Coat – Zara
Scarf – Burberry
Dress – Esprit via Noppies (Maternity)

Nach Regen kommt Sonnenschein!

Letzte Woche war es soweit. Da saß ich nun – weinend im Auto. Während mir dicke Krokodilstränen über die Wangen liefen, kramte ich wie wild in meiner viel zu großen Handtasche und suchte mein Handy. Der Termin in der Klinik ist nicht so verlaufen, wie ich es mir erhofft habe. Nein, so gar nicht. Ganz im Gegenteil. Vor dem Termin war ich aufgeregt und voller Hoffnung, nach dem Gespräch mit dem Arzt hingegen war ich ein dickbäuchiges, hormongeschwängertes Hippo. Miss MM ist sehr zart, sagte der Arzt. Leicht und zart. „Aber alle Werte wären eben immer auch Schätzwerte“, schob er schnell hinterher. Es wäre deshalb sinnvoll, noch ein wenig zu warten und zu hoffen, dass die junge Dame in meinem Bauch noch etwas zulegt. Aus der Traum von der ganz baldigen Niederkunft. Hallo, Sorgen. Erneut. Nach der Untersuchung und dem Gespräch watschel ich also zum Kassenautomat, um mein Parkticket zu begleichen. Ganz tapfer schlucke ich jeden Anflug von Tränen hinunter. Im Auto angekommen, klappt das nicht mehr und die Tränen bahnen sich ihren Weg. So sitze ich da. 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten. Ich kann gar nicht genau sagen, warum ich so aufgelöst bin. Es hat mich einfach übermannt. Ich lasse die gesamten letzten Monate Revue passieren – die Schwangerschaft war von Tag eins an sehr beschwerlich. In den ersten 12 – 14 Wochen hatte mich die schlimmste Schwangerschaftsübelkeit im Griff. Den Sommer habe ich liegend, im abgedunkelten Schlafzimmer verbracht. Oder im Bad. Abwechselnd. Am Anfang die sehr engmaschige ärztliche Kontrolle. Immer in Sorge, immer in Angst. Die Freude war riesig und doch konnte ich sie nicht einfach genießen. Nein, so ganz und gar nicht. Der große Ultraschall, wie habe ich ihn erwartet, verlief dann leider auch nicht so, wie ich es mir erwünscht habe. Von asymmetrisches Wachstum war da die Rede. Asymmetrisches Wachstum? Noch nie gehört. Also zum Spezialisten – der gab Entwarnung und nach einem zweiten Termin bei ihm, konnten wir uns sicher sein – Miss M geht es gut. Kurz darauf die Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“. Ein Liter zu viel Fruchtwasser. Wieder Tage und Nächte ohne Schlaf und Ruhe. Der Diabetologe gab nach der Untersuchung Gott sei Dank ebenfalls Entwarnung. Alles gut, kein Zucker. Ein Stein fiel mir vom Herzen.

In den letzten Wochen konnte ich die Schwangerschaft dann endlich mehr genießen. Ängste loslassen. Natürlich, Schlaf war dennoch Mangelware und man sorgt sich als Mama immer  – aber ich habe mich sicherer gefühlt. Konnte loslassen, tief einatmen und fühlte mich, als wäre eine große Last von meinen Schultern genommen. Bis zu diesem Termin am Freitag. Zu zart sei die junge Dame. Etwas leicht. Und ich saß da, machte mich Vorwürfe. Überlegte, ob ich mir die letzten Monate mit meinem Arbeits- und Unipensum einfach zu viel aufgehalst habe. Ob ich nicht ausgewogen genug esse bzw. gegessen habe – immerhin habe ich kaum Fisch, Fleisch und Milchprodukte zu mir genommen. Ob ich nicht gut genug in meinen Körper hineingehorcht habe. Ob der Leistungsdruck (dem ich mich gern aussetze) sich negativ ausgewirkt haben könnte. Ich beginne, an mir zu zweifeln, ob ich das zukünftig alles so schaffe, wie ich es mir vorgenommen habe. Der extremst hohe Anspruch an mich selbst quält mich nicht selten. Ich will immer noch mehr schaffen, noch besser sein. Die Perfektionisten unter euch kennen das.

Irgendwann bekomme ich mein Handy zu fassen und wähle die Nummer des Herrn. Wie immer ist er die Ruhe in Person. Das holt mich runter, erdet mich. Ich bin schon etwas beruhigter. Ich weine nicht mehr, aber gut geht es mir noch immer nicht. Also rufe ich die Frau Mama an. Die findet immer exakt die richtigen Worte in Situationen wie diesen. Und so ist es. Erst einmal bricht wieder alles aus mir heraus. All meine Sorgen und Gedanken. Sie hilft mir, mich zu ordnen. Mir geht es schlagartig besser. Nach ein paar wundervollen Stunden mit ihr schaut die Welt schon ganz anders aus. Alle Zweifel sind verflogen. Natürlich geht es der jungen Dame im Bauch gut. Sie ist eben nur etwas schmaler und hat ja noch etwas Zeit, ordentlich anzusetzen. Und natürlich schaffe ich all das, was ich möchte. Warum auch nicht?! Abends zu Hause, bin ich glücklich. Und motiviert. Es gibt nichts, was ich (was Frau generell)  nicht schaffen kann. Das Leben ist eben nicht nur Sonnenschein. Es gibt Höhen und Tiefen – aus beiden lernt man für die Zukunft. Sie stärken und motivieren.

Was ich in dieser Schwangerschaft gelernt habe: loslassen. Man wird heutzutage so engmaschig untersucht und oft wird mit der Angst der Frauen bewusst gespielt. Hier noch eine zusätzliche Vorsorgeuntersuchung, dort noch eine extra Untersuchung. Letztendlich wird man so schnell verunsichert und verängstigt. Ab sofort gebe ich der Unsicherheit und der Sorge keine Chance mehr. Mein Körper ist gesund und er wird sein bestes tun, das kleine Menschenkind ebenfalls gesund auf die Welt zu bringen. Und mein Gott, ja – manche Kinder sind eben größer, andere kleiner. Das eine Kind ist schwer und das andere leicht. Das sind alles Schätzwerte. Mutter werden und Mutter sein bedeutet auch, mit den täglichen Sorgen und Ängsten leben zu können bzw. zu lernen, mit diesen umzugehen. Oder nicht?

Die tollen aden + anais Tücher hat übrigens die liebe Kathi Mecker gewonnen. Du bekommst heute Abend noch eine Mail von mir. 

Baby Bump Update


Wie weit:  Bald ist es soweit.   

Gewicht:  Es müssten aktuell 28 kg     

Umstandsmode:   Es gibt keine Neuzugänge. Leider passen mir auch nur noch die wenigsten Teile. Meine Hosen sind mir eigentlich alle zu eng.   

Neuzugänge für das Baby:  Auf dem Baby-Basar habe ich ein paar ganz tolle Teile ergattert. Ich liebe Flohmärkte.    
Schwangerschaftsstreifen:   Halleluja, ja.   

Schlafverhalten:   Die Nächte sind sehr unruhig. Ich liege oft stundenlang wach. Umlagern stellt mich vor ein echtes Problem. Der Bauch ist einfach viel zu groß. 

Schönster Augenblick der Woche:   Ein wundervoller Sonntag mit den zwei Herzmenschen. Mit Leckereien aus der Hofbäckerei, einem Spaziergang am Maschsee und lecker hausgemachten Burger-Brötchen und Pulled Pork. 

Schreckmoment der Woche:  Keine. 

Kindsbewegungen:   Miss MM ist noch immer ein kleiner Wirbelwind.  

Heißhunger:   Cola, Knäcke, Holundblüten-Schorle mit Gurke.

Abneigungen:  Mineralwasser.

Geschlecht:  Ein Mädchen.  

Geburtsanzeichen:   Starker Druck nach unten.  

Symptome:   Dicke Beine. Sehr sehr unreine Haut. Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Bauchnabel:   Ein Bauchnabel – was ist das?!

Stimmung:  Voller Spannung und Vorfreude.   


Kommentare

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  • Rya
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Ich freue mich jedes Wochenende schon immer auf dein Update, denn ich schätze mal, wir sind ungefähr „gleich nah dran“ oder „weit weg“ von unseren Krümeln im Bauch 😉 Das klingt alles sehr nervenaufreibend, was du diese Woche erleben musstest! Aber ich bin mir sicher, das wird wieder anders. Jetzt heißt es, auf den eigenen Körper und der Natur vertrauen. Das ist auch mein neues Mantra (es ist mein erstes Kind und ich bin gespannt auf die Geburt…)!
    Das mit dem Schlafmangel macht mich momentan aber auch fertig, herje!!! Zum Glück gibt es tolle Männer und liebe Freunde, die einem Mut machen. Lass es dir gut ergehen!
    Liebe Grüße!

  • sissi10001
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Mh ich hätte eher gedacht das die kleine ein wonneproppen wird bei 28 kg

  • Laura Lion
    8 Mrz. 2015 Antworten

    So sind Ärzte, manchmal ziemlich unsensibel.
    Aber du machst das so toll. Es ist so spannend dir und Miss MM beim wachsen “ zuzusehen “
    Liebst, Lauri

  • Anonym
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Meine liebe….denk dir gar nix bei mir hieß es immer, dass meine Kids sehr groß und schwer werden…mein Sohn hatte 2900 und meine Tochter 3300 …ich gebe auf diese Ultraschall Werte gar nix ….Hauptsache gesund! Dick und groß saugen sie sich eh schneller als einem lieb is:) Liebe grüsse & all the best Alex ?

  • Anonym
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Wiegen können die Ärzte das Baby doch eh nicht im Bauch. Sie messen es und berechnen dadurch ein Durchschnittsgewicht. Vielleicht ist MM einfach nur klein und dadurch eben auch zierlich. Mach dich nicht verrückt. Hatte mich aber gewundert, dass dieser Moment nicht dein schreckmoment der Woche war…

  • Anonym
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Finde die Kritik an Ärzten unangebracht und halte es für eine Unterstellung dass den Frauen mit Absicht Angst gemacht wird. Trotzdem wünsche ich dir schöne letzte Schwangerschaftswochen und bin mir sicher, dass die Kleine in die richtige Familie geboren wird. Natürlich ist das alles doof aber hey es geht ihr ansonsten ganz wunderbar und dafür sollte man wie du es schon schreibst dankbar sein 🙂

  • Sarah
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Ach weißt du, das mit dem Gewicht der Babys ist so eine Sache. Mir wurde gesagt, dass mein Baby in der 37. Woche wohl schon um die 4000g hat und ich bekam Panik vor einem „Riesenbaby“. Gut, klein war Marie mit 4040g und 55 cm am ET+1 nicht, aber durch die Größe verteilte sich alles gut und ich konnte ganz normal gebären. Natürlich machst du dir Sorgen, das ist ganz normal, schließlich möchtest du das Beste für dich und dein Kind. Es ist doch ganz egal ob Miss M nun 3000g oder 4000g wiegt, hauptsache sie ist gesund und munter. Den Speck setzt sie dann ganz sicher schnell an 😉

  • Vicky The Golden Bun
    8 Mrz. 2015 Antworten

    Sehr hübsch! jetzt wirds auch Mal Zeit, dass das kleine Mädchen rauskommt 😉

    Vicky | The Golden Bun

  • Anonym
    9 Mrz. 2015 Antworten

    Liebe Janina, ich selbst war bei meiner Geburt auch ein kleines Fliegengewicht und hatte sogar als ich da war sehr schlecht zugenommen. Aber alles ging gut und nun bin ich selbst seit 5 Wochen Mutter einer gesunden Tochter.
    Es wird alles gut, du wirst sehen. Meine Tochter hatte eine Differenz zum Schätzgewicht von fast 450g, was bei den kleinen Menschen ja schon recht viel ist. Also ruhig Blut. Alles Liebe!!
    Daniela

  • Manati
    9 Mrz. 2015 Antworten

    Ich kann diese Sorgen sehr gut nachvollziehen- auch wenn einen der Arzt zu beruhigen versucht, sobald etwas außerhalb der „Norm“ ist, ist man trotzdem beunruhigt.
    Ob das von den Ärzten bewusst -also absichtlich- gemacht wird, wage ich zu bezweifeln; ich denke viel eher, dass sie sich komplett absichern wollen und deshalb eher zuviel als zu wenig machen um im Fall des Falles nicht haftbar zu sein.
    Und wie du schon selbst schreibst: meist ist ohnehin alles gut und gerade Gewicht und Größe sind nur Schätzwerte.
    Ich hege den leisen Verdacht, dass man einfach schon in der Schwangerschaft auf die künftigen Sorgen vorbereitet wird, die man sich als Mama um seine Kinder macht und wo man lernen muss, mit diesen umzugehen- oder loszulassen 🙂
    Alles Gute für Euch!
    LG, Manati von Manatis Welt

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