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WAS SAGT DEIN EINKAUFSWAGEN?
Ein Ampelsystem für Lebensmittel
– der Nutri-Score
WAS STECKT DA EIGENTLICH IN MEINEM ESSEN
Schon einmal genauer in den Einkaufswagen geschaut? Was liegt da eigentlich drin? Und was genau steckt da eigentlich in meinem Essen und wie ordne ich das ein? In der Regel soll es schnell gehen und der Einkaufswagen ist fix gefüllt. Aber nicht immer schaut man, was da jetzt genau enthalten ist in den Lebensmitteln, die man einpackt. Wie oft dreht man die Verpackung wirklich um und studiert die Inhaltsangaben? Eben, man macht es, ja, aber eben nicht immer. Oft fehlt die Zeit, manchmal auch die Muße.
In einigen europäischen Ländern gibt es deshalb bereits eine Art „Ampelsystem“. Sprich, Lebensmittel sind leicht verständlich und gut sichtbar mit Hilfe von Farben und Buchstaben (grün bis rot, A bis E) gekennzeichnet. So sieht man auf den allerersten Blick, wie das jeweilige Lebensmittel grob einzuschätzen ist. Das bedeutet: Auch Menschen, die sich bisher aus verschiedensten Gründen noch nicht so intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt haben, können auf den ersten Blick sehen „Aha, der Pudding ist also eher ein Genussmittel!“.
Nutri-Score, was ist das ganz genau?
Die Entstehung, der Hintergrund und wie er funktioniert
Deutschland hat ihn nun auch, den Nutri-Score. Ein unabhängig, wissenschaftlich abgesichert und leicht verständliches Ampelsystem für Lebensmittel.
Nachdem es Frankreich (erfolgreich) vorgemacht hat und zeigt, dass der Nutri-Score sich mit seinem simplen Ampelsystem positiv auswirkt, zogen auch andere europäische Länder wie Belgien oder Spanien nach. Das Engagement geht hier von den Firmen selbst aus, denn die Teilname ist freiwillig und nicht staatlich nicht vorgeschrieben.
Nutri-Score, was ist das eigentlich?
Der Nutri-Score ist eine von unabhängigen Ernährungswissenschaftlern erarbeitete fünfstufige Farbskala, die stets gut sichtbar auf der Vorderseite der Lebensmittelverpackungen (der teilnehmenden Unternehmen) angebracht ist und dem Verbraucher auf den allerersten Blick verrät, wie die Nährwertqualität des verpackten Produktes pro 100 Gramm zu bewerten sind. Das Augenmerk liegt hierbei auf Zucker, Salz und Fett.
Bei der Bewertung durch Nutri-Score wird geschaut, welche günstigen und ungünstigen Nährwehrtelemente enthalten sind und in welchem Verhältnis sie zueinander in dem bewerteten Produkt stehen. Berücksichtigt werden dabei folgende Nährwertelemente:
Unterteilt in
Günstige Nährwertelemente:
- Anteil an Obst, Gemüse und Nüssen
- Ballaststoffe
- Protein
Ungünstige Nährwertelemente:
- Energie
- Gesättigte Fettsäuren
- (Gesamt)Zucker
- Natrium
Um den Nutri-Score zu ermitteln, werden diese Nährwertelemente dann in Plus-Punkten (ungünstige Nährwertelemente) und in Minus-Punkten (günstige Nährwertelemente) aufgerechnet, so dass sich am Ende ein Nutri-Score ergibt.
Seinen Ursprung hat der Nutri-Score in Frankreich, wo er auf die Initiative der französischen Regierung von zwei Wissenschaftlern entwickelt wurde. Eingeführt wurde die freiwillige Nährwertkennzeichnung Nutri-Score dann im Oktober 2017 und wird seitdem sehr gut von den Verbrauchern angenommen. Die Teilnahme ist für Unternehmen freiwillig. Möchten sie aber Teil von Nutri-Score sein, so ist die Teilnahme für die komplette Produkt Range und jedes einzelne Produkt verpflichtend. Sprich: Das Nutri-Score Logo muss dann innerhalb von 24 Monaten auf jeder Verpackung (immer auf der Vorderseite und damit gut sichtbar) abgedruckt sein.
Übrigens unterstützt auch Foodwatch eine bessere Kennzeichnung und damit den Nutri-Score. Deshalb, weil das System leicht verständlich ist und somit auch Menschen erreicht, die sich in ihrem Alltag eher weniger mit Ernährungsempfehlungen auseinandersetzen.
Vor knapp zwei Monaten durfte ich einer Veranstaltung zu genau diesem Thema beiwohnen. Sehr sachlich, sehr informativ, sehr gut umgesetzt. Vor Ort waren unter anderem die Unternehmen, die sich in Deutschland bereits freiwillig dazu verpflichtet haben, ihre komplette Produktpalette mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen – unter anderem geht nebenbofrost, McCain, Mestermacher auch Danone diesen Weg.
Außerdem sprach eine unabhängige Ernährungswissenschaftlerin zum Thema Ernährung, Kennzeichnung und dem Nutri-Score. Sie stand Rede und Antwort und ich war, als ich zur Türe raus bin, um einiges schlauer.
Mehr Infos findet ihr HIER.
Was kann der Nutri-Score denn nun?
Kann er überhaupt was?
Definitiv. Studien aus Frankreich zeigen, dass sich der Nutri-Score bereits positiv auswirkt – und das ist super.
Denn mit ihm erreicht man alle. Jeden Verbraucher. Die, die sich bereits mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen und jene, die dies, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht tun. Auf den ersten Blick erhält man so eine Einschätzung, ob ein Produkt jetzt eher ausgewogen ist oder ob es sich eben um ein reines Genussprodukt handelt.
Natürlich sollte man immer noch hinterfragen und schauen, was kaufe ich da, möchte ich das, wie viel esse ich davon und was ist eigentlich drin?!
Wenn man sich eine Packung Kekse kauft, dann weiß man, das ist jetzt eher etwas für den Genussmoment und nicht dafür gedacht, den Hunger zu stillen.
Der Nutri-Score möchte Transparenz in die Lebensmittelbewertung bringen. Und wie bereits erwähnt, ist er dabei vollkommen unabhängig (und von ebenso unabhängigen Wissenschaftlern erarbeitet). Ein guter Anfang und eine gute Sache also.