Alkohol in der Schwangerschaft,
nein danke!

Gestern (*ich habe diesen Text bereits am 12.10 verfasst) kam Henry Heim, wir saßen am Tisch und er erzählte mir von seinem Tag. Das machen wir oft so. Einfach ein wenig da sitze, reden, erzählen, zuhören, uns updaten. Und während er da so saß und sein Abendbrot zu sich nahm, erzählte er mir von dieser Studie, von der er vorhin im Deutschlandfunk hörte. Demnach sollen etwa 50 Prozent der Frauen in Deutschland in der Schwangerschaft Alkohol zu sich nehmen, knapp 50 Prozent. Ich saß da, fassungslos, und bestand darauf, dass das ja gar nicht möglich wäre. Niemals. Wir wären doch alle so gut aufgeklärt, wir wüssten, dass Drogen, Zigaretten, Alkohol und Medikamente für unsere ungeborenen Kinder schädlich wären. Ich wollte es einfach nicht glauben. Den ganzen Abend und die Nacht ließ mir das Thema keine Ruhe.

Am nächsten Tag suchte Henry mir den Link zu dem Kurz-Interview, Thema „Alkohol in der Schwangerschaft„, aus der ARD Mediathek {HIER} heraus und ich lauschte der Stimme von Dr. Jan-Peter Seidentopf. Laut Seidentopf würden über 50 % der Frauen in Wien und 46 % der Frauen aus Berlin Alkohol auch in der Schwangerschaft zu sich nehmen.

Auffällig ist dabei, dass die besser gestellten, situierte Frauen, i. A. die besser gebildeten Frauen später ihr erstes Kind bekommen. Auffällig ist außerdem, dass diese Frauen auch in der Schwangerschaft „gern“ zu einem Gläschen Wein greifen. Einfach, weil das Gläschen zum Abendbrot schon zur Routine gehört und auch gesellschaftlich akzeptiert ist. Fakt ist aber, selbst das kleinste Gläschen Rotwein (ersetzbar durch jedes andere alkoholische Getränk) ist schädlich. 

Eine zweite Risikogruppe sind weniger gebildete Frauen, ich verzichte bewusst auf den genanten Begriff „bildungsfern“, wie er im Interview verwendet wurde. Frauen, die nicht das Wissen haben. Frauen, die nicht interessiert sind an dem gesundheitlich Wissen, das uns allen zugänglich ist und zur Verfügung steht, die einfach so weiter machen, wie sie es bisher auch getan haben.

Ich erinnere mich noch gut, wie meiner Mama in der Schwangerschaft mit meinen Zwillingsschwestern vom Arzt empfohlen wurde, einen Piccolo gegen die Kreislaufprobleme zu trinken. Es ist wahr, wenn ich euch erzähle, dass mir selbst zum Ende hin, als ich endlich die Wehen in Gang bringen wollte, neben Sex, ein Glas Rotwein in der heißen Wanne empfohlen wurde. Natürlich gab es kein Glas Wein für mich. Aber spätestens dann, als mir bei Instagram zu ähnlichem geraten wurde, vom Gläschen Rotwein bis zum Schnaps war alles dabei, wurde ich stutzig. Und während ich diese Zeilen tippe, erinnere ich mich zurück, an diesen Abend im Jahre 2003. Ich war schwanger und wir waren bei einem Geburtstag eingeladen. Die Gastgeberin (selbst Mama) bot mir ein Glas Sekt zum anstossen an und als ich dankend ablehnte, wurde mir gesagt, dass von diesem kleinen Glas die Welt wohl nicht untergehen würde. Später, die Frauen waren irgendwann schon sehr redselig, erzählte mir die ein oder andere, wie sie damals, schwanger, immer heimlich rauchte und was für Tricks sie auf Lager hatte, damit ihr Mann es nicht mitbekam. Eine Andere erzählte mir sogar, dass sie so einen „Heißhunger“ auf Bier hatte, und naja, ab und zu auch mal eines getrunken hätte. Was soll man machen, wenn man doch so Lust drauf hat…

Es herrscht anscheinend noch immer zu viel Unwissenheit. Ganz offensichtlich wird auch bei Ärzten noch immer zu dem Wehenauslöser (Rotwein) geraten. Es wird ganz offensichtlich zu wenig über dieses wirklich wichtige Thema gesprochen. Es muss weiter aufgeklärt  werden und das Thema „Alkohol in der Schwangerschaft“ gehört öffentlich besprochen. So lange, bis jeder, egal ob Arzt, Hebamme oder werdende Mutter, weiß: Jede noch so geringe Menge Alkohol ist Gift für das ungeborene Kind im Leib seiner Mutter. Alkohol in der Schwangerschaft ist gefährlich. Meiner Meinung nach ist es zudem auch Körperverletzung. Es wird noch immer zu wenig informiert. Das Thema Alkoholkonsum bzw. -verzicht während der Schwangerschaft  wird von Gynäkologen zu wenig angesprochen. Aus Interesse, wie ausführlich hat euer behandelnde Gynäkologe dieses Thema mit euch besprochen?

Dr. Seidentopf rät sogar dazu, schon bei aufkommenden Kinderwunsch auf Alkohol zu verzichten. Denn Alkohol verändert die Zellen und begünstigt Abgänge und dauerhafte Schäden am Embryo. Irreparable Schäden am Hirn, zum Beispiel. Kinder von Frauen, die in der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben, leiden nicht selten an Lernschwächen und Verhaltensauffälligkeiten. In Deutschland weist eins von 350 Kindern FAS auf, das fetale Alkoholsyndrom. Eins von 350 Kindern. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen, wie viel das ist. Und es muss nicht sein. Kein Kind muss auf Grund von Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft krank zu Welt kommen, nicht eines.

Der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft ist doch eigentlich selbstverständlich,  – oder?

Lasst uns darüber sprechen, offen. Immer und immer wieder. Lasst uns aufklären, nicht verurteilend, aber lasst es uns hinaustragen, bis auch die letzte Frau weiß, Alkohol schadet meinem ungeborenen Kind. Jeder noch so kleine Tropfen ist Gift und schädlich.

 

Kommentare

Dieser Beitrag hat 41 Kommentare
  • prislacht
    23 Okt 2016 Antworten

    Mh. Also ich habe 1 Glas Sekt getrunken in meiner Schwangerschaft. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich ein seeeehr schlechtes Gewissen dabei hatte. Meine Freundin aus der Pfalz allerdings trinkt jeden Abend eine Weinschorle. Warum? Kultur. Sie sagte mir, dass in einem Bundesland, wo jeder entweder einen eigenen Weinanbau besitzt oder jemanden kennt, der einen besitzt, es völlig gang und gebe ist. Wein ist wie Limo und es zählt nicht unter „trinken“. „Alle“ leben dort so und auch die Frauenärzte sagen nichts dazu. Ich war verwundert bis leicht schockiert. Was soll ich sagen?“ Sie hat drei kerngesunde Kinder.

    • Janina
      23 Okt 2016 Antworten

      Das hat der Arzt in dem Interview auch angesprochen. Er hat bewusst den Vergleich Wien und Berlin gezogen, weil in der Region von Wien wohl auch Weinanbau betrieben wird. Dementsprechend ist dort auch die Rate der „trinkenden“ Mütter etwas höher.
      Hmm, schwierig. Ich persönlich finde, Alkohol ist Alkohol und Alkohol ist eben nicht in Ordnung (oder gesund), wenn es um Regelmäßigkeit geht. Und in der Schwangerschaft leider schon gar nicht. Dass deine Freundin dann drei gesunde Kinder hat, das ist dann wohl mehr als viel Glück. Gott sei Dank, für die Kinder.

      Ganz liebe Grüße an dich
      Janina

      • Annika
        23 Okt 2016 Antworten

        Ich finde das ganz schrecklich, wenn dann der Alkoholkonsum oder was auch immer mit „Es sind alle gesund!“ gerechtfertigt wird. Ja, vielleicht sind die Kinder nicht so weit beeinträchtigt, aber vielleicht hätten sie ja trotzdem in gewissen Bereichen überdurchschnittlich gut sein können und vielleicht wurde ihnen das durch den Konsum genommen. Klar, das ist nicht ganz so tragisch auf den ersten Blick, fällt ja weiter nicht auf. Aber vielleicht habe ich als trinkende Schwangere meinem Kind auch Chancen genommen.

    • Ina
      15 Mai 2017 Antworten

      Also ich komme auch aus der Pfalz – ja, Weinschorle ist bei uns Kultur. Aber wenn jemand schwanger ist oder allgemein nichts trinken möchte, wird in einem normalen Umfeld nicht verachtet oder ähnliches. Das klingt eher nach Ausrede. Wenn in unserem Bekanntenkreis jemand schwanger war, würde es als selbstverständlich angesehen, dass kein Alkohol getrunken wird.

  • Heike Rabi
    23 Okt 2016 Antworten

    Leider ist das sowas von wahr … ich kannte jemanden sehr gut, die auch bei fast allen Schwangerschaften Alkohol zu sich genommen hat … auch als sie zwischendurch nicht schwanger war … die Kinder haben leider Beeinträchtigungen in der Entwicklung, was ich sehr traurig finde
    Es gibt aber auch Frauen, die ihr Kind Stillens d sich gleichzeitig eine Dose Bier genehmigen . Das habe ich vor einigen Jahren bei Burger King beobachtet, als ich auf meinem Weg zur Arbeit dort lang kam … mir ist echt alles aus dem Gesicht gefallen …
    Es ist traurig so etwas zu sehen
    Ich finde es unverantwortlich von den werdenden Müttern und auch von den Vätern , soweit vorhanden, ein entstehendes leben bewusst zu schädigen … andererseits sind die Eltern auch mit der Situation überfordert ?
    Die Aufklärung ist vielleicht auch noch nicht genug …

    • Janina
      24 Okt 2016 Antworten

      Liebe Heike,

      ich finde es so traurig. Das sind Menschenkinder, die haben keine Wahl. Sie können sich weder dagegen wehren, noch können sie sich dem entziehen und das tut mir schon bei dem Gedanken daran weh. 🙁

      Ich bin fast der Meinung, dass eine Frau, sollte sie eine Neigung zu Drogen und / oder Alkohol haben, den Kinderwunsch vertagen und sich erst einmal dieser Baustelle widmen sollte.

      Aufklärung ist so wichtig. Immer und immer wieder, ansprechen, thematisieren, aufklären.

      Sei mir ganz lieb gegrüßt, liebe Heike!
      Janina

  • Janina
    23 Okt 2016 Antworten

    Ich habe mal eine Reportage über das Thema Alkohol in der Schwangerschaft gesehen. Der interviewte Arzt hat sich so ausgedrückt:“Ein Glas Sekt kann darüber entscheiden, ob Ihr Kind aufs Gymnasium oder auf die Hauptschule gehen wird. “ Das sagt schon alles.
    Meine Frauenärztin hat zu mir gesagt (als sie bestätigte,, dass ich schwanger bin), dass ich ab jetzt alles weiter machen darf bis auf Alkohol und Drogen zu mir nehmen. Das würde gar nicht gehen und wäre komplett in allen Ausführungen verboten. Bei jeglichen Medikamenten soll ich sie anrufen oder embyrotox befragen. Beim Kinderwunsch hatte sie das aber auch schon gesagt. Weiter ausgeführt hat sie es nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wusste, dass ich das nicht machen würde. Dafür kennt sie mich zu lange 😉
    Mein Patenkind ist adoptiert und hat FAS. Das ist wirklich schrecklich gewesen als Baby. Täglich hat sie gekrampft und wurde ganz blau, weil sie auf Entzug war. DAS hätte sich jeder angucken müssen, der denkt, dass ein Gläschen nicht schadet…

    • Heike Rabi
      23 Okt 2016 Antworten

      Leider geht es ja oft nicht nur um ein Gläschen sondern 2, 3 Gläser mehr … und ein schluckt ist schon Zuviel …
      das sehen und verstehen viele ja nicht …

  • ekulele
    23 Okt 2016 Antworten

    Liebe Janina,
    ein guter, da so wichtiger Beitrag!!!
    Für mich ist es absolut unverständlich, wie man in der Schwangerschaft Alkohol konsumieren kann, egal wie viel. Während meiner Arbeit bei der SPFH habe ich mit einigen Erwachsen und Kinder gearbeitet, welche FAS haben und es war für mich bei jedem Hausbesuch/Treffen einfach traurig und erschreckend zu sehen, was den Menschen alles genommen/verwert/erschwert wird und wurde, womit sie nun alltäglich zu kämpfen haben – „nur“ weil ihre Mütter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben.
    Ich werde den Beitrag auf alle Fälle teilen, da (wie du schreibst) Aufklärung so unheimlich wichtig ist!!!

    • Janina
      24 Okt 2016 Antworten

      Liebe Frauke,

      es ist wirklich wichtig und mir eine echte Herzensangelegenheit. Als Henry mir abends davon berichtete, war ich ehrlich schockiert. Ich wusste nicht, dass doch jede zweite Frau in unserem Land trotzdem zu Alkohol greift. Und wenn es nur ein Glas ist. Da muss was passieren, noch mehr Aufklärung.

      Ganz ganz lieben Dank!

      Fühl dich herzlich gegrüßt, meine Liebe!
      Janina

  • nicole
    23 Okt 2016 Antworten

    Guten Abend. Ich finde Alkohol während der Schwangerschaft genauso unmöglich, wie mit Zigarette im Mund den Kinderwagen zu schieben. Offensichtlich besteht da noch sehr viel Aufklärungsbedarf. Über die Frauen, die das bewusst machen und dafür 1000 Ausreden haben, möchte ich mich lieber nicht äussern.
    Wünsche euch einen schönen Abend.
    Nicole

  • Natalie
    23 Okt 2016 Antworten

    Ich schäme mich sehr denn Ich habe geraucht in der Schwangerschaft. Nur sehr wenig ab u d zu heimlich aber seitdem meine Tochter im April 2015 gesund zur Welt gekommen ist weiß ich ss jeder einzelne Zug ein riesen Fehler war. Seid dem habe ich keine Zigarette mehr angefasst! Alkohol dagegen war für mich kein Problem nichts zu trinken auch während der fast 10 Monate Stillzeit.

    • Janina
      24 Okt 2016 Antworten

      Liebe Natalie,

      Zigaretten sind schädlich und du bzw. deine Tochter hatte Glück. <3
      Aber weißt du was, du hast es nun verstanden. Du bist dankbar für dein gesundes Kind und bei dem nächsten würdest du es anders machen. Das ist doch schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.

      Liebe Grüße
      Janina

    • Anne
      12 Okt 2017 Antworten

      Der Artikel ist nun schon etwas älter, aber ich muss dazu doch noch etwas loswerden: Meine Mutter hat in der Schwangerschaft auch geraucht, weil ihr Arzt den plötzlichen Entzug für gefährlicher hielt ?
      Klar, auf den ersten Blick bin auch ich ein gesundes Kind gewesen (von Ohrentzündungen und Fieberkrämpfen mal abgesehen, haha..), aber was mir jetzt mit 25 alles eins nach dem anderen diagnostiziert wird, da frage ich mich schon manchmal, ob ich das meiner Mutter zu verdanken habe. Und schon allein das ist doch schon schrecklich ?

  • Michelle
    23 Okt 2016 Antworten

    Liebe Janina.
    Vielen Dank für diesen Artikel.
    Ich bin Sozialpädagogin und habe beim Jugendamt gearbeitet. Mich schockieren diese Zahlen nicht, leider. Ich möchte an dieser Stelle auch noch einfach die Mütter ergänzen, denen es völlig egal ist, was mit ihrem Kind passiert. Das hört sich erstmal grausam an, aber leider gibt es die auch. Und es sind nicht wenige. Und dann gibt es auch noch die, die es eigentlich „wissen“, aber nicht anders können. Und da meine ich nicht Alkoholikerinnen, sondern Personen, die einfach nicht auf lange Sicht denken können.
    Und ich denke, dass da bei vielen Aufklärung leider auch nicht nützen wird.
    Aber jedes Kind, das vor FAS geschützt wird, zählt und ich denke natürlich auch, dass noch einiges passieren muss. Ich kann mich zum Beispiel an kein Gespräch erinnern, in dem mich meine Ärztin in der Schwangerschaft über Alkohol und Drogen aufgeklärt hat.

    Bildungsfern ist meiner Meinung nach übrigens ein sehr wertneutraler Begriff, da keine Ursache für das Fernbleiben genannt wird. Leider ist es ja in Deutschland so, dass das Bildungssystem nicht sehr durchlässig ist, aber das ist ein anderes Thema.

    Einen schönen Abend an dich und deine Lieben.

  • Julia
    23 Okt 2016 Antworten

    Habe mir den Artikel im Link jetzt nicht durchgelesen. Geht es ausdrücklich um Frauen, die WISSEN, dass sie schwanger sind und trotzdem trinken?
    Wenn ich wüsste, dass ich schwanger bin, würde ich auch definitiv kein Glas anrühren, aber wer weiß, vielleicht werd ich ja (trotz Verhütung) schwanger ohne es gleich zu merken und ich werde jetzt bestimmt nicht dauerhaft auf Alkohol verzichten, weil ich ja theoretisch schwanger werden KÖNNTE (ein gewisses Restrisiko ist ja nunmal da, dass man trotz Verhütung schwanger wird). Und man hört ja immer wieder von Frauen, die sagen „Ich hab’s erst nach so und soviel Wochen gewusst, als ich mir dann irgendwann mal Gedanken wegen der ausbleibenden Regelblutung gemacht hab‘, und am Anfang noch fröhlich an den Wochenenden getrunken“. Und ich glaube, das trifft auf richtig viele Frauen zu (hier wäre interessent zu wissen, was für Frauen in die Studie mit reinzählen), welche Frau weiß denn schon sofort nach 3 Wochen, dass sie schwanger ist, wenn sie nicht grad so heiß darauf ist und 1mal die Woche ’nen Test macht?
    Aber bewusst Alkohol währenddessen zu trinken ist natürlich indiskutabel, das steht außer Frage.
    Was ich mich trtozdem frage: Wenn so viele GynäkologInnen das „Trinken“ während der Schwangerschaft „empfehlen“, kann es dann wirklich sooo schädigend sein? Sonst würden sie es ja nicht empfehlen? Hmmm, ich sollte vielleicht wirklich einfach mal den Artikel lesen 🙂
    Und zu diskutieren wäre auch: Wenn eine Frau vielleicht sehr viel Alkohol gewohnt ist und sich ohne nur verrückt macht oder total gestresst ist, ist dann Abstinenz wirklich die bessere Wahl? Anstatt der Frau ab und an mal ein ganz kleines Gläschen zu gönnen? Ich weiß, eine gewagte Fragestellung.

    • Karo
      24 Okt 2016 Antworten

      Hallo Julia,
      etwas weiter unten habe ich einen Kommentar exakt zu der Problematik geschrieben. Mir ist genau das passiert.
      Liebe Grüße, Karo

  • Mausa
    23 Okt 2016 Antworten

    Liebe Janina,

    Danke für deinen Beitrag und ich hoffe, dass du ein paar Mädels damit erreichen kannst. Es ist so leichtsinnig zu rauchen, trinken geschweige denn Drogen zu nehmen. Und wenn ich lese „heimlich“ damit der Mann das nicht mitbekommt- da frage ich mich wen man da betrügt. Ja klar meistens geht nichts schief/ das Kind ist gesund… mehr Glück als Verstand fällt mir dazu nur ein!!!

    Wir sind gerade am „versuchen“ – im 1ÜZ war ich ein paar mal Party machen, habe auch getrunken… irgendwie habe ich da schon fast ein schlechtes Gewissen gehabt und irgendwie gedacht „wär schön wenn es gleich geklappt hat, aber vielleicht besser wenn nicht“

    Ich trinke und rauche nicht . Geraucht habe ich sowieso noch nie. Nach vielen Abstürzen in meiner „Jugend“ (ich werde alt .. Ohje) habe ich keinen großen drang Alkohol zu trinken bzw. Vieles schmeckt mir nicht… in der letzten Zeit habe ich öfter mal ein Lillet wild berry getrunken, aber jetzt trinke ich auch nicht mehr; warum soll ich jetzt anfangen wenn ich die letzen Jahre kaum was getrunken habe…

    Falls es bei mir klappen sollte: Alkohol/ Zigaretten werden absolut tabu sein…

    Ganz liebe Grüße

  • Clara
    23 Okt 2016 Antworten

    Ich finde jede Form von Dogmatismus sehr schwierig. So auch das Thema Alkohol in der Schwangerschaft. Woher weiß man denn, dass die Lernschwierigkeiten der Kinder auch wirklich auf den Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zurückzuführen sind? In der heutigen Zeit ernährt msn sich gesund, macht Sport, hört das Rauchen auf. Diese Entwicklung ist natürlich grundlegend sehr löblich. Aber es führt auch zu einem krankhaften Perfektionismus und Anpassungszwang. Das fängt mit der Schwangerschaft an und geht mit der Kindererziehung weiter. Frauen mit Kinderwunsch trinken keinen Alkohol keinen Kaffee mehr, gehen nicht mehr Essen aus Angst vor Toxoplasmose, verzichten auf rohe Eier/ Fleisch/ Fisch nehmen teuer vermarktete Ernährungsergänzungsmittel ein ( femibion) damit sich das neuralrohr gut auswirkt, testen täglich ihren Urin um genauestens den Tag der Ovulation zu ermitteln… wir wollen alle immer das Beste, gesunde Kinder, die klug und erfolgreich sind, viele Freunde haben, Interessen verfolgen und darin auch Selbstbewusstsein finden. Sie sollen hübsch, gesund und gehorsam sein. Mit fehlt dabei der Blick fürs wirklich Individuelle und Akzeptanz, dass wir eben nicht alles kontrollieren können und das ist auch gut so! Nicht jedes Kind ist immer fröhlich, nicht jedes Kind kann immer schon mit knapp einem Jahr laufen und mit 2 Jahren fließend sprechen. Manche Kinder sind eben langsamer im Denken, verträumter und verspielter. Sind sie deshalb weniger glücklich, oder ein Grund, weniger stolz über die zu sein?! Oder das auf den einen Sekt in der Schwangerschaft an Silvester schieben und sich schlecht fühlen?
    Die eine Mutter lässt ihr Kind Filme/ Hörspiele auf dem iPad gucken/hören ( auch hier gibt es Studien zu, dass es schädlich ist) und andere sind konsequent gegen jeden Umgang mit Medien. Letztlich muss das jede Familie für sich entscheiden. Und genauso auch jede Schwangere mit dem Konsum von Alkohol. Bis in die 90-iger Jahre haben Frauen während Schwangerschaft und Stillzeit vieles “ schlimme “ konsumiert. Und auch hier gilt wieder: auf das eine Kind hatte es möglicherweise Auswirkungen, auf das andere nicht. Genau belegen, können wir es niemals. Lernschwierigkeiten / Auffälligkeiten sind multifaktoriell. Ich wage zu bezweifeln, dass allein Alkohol dafür verantwortlich ist. Mangelnde Aufklärung ist offensichtlich auch nicht das Problem. ( Akademiker Frauen tun es genauso wie andere.) Ich finde jede Frau sollte das für sich entscheiden. ( solange es eine bestimmte Menge nicht überschreitet, die tatsächlich schwer zu bestimmen ist.vielleicht im Zusammenhang mit anderen Problemen, die man damit vergessen möchte oder so ähnlich)
    Meine Aussage lautet: mehr Toleranz ( viele Wege führen nach Rom) und Akzeptanz, dass man nicht alles beeinflussen kann und aus Angst vor falschen Einflüssen sollte man sich nicht geißeln und jegliche Gelüste und Freuden des Leben aufgeben.

    • Leni
      24 Okt 2016 Antworten

      Sorry, aber dieser Kommentar macht mich wütend! Für mich hat das mit der von dir angesprochenen Toleranz nix mehr zu tun!
      Natürlich hat jeder Mensch das Recht auf Akzeptanz und Toleranz, aber das ist noch lange kein Freifahrtsschein dafür zu riskieren, dass das eigene Kind mit Behinderung auf die Welt kommt. Denn das ist FAS: eine Behinderung, die hätte verhindert werden können! Sogar die häufigste Behinderung mit der Kinder hier in Deutschland zur Welt kommen…
      Ich habe einige Kinder mit FAS betreut und habe gesehen wie sie leiden. Darunter, dass sie sich nicht „im Griff haben“, sich schwer konzentrieren können und darunter, dass man ihnen ihre Behinderung ansieht.
      Ja du hast Recht, man kann nicht alles beeinflussen, aber ob das eigene Baby mit FAS zur Welt kommt schon!

  • JesSi Ca
    23 Okt 2016 Antworten

    Liebe Janina,
    ein Thema, welches ich gerade durch meine Erfahrungen als Pflegemutter ganz kritisch sehe.

    Ich kenne so viele Pflegeeltern die FAS-Kinder aufgenommen haben und das ist bei weitem nicht einfach. Kinder mit einem Fetalem Alkohol Syndrom sind für ihr Leben gestraft nur weil die Mutter sich nicht mal ein paar Monate zusammen reißen konnte???!!!!

    Das kann und will ich nicht verstehen. Da hört auch meine Toleranz auf.

    Ob Schwangerschaft oder Stillzeit – ich sah tatsächlich eine Frau mit dem Kind an der Brust und einer Kippe im Mund – ich wäre fast umgefallen und seit dem hatte ich nie wieder auch nur das Verlangen nach einer Zigarette.

    Drück Dich Liebes
    JesS

  • Karo
    23 Okt 2016 Antworten

    Hallo Janina,

    ein toller und wichtiger Beitrag. Ich bin gerade selber schwanger (29. Woche) und damit ist es natürlich für mich absolut aktuell. Von der Schwangerschaft haben wit erst in der 9. Woche erfahren (es war nicht geplant und ist trotz Verhütung passiert) und mein erster Gedanke war „du warst in den letzten Wochen ein paar Mal feiern“. Für mich war das in dem Moment ein riesen Schock, nicht, weil ich schwanger war, sondern weil ich wahnsinnige Angst hatte, dass dem Zwerg irgendwas passiert ist. Es war nie übermäßig viel, aber es war Alkohol. Natürlich habe ich das direkt bei meinem Arzt angesprochen, als ich bei ihm war und die Schwangerschaft bestätigt worden ist und er hat erstmal versucht mich zu beruhigen „das Baby ist am Leben, also gehen wir erstmal davon aus, dass alles in Ordnung ist und ich verspreche Ihnen, dass wir alles abklären, was schon möglich ist“. Dieses Versprechen hat er bis jetzt gehalten und bisher verläuft die Schwangerschaft auch gut und der kleine Mann entwickelt sich prächtig und zeitgemäß! Nichtsdestotrotz habe ich noch immer ein schlechtes Gewissen und die ganze Sache schwingt im Hinterkopf mit. Und selbstverständlich habe ich ab dem Zeitpunkt des positiven Tests nicht einen Tropfen mehr angerührt und werde das auch nicht. Es fehlt mir auch nicht. Deswegen verstehe ich nicht, wie Frauen das tun können, wenn sie wissen, dass sie schwanger sind. Da bin ich absolut deiner Meinung!

    Viele liebe Grüße und Danke, dass du dieses Thema ansprichst, Karo 🙂

    • Franzi
      25 Okt 2016 Antworten

      Hallo Karo,

      ich kann dich gut verstehen! Bei unserer ersten habe ich in der 6. Woche die SS festgestellt. Eine Woche vorher war eine große Feier und ich hatte mehrere Flaschen (das war auch damals seeehr viel für mich :-)) Prosecco getrunken. Als ich dann von der SS erfahren habe bin ich natürlich völlig besorgt zu meiner FA, und sie meinte, in den ersten Wochen besteht noch ein Schutz vor äußeren Einflüssen, da die Versorgung noch anders verläuft. Wenn das Baby nicht gesund ist, kommt es innerhalb der ersten 12 Wochen zum Abbruch. Das regelt die Natur… Beim zweiten Kind war es eine ähnliche Situation, Einladung zur Kommunion mit ein paar Gläsern Wein, kurze Zeit später der positive Test…
      Natürlich gab es sonst nicht ein Schlückchen! Aber man hat die Sorge immer im Hinterkopf. Unseren Kindern hat das nichts gemacht. Sie sind nicht nur kerngesund, sondern eher schneller in der Entwicklung. Das wird bei euch sicherlich auch so sein! Ich wünsche euch alles Gute mit dem Nachwuchs :-)!!

    • Corinna
      29 Okt 2016 Antworten

      2 meiner Freundinnen haben ihre Schwangerschaften erst nach dem 5. Monat bemerkt, da sie ja verhüteten und ihre „Tage“ bekommen haben etc. Die beiden haben getrunken (die eine sogar Drogen genommen), den beiden Kindern (8 jähre und 6 Monate) fehlt nichts! Glück? Ja vielleicht.

      • Janina
        29 Okt 2016 Antworten

        Das ist in meinen Augen wirklich Glück!

        Gott sei Dank, geht es den Kindern gut. Ich finde das wirklich erschreckend. 🙁

  • Stephanie
    24 Okt 2016 Antworten

    Hi Janina,
    Ich finde es gut, dass Du das Thema hier ansprichst. Alkohol, Zigaretten und Medikamente sollten Tabu sein in der Schwangerschaft.
    Zigaretten schaden dem Baby extrem, Du hast das erwähnt, aber ich sehe immer wieder Schwangere mit Zigarette in der Hand; völlig selbstverständlich. Der Schaden ist immens. Hier ist ein interessanter Artikel zu diesem Thema.
    http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/suchtkrankheiten/article/505301/zigaretten-schwangerschaft-babygift-wirkt-jahrzehnte-lang.html
    LG an alle schwangeren Frauen und Mama´s in spe

  • Wolfgang Ewert
    24 Okt 2016 Antworten

    Hallo, grundsätzlich sollte in der Schwangerschaft auf alle Drogen sowie auf starke Schmerzmittel und Schlafmittel verzichtet werden. Aber unter allen Drogen ist Alkohol definitiv die gefährlichste in der Schwangerschaft. Andere Drogen lösen Stress beim Ungeborenen aus, haben das Risiko von Fehlbildungen und vermindertem Geburtsgewicht, da können nach der Geburt Entzugserscheinungen auftreten, bei der Droge Alkohol kann man je nach konsumierter Menge mit Sicherheit von einem fetalem Alkoholsyndrom ausgehen.
    Soviel von mir zum Thema Alkohol und (andere!) Drogen.
    Ja, wir haben vor 30 Jahren das Gläschen Sekt als Geburtsauslöser auch noch nicht so verbissen gesehen.

  • Sylvia
    24 Okt 2016 Antworten

    Sehr schönes Thema, ich bin zwar selbst noch nicht Mutter, Alkohol in der Schwangerschaft halte ich aber auch für absolut unnötig – genau wie rauchen. Entweder entscheidet man sich für ein Kind und trägt alle notwenigen Konsequenzen oder man lässt es bleiben. Ich kann nicht verstehen wie diese Genussmittel so wichtig sein können?? Da läuft doch etwas schief wenn man es nicht ohne schafft.

    Liebe Grüsse
    Sylvia
    http://www.mirrorarts.at/

  • Vera
    24 Okt 2016 Antworten

    Liebe Janina,
    ich bin bei dem Thema auch sehr hart – Alkohol und Rauchen in der Schwangerschaft sind einfach ein Tabu. Ich habe selbst erlebt wie eine Bekannte, das getrost ignoriert hat (hier mal ein Gläschen Sekt, da mal eine Zigarette – ihr Arzt hätte ja gesagt das sei nicht so schlimm (WTF?!)) Und das Ergebnis kann man heute sehen – eine Tochter, die körperlich und geistig einfach zurück geblieben ist. Meine Mutter war lange in der Schwangerenberatung tätig und hat bei dem Anblick des Babies damals schon gesagt, dass es ein Alkoholbaby sei – ein geschultes Auge sieht das wohl recht schnell. Ich verstehe Frauen nicht, die das Leben eines unschuldigen Kindes – ihres Kindes – so gefährden und für immer belasten. Es sind doch nur 9 Monate plus Stillzeit – das sollte doch jeder schaffen! Alles Liebe Vera

  • Küchenprinzessin
    24 Okt 2016 Antworten

    Ich finde besonders spannend, dass sich viele Mütter nicht darüber bewusst sind, dass Alkohol viel größere Schäden verursacht als zB Rauchen. Und das gerade bei Akademikerinnen! Die Studien zeigen, dass hochgebildete Frauen eher trinken als rauchen, bei den bildungsfernen Schichten ist es andersrum. Ansonsten stimmt es natürlich: Am besten ab dem KiWu verzichten – aber auch das ist nichts Neues, denn die Studien zeigen auch, dass Nahrungsergänzungsmittel eigentlich in der Zeit, BEVOR man weiß, dass man schwanger ist, am wirksamsten sind.

  • Kerstin
    25 Okt 2016 Antworten

    Als ich schwanger wurde, hatte ich noch keinen Frauenarzt in meiner Stadt. Bei meinem ersten Termin in einer Gemeinschaftspraxis hatte ich viele Fragen zum Thema Essen und Trinken in der Schwangerschaft. Vor allem zum Thema Alkohol, weil ich unwissentlich in den ersten Tagen der Schwangerschaft etwas getrunken hatte. Die Antwort der, in der Praxis arbeitenden Hebamme war, das ist doch nicht schlimm. Sie können auch weiterhin ruhig mal ein Glas Wein zum Abendessen trinken. Und die Ärztin, die grad vorbei kam, meinte wir sind da nicht so…
    Den nächsten Termin hatte ich dann bei meiner jetzigen Ärztin.
    Als ich meine Unterlagen in der anderen Praxis abgeholt habe, habe ich den Wechsel mit deren Haltung zum Thema Alkohol begründet. Die Antwort: Ist schon ok, manche Erstgebärende sind halt überängstlich.

    • Janina
      25 Okt 2016 Antworten

      Das ist erschreckend. Mich schockt das richtig! 🙁

  • MoblakeineAbsicht
    28 Okt 2016 Antworten

    Bin gerade etwas entsetzt….. Ich kann es auch nicht nachvollziehen. Mir fällt der Verzicht auf Alkohol so leicht….. Ich kann Gott sei Dank nicht nachvollziehen, wie schlimm es sein muss, sich nach Alkohol zu gelüsten. Bin da von was ganz anderem abhängig – allerdings auch fatal, für mich als Histaminintolerante. SCHOKOLADE 😀 😀 😀 Viel wichtiger als Alkohol. OMG! Jetzt, während ich darüber schreibe… Verdammt, ich habe keine Zuhause -.-

  • Anni
    31 Okt 2016 Antworten

    Ich sehe es auch so: Alkohol in der SS ist Körperverletzung! Ich bin immer wieder fassungslos, wenn ich Derartiges höre… Ebenfalls ein weit verbreitetes Problem: Alkohol während des Stillens. Wie oft hab ich gesehen, dass stillende Mütter sich das Gläschen Sekt beim Kindergeburtstag gönnen? Das sind dann oft die, die die Nase rümpfen, wenn eine andere Mutter ihr Kind mit der Flasche großzieht… Muttermilch ist ja schließlich das Beste für’s Kind… Auch hier muss viel mehr aufgeklärt werden, stattdessen hört man immer wieder, dass Sekt die Milchproduktion anregt – na dann, Prost Mahlzeit.

  • Jasmina Gaedeke
    6 Feb 2017 Antworten

    Ich habe leider in den ersten Schwangerschaftswochen hier und da ein Gläschen getrunken. Ich trinke generell sehr wenig. Aber ich wusste erst in der 6./7. Woche, dass ich überhaupt schwanger war. Und ab dem Tag des Tests habe ich nicht einen Schluck getrunken! Selbst Pralinen mit Alkohol waren tabu!!
    Leider verstehen das nicht viele. Mein Partner hat mich immer unterstützt und verteidigt. Aber einige Leute haben sogar gelogen, behauptet da ist kein Alkohol enthalten, obwohl doch welcher drin war. Und ich habe es doch gegessen… ? Eine Frechheit! Denn es wird ja nicht mir geschadet, sondern meinem ungeborenen Baby. Gott sei dank ist mein Baby gesund. Aber noch sieht man keine eventuellen Schäden oder Lernbehinderungen… Er ist erst 1 Jahr. In dem Alter ist die Entwicklung ja sowieso unterschiedlich… aber er macht einiges viel langsamer als Altersgenossen…hoffentlich ist alles in Ordnung!

    Leider wird das Thema Alkoholkonsum und Drogenkonsum in der SS vergessen. Viel wichtiger sind Themen wie Salami, Schinken, roher Fisch oder das Frühstücksei. Kaum habe ich ein Salami Brötchen gegessen, würde ich schief angeguckt und verteufelt. Aber selbst hat sie min Cherie gegessen oder stellt sich neben ihren rauchenden Mann um etwas Zugarettenrauch abzubekommen… und später mit der Fluppe den Kinderwagen schieben und die Kinder zu Passivrauchern machen!

    Dass Salami verschweißt nicht schädlich ist, wissen die Ärzte. Dennoch wird aus Sicherheit geraten, keine Salami zu essen. Warum bei Alkohol/Zigaretten nicht so konsequent sein??!

    Es ist toll, dass du dieses Thema ansprichst und es teilst! Danke!

    • Janina
      6 Feb 2017 Antworten

      Liebe Jasmina,

      danke dir für deine Erfahrung. Ich finde auch, dass das Thema Alkohol in der Schwangerschaft viel zu wenig präsent ist. Und obwohl wir eigentlich alle so wunderbar aufgeklärt sind, sind wir es eben oft doch nicht. 🙁

      Liebe Grüße
      Janina

  • Lena
    11 Feb 2017 Antworten

    Toller Beitrag, liebe Janina.
    Ich selber war ein Wunschkind und einen Tag bevor meine Mutter von mir erfahren hat, war sie mit meinem Vater essen und die beiden hatten eine Flasche Rotwein an diesem Abend getrunken, da sie so Lust darauf hatte. Jedoch wussten beide nichts von der Schwangerschaft. Klar, natürlich kann man jetzt sagen: Sie haben nicht verhütet, sie hätten wissen können, dass jetzt jederzeit ein kleines Baby entstehen könnte und hätten entsprechend verzichten können. Dennoch bin ich ihr nicht sauer. Sie hat es nicht absichtlich gemacht. Ich bin gesund, viel gesünder als andere Kinder in meinem Alter, relativ intelligent (leich überdurchschnittlicher IQ) und besuche das Gymnasium ohne zu lernen. Damit will ich NICHT sagen: Oh, ich bin ja so viel besser, als die anderen, sondern nur zeigen, dass ich ein gesunder Mensch bin, ohne Einschränkungen. Zwei Jahre später kam mein kleiner Bruder zur Welt. Sie hat diesmal nichts getrunken, nichts geraucht. Die Schwangerschaft verlief komplikationslos. Heute ist mein Bruder 14 Jahre alt, besucht die Hauptschule, hat einen sehr niedrigen IQ und diverse, sehr schwerwiegende Lernbehinderungen.

    Was ich damit sagen will: Alkohol KANN schaden, aber nicht alles ist von Alkohol abhängig. Ja, vielleicht wäre ich hochintelligent oder Mozart Zweipunktnull ohne diese Flasche Wein gewesen, aber was passiert ist, ist passiert.

    Dennoch bin ich absolut deiner Meinung. Alkohol und Rauchen ist ein riesiges Tabut in der Schwangerschaft und ich werde in meinen zukünftigen Schwangerschaften eindeutig darauf verzichten.

    Liebe Grüße,
    Lena

  • Angelina
    14 Mai 2017 Antworten

    Ich hatte tatsächlich an dieses eine Glas Rotwein das mir zu Wehen verhelfen soll geglaubt und es mir einige Tage nach meinem ET „gegönnt“ – wobei „gönnen“ eigentlich was anderes ist denn ich fand es geschmacklich einen Graus (trinke auch sonst nie Rotwein) und leerbekommen habe ich das Glas auch bei Weitem nicht, habe vor Ekel nach einem Viertel aufgegeben. Vielleicht war das der Grund warum auch die Wehen vorerst ausblieben? Spaß beiseite – Rotwein verhilft ungefähr genauso wenig zu Wehen wie Baden und Ananas essen und alle anderen angeblichen Wundermittel. Das werde ich bei meinem nächsten Baby besser wissen und auf Hilfe zur Selbsthilfe verzichten. Das Baby kommt wenn es kommen will und Punkt. Bevor ich in der 9. ssw von meiner Schwangerschaft erfahren habe hatte ich tatsächlich gelegentlich Alkohol konsumiert (insgesamt 3-4 Mal?) und auch das scheint Gott sei Dank nicht geschadet zu haben. Man hört oft dass das Baby „geschützt“ sei solange die Mutter gar nicht im Bewusstsein hat, schwanger zu sein. Ob das stimmt kann man nur vermuten, in meinem Fall hat es das wohl. Bewusst Alkohol während der Schwangerschaft zu konsumieren und die Augen vor den möglichen Konsequenzen zu verschließen ist verantwortungslos und einfach nur dumm (meine persönliche Meinung). Aber jeder wie er will und wie er’s braucht. Im Großen und Ganzen hast Du liebe Janina vollkommen Recht es muss einfach viel viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden was dieses heikle Thema anbetrifft. Gerade von Fachleuten wäre das eigentlich zu erwarten und auch der Staat könnte an dieser Stelle viel intensiver eingreifen. Ich persönlich finde, dass wenn er sich schon das Recht herausnehmen kann, bestimmten Altersgruppen Alkohol verbieten zu können, auch Personengruppen wie Schwangere hinzugefügt werden könnten. Persönlichkeitsrechte hin oder her – mich als Schwangere hätte es nicht gestört, keinen Alkohol kaufen zu können. Vielmehr erst recht daran erinnert, dass Alkohol während der Schwangerschaft absolut tabu ist und vielleicht wäre es so gar nicht erst zum Viertelglas gekommen! Natürlich ist es schwer durchsetzbar da man nicht jeder Schwangeren die Schwangerschaft ansieht und die Schwangere strafrechtlich oder wie auch immer zur Verantwortung zu ziehen erscheint erstmal absurd. Aber es wäre ein klares Signal und ein Apell an die breite Masse, diese eine Hälfte, die sich bisher von nichts und niemandem davon abhalten ließ, Alkohol während der Schwangerschaft zu konsumieren.

  • Angelina
    14 Mai 2017 Antworten

    PS: Alkoholkonsum während der Schwangerschaft stellt im strafrechtlichen Sinne (leider) keinen Tatbestand der Körperverletzung dar, da nur natürliche Personen (=Rechtssubjekte) Träger von Rechten und Pflichten sein können, so das Gesetz. Ein ungeborenes Baby ist im rechtlichen Sinne (noch) keine natürliche Person und hat damit auch (dummerweise) kein Recht auf körperliche Unversehrtheit im Sinne des §223 StGB. Irgendwie traurig aber wahr. Und wieder komme ich zu einem Ergebnis: der Staat versäumt an dieser Stelle eine bedeutsame Lücke und überlässt die Verantwortung über den Alkoholkonsum während der Schwangerschaft allein den Schwangeren. Ich persönlich finde das nicht richtig. Wir können uns noch so viel aufregen und aufschreien, es sei doch Körperverletzung! Tja, Vater Staat sieht das anders. Und die gute Frau Schwesig hat wohl auch Besseres zu tun. Schade, wirklich schade wie ich finde.

  • Nicole Pydde
    12 Nov 2019 Antworten

    Hallo ihr .. ich habe hier nur angefangen und nicht fertig gelesen.. warum? Weil meine verzweifelte Frage war: was ist wenn man nicht weiß bzw. merkt das man schwanger ist aber eben ein Suchtproblem hat u sich sorgen macht doch irgendwie?! Und prompt wird man hier zurecht gewiesen usw..?! Hä?!

  • Nicole pydde
    12 Nov 2019 Antworten

    Sorry wahrscheinlich habe ich das hier fehlinterpretiert oder über kommentiert.. nen Stempel habe ich doch schon🤓

Schreibe ein Kommentar

Weitere Blogbeiträge