Ja, ja. Seit nun fast sieben Wochen bin ich nicht mehr kugelrund. Kein Dickbauch mehr. Seit nun fast sieben Wochen sind wir Mama und Papa von der kleinen Mimi. Was waren das für spannende zehn Monate. Unfassbar aufregende 40 Wochen – mit allen Höhen und Tiefen, die so eine Schwangerschaft zu bieten hat. Hach ja. Noch zu frisch sind all die Erinnerungen und doch schon so fern. Eins ist sicher – gefühlstechnisch habe ich alles abgespielt. Von strahlend glücklich in der einen Minute bis hin zu weinend in der nächsten.
Ich muss lachend an die Situation im Baumarkt denken. Der Nestbautrieb, der hatte mich wirklich voll im Griff. So richtig. Was ich nicht alles für Ideen hatte. Von Tapete ab, weil mir nackte Betonwände doch so viel besser gefallen, zu „mal kurz den Boden weiß lackieren!“. Oder eben die Situation im Baumarkt. In der Hochphase meines Nestbautriebs, als der Verkäufer so viel Verständnis (oder war es Mitleid?) mit dem Herrn hatte, dass er ihm den Mitarbeiterrabatt gewährte und beruhigende Worte von Mann zu Mann für ihn fand. Oder der Tag des Screenings. Als wir unser kleines Mädchen das erste Mal in 3D sehen konnten. So real, schon so echt, ein ganzer fertiger Mensch. Ein kleines Menschenkind, dass seinem Vater bereits wie aus dem Gesicht geschnitten war. Da kullerten vor Glück die Tränen. An der enormen Ähnlichkeit hat sich bis jetzt nichts geändert. Ein kleiner Klon, die kleine Miss Mimi.
Der Abend vor der Geburt, als der Herr meine übelste Laune ertrug. Ganz tapfer. Tränen trocknete, Trost spendete, Kraft gab. Sagen wir es mal ganz direkt heraus – ich war eine kleine Herausforderung in den 40 Wochen der Schwangerschaft. Komplett Hormon-gesteuert. Und Schmerz-geplagt. Und dennoch ein kleiner überglücklicher Dickbauch. Ein Mensch mit einem Bauch voller Liebe. Immer größer werdender Liebe.
Dieses kleine Menschenkind war herzlich Willkommen. Erwünscht, gewollt. Dementsprechend bewusst haben wir die Zeit erlebt. Gelebt. Als werdende Mutter, als werdender Vater, als werdende Schwester. Als zukünftige Familie von Vieren.
Die ersten Wochen konnte ich dieses Glück kaum für mich behalten. Abgesehen von uns, erzählte ich es nur einer Person. Meiner liebsten Freundin. Wir wollten erst einmal warten, sicher gehen. Warten, bis die kritische Phase überwunden ist. Und das war schwer. Denn bereits im zweiten Monat war der Bauch da. Ganz sucherbar, für uns. In der 10 Woche schon kaum zu verstecken. Und eigentlich hätte man es schon an meinem seligen Lächeln ablesen können. Denn ja – ich war so verdammt glücklich. Die unfassbare Übelkeit, ich berichtete euch davon, war ermüdend. Fürchterlich. Dass braucht keine Frau. 14 Wochen fast ausschließlich liegen und im Bad hängen oder beides kombiniert. Danach die Rücken- und Steißschmerzen. Die damit verbundene Schlaflosigkeit. Aber was soll’s – nicht wahr? Was lange währt, wird endlich gut. Ziemlich gut. Perfekt gut, wenn ich mir das kleine Mäusekind hier neben mir anschaue. Ein perfektes kleines Wesen. Gesund, wunderschön, so friedlich.
Mimi, wir lieben dich. Wir alle. Von Herzen.
Morgen könnt ihr übrigens bei Isy von Gefühlsfreak ihre Gedanken zu „typisch schwanger“ lesen. <3