Fünfzehn.

Wie jedes Jahr bin ich ganz rührselig und meine Gefühle fahren Achterbahn. Denn morgen früh, um ganz genau zu sein, um 8.27 Uhr, wird meine große Tochter wieder ein Jahr älter. Fünfzehn. Unglaubliche fünfzehn Jahre. Sie wird schon fünfzehn – und ich kann es nicht glauben. Denn diese Zeit, sie fühlt sich an wie ein Wimperschlag. Wie ein Moment, ein sehr kostbarer, aber kurzer Moment.

Ich bin also seit fünfzehn Jahren Mama und dieser siebte Tag im Februar vor eben diesen fünfzehn Jahren ist unvergessen. Unvergessen schön, unvergessen nah. Ich weiß alles. Und ich erinnere mich auch noch ganz genau an den Abend zuvor. Wie ich kugelrund und ungeduldig und müde auf meiner Couch im Wohnzimmer lag und wie ich irgendwann, ziemlich schwerfällig, ins Schlafzimmer tapste. Bereit für die Nacht. Und ohne große Hoffnung, dass es jetzt endlich bald losgehen würde. Ich erinnere mich daran, wie ich dann doch gegen Mitternacht wach wurde, weil es da in meinem Bauch zog – regelmäßig. Und ich überrascht war. Unsicher. All das ist noch so präsent, zum greifen nah. Ich spüre noch die Angst, die ich empfand, als ich in der Badewanne merkte, dass das jetzt echt ist. Dass es jetzt wirklich wirklich los geht. Ich erschrak, meinen Bauch so zu sehen, wie er sich durch die Wehen verformte und ganz spitz wurde. Die Kraft der Wehen zu spüren. Die Schmerzen, die eine bis dahin ungekannte Intensität hatten. Und auch weiß ich noch, wie ich in diesem fensterlosen Bad, in meiner geliebten kleinen Wohnung, ausharrte – weil: Aus der Nummer kommst du nicht mehr raus!

Nein, aus dieser Nummer kam ich tatsächlich nicht mehr raus. Zum Glück.
Denn es ist das größte Geschenk auf Erden, deine Mama zu sein. Dieser Tag, vor fünfzehn Jahren, hat mein Leben grundlegend verändert. Mit dir kam der wahre Sinn für dieses Leben. Und nicht nur das, mit dir kam auch so viel Liebe, so viel Glück, so viele Emotionen.

Dieses kleine Mädchen in meinem Bauch wollte uns also kennenlernen, es war bereit. Und ich war es plötzlich nicht mehr. Aus Angst. Da waren sie, die Ängste, die mich schon in den Monaten zuvor begleitet haben. Die große Angst, zu versagen. Die Furcht, keine gute Mama sein zu können. Alles kam, wie es kommt. Das Baby wollte geboren werden. Nur wenige Stunden später lag ich erschöpft auf dem Bett im Kreißsaal. Ich brüllte und ich schrie, schrie den Schmerz laut heraus. Ich kämpfte wie eine Löwin, presste, schob mit, drückte mit aller Kraft und spürte die Urkräfte – und dann, es war ein wundervoller Wintermorgen, am Siebten des Februars im Jahre 2004, war sie geboren. Ein kleiner Sternengucker. Ein perfektes, kleines Mädchen. Kugelrund. Stark. Eine kleine Kopie von mir, glaubt man meiner Mama.

Anna. Aus dem hebräischem, die Gnade.

An diesem Tag schneite es. Und an diesem Tag schien die Sonne. So strahlend und kraftvoll erschien sie mir selten zuvor. An diesem Tag, dem 07. Februar, habe ich mein Herz verloren. Ich habe es in die Hände meiner wundervollen Tochter gelegt. Und ganz irgendwie wurden wir an diesem Tag beide geboren. Sie in diese Welt hinein, und aus mir wurde eine Mutter.
Seit diesem Tag, gehen wir Hand in Hand – durch dick und dünn, durch Glück und Leid, durch Freude und Trauer.

Ich kann gar nicht sagen, wie eng dieses Band ist und wie stark meine Liebe.
Denn diese Liebe wächst. Sie wächst mit jedem Tag, mit jedem Jahr, mit jedem Moment.

Manchmal, da sehe ich sie an und alles in mir wird warm. Ich bin stolz auf dieses wundervolle Mädchen. So unfassbar stolz. Sie ist großartig und war es schon immer. Sie ist klug – und sie ist so voller Liebe, für alle. Selten habe ich einen Menschen erlebt, der so viel Liebe übrig hat. So viel Verständnis. Ein Mensch, der in diesem Maße emphatisch ist, ist selten. Aber sie ist es. Und irgendwie, so schmunzeln und witzeln wir immer, ist sie hier im Hause auch immer irgendwie die Vernünftigste.

Fünfzehn Jahre ist sie also alt. Dieses kleine kugelrunde Baby von damals, welches heute eine wundervolle, sehr junge Frau ist. Eine junge Frau, die ihren Weg gehen wird. Und ich darf sie begleiten. Stück für Stück, als ihre Mama, als ihr Anker und ihr {Heimat-}Hafen. Für mich das wohl größte Geschenk auf dieser Welt und so kostbar.

Auf ein neues Lebensjahr. Auf Monate, die viel Veränderung bringen werden.
Denn eines ist sicher, deine Zeit ist gekommen und du streckst deine Flügel aus und übst das Fliegen. Du bist nicht mehr das kleine Mädchen, das ich so oft noch in dir sehe, und ich bewundere dich und bin stolz. Da ist ganz viel Glück und manchmal ist da auch eine Träne. Eine Träne der Angst vor dem Tag, an dem du nicht mehr nur übst und stattdessen deine Flügel weit ausstreckst und los fliegst. Aber selbst dann werde ich hinter dir stehen und dich anfeuern.

Mein Mädchen,
für dieses neue Lebensjahr wünsche ich dir alles.
Gesundheit und Glück, noch mehr Liebe und viele spannende Momente.
Glücksmomente. Marmeladenglasmomente. Freiheit und Unbeschwertheit.

Herzlichen Glückwunsch, kleine große Anni!

 

 

 

 

 

Baby Update,
9 Monate mit dir!

 

Kleiner Junge, seit gestern bist du neun Monate bei uns. Neun wunderschöne Monate.

Als du noch in meinem Bauch warst, meinte ich zu wissen, wie du sein wirst. Ich hatte so eine Ahnung und tatsächlich bist du genau so, wie ich es mir all die Zeit vorgestellt habe. Zufrieden, zurückhaltend und freundlich. Du beobachtest gern, bist ein ganz ruhiger Typ und du brauchst unfassbar viel Nähe. Eigentlich trage ich dich immer, du forderst es ein und ich spüre, wie du dich von jetzt auf gleich beruhigst, sobald ich dich auf meinem Arm oder in meiner Trage habe. Ich genieße das sehr. Ich genieße generell jede Minute mit dir. Du machst uns ganz schön glücklich, kleiner Mann. (mehr …)

 

Ein Brief an Dich,
mein Sohn!

Du blickst mich an.
Deine Augen ganz klar, und wissend, schaust du mich an.
So rein. Dein Blick ganz ernst.
Blickst mir nicht nur in die Augen, sondern direkt in mein Herz.
In meine Seele.
Ich bleibe stehen, halte dich fest in meinen Armen.
Schaue dich an, erwidere deinen Blick, du bist mein Spiegel.
Bis mitten ins Herz schaust du mir. So klar und wissend.
Ich bekomme Gänsehaut und meine Augen füllen sich mit Tränen.  (mehr …)

 

Ein Brief an das große Mädchen

Manchmal, da ist dieses ganze Internet-Ding so wunderbar. Man trifft Menschen, die man sonst nicht getroffen hätte. Man erfährt Vielfalt, wie sie kaum zu erahnen ist. Und dann gibt es da Kolleginnen und Kollegen, die einem begleiten und unterstützen. Die teilhaben, mitfiebern, mitfühlen – die man nicht missen möchte. Alu ist so eine Kollegin. Alu, Mutter von drei Kindern. Alu, die Bloggerin, das Gesicht von „Große Köpfe„, Alu, die mit der Blogfamilia etwas ganz Großartiges für die Elternblogger-Familie geschaffen hat.

Kurz vor der Geburt des Jungen erreichte mich eine Mail mit diesem Brief. Zeilen an meine große Tochter. Zeilen, die mich sehr gerührt haben und für die ich dankbar bin. Danke Alu. So so lieben Dank!

 

Vom Glück eine große Schwester zu sein

Liebe Anni,

herzlichen Glückwunsch.
Du bist gerade erneut große Schwester geworden, du bist nun also eine große Schwester hoch 2. Wie doppelt besonders.

Deine Mama schrieb einmal, dass du sie zur Mama gemacht hättest – mit all ihrer Liebe, den Sorgen und dem tiefen Gefühl von Verbundenheit. Und weisst du, großes und tolles Mädchen mit den kleinen Geschwistern, genau so ist das auch wirklich. Die großen Kinder sind der Meilenstein aller Eltern, sie sind der Wegweiser für den Weg, den man als Mama und Papa mal gehen wird. (mehr …)

Ein Brief der Liebe, aber nicht nur der Liebe

 

Es ist Mittwoch, Zeit für einen neuen Gastbeitrag. Die liebe Azra, bei Instagram findet ihr sie HIER, hat heute einen Brief an ihre Tochter für uns. Ein Brief der Liebe, der Mutterliebe – und doch ist er so ganz anders, denn er lässt tiefer blicken. Ein ehrlicher Einblick in das erste Lebensjahr. Er zeigt auf, dass nicht immer alles reibungslos verläuft und dass es manchmal auch einfach besser ist, loszulassen, auf sein Bauchgefühl zu hören und es so zu machen, wie es für einen selbst und das eigene Kind am Besten ist. Aber lest selbst..

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