Handle intuitiv, vertrau auf dein Bauchgefühl!
Ein Buch über die Geburt, welches fasziniert. Ein Buch, das nicht wertet, das nicht vorschreibt. Ein Buch, welches Mut macht und Kraft gibt, bestärkt und aufklärt – mit einem echten Mehrwert für die schwangere Frau. Das Geburtsbuch von Nora Imlau.
Ich bin ganz ehrlich mit euch, ich gehöre nicht zu den Frauen, die einen Ratgeber nach dem anderen lesen. Ganz im Gegenteil. Falls es ein Ratgeber oder ein Buch zu einem gewissen Thema in mein Bücherregal schafft, dann nur sehr ausgewählt. Und das hat einen Grund.
Oftmals lesen wir Frauen unser „Bauchgefühl kaputt“. Wir konsumieren so viele Ratgeber zum Thema Schwangerschaft, Geburt und rund um das Thema Kind, dass wir immer weniger auf uns selbst vertrauen, auf unser Bauchgefühl und unsere Instinkte. Dabei wissen wir oft ganz intuitiv, was das Beste für uns und unser Kind ist. Versteht mich nicht falsch – natürlich ist es wichtig, aufgeklärt zu sein und sich zu informieren. Aber letztendlich wissen wir in der Regel doch am besten, wie es für uns selbst gut ist, was unserem Kind gut tut.
Intuition. Ein unmittelbares, nicht auf reflektierendes Denken gegründetes Erkennen, eine Eingebung, eine Ahnung. Wir Frauen wissen unter der Geburt oft ganz intuitiv, welche Postion den Geburtsverlauf beschleunigt, wie wir unter den Presswehen zu atmen haben, ob wir stillen möchten oder lieber die Flasche geben. Und egal wie eine Frau sich entscheidet, es ist in Ordnung so, es ist gut. Ich glaube an unser Bauchgefühl, ich glaube daran, dass uns dieses Gefühl sagt, was gut und richtig ist.
Eine selbstbestimmte Geburt, die wünschte ich mir und doch kam alles anders!
Da lag es in meinem Briefkasten, das voller Vorfreude erwartete Buch von Nora Imlau. Das Geburtsbuch, welches wertfrei informiert und aufklärt, welches an die Hand nimmt und bestärkt. Ein Buch, welches die selbstbestimmte Geburt behandelt und fördert und die Frauen dazu auch ermutigt.
Eine selbstbestimmte Geburt, die habe ich mir bei Mimi gewünscht. Meine zweite Geburt verlief nicht so, wie ich sie mehr erhofft und gewünscht hatte. Das wurde mir aber erst nach einigen Wochen klar. Anfangs war ich noch voller Glücksgefühle, dann zu beschäftigt – mit meinem neuen Babyalltag und der Uni. Es war gar keine Zeit, um mich genauer mit meiner Geburt zu beschäftigen. Oder vielleicht wollte ich das auch gar nicht, um meiner Enttäuschung keinen Raum zu geben. Fakt ist, rückblickend macht mich die Erinnerung an die Geburt von Mimi traurig. Ich hatte genaueste Vorstellungen und Wünsche, in der Realität kam alles anders. Ich habe unter der Geburt die Kontrolle verloren, ich habe noch immer das Gefühl, dass man meine Wünsche übergangen hat. Fing es damit an, dass man mir verwehrt hat, meine Musik zu hören. Das mag für Außenstehende lächerlich klingen, ja – nach einer Kleinigkeit. Aber für mich war es in diesem Moment wichtig. Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens und Musik hat mir bei meiner ersten Geburt, der Geburt meiner großen Tochter, sehr geholfen. Wehe für Wehe, Lied für Lied, kam ich meiner Anni näher. Damals summte ich in den Wehenpausen die Lieder mit, erinnere mich noch heute an jedes einzelne Stück und höre ich es heute, durchströmt mich ein warmes Gefühl des Glücks. Bei Mimi fehlt mir das. Aber von vorn..
Ursprünglich hatte ich mir eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus gewünscht. Da es sich bei mir aber um eine Risikoschwangerschaft handelte, wurde mir davon abgeraten. Das allein hat mich schon sehr traurig gestimmt. Unter der Geburt dann verlor ich die Kontrolle, über mich und meinen Körper. Ein Wehensturm hinderte mich daran, mich zu bewegen oder mich eindeutig zu äußern. Ich war einfach nicht mehr in der Lage, meinen Willen durchzusetzen. Lag da und ließ die Schmerzen und alles andere über mich ergehen. Insgesamt zwei Mal bat ich darum, mir die Musik anzustellen. Beide Mal stellte man sie direkt wieder aus. Es war nicht erwünscht. Man gab mir Lachgas, man gab mir Tabletten und letztendlich sogar eine PDA, die so spät gesetzt wurde, dass sie nicht einmal mehr Wirkung zeigte – 30 Minuten später war unser Mädchen schon geboren. Ich wollte ursprünglich keine PDA und noch heute, ein Jahr später, habe ich das Gefühl, versagt zu haben. Und das nagt an mir.
Als wäre das nicht genug, wechselten die Hebammen knapp 20 Minuten bevor unsere kleine Mimi das Licht der Welt erblickte. Schichtwechsel. Auf die Minute genau. Das war für mich fürchterlich.
Beide Hebammen waren nett und herzlich, keine Frage. Aber ich lag da, auf dem Geburtsbett und kämpfte mich durch die letzten Presswehen, der Moment so intim und persönlich und ich so verletzlich wie nie, und plötzlich wurde diese Hebamme, welche diesen Weg bis zu diesem Zeitpunkt mit mir gemeinsam gegangen war, einfach ausgetauscht. Das tat weh. War ich es nich wert, dass man diese letzten vier Presswehen noch mit mir gemeinsam durchsteht? Stattdessen tätschelte man mir den Arm und verabschiedete sich und schon stand eine neue Hebamme vor mir. Eine Frau, mit der ich zuvor niemals einen Satz gewechselt habe, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Damit habe ich noch heute zu kämpfen. Der Gedanke an die Geburt meines zweiten Wunschkindes versetzt mir einen kleinen Stich im Herzen.
Das Geburtsbuch von Nora Umlau – Emotionen der Frau
Vorbereiten – erleben – verarbeiten. Nora Imlau hat in ihrem Buch einen roten Faden. Es liest sich toll und ich bin ehrlich, wenn ich sage, ich habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen.
Das Geburtsbuch ist ein Ratgeber für schwangere Frauen und Frauen mit Kinderwunsch, welchen ich tatsächlich weiterempfehlen kann.
Gegliedert in drei Teile: Geburtsvorbereitend, die Geburt erleben, und verarbeiten. Informativ und nicht wertend – eine sehr gute Hilfestellung. Der Text ist schnörkellos, toll und einfach zu lesen, außerdem enthält das Buch beeindruckende Fotos, die ergreifen. Ungeschönt, echt, emotional.
Die wunderbare Nora Imlau hat es geschafft, ein Buch zu schreiben, welches jede schwangere Frau unterstützt, eine selbstbestimmte Geburt zu erleben.
*Kooperation
*Kooperation
I
Fast
Hallo liebe Janina,
Du hattest mal über Unterhosen nach der ssw geschrieben und Empfehlungen weitergegeben,leider kann ich es nicht mehr finden!Klnntedt du mit den Link schicken?
Liebe Grüße Liane
Teresa
Liebe Janina,
bisher war ich nur eine stille Mitleserin, sowohl hier als auch auf Instagram, aber auf diesen Beitrag möchte ich dir gerne Antworten. Der Beitrag über die Geburt deiner Tochter rührt mich sehr, da ich selbst mitte Mai Mutter geworden bin. Ich wusste schon nach dem positiven Schwangerschaftstest, dass ich nicht ins Krankenhaus möchte und habe mir so eine Hebamme, für eine Hausgeburt gesucht und auch gefunden. Am 15. Mai fingen dann die Wehen an. Es verlief zu Hause alles gut, bis der Muttermund dann auch weg war, doch mein Sohn hat sich dann dazu entschieden sich nochmal zu drehen und so hatten wir dann kurz bevor er geboren wurde, noch einen Geburtenstillstand und ich wurde ins Krankenhaus verlegt. Nun dort hatte ich dann die Wahl, eine PDA oder Kaiserschnitt, anders geht es nicht weiter, da er mit dem Kopf falsch lag und gegen mein Steiß gedrückt hat, sodass ich durchgehen Schmerzen hatte. Unnatürliche Schmerzen, Schmerzen die man bei einem normalen Geburtsverlauf nicht hat und so stark, dass ich schon zitterte und mich verkrampfte. Da ich gerne eine natürliche Geburt wollte, entschied ich mich für eine PDA, was aber gleichzeitig bedeutete, dass man dann nach einer bestimmten Zeit die Geburt wieder einleiten musste und dann nochmal von vorne beginnen musste und ich musste bestimmte Übungen machen, damit er sich dreht. Er hat sich dann tatsächlich gedreht und 24 Stunden später war er endlich da.
Die Geburt musste ich dann erst mal verarbeiten. Zuvor hatte wir viele kritische Stimmen bezüglich der Hausgeburt und dann hat es ausgerechnet nicht geklappt, da kam ich mir vor wie eine Versagerin. Zumal die Statistiken beweisen wie gut Hausgeburten funktionieren usw. Ich finde gerade von außerhalb fühlt man sich oft sehr unter Druck gesetzt und hat das Gefühl, dass man sich rechtfertigen muss und dann hat man im Krankenhaus auch noch gewisse Ärzte oder Hebammen die alles besser wissen möchten.
Was ich dir sagen möchte, dass ich es verstehen kann, aber keine Frau versagt bei einer Geburt! Egal ob PDA, ob Krankenhaus, ob zu Hause, ob Kaiserschnitt. Wir machen das alle toll und leisten großes! Wir halten großes aus, über sehr viele Stunden unter den unterschiedlichsten Bedingungen.
Mitlerweile sehe ich es so, dass mein Sohn es sich ein Stück weit so ausgesucht hat, er hat sich kurz vorher noch mal gedreht, es sollte wohl sein und das ist ok.
Und unter solch miserablen Bedingungen, hast du dennoch durchgehalten und alles durchgestanden, wie ich finde, ein großer Grund, dass du auf dich Stolz sein kannst! 🙂
Alles Liebe
Teresa
Susanne
Toller Artikel, welcher Lust auf mehr macht! Du hast Recht, wir lesen oft / verlieren uns im konsumieren, doch sollten wir uns auf unsere Intuition verlassen, lernen auf sie zu hören.
Liebe Grüße,
Susanne
Lydia
Liebe Janina,
Einige Zeilen die du oben schreibst kommen mir sehr bekannt vor, aber bei dem Punkt mit dem Wechsel der Hebamme, da verstehe ich dich zu 200%. Meine erste Geburt ging 17 Stunden (inkl. Wehen und Öffnung usw) jedenfalls wurde ich in dieser zeit von 3 verschiedenen Hebammen betreut und bei jedem Wechsel hatte ich eine Art „WUT“ auf diese neue Hebamme. Wie sie sprach, wie sie mich anfasste. ich fand das so furchtbar. Gerade erst an die eine Hebamme herangetastet, kommt eine Neue und macht alles anders. AH! Ich hätte schreien können. Als mein kleiner dann endlich das Köpfchen draußen hatte, konnte ich nicht mehr. ich habe wortwörtlich aufgegeben und nicht nur einmal sagte ich „Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr“ und dann drückte mir die letzte Hebamme mit einer „helferin“ das baby raus in dem Sie meine beine hin und her pressten (man kann sich das jetzt nicht genau vorstellen) aber es tat höllisch weh und ich flehte sie an auf zuhören. Doch sie machten es immer weiter, bis er endlich raus plumpste. Ich habe nur geheult. er lag auf meinem Arm und ich konnte nicht aufhören zu heulen. Es war schrecklich. Irgendwann beruhigte ich mich natürlich und erfreute mich an meinem Baby. Aber diese Geburt machte mir Angst auf eine weitere und so haderte ich mit mir, und vergass es lange Zeit nicht. Bis er dann 2 Jahre alt war und wir uns entschieden ein zweites baby haben zu wollen.Plötzlich konnte ich mich nur noch an Bruchteile erinnern und konnte ohne Angst mich auf die zweite Geburt freuen. ich ging zu keinem Kurs und sagte mir immer wieder, ich werde es so machen, wie es mir passt und wie es kommt. Ich brauchte und wollte auch keine PDA und bin nun überglücklich, dass die zweite Geburt „anstatzweise“ wirklich traumhaft schön war.
Ich wünsch dir dass du eine schöne Geburt erleben wirst und das alles gut läuft in deiner jetzigen Schwangerschaft!
Alles Liebe
Lydia
julia
Hallo Janina, in welcher Klinik hast du entbunden? Liebe Grüße
Janina
Im UKE. Die Klinik an sich empfand ich aber wirklich als sehr sehr gut und auch die Schwestern waren ganz toll. Die Hebammen ebenso. In Hanover war es ein echtes Problem, eine gute Klinik zu finden. Wir haben hier leider sehr viele Missstände.