12 Tage mit dir, mein Sohn!
Gedanken aus dem Wochenbett
Zwölf Tage ist der kleine Sommerjunge schon bei uns. Seit nun zwölf Tagen sind wir also eine Familie von Fünf. Und irgendwie fühlt es sich so selbstverständlich an, als wäre es nie anders gewesen. Als wäre es genau so schon immer und als wäre es genau so perfekt und richtig. Manchmal, es gab da Tage, da habe ich mich gefragt, wie es sein würde – so mit uns allen und dem neuen Menschenkind. Wie es sein würde, wenn unser Nesthäkchen Mimi nicht mehr das Nesthäkchen sein würde. Wie sie sich fühlen könnte und wie sich unser ganz eigenes „System Familie“ wohl neu ordnen würde. Sorgen habe ich mir nicht gemacht, aber Vorstellungen. Auch wenn mir klar war, dass es keinen Sinn macht – denn letztendlich konnten wir einfach nicht wissen, wie es kommen würde. Es ist immer eine Überraschung. Wir konnten nicht wissen, was für ein kleiner Mensch da zu uns stößt. Wir konnten auch nicht wissen, welchen Charakter dieser kleine Junge mitbringen würde.
Meine Hebamme sagte in einem unserer Gespräche einmal:
„Jedes Kind findet seine Nische!“
Ja, das stimmt. Sie hat Recht. Ich habe nun drei Kinder. Drei wundervolle Menschenkinder und jedes ist so ganz anders, so ganz eigen und dabei ist jedes auf seine Art perfekt und genau richtig. Für mich als Mutter bzw. auch für uns als Eltern ist das zwar auch immer eine Herausforderung, aber eine wunderschöne. Es fasziniert mich, dass jedes Baby bereits so ganz „eigen“ auf die Welt kommt. Dass es seinen eigenen Charakter bereits mit der Geburt mitbringt. Oft habe ich mir vorgestellt, wie der kleine Junge wohl sein mag. Ob er eher wild und wunderbar sein würde, wie seine kleine große Schwester oder doch eher so unheimlich ausgeglichen und herzlich wie seine große Anni-Schwester – oder ob er vielleicht sogar ganz anders ist. Ich horchte so oft in meinen Bauch hinein und kommunizierte viel mit dem Jungen. Schon im Bauch war er anders als seine Geschwister. Nicht ganz so bequem und auch nicht so unfassbar wild – eher genau das Mittelding. Und auch die Schwangerschaft hat sich unterschieden. Bisher war keine Schwangerschaft wie die Andere. Jede war anders.
Fast eine Woche sind wir nun zu Hause. Nur wir in unserer eigenen kleinen „Wochenbett-Blase“. Ganz ungestört lernen wir uns langsam kennen und kuscheln viel, wir starren das kleine Baby an, kraulen uns gegenseitig, essen und kuscheln weiter. Mehr passiert hier momentan gar nicht. Einfach nur ankommen und sich kennenlernen. Zeit für die Kinder haben. Für jedes Kind gleichermaßen. Es werden Bücher gelesen, es werden Kinderfilme geschaut, es wird im Bett oder auf der Couch gegessen. Ja, wir kommen ganz langsam an und erst gestern musste ich wieder an die Worte meiner Hebamme denken. Es stimmt, jedes Kind findet seine Nische. Jedes Kind hat von Anfang an seinen ganz eigenen Platz.
Wisst ihr noch? In meiner Schwangerschaft mit Mimi habe ich mir oft Sorgen gemacht, wie das mit der Liebe wäre – ob ich überhaupt genug Liebe für zwei Kinder übrig hätte, war eine Frage, die mir ständig im Kopf umher schwirrte. Das war tatsächlich eine Sorge, die mich damals immer wieder belastete. Immerhin war meine Anni damals schon 11 Jahre lang Teil meines Lebens. Sie hatte mich zur Mama gemacht und wir haben zusammen so viel erlebt, wir waren ein gut eingespieltes Team. Ich hatte einfach Angst. So groß die Freude auf das neue Baby auch war.
Doch ab der Minute, in der unsere Mimi geboren wurde, wusste ich, alle Sorgen waren vergebens. Die Liebe wächst einfach mit. Man hat plötzlich so viel mehr Liebe. Da ist plötzlich so viel mehr Platz im Herzen. Dieses Mal hatte ich diese Sorgen gar nicht. Ich habe mich nicht gefragt, ob da noch genug Platz ist für ein weiteres Kind ist. Ich wusste, da ist Platz, da ist sogar reichlich Platz. Und so war ich voller Vorfreude auf unser neues Leben als Familie mit drei Kindern. Jetzt, 12 Tage nach der Geburt, bin ich noch immer sehr erschöpft, dafür aber so glücklich und selig, dass ich es am liebsten immer wieder laut herausschreien würde.
„Ich bin glücklich, einfach so glücklich, und dankbar!“.
Zwölf Tage. Wie in einer Blase. Aufregend, spannend und seit dieser Woche nun auch endlich rundum schön. So wie ich es mir gewünscht und erträumt hatte. Zeit zum ankommen, Zeit, um uns kennenzulernen. Und doch fühlt es sich einfach nur so an, als wären wir schon immer ein Team, als wäre auch der jüngste Zuwachs schon immer da.
Der kleine Junge, die perfekte Ergänzung. Ein wundervolles Trio. Bisher wirkt er so unheimlich ausgeglichen. Er ist so verkuschelt, braucht ganz viel Nähe, ja, immerzu Nähe. Und dazu hat er einen Bärenhunger, eigentlich ist er immer an meiner Brust, um sich zu stillen. Oder um an ihr einzuschlummern. Er schaut ganz wach, beobachtet, ist so friedlich – es sei denn er hat Hunger. Manchmal plagt ihn sein Bäuchlein und in der Nacht mag er oft nicht schlafen. Aber das gehört dazu. Er muss ankommen, er darf ankommen, er hat alle Zeit der Welt. Ein kleiner Junge, der unser Sohn ist. Der unsere Familie noch einmal komplettiert.
Mein Sohn, wir lieben Dich!
Du bist wunderbar.
Eda
Liebe Janina, was für tolle Worte du mal wieder gefunden hast. Ich wünsche euch 5 alles Glück dieser Erde.
Passt gut auf euch und euer Glück auf.
Ganz herzliche und sonnige Grüße aus München
Eda
FINJA
Wieder sehr schön geschrieben, Liebe Janina.
Und ich kann einige deiner Zeilen sehr gut nachempfinden. Und es freut mich sehr zu lesen, dass sich bei euch alles fügt, ihr in eurer neuen Konstellation ankommt, jeder seinen (neuen) Platz findet und ganz wie von selbst einnimmt – auch der kleine Junge. Ich drücke die Daumen, dass es weiterhin so bleibt und ihr schließlich, wie auch schon zuvor als Vierer, dann bin ein eingespieltes Fünfer Team werdet.
Liebe Grüße,
Finja
diefrauvonherrnk
Liebe Janina, liebe oh-wunderbar-Familie,
die Worte Eurer Hebamme sind ganz wundervoll und treffen den Nagel auf denKipf. So ist es – jedes Menschenkind findet seinen Platz. Und auch, dass man denkt, so war es schon immer: ja, ja, ja! Der Kleine hat Zeit anzukommen, Du und Ihr habt es auch. Fühlt Euch gegrüßt! Alles Herzliche, diefrauvonherrnk
Tina
Wundervoll & so aus dem Herzen geschrieben.
Willkommen im Leben, kleiner Menschenjunge.
Christina
So wunderschöne, zu Herzen gehende Worte! Ich danke dir vielmals, dass du diese Worte mit uns geteilt hast.
Alles Liebe für euch!
Marina
Liebe Janina,
beim Lesen merkt man, wie glücklich du bist.
Ich finde, erst wenn man selbst Mama ist kann man nachempfinden, welch ein Wunder ein Kind tatsächlich ist!
Ich freue mich jetzt schon auf meine nächste Schwangerschaft und bin schon ganz gespannt, was sich da so zusammen mixt! ?
Alles Liebe für Euch 5!
Marina
Dana
Wunderschön! Soviel Liebe in Worte gefasst. Alles Liebe! Die Wochenbettzeit unseres 3. Kindes, beschreibe ich immer noch als eine Zeit wie unter einer Glückskuppel …..voller Liebe und Harmonie und alles langsamer.
Tanja
Hallo Janina,
wie wunderschön und voller Gefühle. Genieße die Kuschelzeit. Ganz liebe Grüße
Tanja
Julia
Oh das hört sich so wundervoll an ? ihr seid eine ganz tolle Familie! Danke dass du uns daran teilhaben lässt ❤
Femke
Liebe Janina! Auch hier nochmal herzlichste Glückwünsche zu dem neuen Erdenbürger! Hat der Sommerjunge denn inzwischen einen Namen? Wirst du ihn verraten oder soll er noch geheim bleiben?
Ganz liebe Grüße aus dem warmen Indonesien! Habt es Gut, ihr Lieben! ☺️
Steffi
Wie wunderschön! ❤️
Eva
Wunderschöner Blogbeitrag ?
Ihr seid eine so tolle Familie mit so viel Liebe für die Kinder. Die 3 haben so so viel Glück ??? Genießt die Blase solange wie möglich !
Ruhe & kuscheln sind das beste für eine Mami nach einer Geburt! Alles gute euch lieben !!!
Sabrina
Liebe Janina,
Was für wunderschöne Worte. Ich empfinde es auch so&habe sehr darüber gestaunt,wie unterschiedlich diese süssen Wesen von der ersten Sekunde an sind. Auch meine zweite Schwangerschaft war gsnz anderst& unser Mädchen unterscheidet sich schon jetzt in vielem von ihrem grossen Bruder.
Wunderschön,wenn man das erleben darf.
Geniesst eure Zeit&habt es kuschelig
Herzlich Sabrina
Sylvia
So schön zu lesen das alles gut ist bei euch und ihr die Zeit geniesst. Ab und zu folge ich dir auch über die Insta-Stories. Du bist wirklich eine Vorbild-Mum für mich ohne dabei irgendwie perfekt zu wirken oder unnecht. Einfach wunderbar halt 🙂
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at – Fotografie