Ein Geburtsbericht:
Eine Geburt auf Heimatbesuch

…und plötzlich wird das eigene Baby 3,5 Wochen zu früh auf Heimaturlaub geboren und ist direkt Gast auf einer Hochzeit!

So geschehen 2015 am Bodensee. Meine liebe Leserin Alexandra lebt mit ihrem Mann in Österreich und erwartet gerade ihr zweites Kind. Die erste Geburt war turbulent. Denn die kleine Tochter kam völlig unerwartet auf Heimaturlaub zwischen Geburtstagsfeierei und einer Hochzeit zur Welt. Aber lest selbst.

Alexandra findet ihr bei Instagram unter _Seekind.

 

Geburt zwischen Geburtstagsfeierei und Hochzeit?
Unverhofft kommt oft!

Gerne denke ich an die letzten Tage im August 2015 zurück. So viel Liebe innerhalb weniger Zeit sollte meine Erinnerungen für immer prägen.

26.08.2015 – der Geburtstag meines Mannes, 3 Tage vor der kirchlichen Hochzeit meiner einzigen Schwester in meiner Heimat am Bodensee und ca. 4 Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin unseres ersten Kindes.

Mein Mann und ich leben gemeinsam in der Nähe von Wien in seiner Heimat bei seiner Familie – gute 6,5h Autofahrt von meiner Heimat – dem Bodensee entfernt. (mehr …)

*Pressereise

 

Kurzurlaub in den Tropen
Das Tropical Islands

 

Sommer, Sonne, Strand, Palmen und Meer. Wer mag das nicht? Ich bin gefühlt immer urlaubsreif und einem kleinen Strandurlaub kann ich nur schwer widerstehen. Wer könnte das auch, Hand aufs Herz. Erholung und Spaß können wir alle immer gebrauchen. All das kann man haben, ohne Flug, direkt in Deutschland, auch im Winter. Wo? Im wunderschönen Spreewald, etwa 60 km von Berlin entfernt, in Europas größter tropischer Badewelt. Ja, was redet sie denn da? Hatte sie so früh am Tag schon einen GT zu viel? Nein, die Lösung heißt Tropical Island. Whoop whoooop.

Eine Frage, die mir nach meinem Kurzurlaub im Tropical Islands mehrfach gestellt wurde: „Fühlt man sich in dieser Halle nicht beengt, ist das alles nicht zu künstlich?“. Nein, tatsächlich nicht. Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass ich vor unserem Trip ähnlich gedacht habe. Ich hatte auch Sorge, dass ich mich „eingeschlossen“ fühle. Und dann kamen wir an, ich stand vor dieser riesigen freitragenden Halle und war für einen Moment sprachlos. Wow. Das Ding ist riesig. Als wir dann hinein gingen, war das erst einmal faszinierend. Ursprünglich als Luftschiffswerft entworfen, beherbergt diese gigantische Halle heute echte Palmen, knapp 50.000 verschiedene Pflanzen, Wasser- und Saunalandschaften, Hotelzimmer sowie Restaurants. Ich stand da, mit offenem Mund. Das war schon sehr beeindruckend. Anni war direkt hin- und weg, schmiedete Pläne für den nächsten Tag und wollte sofort alles erkunden. Da wir am Anreisetag noch einen Termin hatten, kamen wir erst später los und erreichten das Tropical Island erst am späten Abend. Es war schon dunkel, alles war mit indirekter Beleuchtung toll in Szene gesetzt. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich erst am nächsten Morgen gestaunt habe… Aber dazu gleich mehr. (mehr …)

Deutschland – USA, von Fettnäpfchen und Unterschieden

 

Elisabeth hat eine neue Kolumne für euch. Und ich darf stolz verkünden, die liebe Elisabeth bekommt ab sofort sogar ihre eigene Kategorie auf „Oh Wunderbar“, unter der sie uns regelmäßig mit ihren tollen Texten versorgen wird. Ich freue mich riesig. Elisabeth ist Journalistin und lebt mir ihrer kleinen Tochter in Washington. Ihre letzten beiden Artikel erschienen HIER  {arbeiten, bis die Fruchtblase platzt} und HIER {Mutter, Mutter, Vater, Kind}. (mehr …)

Es macht mich wütend. Rasend. Fassungslos. Ohnmächtig. Und es beschämt mich. An diesem Beitrag sitze ich seit nun fast zwei Wochen, weil es mir ein Herzensthema ist. Weil es mir wichtig ist. Weil ich diese vielen bösen Worte, diese fehlende Menschlichkeit nicht mehr ertragen kann. Und doch fällt es mir so schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich weiß kaum, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Es gibt eigentlich so vieles zu sagen und doch ist das nicht genug. 

Worum geht es aber eigentlich?! Das fragt ihr euch nun sicher. Es geht heute um Flüchtlinge. Um die Flüchtlinge, die ihre Flucht überlebt haben und nun in unserem (und anderen EU-Ländern) Hilfe suchen. In der Hoffnung, dem Krieg, dem Hunger, dem Durst, dem blanken Horror zu entkommen. Und es geht darum, wie sich die deutsche Bevölkerung verhält. Wie unfähig viele doch sind, zu helfen. Wie unfähig viele sind, wenigstens Verständnis aufzubringen. Verständnis für die prekäre Lage dieser Menschen, die rein gar nichts mehr haben. Nichts. Kein Dach über dem Kopf, nicht genügend zu essen und zu trinken, die Grausamkeiten erleben mussten, Familienmitglieder und Freunde verloren haben. Menschen, deren Leid so groß ist, dass sie sich auf die Flucht einlassen. Auf eine Reise, von der sie nicht wissen, wo sie landen werden. Eine Reise, deren Ausgang unsicher ist – viele dieser verzweifelten Menschen überleben diese Flucht nicht. Frauen, die ihre Kinder auf der Flucht zu Welt bringen müssen. Junge Männer, die  Hoffnungsträger für ihre ganze Familie sind. Die vorgeschickt werden, weil sie noch genug Kraft haben. Das Geld reicht oft nicht, um die ganze Familie auf die Flucht zu schicken. In der Hoffnung, auf ein friedvolleres Leben. Ein Leben ohne ständige Angst und Schrecken. 

Und dann kommen sie hier an. Werden zusammengepfercht. Sind nicht willkommen. Ganz im Gegenteil. Und haben noch immer nichts. Und doch sind sie dankbar. Weil sie dem Krieg entkommen konnten. Dem Elend. Der Qual. Und da sitzen sie, isoliert und in zum Teil menschenunwürdigen Unterkünften. Die Länder versuchen, zu reagieren. Möchten Flüchtlingslager und Heime bauen. Und da kommen wir zum ersten Problem. 

Wie oft habe ich in den letzten Wochen Sätze wie diese gehört: „Oh, ich bin wirklich nicht ausländerfeindlich, aaaaaber.. also neben meinem Haus möchte ich keine Flüchtlinge haben. Auf gar keinem Fall ein Flüchtlingslager, ein Asylantenheim. Weißt du, die beklauen uns. Weißt du, der Wertverlust für unsere Immobilien, für unsere Grundstücke – das ist fatal! Weißt du, du kannst nicht sicher sein, dass sie nicht deine Frau, Freundin, Tochter überfallen und ihr etwas antun… Und überhaupt, hier wird alles verdrecken“ Das sind nur kurze Auszüge von dem, was ich in den letzten Wochen so gehört habe. Und ich mag es nicht mehr hören, ich kann es nicht mehr. Viele Aussagen sind sehr fremdenfeindlich, diese möchte ich hier gar nicht auflisten. 

Alles was dem Menschen fremd ist, macht ihm Angst. Das ist so. Das kann ich auch verstehen. Wer kennt es nicht – die Furcht vor neuen Situationen. Aber das ist keine Ausrede für all den fremdenfeindlichen Mist (entschuldige!), den ich mir in den letzten Wochen anhören musste. Ihr glaubt es nicht, was ich allein alles bei Facebook las. Grauenvoll. Besonders schockiert hat mich die Tatsache, dass Menschen, die oder deren Familien ebenfalls irgendwann nach Deutschland migriert sind, absolut unsolidarisch sind. Man könnte meinen, gerade diese Menschen verstehen, um was es hier geht. Wie es sich anfühlt, herzukommen und neu anfangen zu müssen. Aber nein. Auch ihnen  fehlt teilweise das Verständnis und vor allem Mitgefühl. 

Sonntag, in Hamburg, auf dem Rückweg nach Hannover, direkt an der Autobahn – ein riesiger Platz, Zelte eng an eng, Menschenmassen, die bei der Hitze vor den Zelten und an den Zäunen saßen. Grausam. Mir schießen noch immer die Tränen in die Augen. Unmenschlich. Isoliert. Das Gelände viel zu klein. Schockierend war das. Das genau so zu sehen. Wir saßen im Auto, fuhren daran vorbei und waren traurig. Es wurde still im Auto. Und danach laut, weil wir diskutierten. Uns über die Situation ärgerten, uns schämten und uns fragten, wie kann es sein?! Wie im Himmel, kann es sein, dass in unserem Land mit Menschen so umgegangen wird. Meine Hebamme betreut einige dieser Menschen. Frauen, die auf der Flucht ihr Kind gebären mussten. Unter schlimmsten Umständen. Oder eben Frauen, die ankommen, traumarisiert, die hier ihr Baby zur Welt bringen werden. In der Fremde, in der sie von so vielen nicht willkommen sind. Schlimm muss sich das anfühlen. Mich macht das traurig. Und wütend. Generell. Wir haben doch so viel. Wir haben Frieden, leben in einer Demokratie. Kaum jemand muss wirklich hungern. Wir haben ausreichend Platz. Wir sind medizinisch abgesichert. Wir leben in einem Sozialstaat, der Menschen in Not auffängt. In Hannover werden die Flüchtlinge nun sogar in den Turnhallen der Schulen untergebracht, weil man nicht weiß, wohin mit diesen Menschen. Egal wo ein Flüchtlingsheim geplant wird, die Nachbarschaft geht auf die Barrikaden. Und immer die gleiche Floskel: „Ich habe ja nichts gegen Flüchtlinge… aber bitte nicht in meiner Nachbarschaft!“

Ich schreibe mich in Rage. Ich kann nur eines sagen: öffnet euer Herz. Erweitert euren Horizont. Nächstenliebe ist das Schlüsselwort. Stellte ich vor, ihr würdet in eine derart furchtbare Situation geraten. Stellt euch vor, ihr würdet so empfangen. Man würde euch den Hass spüren lassen. Stellt euch vor, wie es wäre.. Wie ihr euch fühlen würdet, in dieser Fremde, in einem Land, das ihr nicht kennt und deren Sprache ihr nicht sprecht und in dem die Menschen so unfreundlich und hart sind. Schlimm, oder? Traurig. 

Auch ich kenne diese Situationen, in denen man Angst hat oder unsicher ist. Aber es lohnt sich immer, seine Sicht auf gewisse Dinge zu hinterfragen, sich zu öffnen, sich einzulassen. Und es ist niemals zu spät, etwas zu verändern. 


Geben wir diesen Menschen eine Chance, zusammen.