City Trip: Eine Zeitreise durch Quedlinburg #1
Manchmal muss man gar nicht weit fahren, um wunderschöne Orte und Städte zu entdecken. Quedlinburg. Als meine Stiefmama mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr ein Mädels-Wochenende in Quedlinburg, übrigens Unesco Kulturerbe, zu verbringen, musste ich nicht lange überlegen – natürlich, lieber heute als morgen. Da es mir wirklich so gut gefallen hat und ich ein paar niedliche, mit Liebe geführte Läden entdeckt habe, möchte ich meine Quedlinburg-Liebe gern mit euch teilen. Deshalb: Lasst uns dieses süße Städtchen entdecken!
Ich war zuvor noch niemals in diesem wirklich außerordentlich bezaubernden Städtchen. Die kopfsteingepflasterte Altstadt ist wie aus einer anderen Zeit. All die kleinen Häuschen, die liebevollen kleinen Cafés und Läden, das Schloss – als Gast hat man wahrhaftig das Gefühl einer Zeitreise. Und Quedlinburg hat mich gepackt, mich verzaubert und begeistert, mit der allerersten Minute. Schon als wir mit dem Auto Richtung Burg fuhren, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Traumhaft.
Urig, ursprünglich, wunderschön: Das halbe Haus
Andächtig lief ich durch die kleine Gasse, direkt am Schloss, welche uns zu unserer Bleibe für die nächsten drei Tage führte. Und dann sah ich es, „das halbe Haus„. Warum es so heißt, das seht ihr auf dem Bild oben. Als wäre es einmal in der Mitte durchgeschnitten. Ein Ferien-Häuschen, das wir uns für die kommenden drei Tage gemietet haben, zuckersüß und urig. Die steile Holztreppe führt hoch ins Wohnzimmer und in die Küche und von dort geht es direkt weiter ins Dachgeschoss, in ein urgemütliches zweites Schlafzimmer. Ich habe wirklich selten so eine süße Unterkunft gesehen.
Das Beste, die Küche ist immer mit dem Nötigsten an Lebensmitteln {und auch mit Alkohol, haha} ausgestattet. Benutzt man was, kann man einen kleinen Obolus in ein Sparschwein werfen, muss es aber nicht. Alles auf Vertrauensbasis, das fand ich unheimlich schön. Wir kommen wieder. Nachdem wir also unsere Sachen ausgepackt und ein wenig entspannt und gequatscht hatten, zogen wir los. Hallo Quedlinburg.
Kaffee und Kuchen bei Frau Schnittchen
Weit kamen wir nicht. Direkt am Schlösschen entdeckte ich das Café Frau Schnittchen. Tischchen vor der Tür, mit Blick aufs Schloss und absolut ruhig, kein Auto weit und breit. So liebevoll eingerichtet, gemütlich und schön, und die Kuchen, ich sag es euch, die sind fabulös lecker. Stachelbeer-Baiser-Torte – ein Gedicht. Und so ließen wir es uns im Garten gut gehen. Knapp zwei Stunden, vier Stücken Torte und mehrere Kaffees später waren wir dann ordentlich gesättigt. Oder auch ziemlich voll. Aber es war auch einfach zu lecker. Solltet ihr mal in Quedlinburg sein, dann schaut unbedingt im Frau Schnittchens vorbei. Ihr werde es nicht bereuen. Weil es so lecker war, holte ich mir noch am Abend einen kleinen Mitternachtsschmaus. Ja, richtig gelesen. Und zum Frühstück noch ein Stück Stachelbeer-Torte. Ihr seht schon, es waren drei Tage mit viel gutem Essen. Hmmm.
Das Wetter meinte es die Tage gut mit uns. Sonnenschein, den ganzen Tag und die ersten richtig warmen Temperaturen seit langer Zeit. Das tut gut. Und so genossen wir das, bummelten durch die Gassen, stöberten in dien vielen kleinen Läden, naschten, lachten, hatten eine wirklich schöne Zeit.
In einem kleinen Laden, er hieß Schoko und mehr, kaufte ich Mitbringsel für Anni und Henry. Veilchen- und Zimtbollos. Lecker, lecker, lecker. Das Motto des Wochenendes hätte auch gut „Wie nehme ich in drei Tagen 10 Kilo zu!“ lauten können. Denn eines ist sicher, wir haben drei Tage durchweg nur gut gegessen.
Auch war ich in einem kleinen Bistro, das Essen dort köstlich. Ich hatte u. a. eine Bärlauchsuppe und einen Flammkuchen, beides war so so gut. Leider habe ich vergessen, wie das süße, kleine Bistro hieß. Schade. Aber bei meinem nächsten Quedlinburg-Besuch, der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt, werde ich für euch noch einmal genauer recherchieren und mich durch die Karte probieren. Ja, nicht ganz uneigennützig, ich weiß – haha.
Handgeschöpftes Papier: Papier im 7. Himmel
Meine Stiefmama kreiert und schafft gern, sie bastelt, ist unglaublich kreativ und ihr Hobby-Keller ist für Anni immer das wahre Paradies. Töpfern, backen und kochen, basteln. Es gibt eigentlich nichts, was sie nicht gern macht und auch kann. Ihre vegetarische Küche ist ein Traum. Aber ich komme vom Thema ab… Mitten in der Altstadt von Quedlinburg gibt es ein kleines aber feines Papier-Atelier mit dem Namen „Papier im 7. Himmel„. Die Inhaberin schöpft hier ihr Papier noch selbst und kreiert daraus wunderschöne Dinge, ich war ganz fasziniert. Papier schöpfen, das ist doch etwas sehr Besonderes. Ich erinnere mich noch, wie ich mich als Kind daran versucht habe. Und wenn man dann so etwas selbstgeschöpftes in den Händen hält, ist das so ein tolles Gefühl. In dem Lädchen gibt es viele kleine Aufmerksamkeiten, Kärtchen, Geschenkanhänger, Bilder und Dekoration zu finden – alles aus handgeschöpften Papier.
Ich hätte ewig in dem kleinen Laden stöbern können und habe für eine Freundin direkt eine Kleinigkeit und eine schöne aufklappbare Karte mitgenommen. Es war sogar so, dass ich einen Anhänger mit dem Wort „zauberschön“ gesucht habe, es diesen aber leider nicht gab und die Inhaberin mir den Anhänger mit dem gewünschten Wort im Handumdrehen noch gestempelt hat. Da ist eben ganz viel Leidenschaft für Papier im Spiel. Ich liebe Handgemachtes einfach sehr. Wenn eine Idee und ganz viel Liebe zur Sache dahintersteht, sowas find ich toll. Und da stand ich also in diesem kleinen Laden und war wahrlich im Paradies. Besonders gut gefallen haben mir auch die kleinen Boote mit den Papiersegeln. Sind die nicht putzig?
Schmuck und Kunst: Müller’s
Zum Abend hin wollten wir dann unbedingt noch ins Atelier Müller’s. Meine Stiefmama hatte schon oft von dem kleinen Laden geschwärmt. Ein Atelier, welches Schmuck und Kunst vereint. Ein kleines Atelier, in dem ich mich ebenfalls Stunden aufhalten hätte können und es auch tat. Ich saß da, schaute die Malereien an, die Kunstobjekte und was mich wirklich faszinierte, ich durfte Nicole Bolze, die Schmuckdesignerin, dabei beobachten, wie sie an ihrem Schmuckstück arbeitete. Faszinierend und irgendwie auch beruhigend. Ihr kleiner Arbeitsplatz steht mitten in der der Galerie und bildet somit das Zentrum. Ein tolles Konzept. Ein Ort, an dem es vor Ruhe, Kreativität und Geist nur so sprüht.
Quartier 7 – Künstlerhof in Quedlinburg
Am zweiten Tag haben wir das Quartier 7 entdeckt. Ein größerer Hinterhof, in dem viele Künstlerinnen und Künstler ihre Lädchen haben. Wunderbar entspannt und irgendwie putzig und auch ein wenig versteckt. So gibt es hier einen kleinen Buchladen, der für Bücherwürmer wie mich allerlei putzigen Schnippes hat. Auch eine Töpferei gibt es, in der man selbst Getöpfertes oder Keramik kaufen kann. Ein kleiner Abstecher in den Künstlerhof lohnt sich definitiv. Außerdem findet man eine kleine Filzmacherei und Modeläden sowie eine Glasbläserei. Geschäfte, die man normalerweise kaum noch irgendwo findet. Toll, wie ich finde.
Demeter Bauer und Hofladen
Direkt hinter dem Schloss, und das muss ich euch ans Herz legen, gibt es noch einen kleinen Demeter Hofladen. Allerlei Gemüse und Obst, bio angebaut und unheimlich frisch und köstlich. Ein Raum, in dem das frisch geerntete Gemüse und Obst liegt, bezahlt wird auch hier wieder auf Vertrauensbasis. Schaut unbedingt vorbei.
Und, habt ihr nun Lust auf Quedlinburg?
Wer war schon einmal da?
Franziska
ach, das macht ja richtig Lust. Schaut richtig schön da aus. Wo du auch mal hinmusst, ebf. Unesco Welterbe: Bamberg! Falls du da nicht schon warst. Da ist es auch sooooooooooo schön dort! 🙂
Viele liebe Grüße.
Janina
Es ist wirklich so so schön. Man geht durch die vielen kleinen Gassen und kommt aus dem Schwärmen nicht heraus.
Ich frage mich wirklich, wie ich diese Stadt nicht auf dem Schirm haben konnte, dabei ist sie nicht einmal weit weg. 🙂
In Bamberg war ich auch noch nicht. Aber, das habe ich mir direkt mal notiert. Ich möchte so gern noch so viel von unserem eigenen Land sehen. Danke schön!
Caro
Der Begeisterung kann ich mich nur anschließen, Quedlinburg ist einfach bezaubert und eine Reise wert.
Janina
Oh ja, ich werde auch ganz sicher in diesem Jahr noch einmal nach Quedlinburg.
Ich habe gehört, dass dieses kleine Städtchen in der Adventszeit noch einmal ganz besonders entzückend ist. 🙂
Jana Ernst
huhu bin 16.04.2015 Räubertochter, ja fahre mal zu weihnachtszeit hin, grade
Adventszeit ist so schön auf schloss;) das meine heimat!
Magdalena Krolikiewicz
Liebe Janina, danke,
dass du uns auf diese Reise mitgenommen hast! 😉
Ein schöner Blogbeitrag, der richitg Lust auf mehr macht! Ich war so oft in Quedlinburg, aber es ist jedes Mal eine kleine Entdeckungsreise, durch die schmalen, romantischen Gassen zu schlendern!
Lis
Was für ein wunderbarer Beitrag <3
Meine Mama ist in Quedlinburg aufgewachsen & unsere ganze Verwandtschaft lebt heute noch dort.
Deine wunderbaren Bilder erinnern mich daran, ihnen schnellstmöglich wieder einer Besuch abzustatten.
Liebe Grüße aus Berlin | http://www.lisliebt.com
Jana Ernst
huhu das auch meine heimat;) lebe auch jetzt in berlin seid 10 jahre;)
helga
Hallo Janina, ich habe von Quedlingburg noch nie etwas gehört, obwohl ich verrückt nach solchen süssen, historischen Städchen bin! Vielleicht müsste ich echt mal hinfahren 🙂
Tolle Bilder übrigens.
Janina
Unbedingt. Die Stadt ist wunderschön und man kann sich völlig darin verlieren.
Christina
Wir haben im Mai eine Harzreise unternommen und Quedlinburg hat uns u.a. auch sehr gefallen. Seit 8 Jahren besuchen wir 1-2 x im Jahr einen Ort der deutschen Unesco-Welterbestätten und haken diese Liste nach und nach ab. Ein Projekt, das uns viel Freude bereitet und schon einige schöne (Kurz)Reisen beschert hat.
Nina
Wir haben letztes Jahr unseren erste Familienurlaub in Ilsenburg gemacht (kann ich nur empfehlen!!!) und waren auch in Quedlinburg. <3 es ist so wundervoll dort und unglaublich wie viele Leckereien es an jeder Ecke und in jedem Café gibt!
Ich bin nicht weit weg von dort aufgewachsen
und habe jetzt das große Glück dass der Lebensgefährte meiner Mutter in Ilsenburg wohnt. 😉 Ihr Traum wäre ein B&B in einem dieser verwunschenen Häuser.
Nächstes mal soltet ihr euch auch das Kloster Drübeck ansehen. Sehr urig und sooooo leckerer Kuchen!
Liebste Grüße Nina