zu Fuß durch halb Hannover. Ohne Pause sprechend. Es gab so viel zu erzählen und zu erfahren. Von der Bar in die 24/7 Mini Bar, bis morgens um 8. Wir redeten und redeten und redeten. Da war es schon fast wieder hell. Wo waren die Stunden hin?! Was soll, was kann ich noch mehr dazu sagen – nach nur einer Stunde wusste ich schon, das hier, ist etwas einzigartiges – etwas zuvor noch nie erlebtes. Und so kam es, dass wir uns immer und immer wieder trafen und wir Stunden über Stunden mit interessanten Unterhaltungen verbrachen oder einfach nur nebeneinander saßen. Einfach nur diese Atmosphäre genossen. Diese pure Glückseligkeit.
Ein Mensch, dessen Herz im gleichen Takt schlägt. Dessen Gedanken ähnlich sind. Ein Mensch der nicht warmherziger, aufrichtiger und mitfühlender sein könnte. Schnell war klar, warum alles zuvor Gewesene gar nicht funktionieren konnte. Das Schicksal hat eben seine eigenen Wege. Doch niemals hätte ich gedacht, dass diese Liebe noch wachsen kann. Dass da noch mehr Raum ist. Es mag kitschig klingen, aber meine Bewunderung und meine Liebe für diesen Menschen wächst mit jedem Tag, jedem Monat, jedem Jahr. Und wie immer im Leben gab es auch schwere Zeiten, Situationen die alles andere als schön waren. Und wenn man dann merkt, dass man als Paar sogar diese dunklen Seiten überlebt, diese einen sogar noch enger zusammenschweißen – dann weißt man eines ganz sicher: das ist mein Deckel. Der Deckel von dem so oft gesprochen wird. Das gibt es nicht zweimal. Gehe achtsam damit um. Denn eine Partnerschaft ist wie eine kostbare Porzellanvase. Diese Porzellannvase wird von beiden Partnern getragen. Geht man nur ein einziges unachtsam mit ihr um, bekommt sie einen Riss. Einen Riss, den man nicht mehr kitten kann. Einen Riss, der mit der Zeit wächst, bis die Vase zerbricht.
Unsere Liebe wächst, nun auch für alle Mitmenschen sichtbar. Bald halten wir das größte Glück auf Erden in unseren Armen – unser Baby. Wir können es kaum erwarten, dich kennenzulernen – kleines Wesen.