Nein!

„Nein, ich möchte das nicht!“
Nein heißt nein. Nicht vielleicht, nicht ja.

Vor kurzem hatte ich eine Unterhaltung mit einer Freundin, es ging um jugendlichen Leichtsinn, darum, wie oft im Leben man doch einfach nur Glück hat (oder weniger Glück). Ich hatte oft Glück, oft auch mehr Glück als Verstand.

Ich war die Erstgeborene, die erste von fünf Töchtern, und so kam es, dass ich die Freiheiten für alle anderen erst einmal erkämpfen musste. Ich durfte nicht lange ausgehen. Ich musste immer sagen, bei wem und wo ich bin und gern rief meine Mama vorher auch noch einmal an und sicherte sich ab. Ich war nicht in Discos oder Bars. Aber ich wollte all das, ich wollte diese Freiheiten. Ich habe nicht verstanden, warum meine Eltern mir diese vermeintlichen Freiheiten nicht gewähren wollten. Ich habe ihnen auch nicht zugehört, als sie versuchten, mir ihre Beweggründe immer und immer wieder zu erklären. Dass die Welt und die Menschen auf ihr nicht nur gut seien, dass mein viel zu kurzes Kleid vielleicht falsche Signale senden würde. Ich war wütend, dass ich noch immer so früh zu Hause sein musste. 21 Uhr, im besten Fall um 22 Uhr. Ich war stinksauer und habe mich nicht verstanden gefühlt, eingeengt noch dazu. (mehr …)