Ist Deutschland kinderfreundlich?


Immer wieder stelle ich mir die Frage: Ist Deutschland kinderfreundlich? Wird man mit Kindern vielleicht sogar diskriminiert und ausgeschlossen?


„DAS ist NICHT meine Aufgabe!“ sagt er, dreht sich um und geht. Genau das war die Antwort des Schaffners auf meine Frage, ob er mir netterweise beim Einsteigen in den Metronom helfen könnte. So passiert vor wenigen Monaten. Seit der Geburt meine erste Zugfahrt mit Baby. Natürlich, wie sollte es anders sein, fiel mir an diesem Tag und in diesem Moment keine schlagfertige Antwort und auch kein pfiffiger Spruch ein.
Am gleichen Tag in Ahrensburg, das Vorderrad des Kinderwagens verheddert sich beim Aussteigen und blockiert, der Kinderwagen kippt mir fast zur Seite weg. Ich schaffe es, ihn rechtzeitig zu halten – doch meine Tasche kippt aus dem Korb und mein Tascheninhalt rollt über den Boden. Neben mir eine junge Mutter mit zwei Kindern, eins in der Trage, eins an der Hand. Sie steigt über meinen Tascheninhalt hinweg und geht. Hmmpf. Jeder der die HVV Station in Ahrensburg kennt, weiß zudem, dass es hier keinen Aufzug gibt. Ältere Herrschaften, Menschen mit Handicap und Mütter mit Kinderwagen müssen zusehen – wie es die zwei langen Treppen hinauf schaffen. Danke auch.

Oder vor vier Wochen, wir gehen ins Bistro und wollen zusammen zu Abend essen – ob es einen Kinderstuhl gibt? Nein natürlich nicht. Dafür aber missbilligende Blicke von den Gästen an den Nachbartischen. Mit Baby oder Kleinkind ins Restaurant?! Muss das sein – bleibt doch zu Hause mit eurer Brut.. Kocht euch was und stört uns nicht. 

Oder der neue Nachbar – der direkt meint, das Kind wäre zu laut. Ob es nicht leiser gehe?! Ja, natürlich – warten Sie, ich suche kurz den Aus-Knopf. 

Als Mimi vier Wochen alt war, flogen wir das erste Mal. In der Reihe vor mir saß eine Mutter mit einem Kind, das maximal 18 Monate alt war. Ein Kleinkind eben. Mit dem Start begann es bitterlich zu weinen und egal wie sehr sich die Mutter bemühte, es hörte nicht auf und schon ging es los.. Die giftigen Blicke der Mitreisenden und das Getuschel. Natürlich nicht zu leise, die Mutter soll es ja hören und sich schlecht fühlen. Und die liebe Stewardess, die sicherlich selbst noch keine Kinder hat, und die Mutter letztendlich dazu aufforderte, ihr Kind zu nehmen und sich hinten in die „Küche“ zu setzen. Geht’s noch?! Den Glauben komplett verloren habe ich dann, als eine ältere Dame die Stewardess fragte, warum das Kind so weinen würde und diese ernsthaft antwortete: „das Kind wäre halt verzogen und es wäre ihm langweilig!“ Entschuldigt, aber spätestens da kochte es bei mir über.


Natürlich – viele, wirklich viele Menschen sind unglaublich hilfsbereit. Oftmals muss man gar nicht fragen, da wird direkt mit angepackt. Gerade junge Menschen, vor allem junge Männer fallen mir immer wieder positiv auf – so hilfsbereit, zuvorkommend und höflich. Und gerade in den guten Restaurants und Hotels waren wir mit Baby immer herzlich willkommen, niemals hat da jemand missbilligend die Nase gerümpft. 



Und doch erlebe ich auch regelmäßig das Gegenteil – Menschen, die drängeln und die mir als Mutter zeigen, dass ich hier, just in diesem Moment unerwünscht bin – fehl am Platz. Nur ich kann und will mich nicht verstecken, mich zu Hause verkriechen und darauf warten, dass ich meine Mitmenschen nicht mehr mit einem „sperrigen“ Kinderwagen im Weg herumstehe. 

Vor kurzem beobachtete ich, wie eine alte Dame mit ihrem Rollator durch die Innenstadt ging. Langsam und gebrechlich, nach vorn gebeugt. Und wie sich die Menschen ihr gegenüber verhielten, sich an ihr vorbei schlängelten – offensichtlich genervt davon, dass die Frau den Strom an Menschen aufhielt und blockiert. Aber auch die Alten gehören doch zu unserer Gesellschaft. Sie haben ihr Leben lang hart gearbeitet, Kinder groß gezogen, haben dem Land in irgendeiner Weise gedient. Und jetzt, da sie alt und langsam(er) sind, sind sie nicht mehr erwünscht? Zuviel, über? Das hat mich sehr traurig gestimmt, und mich wütend gemacht. Dies ist aber ein anderes Thema.

Noch in der Schwangerschaft war das anders. Da wurde mir jede Tür aufgehalten, man bot mir einen Sitzplatz oder ein Wasser an. Die Mitmenschen reagierten fast immer sehr zuvorkommend. Jetzt mit Kind schaut das schon ganz anders aus. Da muss ich mir nicht selten mein Recht einfordern und ignoriere manch empörten Blick. Und doch trifft es mich immer wieder. Ein Grund, warum ich gerade auf Reisen und in der Innenstadt immer häufiger auf die Trage zurückgreife.


Ich denke oft an die Babyzeit mit Anna zurück. Ich habe es immer vermieden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Damals gab es kaum eine barrierefreie Station. Immer musste man den Kinderwagen in die Bahn hinein und wieder heraustragen. Und wirklich selten hatte man dabei Hilfe. 


Warum also wirkt Deutschland auf den ersten Blick so wenig kinderfreundlich? Kinder sind doch unsere Zukunft und der Großteil hat doch selbst Kinder. 


In der Vergangenheit habe ich immer wieder Erfahrung gemacht, dass es in anderen Ländern nicht so abläuft. Kinder sind da ein fester Bestandteil und niemand stört sich an ihnen, ganz im Gegenteil. Und warum ist das hier zum Teil so anders? Warum bekommen Mütter so wenig Anerkennung für ihren Job? Wieso sind Kinder so oft unerwünscht und nicht gern gesehen? Es tut doch nicht weh, einfach mal kurz mit anzupacken oder sich generell kurz daran zu erinnern, dass die eigenen Kinder auch nicht direkt erwachsen auf die Welt gekommen sind, oder?


Ich mache tagtäglich auch gute Erfahrungen und freue mich immer sehr, wenn mir jemand die Tür aufhält oder ungefragt beim Hineintragen des Kinderwagens hilft. Aber manchmal mache ich eben auch diese wenigen unerfreulichen Erfahrungen und finde, das können wir besser. Stimmt’s?



Kommentare

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare
  • Eva
    6 Mrz 2016 Antworten

    Im Vergleich zu anderen Ländern haben Deutschland und unsere Gesellschaft noch viel aufzuholen. Das fängt bei den Verhaltensweisen an, die du geschildert hast und geht bei den Kindergartenplätzen weiter.

  • Anonym
    6 Mrz 2016 Antworten

    Ich kann leider auch nichts erfreulicheres dazu beitragen. Es ist schon sehr traurig, dass wir als Mama und Kind wie Aussetzige behandelt werden.

  • mo.ni.
    6 Mrz 2016 Antworten

    Immer wenn ich mit meiner Kleinen in München und Umgebung unterwegs bin, sind die Blicke stets freundlich und lachend und Hilfe ist immer da, sobald ich offensichtlich welche brauche.
    Darum kommt es mir dann immer umso krasser vor, wenn ich mal wieder in meiner alten Heimat in NRW bin und mich wie eine Aussätzige fühle.
    Mir kommt sogar vor, Hundebesitzer werden besser behandelt.

    Was ich jedenfalls sagen will, es ist nicht in ganz Deutschland so.

  • Anonym
    7 Mrz 2016 Antworten

    Ich habe und werde immer helfen, wenn ich sehe, dass ein Mensch meine Hilfe braucht, ganz egal ob Senior, Mama oder wer auch immer. Jedoch muss ich zugeben, dass ich auch schon einmal genervt geschaut habe oder mich umgesetzt habe, wenn Kinder sich lautstark bemerkbar gemacht haben. Nicht, weil ich die Mutter verurteile oder ihr auch nur ansatzweise irgendeine Schuld gebe, viel mehr, weil ich nach einem langen Tag Kopfschmerzen hatte und meine Ruhe wollte und mir das schreiende Kind da ganz gewaltig einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

    Ich denke, es ist auch wichtig anzuerkennen, dass nicht gleich eine böse Absicht hinter einem oftmals ungewollt genervten Blick steckt.

  • Nicole Tw.
    7 Mrz 2016 Antworten

    Du schreibst genau das, was ich schon so oft gedacht habe.
    Solche Situationen kenne ich mit zwei Kindern zur Genüge.
    Meine sind jetzt schon ein wenig größer, aber ich habe mir damals vorgenommen egal wie alt ich werde Kindernörgeln sollte einen auch immer daran erinnern, als die eigenen klein waren hätte man sich mehr Kinderfreundlich Menschen gewünscht.

  • Anonym
    7 Mrz 2016 Antworten

    Du sprichst mir aus der Seele – für mich ist es selbstverständlich, Türen aufzuhalten, den Kinderwagen mit anzupacken, um Treppen etc. zu überwinden, Kindern beim Aussteigen zu helfen, während die Eltern sich um das Gepäck kümmern etc. Wäre es doch für Alle so selbstverständlich!
    Deine Erlebnisse tun mir leid und ich finde es super, dass Du das wegsteckst und weiter unterwegs bist – sollen die Leute doch selber zuhause kochen, wenn sie ihre Ruhe haben wollen!
    Andersherum ärgere ich mich übrigens auch manchmal – ich habe keine Kinder und möchte wohl auch keine (sag niemals nie), was dazu führt, dass die Leute denken, ich mag keine Kinder. So ein Quatsch!! Aber das macht mich auch manchmal traurig, so zu verurteilt werden. Ich finde Kinder toll und sitte regelmäßig die Kinder von Freunden, wenn diese mal Luft brauchen…

    Hab eine gute Woche! maren

  • Anonym
    7 Mrz 2016 Antworten

    Hm ich bin da sehr zwiegespalten Einerseits finde ich es auch unmöglich wenn man jemanden bittet zu helfen (im Rahmen des möglichen,ich würde nie jemanden bitten meinen Kinderwagen eine große Treppe hochzutragen) und man hilft dann nicht wie zB der Schaffner. Es kann natürlich sein dass die junge Mutter mit 2 Kids selber genug Stress hatte mit ihren beiden, da wäre ich nicht so böse außer sie hat jetzt auch noch den Augen gerollt oder so. Aber generell bin ich natürlich auch FÜR Hilfsbereitschaft, fällt jemanden neben mir etwas runter hebe ich es immer auf außer ich bin gerade total im Stress und ich halte auch Türen auf außer ich sehe es durch Zufall nicht dass zB jemand hinter mir geht. Also manchmal ist es denke ich auch gar nicht böse gemeint wenn jemand das nicht macht weil er es vielleicht nicht registriert oder gerade eigene Probleme hat (oder Stress)

    ABER natürlich gibt es auch eine andere Seite und zwar die die besagt dass sich ja jeder selber dazu entschieden hat Kinder zu bekommen und nicht von seinen Mitmenschen verlangen kann dass sie die halbe Arbeit machen, stundenlang Geschrei anhören oder Kinderwagen endlose Treppen hochtragen obwohl sie es eigentlich eilig haben. Ich finde nicht nur weil man ein Kind hat dass man dann eine Sonderbehandlung verdient hat . Stell Dir mal vor Du hättest Dich gegen Kinder entschieden würdest du dann nächtliches Gebrüll toll finden wenn Du morgens früh raus musst?Ich glaube nicht und das kann ich auch gut verstehen.
    Mich nervt ehrlich gesagt beides, Eltern die denken nur weil sie Kinder haben sie und vor allem die Kinder müssten eine Sonderbehandlung bekommen und JEDER müsste alles ertragen weil „sind ja Kinder“ und auf der anderen Seite aber auch Leute die generell nie helfen

  • Anonym
    7 Mrz 2016 Antworten

    Das sehe ich auch so. Nicht jedes Verhalten welches auf den ersten blick so aussieht ist auch so gemeint!!
    Schade finde ich auch diese These „sie hat wohl selbst noch keine Kinder“ (Bsp. Stewardess). Denn ich sehe viele Mütter die anderen Müttern nicht helfen oder mit den Augen rollen!! (Müttermafia)

  • Anonym
    7 Mrz 2016 Antworten

    Ich werde auch immer helfen, wenn jemand Hilfe braucht und habe das bisher auch immer getan. Leider gibt es aber auch Mütter, die denken, nur weil sie mit einem sperrigen Kinderwagen unterwegs sind, muss Ihnen jeder aus dem Weg gehen, damit sie freie Bahn haben. Oder wie letzten Sommer. Da war ich mit einem Freund etwas essen und wir haben es uns draußen gemütlich gemacht. Er hat geraucht, während sich eine Mutter samt Kind neben uns niederlässt, anfängt zu stillen und nicht gerade höflich auffordert, er möge das Rauchen unterlassen aufgrund ihres Kindes. Und es waren wirklich viele viele andere Tische frei. Das ist nur ein Beispiel. Sowas erleb ich leider auch öfters.

    Liebe Grüße

    Denise

  • Anonym
    8 Mrz 2016 Antworten

    Perfekt! Ich bin auch Mutter,aber mir erschien der hauptartikel doch etwas arg gefärbt,deshalb empfinde ich diese Darstellung wesentlich fairer und realitätsnäher.

  • Janinchen von W
    8 Mrz 2016 Antworten

    Ich glaube, du hast da was falsch verstanden. Es geht nicht um eine Sonderbehandlung, es geht um Menschlichkeit. Wenn ich jemanden sehe, der Hilfe braucht – sei es nun ein alter Herr oder eine Mutter mit Kinderwagen, dann packe ich mit an. So wie es die meisten Menschen Gott sei Dank ja auch tun. Und keine Treppe ist endlos. Um ganz ehrlich zu sein, scheinst du tatsächlich einer dieser Menschen zu sein, an den dieser Post ursprünglich auch gerichtet ist.

    Mein lieber Nachbar ist etwa 85 Jahre alt. Abgesehen davon ist hier kaum Gebrüll. Allein deine Sichtweise, man hat sich ja entschieden Kinder zu bekommen. Sollen dann alle Eltern in den Keller ziehen oder in den Bunker? Mütter sollen also allein das haus nicht mehr verlassen, weil sie es vielleicht nicht schaffen, Treppen allein zu bewältigen? Ebenso Ältere und Kranke? Meine Güte.. Ganz ganz traurig!

  • Janinchen von W
    8 Mrz 2016 Antworten

    Oh ja, das merke ich immer wieder. Der Deutsche ist teilweise einfach etwas schwierig.

  • Anonym
    8 Mrz 2016 Antworten

    Ich empfinde die Darstellung schon als sehr subjektiv. Ich bin auch Mutter und arbeite nebenbeinbei.klar ist dann nicht jeder Gang mit Flugzeug oder Zug ein honiglecken,aber ich bin mir sicher dass man auch als Mutter genug verstand haben sollte,sich selbst und das Kind richtig einzuschätzen.ein panisches baby dann erst mal aus dem passagierraum zu nehmen erscheint mir gar nicht verkehrt.zumal die Aussage der Stewardess sich ja nicht auf die Motivation der anderen die Mutter und Kind separiert hat beziehen muss. Und wenn man fünf Taschen nebst Wagen in den Zug bugsieren möchte,kann man auch irgendwo erkennen,dass das nicht so einfach werden wird.ich schicke Gepäck einfach voraus.oder ich nehme das Nötigste mit und besorge den Rest vor Ort.Organisation und Ordnung sind wesentliche Säulen wenn man arbeitet mit Kind werden sie noch wichtiger.von der Umwelt ein Verhalten zu erwarten,das die eigenen Fehler ausmerzt finde ich nicht gerechtfertigt und das hat auch nichts mit KinderFreundlichkeit zu tun.

  • Janinchen von W
    8 Mrz 2016 Antworten

    Ich glaube, wenn man sowas selbst erlebt hat, dann ist man auch direkt viel aufmerksamer seiner Umwelt gegenüber. 🙂

  • Janinchen von W
    8 Mrz 2016 Antworten

    Ja, wenn ich selbst hier Kommentare lese, die von Müttern kommen – dann mag ich eigentlich nur noch vom Glauben abfallen.

  • Janinchen von W
    8 Mrz 2016 Antworten

    Liebe Denise,

    das finde ich toll. Das ist eine schöne und wichtige Einstellung.

    Und leider muss ich dir Recht geben, rücksichtslose Menschen gibt es leider immer und überall – auch unter Müttern. Wie oft habe ich genau das erlebt, was du beschreibst – da wird man einfach mit dem Kinderwagen angerempelt. Aber nun gut, das ist halt auch eine Charaktersache.

    Ganz liebe Grüße
    Janina

  • Anonym
    8 Mrz 2016 Antworten

    Daume hoch zu diesem Kommentar! Janine scheint nämlich etwas in die Richtung zu gehen „Ich habe ein Kind, wir beide dürfen alles und alle haben Rücksicht zu nehmen weil es ja noch klein ist“ Ganz ehrlich Janine, nicht jeder ist so kinderverrückt wie Du und es zeugt nicht gerade von Toleranz gegenüber kinderlosen Leuten was Du hier schreibst. Dein Kind ist nicht der Mittelpunkt der Welt und nicht alle anderen Leute dazu da Dir das Leben zu erleichtern nur weil DU dich für ein Kind entschieden hast

  • Janinchen von W
    8 Mrz 2016 Antworten

    Liebe Maren,

    ich finde es absolut legitim,keine Kinder zu wollen und das steht ja wohl in gar keinem Zusammenhang, ob man nun Kinder mag oder nicht. Ich wollte als sehr junge Frau übrigens auch keine Kinder und dann hat Anni angeklopft. 😀

    Herzliche Grüße
    Janina

  • Anonym
    8 Mrz 2016 Antworten

    Liebe Janina,
    wiedermal ein toller Artikel, der mir aus der Seele spricht. Obwohl ich keine Kinder habe ist mir (im Gegensatz zu manch anderen Kommentar-Verfassern?) klar dass es hier um eine grundsätzliche Art und Weise des zwischenmenschlichen Umganges geht. Ich bin nicht nur erstaunt über deinen tollen Artikel sondern auch darüber mit wieviel Nerven du die teilweise sehr daneben Kommentare hier erträgst. Ich habe selbst einen Blog und weiss wie einem das gerne mal an die Nieren gehen kann.
    Während einige hier stur vertreten ein ungestörtes kinderfreies Leben gewählt zu haben kann man denen nur entgegenhalten dass sie selbst auch mal Kinder waren – die immer nur leise schweigend in der Ecke sassen? Nein. Eben.
    Ich finde dass die Kinderfeindlichkeit schon viel früher anfängt, ich habe oft den Eindruck dass diese Gesellschaft einfach nicht bereit ist Kinder mitzutragen und zu unterstützen. Das fängt schon mit den schlechteren Berufschancen der jungen Frauen an. Hat der Arbeitgeber die Wahl zwischen einer Endzwanzigerin und einem Endzwanziger,ist das Ergebnis klar. Ich schweife ab 🙂 Ein toller Beitrag !

  • Anonym
    8 Mrz 2016 Antworten

    hör auf mit der Hetze gegen das unfreundliche und herzlose Deutschland!!! Ich selbst habe überwiegend Hilfsbereitschaft bei allen Menschen (Älteren, Kinder etc.) erlebt. In jedem Land gibt es unfreundliche Menschen!!

  • Anonym
    9 Mrz 2016 Antworten

    Niemand hat doch von Mitmenschen verlangt, dass sie die halbe Arbeit machen? Wer spricht denn von „halber Arbeit“, wenn es darum geht, einen Kinderwagen mal irgendwo hochzutragen oder Türenaufzuhalten? Das gebietet der Anstand!!
    Und ich bin sicher, dass auch Mütter das Kindergebrüll irgendwann nervig finden, aber das muss man akzeptieren. Und zwar JEDER, auch wenn man keine Kinder hat. Das gehört zum Leben dazu, zum Leben draußen und zum Alltag. Da muss derjenige, der sich davon permanent gestört und verfolgt fühlt, mal seinen Toleranzbereich ganz klar erweitern…

    Ich helfe jedem, der Hilfe braucht. Ob mit Kindern oder ohne. Eine Frage des Respekts. Janina hat keine Sonderbehandlung für sich eingefordert…

    Liebe Grüße,

    @jayzee145

  • Anonym
    9 Mrz 2016 Antworten

    Liebe Janina,

    ja genau, und danke! Für viele Leute ist das aber leider irgendwie verbunden mit dem Kinder nein = mag keine Kinder. Und Du hast Recht: sag niemals nie. Da mein Partner aber ein Kind hat und auch seit knapp 2 Jahren Opa ist (hier könnte jetzt ein sehr langer Bericht zum Thema „Vorurteile bei Beziehungen mit älterem Partner – das wäre mal eine Kolumne!“ folgen), bin ich zumindest „ein bißchen Mutter“. 🙂

    Liebe Grüße, maren

  • Lisa Sommer
    6 Nov 2016 Antworten

    Liebe Janina,

    du schilderst genau meine Erfahrungen.
    Ich habe die letzten 3 Jahre in Asien gelebt und bin seit August zurück in Deutschland mit meiner kleinen Tochter (10Monate).

    Ehrlich gesagt bin ich schockiert darüber und auch verärgert, wie sich einige Mitmenschen mir und meiner Tochter gegenüber verhalten .

    Sei es an der Kasse im Supermarkt, wo ich mit der Kleinen im Gurt abgedrängt werde von einer Dame, die unbedingt vor mir ans Band muss (ich hatte 2 Artikel in der Hand…), oder im Möbelladen, wo ich, ebenfalls mit der Kleinen im Gurt, einen Mitarbeiter (!) um Hilfe bitte, der mich dann erst einmal schlecht gelaunt anschnautzt oder… Es ist wirklich schade, dass unsere Mitmenschen anscheinend meinen, sie hätten einen Nachteil dadurch, einer Mutter mit Kind zu helfen, älteren Menschen etc.

    Ich glaube fast, es geht uns in Deutschland einfach zu gut, damit wächst dann das Unzufriedensein wegen Lapalien und der Egoismus…

    Wir sind zur Zeit übrigens in Portugal und jeder freut sich, wenn wir mit der Kleinen ein Restaurant betreten oder spazieren gehen…

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