EIN POSITIVER GEBURTSBERICHT,
UNSERE HAUSGEBURT
& WIE ICH ICH FRIEDEN FAND!

Ihr lieben Frauen,
ihr Mütter und Väter,

ich nehme euch ein Stück weit mit auf meiner Reise zu einer selbstbestimmten Geburt. Einer Hausgeburt, die mir Heilung brachte und Frieden schenkte.

Ich bin unseren Weg Hand in Hand mit wunderbaren Hebammen und Ärzten gegangen. Am Anfang war da Angst, viel Angst, auch Unsicherheiten klopften immer wieder an, aber letztendlich kam ich zurück in meine Stärke, voller Urvertrauen. Das hier, das ist mein Weg. Es ist unser Weg. Und für uns war dieser Weg richtig und wichtig. Wenn ich an die Geburt denke, mich erinnere, wie mein viertes Kind geboren wurde, dann werd ich ganz weich, mein Herz tanzt und ich spüre das Glück bis in die Fingerspitzen. Auch jetzt noch, Monate später. Ich hatte eine schöne Geburt. Sie war so ganz anders als jede Vorstellung, die ich hatte. Sie war auch anders, als ich es mir erträumt habe. Aber sie war gut. Sie war schön. Wie so oft im Leben hat sich an diesem Tag vor allem eines sehr deutlich gezeigt: Es kommt immer alles anders als man denkt und oft ist das ganz schön gut so!

Mein kleiner Sohn, unser viertes Kind, kam bei uns Zuhause auf die Welt. Eine weitere Hausgeburt also. Und das, obwohl die Monate davor alles auf einen geplanten Kaiserschnitt hindeutete. Ich bin in meine Kraft gekommen. Ich habe mich meinen Urvertrauen hingegeben. Und ich hatte ein unheimlich starkes „Team“ hinter mir. Ich bin unglaublich dankbar, und ich bin glücklich. Oft denke ich zurück, an die Wochen vor der Geburt und dann an die Geburt selbst. An diese Hausgeburt, die fast schon urkomisch war. An diesem Tag, an dem mein zweiter kleiner Sohn geboren wurde, wurde auch ich neu geboren, als Frau und Mutter. Denn diese Geburt hat mich in meine Stärke und vor allem auch wieder in mein Gleichgewicht gebracht.

Auch dieses Mal war die Haugeburt für mich der richtige Weg. Nicht für dich, nicht für irgendwen, nur für mich. Denn jede Frau muss und soll ihren ganz eigenen Weg gehen und eine selbstbestimmte und schöne Geburt ist natürlich genau so auch in einer Klinik oder in einem Geburtshaus möglich. Mein Beitrag soll nicht missionieren. In keinem Fall. Es ist meine persönliche Geschichte. Unsere Geschichte von meiner Hausgeburt. Und ich teile sie mit euch.

Da es so ein persönliches und wirklich sehr sensibles Thema ist, möchte ich euch bitten, achtsam mit euren Worten zu sein. Ich danke euch sehr. Schön, dass ihr den Weg mit uns gegangen seid.

Unsere „Vorgeschichte“ rund um das Thema geplanter Kaiserschnitt findest du HIER.

Meine Artikel rund um die Hausgeburt beim großen Jungen HIER (Teil 1) und HIER (Teil 2)

Alles Liebe,
Janina

 

Meine Hausgeburt,
wie alles doch ganz anders kam!

Der Sommer war heiß und mein Bauch kugelrund. Runder als jemals zuvor. Meine Füße waren dick, mir schmerzte mein Rücken, die Luft war raus. Fast jede Nacht lag ich nun wach und horchte in mich hinein. War aufgeregt und ungeduldig. Wollte ich doch nichts mehr, als dich. Dich in meinen Armen halten. Wollte, dass du dich endlich aufmachst. Hab gehofft und gebangt, dass du kommst. Hab immer wieder innegehalten. „War das eine Wehe?! Könnte es eine gewesen sein?!“.

Dieses Mal war alles anders. Mehrfach dachten wir, dass es los geht. Einmal, früh in der Nacht, hatte ich über einige Stunden Wehen, die immer intensiver wurden und irgendwann wirklich heftig schmerzhaft waren. Ich wiegte mich, kreiste mein Becken und war bereit. Ich scheuchte Henry auf und bat ihn, alles vorzubereiten. Und dann, dann war plötzlich Ruhe im Bauch. Du hattest dich entschieden doch noch zu warten. Ich kann mich noch so gut an diese eine Nacht erinnern. Ich war traurig, enttäuscht irgendwie. Hatte ich doch gehofft, dass du kommst.

Lange schon hab ich immer wieder davon geträumt, wie ich in der Nacht wach werde und diese erste eine verheißungsvolle Wehe spüre. Habe mir vorgestellt, wie ich noch liegen bleibe und auf die zweite Welle warte, um dann aufzustehen. Sah mich die Geburtskerzen anzünden und alles vorbereiten. In meiner Vorstellung war es tief in der Nacht und ich arbeitete mich langsam, Welle für Welle, vor. Stück für Stück. In meiner Vorstellung wurdest du an einem frühen Morgen geboren. Mit der aufgehenden Sonne. Es sollte anders kommen, ganz anders!

 

Ihr erinnert euch…

Und dann, nur sehr wenige Tage später, in einer Nacht bekomme ich kein Auge zu. Bin müde und geschafft, saß zu lange im Büro und hab es erst um kurz nach 2 Uhr ins Bett geschafft. Ich liege in unserem großen Familienbett zwischen meinen zwei kleinen Kindern und Henry. Ich hab Schmerzen. Weiß nicht, wie ich mich hinlegen soll. Stehe immer wieder auf, der Schmerz zwingt mich immer wieder in die Hocke. Aber es sind keine Wehen, denke ich. Immer nur alle 30 – 45 Minuten ein kaum auszuhaltender stechender Schmerz, der mir den Atmen raubt. Keine Wellen, dafür ein Schmerz, der aus dem Nichts kommt und mir Schweißperlen auf der Stirn beschert. Ich leide also vor mich hin. Als es hell wird, bin ich noch immer wach. Fühle mich gerädert. Fühle mich müde. Alles schmerzt. Ich stehe auf, nehme meinen Laptop und arbeite. Schreibe einen Text für einen Kunden, arbeite ein paar Mails ab, führe ein Telefonat. Dann, dann machen wir die Kinder fertig, Henry fährt sie in die Kita und ich arbeite wie gewohnt den frühen Vormittag weiter… um dann im Anschluss zum Arzt zu fahren!

 

UND DA, DA BEGINNT DEINE GESCHICHTE, MEIN KLEINER SOHN.

Es ist etwa 11.30 Uhr, als ich meinen Rechner zuklappe, um ins Bad zu gehen. Ich dusche, trockne mich ab und ziehe mir mein rosa Kleid an, welches ich so gern trage. Das Kleid, dass als DAS GEBURTSKLEID {alle die involviert waren werden jetzt laut
lachen!} in die Geschichte aller Hebammen eingeht.
Ich bin langsamer als sonst, fühle mich träge, alles schmerzt und fällt mir etwas schwerer, nichts geht mir so richtig leicht von der Hand. Ich ächze. Meine Laune ist nicht gut. Nach der Dusche hole ich mein rosa Kleid aus dem Schrank und streife es über. Fried schleicht schon den ganzen Morgen um mich herum, so auch jetzt. Er schmiegte ich an mein Bein und weicht keinen Zentimeter von mir.

Mein allmorgendliches Ritual, mich ein wenig herauszuputzen – das ist mir heute noch so viel wichtiger als sonst. Farbe hilft mir immer gegen kurze Nächte und tiefe Augenringe. An diesem Morgen wird es ganz besonders viel Farbe. Als ich mich zurechtmachen möchte, merke ich das erste Mal bewusst, dass ich mich doch immer wieder am Waschbecken festkralle. Dass ich immer wieder inne halte, mich kreise, tief atme, veratme. In regelmäßigen Abständen fluche ich vor mich hin. Verdränge aber, schiebe weg und lasse dem Schmerz nicht wirklich den Raum, den er wohl bräuchte. Habe keine großen Erwartungen, und ja, glaube auch nicht wirklich daran, dass es jetzt losgehen könnte. Komme gar nicht erst auf die Idee.
Ich lege also mein Make-up auf und schnaufe. Schimpfe. Fluche. Gehe immer wieder in die Hocke, atme tief und plötzlich platzt mir der Kragen. Diese Schmerzen. Es nervt. Henry, der in der Tür steht, schaut mich an.

„Wollen wir lieber mal die Hebamme anrufen?“, fragt er mich.

Da platzt es aus hier heraus. Stinksauer. „Hä, wie? Wieso denn?! NEIN! Ich habe Hunger. Ich möchte zum Inder und überhaupt, in die Stadt möchte ich auch noch, ich brauche eine Sport-BH!!!“. Henry lächelt, lacht auf: „Du hast doch Wehen“, sagt er und fragt mich, warum ich ausgerechnet jetzt einen Sport-BH bräuchte. „NA DESHALB, weil ich ihn nun eben brauche!“. Und ein Foto wollte ich auch noch schießen, bevor wir die Kids wieder abholen. Spätestens da hätte ich mir denken können, worauf das alles hinaus läuft. Aber noch immer merke ich es nicht, will es vielleicht nicht wahrhaben. Vielleicht ist da auch die Angst, dass das ein ganz übler Fehlalarm sein könnte. Ich stöhne, halte mich gebeugt am Waschbecken fest, mir ist ganz warm und ich schwitze. Das ärgert mich und ich schimpfe weiter wie ein Rohrspatz. Meine Stirn ist schon ganz kraus vor Schmerz, aber ich halte daran fest: Ich möchte in jedem Fall noch zu meinem Lieblings-Inder! Egal wie, egal was kommt – nicht ohne mein indisches Essen.

Henry nimmt das Handy zur Hand und ruft unsere Hebamme an. Er spricht mit ihr, sagt, dass ich Schmerzen hätte, fragt sie, wie jetzt der weitere Fahrplan wäre. Ich höre ihre Stimme über den Lautsprecher. Sie wäre gerade auf der Autobahn, sie würde in etwa zwei Stunden kommen und nach mir schauen – sagt sie. Ich stöhne, atme tief ein und aus und brülle {sorry Henry!} aus dem Bad: ICH GEHE IN JEDEM FALL NOCH ZUM INDER!! ICH HABE HUNGER!
Die Hebamme reagiert, vermutlich wird auch ihr in diesem Moment klar, dass da was im Anmarsch ist. Sie würde jetzt sofort umdrehen und wäre in etwa 45 Minuten bei uns, sagt sie. Henry legt auf. Ich bin nun richtig sauer. Immerhin habe ich Hunger und ihr wisst ja, wie das ist – so hungrig. Da wird man auch mal zur Diva. Ich lege meine Wimperntusche auf und merke, dass das nicht mehr so gut geht. Gebe aber nicht auf. Als ich fertig bin, stapfe ich aus dem Bad, werfe Henry einen bockigen Blick zu und gehe die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Es fällt mir gar nicht mehr so leicht und ich halte mich am Geländer fest. Unten angekommen, möchte ich meine hübschen pink-roten Schuhe anziehen – passe aber nicht mehr hinein. Ich ärgere mich, möchte die Schuhe am liebsten in die Ecke pfeffern und fange fast an zu weinen. Diese blöden dicken Füße, diese blöden Schuhe, alles blöd. Es nervt. Dann gehe ich halt barfuss. So.

„Du, die Hebamme müsste in etwa 20 Minuten da sein“, sagt Henry noch einmal. Ja, aber das schaffen wir doch noch schnell – zum Inder hin und zurück. Takeaway? Ich versuche mich an meinen wehleidigsten Blick überhaupt, ihr wisst schon, der Welpenblick – aber Henry blickt noch einmal auf die Uhr und sagt, dass wir das nicht mehr schaffen. Meine Schmerzen werden intensiver und intensiver und ich hab nur noch sehr wenige kurze Pausen dazwischen. Irgendwie wird mir in diesem Moment erst so richtig bewusst, dass sich mein kleiner Sohn wohl doch auf den Weg gemacht hat. Ich kann mich noch so gut an diesen einen Moment erinnern. Ich sitze auf der Treppe im Eingangsbereich und plötzlich spüre ich diese ganz besondere Aufregung. Ich freue mich. Fried sitzt ebenfalls auf der Treppe, er beobachtet mich weiter und lässt mich nicht aus den Augen.

„Können wir noch fix ein Foto machen, Henry?“, frage ich. Er lacht.
Wir gehen vor die Haustür und um die Ecke. Ich muss alle paar Meter anhalten und kralle mich in Henrys Arm, bleibe stehen, atme tief, atme aus, der Schmerz ist unglaublich stark. Wir machen schnell wenige Fotos, in der jeweiligen Wehenpause. Ich halte mir auf den Bildern den Bauch. Mein Bauch ist hart, ich lächle und merke, wie sich meine Stirn verkrampft, weil der Schmerz sich wieder ankündigt. Es zieht, dann baut sich der Schmerz auf und wird kräftig und mächtig und groß. Ich halte mich am Zaun fest. Lehne mich an. Wir gehen zurück Richtung Haus. Es sind nur wenige Meter, nur ein paar Schritte, und trotzdem muss ich zweimal anhalten. Bleibe stehen, veratme. Ich lächle Henry an. Es geht los. Er kommt. Ganz sicher. Und dieser Gedanke ist frei von Angst. Frei von Sorgen. Es die pure Vorfreude auf mein Baby. Ich greife mir ins Haar, wische mir über die Stirn, versuche, den Schmerz irgendwie erträglicher zu machen durch meine Atmung. Der Druck ist heftig. Wir gehen rein, Fried sitzt noch immer auf der Treppe und beobachtet alles ganz genau. Ich spreche in mein Handy. Halte den Verlauf ein wenig fest. Damit ich mich später erinnern kann.

Ich gehe ins Wohnzimmer und bitte Henry, die Kerzen zu holen. Wieder eine Welle. Noch intensiver. Ich klammere mich an unseren Stuhl am Esstisch. Kralle mich rein. Nach vorn gebeugt. Ich versuche, mich ganz bewusst auf meine Atmung zu konzentrieren. Atme tief ein und möchte dem Schmerz die „Luft nehmen“. Das klappt, so lange ich mich darauf konzentiere, gut. Er ist dadurch besser zu ertragen. Ich bin still, ich ziehe mich zurück. Ich bin bereit. Konzentriere mich auf mich und das Baby und den Schmerz, der mir mein Baby bringen wird. Henry kommt mit den Kerzen, wir stellen sie auf. Es ist mir wichtig, dass ich sie selbst anzünde. Henry reicht mir das Feuerzeug. Ich betrachte die Kerzen, noch so neu, nicht abgebrannt. Sie werden unseren Geburtsweg begleiten. Die nächste Welle kündigt sich an. Ich bleibe neben den Kerzen stehen, halte mich am Tisch fest. Veratme. Konzentiere mich. Als die Wehe vorüber ist, mache ich ein Foto von den brennenden Kerzen und schicke es meiner Familie. Kommentarlos. Zum Schreiben, zum sprechen, für all das hab ich gerade nicht mehr die Kraft. Ich genieße die Stille. Genieße die Ruhe. Und ich bin dankbar, dass Henry und ich diese Minuten allein haben. Er steht neben mir. Er schaut mich an. Seine Gesichtszüge sind ganz weich. Er legt seine Hand auf meinen Rücken. Ich spüre die Wärme. Ich bin glücklich. Ich lächle… Ich werde mein Baby bald im Arm alten. Die nächste Wehe kündigt sich an. Es geht schnell. Es zieht und schon bin ich mittendrin, ich schwimme. Es hilft mir, von einem Fuß auf den anderen zu tapsen. Der Schmerz ist krass. „Wow“, denke ich, „ich habe ganz vergessen, wie schmerzhaft das ist!“.

Unsere Reise beginnt hier und jetzt, nicht mehr lang, mein keiner Sohn,
und ich werde dich in meinen Armen halten! 

 

Fortsetzung über unsere Hausgeburt folgt!

 

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EINS, ZWEI, DREI, VIER… VOBEI?!
WARS DAS JETZT. WIRKLICH?

War’s das jetzt? Oder kommt da noch jemand?

Da liegt er, mein kleiner Pieti, und ist so wunderschön. Es ist mir nicht entgangen, dass er wieder einen Schub durchgemacht hat. Dass er plötzlich wieder so viel wacher, aufmerksamer und auch größer ist. Ja, er ist angekommen auf dieser Welt. So voll und ganz. Plötzlich greift er. Er dreht den Kopf und möchte alles mitbekommen. Und während ich ihn verträumt anschaue, bewundernd, setzt er sein schönstes Lächeln auf. Dieses unverkennbare zahnlose Lächeln eines Babys. Es gibt eigentlich nichts Schöneres auf dieser Welt. Ein Baby. Mein Baby. So klein, so rein und so perfekt. Dazu dieser ganz besondere Babyduft. Ein Baby in den Armen zu halten, das ist wie dem Himmel ganz nah zu sein.

Vor ein paar Tagen saß ich im Zug. In der Trage mein kleiner Piet und neben mir ein Geschäftsmann. Er schaut mich an, dann Piet. „Ja, in dem Alter ist die Welt noch in Ordnung!“, sagt er plötzlich. Lächelnd, seine Gesichtszüge dabei ganz weich. Noch den ganzen Tag denke ich darüber nach, über seine Worte – die so wahr sind, nicht wahrer sein könnten. Ja, in dem Alter ist die Welt noch in Ordnung. Keine Sorgen, keine Ängste, dafür ganz viel Körpernähe und Liebe und Sicherheit. Wehmut stellt sich ein.

Dann, ich ziehe gerade meinen Pieti um, spreche mit ihm, strahle ihn an und versuche, ihm ein Lächeln zu entlocken. Es gelingt mir. Er lacht sogar mit Ton. Mir wird mein Herz schwer. So unheimlich schwer, ganz urplötzlich.
„Jetzt ist die Welt noch in Ordnung, kleiner Piet!“, geht es mir durch meinen Kopf. „Jetzt noch..“. Ich streichle ihm über sein Bäuchlein, kitzle ihn an seinen Füßchen und es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Dieses kleine Kind ist jetzt schon zwei Monate Teil unserer Familie. Zwei Monate, die mir vorkommen wie ein Wimpernschlag. Und ganz vermutlich wird dieser kleine Junge mein letztes Kind sein. Es erwischt mich kalt.
Ich werde also nie wieder ein so kleines Wesen in meinem Bauch spüren. Nicht dieses Gefühl von „Schmetterlingen in meinem Bauch“ haben, wenn man die ersten Kindsbewegungen spürt. Nicht noch einmal diese große Vorfreude auf das erste Kennenlernen. Nie wieder dieser Duft eines Neugeborenen. All das nie wieder. Ich habe Tränen in den Augen. Eigentlich war mir schon vorher klar, dass da Niemand mehr kommen wird. Ja. Aber in diesem Moment erwischt es mich mit aller Wucht. Das, was eigentlich schon längst klar war und was ich längst wusste, erwischt mich plötzlich mit aller Kraft. Es wird vermutlich kein weiteres Baby geben. Nicht für mich, nicht für uns. So sehr ich meinen kleinen chaotischen Haufen liebe, so sehr ich es genieße Mama von dieser bunten Bande zu sein, ich kann es mir gerade nicht vorstellen. Irgendwie hat sich auch das allererste Mal so eine absolute Ruhe eingestellt. Gewissheit. Ein Gefühl von „wir sind komplett!“. Und damit ein Gefühl, das ich kaum mit Worten erklären kann. Aber es ist da. Ich fühle es. Es ist diese tiefe, ruhige Gefühl von Angekommen sein. So viel Glück. So viel Liebe. Und gleichzeitig ist da ein Funken Angst. Angst davor, dass diese Babyzeit mit meinem Piet zu schnell an mir vorbeizieht. Und das tut sie. Denn die Zeit fliegt. Die Tage reißen ab und mit jedem Tag wirkt er ein Stückchen größer. Was sag ich, eh ich mich verstehe, sind all meine Kinder groß und ziehen los. So wie es Anni gerade tut. Und das zu sehen, diesen Vergleich zu haben, das lässt mich vermutlich so unfassbar emotional werden. Ich halte da ein frisch geborenes Baby in meinem Arm, das jetzt doch schon wieder einige Wochen bei mir ist. Und dann ist da eine Tochter, die doch vorgestern noch mein kleines Baby war, war, denn jetzt ist sie eine junge Frau.

Ja, das war’s jetzt. Eins, zwei, drei, vier, Ende. Nicht deshalb Ende, weil es an Liebe und Platz im Herzen fehlt, nein. Ende, weil ich mich gerade so komplett fühle. So, als wäre alles genau so richtig und perfekt und gewollt, und zwar genau so, wie es gerade ist. Früher war das anders. Mimi zum Beispiel. Als ich sie in meinen Armen hielt, verliebt und stolz, da wusste ich, da ist noch jemand, der kommen wird. Ich wusste es einfach. Da war kein Zweifel. Dann nach der Geburt meines ersten Sohnes, wieder stolz und umso dankbarer, war da nicht mehr das Gefühl. Vermutlich aber auch wegen dem Trauma, das ich in mir trug. Dieses vierte Kind, mein viertes Kind, war eine kleine Überraschung und fühlt sich jetzt so richtig an. Als wäre da einfach noch ein kleiner Mensch gewesen, der gewartet hat. Der sich noch schnell dazu gesellen wollte. Aber jetzt, jetzt ist da Ruhe. Das war’s jetzt und das ist gut so!

War’s das jetzt? Ja, das war’s jetzt!

 

Das war's

 

 

EIGENTLICH WÄRST DU JETZT DA,
IN MEINEN ARMEN!

Warum wir uns gegen den geplanten Kaiserschnitt
entschieden haben

Wir schreiben den 20. August 2019. Es ist 12.06 Uhr. Und eigentlich würde ich heute mein viertes Kind in meinen Armen halten. Genau jetzt. Zu dieser Zeit. In diesem Moment. Denn heute wäre mein Termin für meinen Kaiserschnitt gewesen. Stattdessen sitze ich in meinem gemütlichen Korbstuhl, rund wie eh und je, trinke meinen morgendlichen Kaffee und schreibe diesen Text.
Ich bin müde, denn die Nacht habe ich kein Auge zugetan. Ich konnte nicht schlafen, weil mein Kopf nicht still wurde und sich meine Gedanken im Kreis gedreht haben. Ich würde also genau jetzt Babyduft einatmen. Stattdessen trage ich noch immer schwer. Ich würde wissen, wie mein Baby ausschaut. Wäre vermutlich müde und kaputt, aber sehr sehr glücklich. Aber all das hab ich geschoben. Verschoben. Abgesagt. Aus verschiedenen Gründen. Letztendlich aber deshalb, weil es sich nur richtig angefühlt hat.

Schon vor Monaten bekam ich das erste Mal die Empfehlung, per Kaiserschnitt zu entbinden. Ein Kaiserschnitt wäre vielleicht eine gute Alternative zur natürlichen Geburt, hieß es. Grund dafür gab es gleich mehrere: Ich hab mich körperlich bis heute nicht richtig von der letzten Geburt mit dem 5 kg+ Baby und der Zeit danach erholt. Meine Muskulatur ist angeschlagen. Mein Beckenboden hat gelitten. Zwar konnte ich mit viel gezieltem Training und Krankengymnastik einiges aufholen, aber so wie vorher ist er eben nicht mehr. Dazu meine stark ausgeprägte Rektusdiastase. Plus, zwischenzeitlich lag das Baby auch immer wieder quer in meinem Bauch. Wie in einer Hängematte.

Als ich also das erste Mal von der Idee zum Kaiserschnitt hörte, war ich unsicher, aber ließ das auf mich wirken. Ich hatte ja noch Zeit. Und wie wir wissen: Kommt Zeit, kommt Rat! Also nahm ich den Gedanken erst einmal an. Grundsätzlich hielt ich es dieses Mal so, dass ich mich für alle Optionen öffnen wollte. Einfach, um selbst keinen Druck aufzubauen. Ich wollte mich nicht versteifen (und am Ende vielleicht enttäuscht sein). Wollte mir aber auch nichts rosarot ausmalen. Stattdessen versuchte ich, für alles offen zu bleiben – und mir (m)eine positive Einstellung bezüglich der Geburt zu bewahren.
Aber – ich war auch immer wieder verunsichert.

Ich sprach in den letzten Monaten viel über meine letzte Geburt. Und ich sprach über die anstehende Geburt. Besonders viel mit Henry, mit zwei wundervollen Hebammen, meinem Arzt (der immer ein offenes Ohr hat), meiner Krankengymnastin und meiner Freundin. Denn manchmal ist reden eben doch Gold. Beziehungsweise befreit es. Mir hat es schlichtweg dabei geholfen, der manchmal aufkeimenden Angst Parole zu bieten. Und manchmal ist es auch einfach schön, wenn da jemand ist, der zuhört (und im besten Fall noch einmal gute Ansätze mit hineinbringt) und man sich mit seinen Unsicherheiten ernst genommen fühlt. Ich wollte mich nicht übermannen lassen und das Ruder in der Hand behalten. Ich war also offen für alles. Habe mich auf alle Eventualitäten vorbereitet (und mich auf diese eingelassen). Egal wie es kommen sollte, egal ob Hausgeburt, Klinikgeburt oder geplanter Kaiserschnitt, es wäre für mich ok. Trotzdem war der geplante Kaiserschnitt für mich noch immer die Option, die am weitesten weg war. Meine letzte Option – sozusagen. Für die Eventualität, dass sich körperlich bei mir etwas verändern sollte. Ein sicheres Hintertürchen eben. Vor wenigen Wochen dann, bei einer Kontrolle, das Baby lag wieder quer, bekam ich dann endgültig einen Termin für den Kaiserschnitt. Der 20. August 2019. Und da merkte ich, ich bin ganz schön nieder geschlagen. So richtig gut fühlte sich das nicht an. Aber ich nahm den Termin erst einmal so an.

Trotzdem war da der Wunsch, es erst einmal auf natürlichem Wege zu probieren. Und als dieses Gefühl stärker wurde, es sich (für mich) gut und richtig und sicher anfühlte, besprach ich das mit meinem Arzt. Und er gab mir Rückendeckung. Meine Hebamme stand eh zu jeder Zeit hinter mir und hat mich bestärkt. Ich sag es ganz ehrlich, ich hab ganz schön Respekt vor so einem Kaiserschnitt. Ich hab Angst vor der OP. Auch wenn ich weiß, es ist Routine. Auch wenn ich weiß, dass ein Bonding und ein gutes gemeinsames Ankommen von Mama und Kind eben auch mit einem Kaiserschnitt möglich ist.
Ich sprach mit Freundinnen, die einen Kaiserschnitt hatten – und alle hatten beruhigende Worte. Worte, die mir auch ein Stück weit die Angst nahmen. Und dennoch, der Respekt blieb. Gestern war dann noch einmal Kontrolle. Es wurde geschaut, wie das Baby liegt, wie es sich entwickelt hat und wir hatten noch einmal ein ausführliches Aufklärungsgespräch im Kreißsaal. Was für eine tolle Ärztin. Eine Ärztin, die sich nicht nur viel Zeit für mich nahm und mir viel Zeit (zum Nachdenken und Abwägen) gab, die auch so gut aufgeklärt hat, dass ich mich so sicher wie nur sehr selten in den letzten Wochen gefühlt habe. Ich sprach noch einmal mit Henry, wir überdachten alles – und sagten den Termin für heute ab. In Absprache mit der Ärztin und ihrem Oberarzt, der uns ebenfalls in unserem Entschluss unterstützt. Was für ein gutes Gefühl es ist, so viel kompetente Rückendeckung zu bekommen.
Wir haben uns also gegen den Termin heute entschieden. Auch deshalb, weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann, ein Baby ohne meine Anni zu bekommen. Zu wissen, sie ist irgendwo über den Wolken und nicht erreichbar, war keine Option für mich. Außerdem vertraue ich auf meinen Körper. Der kann das. Ganz bestimmt. Und so warte ich jetzt noch ein paar Tage ab und hoffe, dass sich unser Kind auf den Weg macht. Dann, wenn Anni zurück und wir komplett sind und dann, wenn wir alle bereit sind. Diese Entscheidung fühlt sich gut an. Als wäre da ein kleiner Knoten geplatzt.

Nach Hause gegangen bin ich mit einem klareren Blick, bestärkt und mit einem Kontrolltermin in sehr naher Zukunft.
Ich hoffe aber, dass es zu diesem Termin gar nicht erst mehr kommt, weil sich unser „Bebi“ bis dahin entschieden hat, sich selbst auf den Weg zu machen.

 

 

Baby Bump Update

The Final Countdown
– geplanter Kaiserschnitt, Vorfreude und Wehwehchen

BABY BUMP UPDATE
Baby Nummer 4

 

Wie weit bin ich?

Wie auch schon in der letzten Woche: Es kann nun jeden Tag soweit sein. Wir sind im Wartemodus. In jeder Hinsicht. Wir warten auf Anni und wir warten aufs Baby. Eine aufregende Zeit.

 

Hallo Dickbauch, Gewicht?

Seit letzter Woche habe ich mich nicht mehr gewogen. Habe aber das Gefühl, ich nehme momentan täglich zu. Gestern hab ich sogar meine Jeans ein wenig gesprengt. Meine Hände und Füße sind ein wenig angeschwollen und fühlen sich ein wenig unangenehm an. Mal schauen, wie es nach der Geburt sein wird.

 

Umstandsmode?  

Da muss jetzt wirklich nichts Neues mehr einziehen. Irgendwie hab ich dieses Mal aber auch schön überbrücken können, mit Kleidung, die nicht immer unbedingt Umstandsmode sein musste. Ich hab doch so einige alte Teile aus den letzten beiden Schwangerschaften gefunden und aufgetragen, hab mit Teilen gespielt, die eh in meinem Schrank hängen und experimentiert. Ich hatte in dieser Schwangerschaft richtig Freude, mich herauszuputzen.

 

Neuzugänge für das Baby?

Da kam nichts dazu. Aber das kleine Moses-Bettchen kam an und ich bin so verliebt – es schaut wunderschön aus. Und die Vorstellung, dass unser Baby da bald darin liegt, ist doch wirklich sehr schön (und macht die Vorfreude noch greifbarer).

 

Habe ich Schwangerschaftsstreifen?  

Auch hier alles unverändert. Viele Streifen, die leider immer weiter reißen. Es ist, wie es ist.

 

Wie schlafe ich? Schlafverhalten?

Ich schlafe unheimlich schlecht. Mir schmerzt der Rücken sehr und ich quäle mich ein wenig. Finde keine gute Position, versuche mich mit Kissen ein wenig zu retten – aber es hilft alles nichts. Aua.
Außerdem schlafen die Kinder gerade wieder schlechter als sonst. Beide sind keine so guten Schläfer, aber bei Mimi war es jetzt doch eine Zeit lang besser. Aber die Phase ist nun auch vorbei und irgendwie meldet sich immer jemand. Der eine will kuscheln, der andere dreht sich wie ein Propeller im Bett. Es ist immer was los. Gepaart mit meinem eh leichtem Schlaf ist das nicht so doll.

Mein schönster Augenblick der Woche  

Jetzt musste ich doch ein wenig länger nachdenken. Die Woche war ich ganz schön unter Strom. Nestbautrieb vom feinsten. Ich hab gewerkelt, gemalert, umgeräumt, ausgeräumt, geputzt, dabei das größte Chaos veranstaltet und bin ich noch immer mittendrin statt nur dabei. Aber die ersten Ergebnisse zu sehen, macht mich glücklich. So unser „neues“ Schlafzimmer, das so schön heimelig wirkt. Das hat mich dann doch sehr mit Freude erfüllt.

Dann hat der kleine Mann einen richtigen Schub gemacht. Es war irre. Vormittags war er noch der Alte und am Nachmittag dann, plötzlich, gefühlt ein großer Junge. Wörter hat er ganz anders und viel klarer ausgesprochen, Bewegungen waren noch so viel koordinierter und irgendwie schien es, als hätten sich da ein paar Synapsen neu verbunden. Immer wieder ein Wunder.

 

Verspüre ich Kindsbewegungen?

Ja, aber seit ein paar Tagen ist es ruhiger im Bauch.

 

Habe ich Heißhungerattacken?

Obst, Obst, Obst. Und Indisch. Und viel viel viel Knoblauch. Noch mehr als sonst. Tomatensaft ist auch noch immer hoch im Kurs. Aber so richtig Heißhunger? Hmm, eher nicht.

 

Habe ich Abneigungen gegen gewisse Lebensmittel, Gerüche oder ähnliches?

Nein, gar nicht mehr.

 


Gibt es erste Geburtsanzeichen?   

Ich hatte ja eine Zeit lang wirklich jeden Tag ordentlich und regelmäßig Senkwehen. Seit ein paar Tagen ist Stille. Keine einzige Wehe mehr seitdem. Verrückt, oder? Irgendwie wäre ich froh, wenn sich dann ab morgen so richtig was tut. 🙂

 


Irgendwelche Symptome?

Rückenschmerzen. Dicke Hände und Füße. Müdigkeit. Laufen ist auch nicht so wirklich drin. Mir schmerzt das Becken, der Druck vom Baby ist sehr unangenehm. So Klassiker halt.

 

Bauchnabel, rein oder raus?

Dieses Mal ist er nicht rausgekommen. Drin geblieben ist er aber auch nicht. Sagen wir so, ich hab einfach keinen Nabel mehr.

 

Aktuelle Stimmung?

Entspannt, erleichtert, voller Vorfreude. Ich denke, das beschreibt die Sache gut und viel mehr Worte braucht es auch gar nicht. Emotional bin ich noch. Also so richtig emotional – ich weine bei jedem Piep. Entweder weil etwas so schön oder rührend ist – oder weil so viel Schlimmes in der Welt passiert. Ich fühle den Weltschmerz in dieser Schwangerschaft doch sehr intensiv.

 

Ganz liebe Grüße an euch,
Eure Janina

Alle Baby Bump Updates von mir findest du HIER!

 

Ein Jahr später…
Ich fühle alles!

2 Uhr in der Nacht. Es ist dunkel und still im Haus. Die Kinder schlafen und wir sitzen zusammen im Wohnzimmer, reden nicht groß, sind einfach nur da. Das flackernde Kerzenlicht spiegelt sich in unseren Gesichtern . Genau jetzt, heute vor einem Jahr, just in diesem Moment, war unser Sohn auf dem Weg zu uns. Ich lag in den Wehen. In der Stille der Nacht, geborgen und sicher in unserem Heim. Ich wartete und war voller Vorfreude. Als ich damals die erste Wehe spürte, wusste ich, es ist soweit, mein kleiner Sohn hat seine Reise angetreten. Ich stand auf und ging in unser kleines, gemütliches Wohnzimmer und zündete die drei weißen Blockkerzen an, die ich extra für seine Geburt besorgt hatte. Kerzenlicht wirkt so warm, so sicher und beruhigend. Und so brannten in all den Stunden, bis zum Sonnenaufgang, die Kerzen. Ihr Licht begleitete mich durch die Nacht, Wehe für Wehe, Welle für Welle. Ihr Licht war so wohlig, das sanfte Flackern beruhigte mich. Erst als es hell wurde und mich die ersten Sonnenstrahlen kitzelten, pusteten wir die Kerzen aus. Die Nacht war abgelöst, ein neuer Tag begann. Sein Tag.

Jetzt sitzen wir hier, es ist die Nacht vor seinem ersten Geburtstag. Wieder brennen die Kerzen jener Nacht. Das Licht flackert ganz ruhig, unsere Blicke treffen sich immer mal wieder, wir lächeln uns stumm zu und halten inne. Möchten in die Erinnerungen eintauchen. Sie voll und ganz spüren. Und das tue ich. Ich erinnere mich an viele Kleinigkeiten, spüre noch einmal hinein, fühle die große Vorfreude und später auch die Verzweiflung. Die Kerzen brennen und schenken mir Erinnerungen. Ich bin noch einmal ganz nah dran, drin in den Gefühlen. Und da sind so viele Emotionen: Glück, Rührung, Stolz, aber eben auch Angst. Ich spüre immer wieder, dass da neben all dem Glück, neben Dankbarkeit auch noch immer die Angst sitzt. Sie ist kalt und hart. Wir sind froh, dass dieser kleine Junge bei uns ist. Gesund und munter. Dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Wir sind froh, dass er ja zum Leben gesagt hat und sind gleichzeitig so unsagbar glücklich, dass er uns als seine Eltern auserkoren hat. Denn dieser kleine Junge macht uns komplett. Als ich ihn das erste Mal bewusst in den Armen hielt und ansah, da war es, als wäre er schon immer bei mir. Als würden wir uns schon immer kennen.

Nun sitze ich da, halte an meinen Gedanken fest. Weiß noch, wie ich, am Stuhl Halt suchend, Wehen veratmet habe. Weiß noch, wie stark sie waren. Wie kraft- aber auch schmerzvoll. Ich sehe mich durch die dunkle Wohnung wandern, sehe mich an Mimis Bett und später im „Geburtspool“. Ich erinnere mich an die sanften Gesichtszüge meiner Hebamme. Alles ist da, alles ist präsent, alles ist so intensiv. Ich nehme Henrys Hand, halte sie, sage nichts und bleibe noch kurz sitzen, bevor ich aufstehe, die Kerzen auspuste und den aufsteigenden Rauch in der Dunkelheit betrachte. Drei Kerzenlichter haben mich damals, vor einem Jahr, durch die Nacht begleitet, bis die Sonne mit ihren ersten reinen Strahlen übernahm. Drei Kerzen haben mich heute all das noch einmal fühlen lassen. Ein Jahr kleiner Junge. Ein Jahr das ganz große Glück. Ein Jahr, das nicht hätte wundervoller sein können – trotz des schlechten Start und auch trotz der kurzen Nächte. Ich bin dankbar. Das war ein gutes Jahr. Das war ein schönes Jahr. Und ich, ich könnte mich in meinem Leben nicht glücklicher schätzen.

Der Wachs ist ausgehärtet und ich packe die Kerzen wieder in ihren Karton, räume ihn sorgsam zur Seite und werde ihn heute in einem Jahr wieder hervorholen. Und dann, dann feiern wir schon den zweiten Geburtstag.

In Liebe.

 

HIER habe ich über meine Hausgeburt geschrieben.

 

|| Vor einem Jahr ||

Heute vor genau einem Jahr.
Da habe ich von dir erfahren, mein Sohn.
Auf einer Flughafentoilette in Mexiko Stadt.
Und weil ich es nicht glauben konnte, kaufte ich nach dem ersten Test noch zwei weitere.
Da war er, der zarte Strich. Und da war es, das Plus.

Oh. Mein. Gott.  (mehr …)

 

Style the Bump,
Rüschen und Spitze für den Babybauch

Auf den Tag genau drei Wochen Sommerjunge. Heute vor drei Wochen wurde er geboren, unser kleine Sohn. Obwohl es sich noch immer so unwirklich anfühlt, ist es, als wäre er schon immer bei uns und Teil dieser kleinen Familie. Alles fühlt sich so richtig und gut an, und ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es wohl vorher war, ohne ihn. Bisher habe ich nicht einmal meinen kugelrunden Bauch vermisst oder die Schwangerschaft an sich, obwohl sie so schön war. (mehr …)

 

 

Baby Bump Update:
Schwangerschaftswoche 41,
über das Warten, Hoffen und Warten!


Wie weit bin ich? 

In der 41. Woche. Oder in der 42. Wie man es nimmt. Wir sind im Wartemodus. Alles ist bereit und nichts wünschen wir uns sehnlicher, als die Ankunft unseres Jungen. Wir sind sehr gespannt und ganz häufig ertappe ich mich dabei, wie ich in mich hinein horche und darauf hoffe, dass ich ein Ziehen verspüre. Irgendwas, das auf Geburt hindeutet. Aber die letzten Tage war es sehr ruhig im Bauch, kaum noch Vorwehen, nichts. Dafür Bewegungen vom kleinen Sommerjungen, die wirklich schmerzhaft werden und ein Bauch, der gefühlt in den Knien hängt. (mehr …)

Herzlich Willkommen:
Ein kleiner, großer Junge ist geboren!

„Die Schwangerschaft mit dir war wunderschön.
Ich habe nahezu jeden Tag in den vollsten Zügen genossen.
Mich eingelassen auf unser Abenteuer.
Habe das Gefühl, noch einmal mehr angekommen zu sein. In meiner Mitte.

Manchmal hatte ich Angst, diese schöne Schwangerschaft könnte zu früh enden.
Wollte festhalten.
Aber jetzt, mein kleiner Junge, bin ich bereit. Wir sind bereit. Auf das neue Abenteuer:

Dein Abenteuer Leben. (mehr …)

 

Baby Bump Update SSW 40,
Hallo Hormone & Gefühlschaos:
Wenn Körper und Geist sich widersprechen!

„Und wie geht es dir?“ fragt mich meine Hebamme.

Ich bin jetzt am Termin und so glücklich ich auch bin, schwingt da auch ein wenig Frustration mit. Nicht, weil das Baby noch nicht da ist, nein. Eher ist es das Gefühl, nicht mehr ganz so mobil zu sein. So generell nicht mehr so zu können, wie ich gern würde. Ich fühle mich ein wenig isoliert, bin ein wenig gelangweilt und ein Stück weit nicht ausgelastet. Ich fühle mich wie ein Duracell-Hase, bei dem noch nicht angekommen ist, dass die Batterie aufgebraucht ist. Ein Widerspruch in sich und doch fühlt es sich an, als stecke ich in meinem ganz persönlichen (vermutlich hormonell bedingten) Dilemma.  Wo wir beim nächsten Punkt sind: Meine Schwangerschaftshormone. Diese spielen mir momentan einen Streich. Ich bin sensibel, verletzlich und dünnhäutig. Immerzu nah am Wasser. Ich vergieße Tränen über Tränen. Mal vor Glück, mal vor Kummer {oder ähnlichem} und ganz oft weiß ich selbst gerade nicht, wieso weshalb warum. (mehr …)

 

Baby Bump Update,
Schwangerschaftswoche 35


Wie weit bin ich?

Vollkommen unwirklich, aber allerspätestens nächsten Monat sind wir schon zu fünft. Bitte sagt mir, dass die Zeit wirklich nur so verflogen ist?! Sie rennt. Die Tage reißen nur so ab und ich möchte eigentlich nur die Zeit anhalten, um diese dritte und wirklich sehr schöne Schwangerschaft zu genießen. (mehr …)