Worte direkt aus Washington. Worte von einer Frau, die den Amtswechsel hautnah miterlebt hat. Eine Journalistin und eine Deutsche, die in den USA lebt. Als ich Elisabeths Worte las, stockte mir der Atmen. Denn mir macht diese neue Regierung Angst. Ja, es mag weit weg sein. Gefühlt. Aber das ist es nicht. Mit Sorge lese ich die Berichte und habe Angst vor dem, was die Zukunft, was Trump wohl bringen wird. Sicherlich nicht viel Gutes.

Alle Artikel von Elisabeth findet ihr HIER und bei Instagram ist sie unter lottalove_usa zu finden.

 

Love Trumps Hate 

Warum wir in Zeiten wie diesen widersprechen müssen.
Und weshalb es so wichtig ist, dies laut zu tun.

Plädoyer für eine aufrechte Haltung. 

Als am Freitag kurz nach 12 Uhr der gerade vereidigte 45. US-Präsident das Wort ergriff, stockte mir ein paar Minuten später der Atem.

„Von diesem Tag an wird eine neue Vision unser Land regieren. Von nun an gilt: Amerika zuerst! Amerika zuerst!“ …  „Kauft amerikanisch, stellt amerikanisch ein!“.

Und dann rechnete Donald Trump mit dem politischen Establishment ab. Er spuckte förmlich auf die Jahrzehnte lange Arbeit derer, die hinter ihm auf der Bühne saßen: Seine Vorgänger Barack Obama, George W. Bush, Bill Clinton, Jimmy Carter. Dazu all die Gouverneure. Senatoren. Kongressabgeordnete. Was für ein Affront!

Trumps Rede war voller Wut, voller Beleidigungen und angstmachender Rhetorik. Es war nicht die mutmachende und versöhnliche Ansprache eines neuen Präsidenten, sondern die Kampfansage eine Mannes, der offenbar immer noch Wahlkampf führt.

Die angereisten Anhänger zu seinen Füßen: Überwiegend weiße Amerikaner, viele mit roten Baseballmützen auf denen stand: „USA“ oder „Make America Great Again!“ Währenddessen verglichen die Fernsehsender die Luftaufnahmen von der National Mall mit denen der ersten Amtseinführung von Obama 2009. Der sah damals Menschen bis zum Horizont. Bei Trump war es nun dagegen lediglich am Kapitol gut gefüllt, weiter hinten riesige freie Flächen. Menschenleer, statt Menschenmeer.

Am Nachmittag, als Trump und sein Gefolge ein offizielles Mittagessen im Kapitol einnahmen, machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt. Kaum jubelnde Menschen, viel mehr besorgte Bürger, mit Plakaten in den Händen: „Not my President“. Das Wetter untermalte die Stimmung. Grau, vereinzelte Regenschauer. Nass-kalt.

In meiner Nachtschicht im Fernsehstudio verfolgte ich Trumps Auftritte bei diversen Bällen. Mit der neuen First Lady tanzte Amerikas neuer Präsident nach seiner Wunschmelodie, Frank Sinatras „My way“. Vor jedem Tanz griff Trump zum Mikrofon. Er betonte, wie unglaublich voll es am Mittag auf der Inauguration gewesen sei; niemand habe geglaubt, dass er das Rennen ums Weisse Haus gewinnen werde, er hasse die Medien, und immer wieder „Make America Great Again!“.

Danach tanzte er zu Sinatras Lied und ich fragte mich, ob ihm klar war, dass die ersten Zeilen des Songs heißen „And now, the end is near; And so I face the final curtain (…)“, doch dann schoss seine linke Faust kämpferisch in die Höhe und er stieg bei „I did it my way“, lauthals mit ein. Natürlich. Ein Trump hört nur, was er hören will.

Am Samstag Morgen, Trump war noch keine 24 Stunden im Amt, war ich wieder in der Stadt unterwegs. Abertausende Menschen strömten in die Innenstadt, die meisten trugen selbstgestrickte Mützen in Pink und selbstgebastelte Plakate. Es war ein bunter Mix. Weiße, Schwarze, Latinos, Junge, Alte, Schwule, Lesben, Eltern mit Baby in der Trage und Kleinkind an der Hand. Sie sangen, sie lachten, sie demonstrierten. Der sogenannte „Million Women March on Washington“. Am Ende sollen es allein in Washington eine Millionen Menschen gewesen sein, die gegen Rassismus und Intoleranz, für Frauenrechte und Pressefreiheit auf die Straße gingen. Friedlicher Protest gegen den neuen Präsidenten.

Das Weiße Haus reagierte nicht.

Am Sonntag folgte Präsident Trumps erster Besuch bei der CIA. Dort sprach er weniger über die zukünftige Arbeit mit den Geheimdiensten. Sein Hauptthema war die Frage, ob bei seiner Amtseinführung mehr oder weniger Menschen als bei Obama gewesen seien.

Er bezichtigte die Medien, die über objektiv korrekte Zahl berichteten, der Lüge. Er  habe dort schließlich eine Rede gehalten, er habe selbst am besten gesehen, wie viele Menschen dort waren. Für ihn sah dies eher wie 1,5 Millionen Zuschauer aus.

Darauf folgte eine absurde „Pressekonferenz“ des Sprechers des Weißen Hauses Sean Spicer. Fragen waren nicht zugelassen. Er korrigierte nicht die falsche Aussagen des neuen Präsidenten, sondern bekräftigte diese und drohte den Medien: „Wir werden die Presse zur Verantwortung ziehen, das amerikanische Volk hat etwas besseres verdient.“

Über die Proteste, die Samstag nicht nur in Washington, sondern überall in den USA, in Mexiko oder Europa (auch in Deutschland) stattgefunden haben, verlor er kein Wort.

Lügen verbreiten, Fakten ignorieren, Angst und Wut schüren. So sehen die ersten zwei Tage der neuen US-Regierung aus. Mir wird klar, dieser Präsident wird wohl immer ein polarisierender Populist bleiben.

An alle da draußen, die jetzt schon wieder wütend in die Tastatur hauen möchten und uns Journalisten des unfairen Trump-Bashings bezichtigen:

Ich halte das, was hier in den USA passiert, für beängstigend und objektiv gefährlich. Da sitzt ein Mann im Weißen Haus, der das Amt des Präsidenten als Höhepunkt seines Egotrips sieht.

Er kreiert für sich und seine Anhänger eine eigene, faktenfreie und wahrheitsferne Welt. Bei ihnen wird nur das als „Wahrheit“ akzeptiert, was ins eigene Weltbild passt. Hier spielen Fakten, unumgängliche Tatsachen keine Rolle.

Das Mediensystem in den USA ist anders als in Deutschland. Hier haben die verschiedenen Sender oder Zeitungen eine deutlich erkennbare politische Profilierung. So sieht ein Republikaner eher den erzkonservativen Fernsehsender FOX, während ein Demokrat vermutlich eher die Nachrichten des liberalen Kanals MSNBC konsumiert. Auch in den klassischen Medien lesen, hören und sehen immer mehr US-Bürger also am liebsten Berichte von Gleichgesinnten.Durch die sozialen Medien wird dieses Phänomen noch einmal verstärkt. Hier umgeben sich alle am liebsten mit ihren Freunden,  die eine ähnliche Weltanschauung haben. Wer es bequem haben will, muss sich mit Andersdenkenden nicht mehr auseinandersetzen, muss sich und seine Meinung nicht mehr hinterfragen – sondern wird nur in seinem Denken bestätigt.

In diesem Klima ist Trump nun der Anführer der postfaktischen Wutbürger geworden. Er hasst alle kritisch berichtenden Medien und hat ihnen den Krieg erklärt. Und somit schimpfen seine Anhänger längst auf die „Lügenpresse“, sind für sie nicht mehr zugänglich.

In einer funktionierenden Demokratie haben die Medien, die „vierte Gewalt“. Die Aufgabe, sich kritisch mit den Machthabern auseinanderzusetzen. Wenn immer mehr Menschen diese Kontrollfunktion nicht mehr anerkennen, wird es gefährlich.

Papst Franziskus sagte erst gestern: „Hitler hat die Macht nicht an sich gerissen, er wurde von seinem Volk gewählt und hat sein Volk zerstört. In Zeiten der Krise versagt das Urteilsvermögen.“

Und wenn ihr nicht nicht mögt, was sich da für politische Strömungen zusammenbrauen, wenn Euch das „alles Angst macht“, TUT etwas. Seid laut, sagt Eure Meinung, widersprecht!

Verwandelt Eure Ohnmacht in die Macht der Vernunft!

Kommentare

Dieser Beitrag hat 22 Kommentare
  • Elisabeth
    25 Jan 2017 Antworten

    Liebe Elisabeth,

    ich DANKE dir für diesen Beitrag, der genau mein Denken widerspiegelt. Ich habe Angst. Große Angst sogar. Donald Trump ist ein Paradebeispiel eines sich pathologisch selbst überschätzenden Narzissten. Er bedient das Klischee dafür so perfekt, dass sogar Psychologielehrer ihn als Beispiel ihren Studenten vorführen. Dazu kommt seine äußert wütend cholerische und extrem nachtragende Natur. So ein Mensch ist nun Entscheidungsträger. So ein Mensch darf sich nun als Präsident der vereinigten Staaten bezeichnen. Wie hast du es so schön und treffend beschrieben: es ist lediglich der Höhepunkt seiner Egotour. Hört man sich seine Reden an, wird schnell bemerkbar, dass sie sich nur um ihn selbst drehen. So ein Mensch soll nun für das Wohl der Menschen in „seinem“ Land bestimmen?

    Liebe Elisabeth, ich danke dir vielmals für deinen Aufruf laut zu sein. Wir müssen in Zeiten wie diesen gegen steuern und unseren Unmut sachlich und reflektiert kund tun. Ich kann es abschließend nur wiederholen, dass mir diese Dynamik, die sich gerade in der Welt verselbstständigt, sehr große Angst bereitet.

    Viele Grüße von deiner Namensschwester Elisabeth

    • Ramona
      26 Jan 2017 Antworten

      Liebe Elisabeths,

      wie gut, dass ihr beide es sagt! Ich kann euch nur beipflichten. Lasst uns lauter sein, als der Hass und die Wut – egal ob in Amerika, in Europa oder explizit in unserer Nachbarschaft. Ich wünsche mir, dass solche Werte wie Völkerverständigung (was echt altbacken klingt, aber verdammt wichtig ist), wieder Aufschwung bekommen.

      Ganz vielen Dank dafür, dass dieses Thema auf dem Blog Platz hat, Janina!
      Herzliche Grüße von Ramona

  • J
    25 Jan 2017 Antworten

    Trump wurde demokratisch von der der amerikanischen Mehrheit gewählt.
    Das nennt man Demokratie, wem das Ergebnis nicht gefällt und versucht mit aller Macht daran etwas zu ändern, dann hat das nichts mehr mit Demokratie zu tun sondern ist eine Diktatur. Diese Gedankengänge finde ich viel Sorgenvoller als alles andere.

    Jeder hat eine Chance verdient, es wäre toll, wenn er es schafft Amerika wieder „Great Again“ zu machen.

    • Annika
      25 Jan 2017 Antworten

      J, es mag sein, dass dieser Mann demokratisch gewählt wurde aber sein Verhalten in den letzten paar Tagen seit seiner Amtseinführung sollte ziemlich schnell klar machen, dass sein Verhalten mit Demokratie rein gar nichts zu tun hat.
      Ein paar Beispiele: verschiedene Inhalte zu unter anderem zu Native Americans, Klimaschutz, der LGBTI-Community und Menschen mit Behinderungen sowie spanische Inhalte/Versionen der Homepage des weißen Hauses sind nicht mehr verfügbar. In den letzten Tagen hat Trump mehrere Schriftstücke unterzeichnet, für die Aktivisten gekämpft und die Präsident Obama unterzeichnet hatte. Ob die Hauptmotivation dabei ist „to make America great again“, dessen bin ich mir nicht sicher.

      Mir persönlich macht das große Angst und ich sehe diesen Mann als ernsthafte Bedrohung für die globalpolitische Lage! Und ich bezweifle, dass Trump sich in seinen Entscheidungen stoppen ließe, selbst wenn sein Kabinett nicht hinter ihm stünde…und das macht einen Diktator aus!

      Viele Grüße
      Annika

      PS: Ohne, da jetzt zu viel rein zu interpretieren aber hat es einen besonderen Grund, dass Du nicht unter deinem vollen Namen (Vorname reicht m. M. n.) einen Kommentar postest, der mit großer Wahrscheinlichkeit als kontrovers gesehen wird?

    • Genesisat
      25 Jan 2017 Antworten

      Er hat es geschafft nur durch die wahlmänner,ein fatales Wahlsystem.Wer sagt den das die Wahlmänner nicht bestochen worden sind.Hillary Clinton hatte 3 mio.Stimmen mehr ,also ist sie die wahlsiegerin eigentlich.
      Er blamiert Amerika bis auf die knochen jetzt schon durch seine debilen,narzisstischen Äusserungen.So wird Amerika nie great again

    • Elisabeth
      26 Jan 2017 Antworten

      Liebe J,

      es tut mir ja fast schon ein bisschen leid, dass immer dieser Vergleich kommt. Aber auch die Nationalsozialisten und Hitler wurden demokratisch gewählt. In der DDR wurde auch „demokratisch“ gewählt. Wenn es nur einen Kandidaten gibt, der die Partei vertritt (nachdem Ted Cruz, Marco Rubio etc. zurückgetreten waren), dann kann ich mir vorstellen, dass einigen Amerikanern der Gedankengang durch den Kopf ging „Wähle ich lieber einen unpassenden Kandidaten, der dafür meiner Partei angehört, oder wähle ich das komplette Gegenteil UND eine Frau?“. Es ist keine Diktatur, wenn die Bevölkerung sich gegen etwas auflehnt und protestiert…. Diktatur bezieht sich ja auf den Herrscher und nicht auf das Volk…
      Ich finde „to make America great again“ suggeriert, dass es früher besser war – und diese Meinung teile ich nicht. Welche Zeit wollen sie denn wiederhaben? Die Zeit vor dem Civil Rights Movement? Die Zeiten der Weltkriege? Die Zeiten, in denen Frauen nicht wählen durften und unterdrückt wurden? Außerdem sind die Mittel, die Trump vorsieht, um das Land „besser zu machen“ mehr als fragwürdig (siehe Pipeline Ausbau und Leugnung des Klimawandels). Das hier soll kein persönlicher Angriff sein und ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine 🙂

  • Tasha
    25 Jan 2017 Antworten

    Ich bin da ganz bei J.
    Ich kann dieses Trump Bashing auch nicht mehr hören / lesen. Der Mann ist demokratisch, nach amerikanischem Wahlsystem gewählt worden. Vielleicht sollten die Amerikaner dieses mal überdenken und überarbeiten.
    Ja, Trump hat keinerlei politische Ämter bekleidet. Die Frage ist doch, haben die Republikaner wirklich keinen geeigneteren Kandidaten gefunden, als ihn, den sie hätten aufstellen können?Die Frage stelle ich persönlich mir aber bei Hillary und den Demokraten ebenso! Diese Frau ist für mich keinesfalls die bessere Wahl gewesen. Vielmehr war es doch die Wahl zwischen Pest oder Cholera.
    Mag sein, dass Obama der „coolste“ Präsident war, mag sein dass er charmant ist, ein Showmaker und Sympathieträger. Aber seien wir mal ehrlich, auch er liegt weiter hinter den Erwartungen zurück. Man hat sich mehr versprochen. Obama ist der Präsident mit den meisten Kriegstagen, selber mehr als George W. Bush.
    Sowas sollte man sich auch vor Augen führen. Wird aber gerne unter den Teppich gekehrt, weil er Mr. Cool ist und Michelle viel nahbarer als die distnsziert wirkende Melania… ob man Trump nun mag oder nicht. Eine Chance hat er allein schon verdient, weil sie ihn nun mal gewählt haben! Und persönlich finde ich es nicht verwerflich, dass er sich als Ziel gesetzt hat, Amerika great again zu machen, im Gegenteil. Jetzt müssen nur sinnvolle Taten folgen und er in sein Amt finden 🙂

  • Andrea
    25 Jan 2017 Antworten

    Trump wurde nicht von der Mehrheit der Amerikaner gewaehlt, fast 3 Mio Menschen mehr haben fuer Hillary gestimmt. Nur das Amerikanische Wahlrecht, dass ueber gewaehlte Bundesstaaten und deren Wahlmaenner geht, hat es ermoeglicht, dass Trump gewonnen hat.

  • Katrin
    25 Jan 2017 Antworten

    Ich habe Angst vor diesem NARZISSEN!
    Ich sage nur PFUI! Wer (aktuell) eine Mauer an Mexiko bauen möchte, hat für mich persönlich nicht alle Tassen im Schrank.
    Wer öffentlich Frauen beleidigt, der ist für mich nicht richtig im KOPF. Im übrigen frage ich mich ja, was Trumps eigene Frau davon hält. Und im übrigen sind die Amis auf dem Land eh nicht ganz sauber.Ja ich bin Grad emotional!

  • Anna
    25 Jan 2017 Antworten

    Erstmal, super Artikel – ich stehe da ganz hinter dir.
    Trump wurde demorkratisch von den Wahlmännern gewählt und daran gibt es erstmal die nächsten vier Jahre nichts zu rütteln.
    Jedoch kommt mit der Demokratie auch das Recht auf Protest und Wiederstand und ich finde die verschiedenen Märsche vom Samstag haben das auf eine friedliche Art gezeigt.
    Das Wort Trump Bashing finde ich fürtlicherlich, da es impliziert das jemand zu Unrecht fertig gemacht wird….man sollte sich einmal Trumps rassistische, sexistische und homophobe Kommentare durch den Kopf gehen lassen, auf die jetzt Gesetze folgen werden die Frauen und Minderheiten aller Art zurücksetzten werden. Es ist kein Bashing was hier betrieben wird, es ist die kritische Ausführung von Fakten die kritisch hinterfragt wird.
    Die jenigen die es sich leistern können die nächsten vier Jahre auszusetzen (zum Großteil weisse Männer und teilweise Frauen) sind so priviligiert, dass sie Trumps Gesetzte nicht oder nur minimal beeinflussen können.
    Ich finde die Proteste gut und richtig und jemanden der in den ersten vier Tagen schon so viel Unheil angerichtet hat, verdient meiner Meinung nach keine Chancen mehr.
    Ich finde ihn und sein komplettes Team gefährlich und eine Gefahr für die Demokratie, gerade weil er diese wiederholt ohne Grund anzweifelt und ‚alternative Fakten‘ präsentiert statt sich der Wahrheit zu stellen.

  • Nanette Maske
    26 Jan 2017 Antworten

    Nur weil jemand demokratisch gewählt wurde ist das keine Garantie dafür, dass er auch demokratisch regiert. Russland und die Türkei sind auch Demokratien. Und Adolf wurde auch gewählt, da war kein Putsch nötig. Genauso wie Diktaturen sich zu Demokratien wandeln können (ein seltener Fall) können Diktaturen aus Demokratien hervorgehen. Davon abgesehen sollten Menschen mit einer Affektkontrolle auf dem Niveau von Dreijährigen keinen Zugriff auf Atomwaffen haben.

  • Sylvia
    26 Jan 2017 Antworten

    Wahnsinn, ich kann und will mir nicht ausmalen was die Wahl von Trump für Auswirkung auf Amerika und die Welt haben wird. Ich bin ehrlich sprachlos.

    Liebe Grüsse
    Sylvia
    http://www.mirrorarts.at Foto/Travel/Lifestyle

  • Elisabeth
    26 Jan 2017 Antworten

    Liebe Elisabeth,

    Ich lese sehr gerne deine Beiträge hier und freue mich über immer über die Einblicke in das amerikanische Leben, die du mit uns teilst.
    Ich stimme dir absolut zu und bin jeden Tag aufs Neue schockiert, wenn Nachrichten über Trump kommen. Viele sagen, lasst ihn doch erst mal machen, gebt ihm eine Chance – er hat gesagt, er möchte eine Mauer bauen und die Mexikaner sollen sie bezahlen. Jetzt sehe ich auf CNN ein Interview, in dem er diesen Plan noch einmal bestätigt (und jetzt soll die Mauer doch von den Amerikanern selbst bezahlt werden – big surprise). Ich finde wirklich, jeder hat eine Chance verdient, aber ich finde nicht, dass Trump eine Chance möchte, für mich ist das Schönreden. Er sagt, was er will und ich bin mir (leider!) sehr sicher, dass er einiges davon auch durchbringen wird (immerhin haben die Republikaner die Mehrheit im Kongress und er kann die executive actions nutzen). Wieso soll man sein Verhalten entschuldigen und es rechtfertigen, wenn er es ja nicht einmal selbst tut?
    Passend dazu habe ich ein Bild auf Instagram am Tag der Amtseinführung gesehen: Don’t forget to set your clocks back 300 years tonight.
    Trump wurde nicht von der Mehrheit gewählt, es gab andere republikanische Kandidaten, die zwar teilweise auch sehr radikale Standpunkte vertreten haben, aber ich muss sagen, Ted Cruz wäre harmlos im Vergleich zu Trump!

  • anna stengl
    26 Jan 2017 Antworten

    Ich kann es wirklich nicht mehr hören oder lesen. Trump wurde demokratisch gewählt. Das US-System ist ein anderes als das deutsche Wahlsystem und jedes Wahlsystem weist seine Fehler früher oder später auf. Trump ist nicht der 1. Präsident der mit einer Minderheit der Stimmen zum Präsident gewählt wurde, aber es scheint ganz besonders schlimm zu sein.

    Warum gibt man ihm nicht eine Chance? Warum gibst du, Elisabeth, ihm nicht die faire Chance? Die gibst du ihm nämlich gar nicht. Und das ist schade. Auch als „Journalistin“ (für mich persönlich hat das nichts mit Journalismus zu tun, es ist Stimmungsmache, Populismus- wie man es nennen möchte). Warum jemanden so kritisieren, bevor er überhaupt erst angefangen hat.

    Und ja, was war denn so toll an Obama? Was hat Obama erreicht? Warum sind viele Amerikaner heute der Meinung, dass Bush sogar besser war als Obama? Vielleicht ist es auch die Gesellschaft, die so zerrissen ist – besonders in Amerika. Ich jedenfalls finde es sehr schade, dass du solchen Themen nicht nachgehst, sondern hier eine billige Meinungsmache betreibst. Erstmal ein paar Monate abwarten, dann sieht man weiter.

    • Janina
      26 Jan 2017 Antworten

      Halla Anna,

      die ersten Tage im Amt haben das bestätigt, was alle gefürchtet haben. Trump zeigt, dass er Narzisst durch und durch ist. Sein Wahlkampf war geprägt von Hass gegenüber Minderheiten, Frauen. Und nein, hätte das Volk allein entschieden, wäre er nicht Präsident geworden. Einen Beitrag als „billige Meinungsmache“ zu betiteln finde ich falsch. Welche Chance soll man ihm geben? Er will eine Mauer bauen, welche die Mexikaner finanzieren sollen?
      Es ist eine Schande und mir macht das persönlich große Sorgen, ich habe Angst.

  • anna stengl
    26 Jan 2017 Antworten

    Eine ganz faire Chance – dazu zählt aber dass man einmal abwartet, was passiert. Das kann man nach 5 Tagen definitiv nicht. Und ja, es mag verwundern aber scheinbar ist Trump einer der wenigen Politiker die ihre Wahlversprechen umstetzen. Die Artikel sind hier größtenteils Meinungsmache, das ist leider so.

    Angst brauchst du von Trump als Person keine haben. Vielleicht eher davor, wie schnell die Menschen heute in Schubladen gesteckt werden und wie wenig man bereit ist, sich in die Rolle anderer zuversetzen z.B. der Amerikaner. Aber das ist einfach nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Auch der Beitrag oben ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, das zeigt, dass Menschen viel zu schnell andere Personen in Schubladen stecken, Oberflächlichkeiten gut ankommen und man nicht bereit ist, richtig zu analysieren.

    • Janina
      26 Jan 2017 Antworten

      Das sehe ich anders, ist aber auch in Ordnung, dass wir verschiedener Meinung sind.

  • J
    26 Jan 2017 Antworten

    Warum so aggressiv?
    Wie gesagt, ich sehe das entspannt.
    Viele Menschen sagen, man soll Tolerant sein, die Meinung anderer respektieren.
    Doch wehe es wird eine Person rechtmäßig und demokratisch gewählt, dann wird doch tatsächlich in Foren aufgefordert dagegen anzugehen und gegen eine Person die fair gewählt wurde zu schreien? Das was hier versucht wird, hat mit Demokratie nichts mehr zu tun.
    Wenn Trump eine Betonmauer bauen lassen möchte, wen interessiert das? Zumal Mexikos Präsident auch noch damit einverstanden ist, streiten sich nur wer die Kosten übernimmt. Wenn Trump dumme Sprüche über Frauen sagt, was solls? Da sollte man als Frau drüber stehen. Selbst wenn er Narzisst oder Egoist wäre, na und? Das sind meine Nachbarn auch.
    Wo ich keinen Spaß kenne, ist wenn Leichen auf den Straßen liegen. Bush und Obama haben zusammen 250.000 Menschenleben gekostet (durch Irank und Syrienkriege). Was ist schon eine Mauer gegen 250.000 tote?
    Trump hat während der Wahl gesagt, mit ihm wird es keine Kriege geben, er kümmert sich um die Wirtschaft und Sicherheit Amerikas, er will sämtliche Truppen aus dem Ausland abziehen lassen. Das ist mal was und hoffe, das er zu seinem Wort steht.
    Ihr könnt schreiben was ihr wollt, NICHTS ist so schlimm wie Krieg!
    Keine Kriege mehr, kein Blutvergießen!
    Ob er ein guter Präsident ist, kann ich natürlich nach der kurzer Zeit nicht sagen, wir können uns ja alle in 1 Jahr nochmal auf Janinas Blog treffen und bis dahin lasse ich euch mit eurer Weltuntergangsstimmung zurück.

    • Elisabeth
      26 Jan 2017 Antworten

      Liebe/r *J*!
      Ich koennte zwar jetzt inhaltlich wieder Gegenargumente finden, aber aus Erfahrung weiss ich, dass das nichts bringt. Du hast Deine Meinung – ich habe eine andere. Ist doch voll ok! Denn Gott sei Dank leben wir in einer Demokratie und hier darf jeder frei denken und aeussern, was er will. Wie wunderbar!
      Und zu einer Demokratie gehoert eben auch, dass man gegen eine Person, auch wenn sie *fair gewaehlt ist*, laut aufzuschreien, demonstrieren oder einfach nur seine Meinung zu sagen darf. Und das muessen beide Seiten aushalten. Ich kann damit sogar sehr gut zurecht kommen. Meinungsfreiheit und Meinungsausserung sind ein hohes Gut! Cheers, Elisabeth

  • Eva
    27 Jan 2017 Antworten

    Liebe Elisabeth,

    ich lebe in Minnesota und muss sagen, dass mir das ganze auch schon fast Angst macht. Wie hier klare Fakten ignoriert und verdreht werden, Menschen beleidigt und selbst Präsidenten via Twitter verärgert werden. Viele Deutsche sind besorgt und kennen noch nicht einmal die noch viel Besorgnis erregenderen Details. Was er z.B. für eine absurde Auswahl an Kabinettsmitgliedern gewählt hat und wie diese die Zukunft des Landes „retten“ wollen. Minnesota ist zwar eigentlich demokratisch, je weiter man sich aber von der Großstadt entfernt, desto größer wird die Zahl der Trumpwähler. Die Menschen hier verlangen händeringend nach Veränderung, verstehen aber nicht dass das der falsche Weg ist. Es ist einfach nur traurig.

  • jeanne
    28 Jan 2017 Antworten

    Was soll denn das immer mit dem demokratisch gewählt? Ich hab den nicht gewählt und die demonstrierendem Amerikaner sicher auch nicht. Warum sollen sie denn nicht demonstrieren? Das ist ein Menschenrecht das in einer Demokratie unverzichtbar ist.

    Und im übrigen muss ich mir nicht alles lange angucken, nur weil dem demokratische Wahlen zugrunde liegen. H.itler wurde auch vom Volk gewählt…

  • Laura
    2 Feb 2017 Antworten

    Danke für deine Worte, mir ging es ähnlich und ich habe dem ganzen in einem Artikel Luft gemacht: http://www.einfach-machen.blog/halbpolitisch-sein-hat-ein-ende-das-gute-an-der-us-wahl/

    Freue mich so, dass man auch mal mit Damen wie dir solche Themen besprechen kann, fernab von Beauty und Klamotten, womit sich viele (zumindest gefühlt) gerade von der Realität ablenken lassen.

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