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Nimm es gelassen!
Für mehr Gelassenheit im Alltag
„Komm, lass gut sein, mach dir doch nicht so einen Stress!“ – denke ich mir total häufig und kann dann trotzdem nicht aus meiner Haut. Mein Problem: Meine Ansprüche an mich selbst. Und genau die sind meistens ganz schön hoch. Ich möchte für mich glänzen. Ich möchte alles unter einen Hut bekommen – und das nicht gerade so, sondern richtig. Familienleben, Haushalt, Arbeit. Und mich möchte ich nebenbei auch nicht vergessen. Gar nicht so einfach. Man kann eben nicht auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Das sagte schon meine Oma. Und Recht hatte sie. Es ist ein Problem unserer Zeit. Wir wollen und können alles sein, alles schaffen, alles tun. Wird uns suggeriert. Und das ist auch ein Stück weit wahr. Ja, natürlich können wir alles sein, alles schaffen und alles tun. Was wir dabei aber nicht vergessen sollten: Wir sind auch nur ein Mensch mit einem 24 Stunden-Tag und einer gewissen Belastungsgrenze.
Die Ansprüche sind hoch. Seitens der Gesellschaft, aber vor allem sind es oft unsere eigenen Ansprüche an uns selbst, die enorm sind und uns nicht selten ins Straucheln bringen. Wir sind gut ausgebildet. Wir sind berufstätig, wir sind vielleicht aber auch noch Mutter, haben einen Haushalt und sind darüber hinaus evtl. sogar noch in einer Beziehung, die auch gehegt werden möchte. Ganz schön viele Aufgaben für 24 Stunden.
Ich bin mir meinem Problem bewusst. Ich weiß, dass ich mir manchmal (ok, vielleicht auch häufiger) zu viel vornehme und mir damit vor allem eines beschere: Stress. Dann komme ich ins Schwitzen. Und im schlimmsten Fall sogar ins Straucheln. Ich weiß das alles. Und genau deshalb habe ich mir so manche kleine Insel im Alltag geschaffen. Einfach, um mich in dem Alltagstrubel nicht zu vergessen. Um einfach mal Ruhe zu haben. Ich stehe z. B. jeden Tag ein wenig früher auf, um Zeit für mich zu haben. Dann gehe ich in Ruhe duschen und mache mich hübsch. Ich zelebriere das richtig. Auch wenn es sich dabei nur um wenig Zeit handelt, so ist sie für mich kostbar und wichtig. Sie garantiert mir (m)einen guten Start in den Tag. Ihr seht, ich bin mir all dem bewusst und dennoch ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich gestresst oder genervt mit Schweißperlen auf der Stirn in eine Situation gerate, in die ich am liebsten gar nicht geraten würde. Wo ich dann enttäuscht von mir bin oder wo ich denke: „Ich will das jetzt aber schaffen!“. Und deshalb wünsche ich mir ganz oft vor allem eines: Mehr Gelassenheit.
Ich würde gern so viel häufiger denken: „Ist halt so!“ oder „Kannst du eben nicht ändern!“, statt „Kacke, jetzt läuft das schon wieder nicht so, wie ich das gern hätte!“. Lustigerweise habe ich dieses Problem auch nur mit mir selbst. Mit meinem Mitmenschen eher gar nicht. Da erwarte ich keine Wunder. Da habe ich sogar total viel Verständnis. Aber bei mir, da hört dieses Verständnis und Nachsehen leider viel zu früh auf!
Tipps & Tricks,
um den Alltag zu entzerren
Genau das möchte ich noch häufiger zu mir selbst sagen.
Nimm es gelassener!
Im Zuge der „Nimms gelassen“ Aktion von Meßmer habe ich mir zu all dem noch einmal Gedanken gemacht. Und vor allem aber habe ich auch euch gefragt. Wie geht ihr damit um? Was sind eure „Baustellen“ im Alltag? Was stresst euch, was nervt euch und was würdet ihr euch anders wünschen?
Ich bin noch immer total dankbar für all euer Feedback. Ihr habt mir so zahlreich geantwortet und eines wurde ziemlich schnell ziemlich deutlich. Wir alle haben, mit leichten Abweichungen, die gleichen Themen auf dem Zettel. Vereinbarkeit war da während der Gelassenheits-Challenge wohl DAS unangefochtene Oberthema. Hier, wo doch immerzu von verbesserter Vereinbarkeit gesprochen wird, ist Vereinbarkeit noch immer ein absoluter Balanceakt. Familie, Job, Haushalt. Drei Themen, die jeweils allein schon einen ganzen Tag füllen können, kombiniert. Euer Feedback hat mir gezeigt, dass wir mit den gleichen Problemen und Herausforderungen kämpfen. Mal mehr, mal weniger intensiv. Man steht auf, kümmert sich um die Kinder, hetzt zur Arbeit, hetzt zurück, möchte dann den Kindern noch einen schönen Nachmittag oder Abend mit Qualitätszeit bescheren und nebenbei noch den Haushalt wuppen. Viele von euch schrieben mir, dass sie sich, wenn die Kinder bereits schlafen, an den Haushalt machen. Wahnsinn!
Und bei fast jeder Nachricht, habe ich zustimmend genickt. Ja, kenne ich. Ja, geht mir auch so oder zumindest ähnlich. Die Vereinbarkeit nagt an uns. Ein weiterer, wirklich riesengroßer, Punkt war dann explizit der Haushalt. Der Haushalt ist ein Zeitfresser. Der Haushalt nervt (viel zu oft). Und wenn man dann endlich mal alles vom Zettel hat und die Füße kurz hochlegen könnte, dann ruft auch noch der Staubsauger, Mob oder die Wäsche. Kennst du? Ja, hab ich mir gedacht!
Es zeigt sich, der Haushalt ist ein waschechter Energievampir im Alltag. Ein Zeitfresser noch dazu.
Doch was kann ich tun, um mir ein wenig mehr Luft und Zeit zu verschaffen – und damit auch zu ein wenig
mehr Gelassenheit zu kommen. Einfach mal denken, dann ist das halt so. Dann muss die Wäsche eben warten.
Vielleicht kann ich sogar etwas delegieren?
Ich fragte euch also, was ihr gern weg lassen würdet und ob ihr vielleicht sogar Tipps und Tricks habt, wie ihr euch ein wenig den Stress im Alltag rausnehmen könnt. Und da waren ein paar richtig gute Ideen dabei, die ich gern mit euch teilen möchte. Manche sind so simpel, aber so effektiv. Deshalb hier eure besten Antworten:
- Einkauf liefern lassen!Was für eine smarte Idee. Denn was ist, wenn beide Partner voll berufstätig sind und die Arbeitszeiten sogar evtl. so liegen, dass es mit dem Einkauf knapp wird? Aber auch grundsätzlich kann das ab und zu sicher reichlich Zeit schenken und Nerven schonen.
- Eine Haushaltshilfe!Viele von euch haben für einen Tag in der Woche eine Haushaltshilfe, die einmal grob aufräumt und sauber macht. Ebenfalls eine wirklich gute Idee und sicherlich nimmt das ordentlich den Druck raus, wenn man einen Teil der Hausarbeit aus der Hand geben kann.
- Ein fester Wochenplan!Eine liebe Leserin hatte einen unschlagbar guten Tipp: Einen Wochenplan, in dem genau festgehalten ist, wer an welchem Tag was macht. So verteilt sich die Arbeit zu Hause gerecht auf zwei Personen und ich kann mir vorstellen, dass das sehr entlastet. Und wenn es auch noch einen Plan gibt, ist es auch gleich viel einfacher, sich daran zu halten.
- Ein Saugroboter!Der Begriff fiel auch unheimlich oft. Viele von euch lobten den Saugroboter und erzählten mir, wie sehr er sie entlasten würde. Das kann ich mir gut vorstellen. Ein kleiner Staubsauger, der selbstständig alles reinigt? Unheimlich gut.
- …einfach mal fünf gerade sein lassen und was liegen lassen!Ein weiterer Tipp und sicher für jeden von uns interessant: Einfach mal was liegen lassen. Die Bügelwäsche läuft nicht weg. Es kommt auch keiner um, wenn sie noch ein paar Tage wartet. Genau so ist es mit fast allen anderen Haushaltsaufgaben. Es ist einfach nicht schlimm, wenn mal was nicht sofort passiert. Wir probieren uns hier momentan zB an einem Großreinemachtag in der Woche, damit unterhalb der Woche weniger zu tun ist. Mal schauen, wie sich das auf Dauer bewährt.
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