Familiengeschichten

WIE WÄR’S MIT NOCH SO EINEM
KLEINEN GESCHWISTERCHEN?!

Es war trubelig im Wohnzimmer, es war laut und die Kinder lachten. Das normale Chaos eben, was man so hat – wenn da gleich drei Kinder herumwuseln. Wie es hier halt so ist. Hier herrscht Leben in der Bude und unser Wohnzimmer ist im wahrsten Sinne des Wortes ein WOHNzimmer – für uns alle. Es wird hier gespielt, getobt, gelacht, gegessen, gekuschelt oder gelesen. Manchmal wird hier auch geweint, gezankt oder getröstet. Und dieser Tag war so einer dieser typischen Tage: Laut. Fröhlich. Chaos. Es wurde im vollen Gange gelebt.

Lange schon hatten wir uns Gedanken gemacht, wie wir den Kindern und vor allem unserer großen Anni von dem Baby erzählen möchten. Dem Baby, das bereits unter meinem Herzen wuchs. Unser viertes Wunder und die wohl bisher größte Überraschung unseres Lebens. Denn ganz offensichtlich wollte da noch jemand unbedingt zu uns kommen. Nachdem wir unser Geheimnis noch ein wenig für uns gehütet haben und die Freude aufkeimte, wollten wir die Neuigkeiten auch mit den Kindern teilen. Vor allem mit unserer Anni. Und ehrlich, ich hatte vor der Situation einen Heidenrespekt. Warum? Ich weiß es selbst nicht. Aber die Angst, dass sie sich nicht freuen könnte, war da. Vielleicht auch deshalb, weil Anni beim kleinen Jungen damals ein wenig Zeit brauchte.Heute weiß ich wieso und kann es nur so gut verstehen. Denn irgendwann, der kleine Junge war schon ein paar Monate auf der Welt, da platzte es aus ihr heraus:

„Ich hab ihn so lieb, Mama.
Weißt du, ich hab damals einfach gedacht, dass wir jetzt komplett sind.
Ich hab überhaupt gar nicht darüber nachgedacht, dass da noch jemand kommen könnte!“.

Und ich wusste genau was sie meinte. Denn ich habe auch mal so gefühlt. Nämlich damals, als ich gerade einmal 15 Jahre alt war und einfach nicht mehr damit gerechnet habe, noch ein drittes und viertes Mal (auf einen Streich) große Schwester zu werden. Und so hatte ich dieses Mal eben ein wenig Hemmungen und wir wollten einen ganz besonders passenden und wunderschönen Moment abpassen und schaffen. Es sollte perfekt sein. Ha. Aber ihr wisst ja, das Leben. So kam es dann ganz anders – und im Nachhinein auch so viel passender.

Da war dieser eine ganz normale Tag. Alles wie immer. Chaos im Wohnzimmer, zerzauste Kindermähnen, laute Kinderstimmen, Krümel von den zerlegten Brötchen auf dem Boden. Wir alle fünf zur gleichen Zeit im Wohnzimmer. Und Anni spielt mir ihrem kleinen Bruder, strahlt und sagt, wie zuckersüß er doch einfach wäre. Man sieht ihr die Liebe förmlich an. Als würde sie gleich platzen vor entzücken.

Und Henry lacht, dreht sich um und sagt:

„Wie wär’s mit noch so einem kleinen Geschwisterchen!“.

Anni schaut ihn, schaut mich an und antwortet nur: „Nein, oder? Wirklich? Echt? Ohhhhh!“. Ihre Gesichtszüge werden noch weicher. Noch lieblicher. Da ist noch mehr Liebe im Blick. Das war es. Das war dieser Moment, der so zwar nicht geplant – aber dafür irgendwie umso schöner war.

Ganz oft frage ich mich, wie viel Liebe in so einem jungen Mädchen (nun einer jungen Frau) stecken kann. Ich bin so oft beeindruckt und gerührt. Davon, wie sie ihre Geschwister umsorgt. Und davon, wie eng und besonders die Beziehung zwischen ihr und Mimi ist. Denn die Beiden haben da etwas ganz Besonderes. Ein Band, das einzigartig ist.

Ein paar Wochen später kommt Anni aus der Schule. Sie öffnet die Tür, sie setzt sich zu mir und wir reden ein wenig. Alles so wie immer eigentlich. Diese Zeit am Tag, die nur uns Beiden gehört. Kostbare Zeit, in der wir in Ruhe einfach nur uns haben.
Sie legt ihre Hand auf meinen noch recht kleinen Bauch und sagt, sie hätte da einen Namen für das Baby. Sollte es ein bestimmtes Geschlecht haben, dann hätte sie da einen Namen. Und dieser Name steht nun auf unserer Liste. Und wer weiß, vielleicht trägt dieses Baby, das jüngste Malzbierchen der Familie, bald stolz einen Namen, den die große Schwester ausgewählt hat.

Auch Mimi freut sich riesig auf ihr Geschwisterchen. Immer wieder schaut sie mit großen und strahlenden Augen auf meinen Bauch, beobachtet, wie er sich bewegt und legt ihre Hände auf. Ist fasziniert, beeindruckt und unheimlich interessiert.
Egal wohin wir gehen, Mimi erzählt überall, dass da bald das Baby kommt. Im Sommer. Dass es jetzt noch in meinem Bauch wohnt und es viel zu lange dauert, bis es „raus kommt“. Wir sprechen viel mit ihr über das Baby, wir erklären ihr immer wieder, wie das Baby da so wächst und was es tut und wie es ist, wenn es geboren wird. Sie spitzt dann die Ohren und man sieht ihr die Aufgeregtheit an. Und auch Mimi hat da zwei Namen. Eine ganz putzige Geschichte ist das, aber die erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal.

Wir sind bald Sechs.
Und wir können es kaum erwarten.

 

Baby Bump Update

 

The Final Countdown

BABY BUMP UPDATE
Baby Nummer 4

 

Wie weit bin ich?

Zwei Wochen sind seit dem letzten Babybauch Update vergangen und ich befinde mich jetzt endgültig auf der Zielgeraden. Irre. Das fühlt sich einfach verrückt an. Ich spüre allmählich so ein richtiges „hibbeln“, diese Vorfreude und gleichzeitig ist da diese Mischung aus Ungeduld und „Halt Stop, das geht alles zu schnell“.  Denn wie immer frage ich mich: Wo ist eigentlich die Zeit hin. In zwei Wochen würde ich eigentlich im Flieger Richtung NYC sitzen und stattdessen werde ich kugelrund und ziemlich glücklich Daheim sein. Wie sich das Leben doch entwickelt und wie oft es sich zeigt, dass so oft alles anders kommt. Das war wohl wirklich die größte Überraschung und wir freuen uns riesig.

 

Hallo Dickbauch, Gewicht?

Seit dem letzten Termin bei meinem Gynäkologen habe ich mich nicht mehr gewogen. Um ehrlich zu sein, graut es mir auch davor, mich nochmal auf die Waage zu stellen. Ich fühle mich momentan nur noch rund. Ich schaue in den Spiegel und sehe eine ziemlich kugelrunde Janina. Und damit meine ich nicht nur den Bauch. Irgendwie hoffe ich, dass ich nach der Geburt direkt ein wenig an Gewicht verliere – aber letztendlich wird das so schnell vermutlich erstmal nichts. Ich meine, schon beim kleinen Jungen das letzte Mal hab ich echt gekämpft und es wird ja nicht einfacher.

Der Bauch ist enorm gewachsen. Ich spüre, wie das Baby in mir wächst und das fühlt sich, wieder einmal, ganz schön nach Wunder an. Zum Glück das Mäuschen jetzt auch schon mit dem Kopf nach unten. Das hat mich besonders gefreut, nachdem es eigentlich von Anfang an nur quer in meinem Bauch gelegen hat. Es hat sich jetzt also in Startposition gebracht.

 

Umstandsmode?  

Tatsächlich hab ich mir nochmal etwas Passendes von H&M geholt. Zwar keine Umstandsmode, aber ich passe hinein und ich fühle mich wohl darin. Nach der Geburt kann Anni das Kleid dann einfach weiter tragen.

Außerdem sind hier noch ein paar Teile von Verbaudet eingezogen. Unter anderem habe ich mir einen dreiteiligen Hausanzug bestellt, der eben schön locker sitzt, bequem ist und auch noch gut ausschaut. Ein bequemes Wohlfühlteil also.

 

Neuzugänge für das Baby?

Ich war letzte Woche in dem kleinen Bio-Laden hier in Hannover, den ich so mag, und habe für das Baby ein kleines Strickhöschen gekauft. In meiner Lieblingsfarbe. Und jetzt liegt es seit Tagen neben unserem Bett, ich nehme es immer wieder in die Hände und kann mein Glück nicht fassen. Bald steckt darin unser Baby. Sonst habe ich Nuckel gekauft – die waren bei all meinen Kindern bisher kleine Lebensretter.

 

Habe ich Schwangerschaftsstreifen?  

Ja, ja und ja. Und gefühlt kann ich dabei zusehen, wie die alten Streifen wieder in strahlendem Pink erblühen. Es zieht und ziept eine wenig, aber ich bin ja fleißig am ölen und cremen – das lindert das Spannungsgefühl und ist sehr angenehm.

 

Wie schlafe ich? Schlafverhalten?

Schrieb ich letztes Mal, ich würde endlich wieder besser schlafen? Ha, das hätte ich mal nich tun sollen. Denn ich schlafe grottenschlecht. Ich fühle mich müde, gerädert und geschafft. Ich liege oft stundenlang in der Nacht wach oder wache alle Nase lang auf. Ich weiß gar nicht, woran es liegt, aber so ist es momentan. Außerdem träume ich aktuell sehr viel. Zumindest so, dass ich mich noch an meine Träume erinnere, wenn ich die Augen aufschlage.

 

Mein schönster Augenblick der Woche  

Ganz klar: Unsere Mini-Auszeit als Familie. Wir hatten so wunderschöne Tage und das mal alle zusammen. Selbst Anni ist mitgekommen und die hat ja (leider) oft einfach keine Lust mehr und macht immer mehr ihr eigenes Ding. Verständlich. Ich kann mich noch zu gut an diese Zeit erinnern. Und so soll es ja auch sein. Aber dennoch, für mich war das ein richtiges Fest und es war wunderschön. Ich sauge die Zeit immer sehr auf, wenn wir einmal alle komplett sind.

Verspüre ich Kindsbewegungen?

Oh ja. Da ist jemand unheimlich aktiv und ständig in Bewegung. Gerade jetzt in diesem Moment, rumpelt es wieder in meinem Bauch. Ich sehe den kleinen Po, wie er sich durch den Bauch drückt und spüre die Füße.  Es ist doch echt wunderschön. Auch wenn da jemand sehr viel Kraft hat. Ich mag gar nicht daran denken, dass dieses Gefühl von Leben im Bauch bald vorbei ist.

 

Habe ich Heißhungerattacken?

Obst. Wie immer Obst. Ich könnte mich momentan ausschließlich von Obst ernähren. Bevorzugt noch immer Beeren, aber auch Wassermelone ist noch immer ganz hoch im Kurs.

Gestern habe ich eine Kartoffelsuppe gekocht. Die hat mich auch so unheimlich glücklich gemacht. Deshalb gibt es die heute gleich nochmal, haha.

Ich bin momentan außerdem total verrückt nach Tomatensaft. Kein Tag ohne Tomatensaft. Ich könnt drin baden.

 

Habe ich Abneigungen gegen gewisse Lebensmittel, Gerüche oder ähnliches?

Nein, irgendwie nicht. Letzte Woche hatte ich plötzlich unheimlich Appetit auf Fleisch – was mich sehr verwundert hat. Denn bisher ging Fleisch so gar nicht und allein beim Gedanken wurde mir speiübel. Letzte Woche bin ich morgens aufgestanden und da war er, so ein richtiger Fleischhunger. Fand ich seltsam. Letztendlich bin ich ins Block House gefahren und hab ein Steak bestellt, die Hälfte gegessen und dann war es gut. Seitdem ist alles beim alten.


Gibt es erste Geburtsanzeichen?   

Echt heftige Wehen hab ich. Also so richtig mit Druck nach unten, steinhartem Bauch und ordentlich Ziehen. Ich glaube, ich hatte noch nie vorab so schmerzhafte Übungswehen? Sonst ist aber alles fein.

 


Irgendwelche Symptome?

Mein Beckenboden macht mir wirklich sehr zu schaffen. Er schmerzt und ich soll viel liegen. Ich trainiere und trainiere, aber irgendwie bringt es alles nichts. Diese Woche habe ich dann noch einmal einen Termin bei der Spezialistin und hoffe darauf, dass sie mit mir nochmal gezielt einen Übungsplan ausarbeiten kann.

Außerdem lagere ich doch immer mehr Wasser ein, ich schlafe nicht gut und habe Rücken. Sodbrennen ist mir bisher erspart geblieben. Und ich hatte in dieser Schwangerschaft wirklich selten Kopfschmerzen. Also – es hält sich in allem die Waage.

 

Bauchnabel, rein oder raus?

Bisher ist alles noch an Ort und Stelle.

 

Aktuelle Stimmung?

Irgendwie ist die Stimmung ziemlich gut. Ich bin voller Vorfreude. Aber manchmal eben auch ziemlich frustriert. Einfach deshalb, weil ich oft nicht so kann wie ich möchte. Ich mag es aktiv zu sein und ich bin gern unterwegs, kann das aber einfach so nicht mehr. Wie gern würde ich weiter stundenlang mit den Kids durch den Park laufen oder über den Spielplatz hüpfen. Aber alles hat momentan seine Grenzen und ich merke, dass ich mir meine Kräfte immer mehr einteilen muss. Das wiederum macht mir Stress und Frust. Aber bald ist es ja geschafft und dann bin ich hoffentlich wieder fit wie ein Turnschuh – und kann all den Schabernack mitmachen.

Sonst bin ich ziemlich glücklich und dankbar. Dankbar für dieses vierte Kind, das uns geschenkt wurde. Und glücklich, eine so wundervolle eigene Familie zu haben. Ich denke es mir nahezu jeden Tag: Familie ist doch das größte Glück!
Für mich ist meine Bande alles.

Ja, und sonst bin ich ziemlich gespannt auf all das, was jetzt zeitnah kommen mag.

 

Ganz liebe Grüße an euch,
Eure Janina

Alle Baby Bump Updates von mir findest du HIER!

 

 

 

Geschwisterrivalität:
Zwischen Geschwisterplüsch
und ziemlich harten Bandagen
– zwischen Liebe und Zank!

Stellt man sich als Mama oder Papa das Leben mit mehr als einem Kind vor, dann kommen da so ganz romantische Gedanken auf – von ganz viel inniger Geschwisterliebe und noch mehr rosarotem Plüsch. Man stellt sich vor, wie schön das alles sein würde und wie sich immer immer immer lieb haben, die Kleinen. Dann sieht man sie vor seinem inneren Auge schon gemeinsam friedlich spielen. Lachend oder kuschelnd. Hach ja, was wird das alles schön.

Und dann kommt sie, BÄÄÄÄÄM, die Realität und zieht dir mir nichts, dir nichts die Schuhe aus. Nichts da Plüsch. Obwohl doch – im Wechsel halt, mal Hü, mal Hott, mal Geschwisterplüsch, mal Zoff. Das aber im so krassen Wechsel, dass selbst das für seine Unbeständigkeit bekannte deutsche Wetter nicht hinterher kommt. Als Eltern von mehreren Kindern befindet man sich also in einem Wechselbad der Gefühle. Von zuckersüßer Geschwisterliebe bis hin zu ganz harten Bandagen – schreibe ich und sehe aus dem Augenwinkel, wie eine Plastik-Schaufel im hohen Bogen weg fliegt. Natürlich untermalt mit lautstarkem Protest. Und für all das braucht es nur einen einzigen Wimpernschlag. Da spielen sie so friedlich zusammen, die große Schwester säuselt ihre liebsten Kosenamen, die sie so für ihren kleinen Bruder auf Lager hat (Ach du mein kleiner Kacka-Po, Mangolini, Süßipups – und mehr), vor sich hin und sie spielen zusammen. Zwischendurch bekommt er noch einen Kuss und einen liebevollen Tätschler. Alles ist so schön. So perfekt. Ich sitze da, schaue zu und mein Herz macht einen Satz: Hach ja, mein Herz schäumt fast über – vor Liebe und Rührseligkeit. Meine zwei Kleinen. Ein Herz und eine Seele. Hach, hach, hach…

Und Zack Booom, plötzlich, wirklich urplötzlich, brät der Eine der Anderen die Schaufel über, diese fängt an zu weinen und lässt das (natürlich nicht!) auf sich sitzen. Da wird plötzlich gerangelt, gezankt, an den Haaren gezogen, geschubst, weggenommen. Drama. Das ganz ganz ganz große Drama. Und ich, ich sitze mittendrin und bin schockiert. Das geht oft so schnell, dass ich gar nicht weiß, wie mir geschieht: Was, wieso, warum, hääääää?! WAS IST DENN HIER LOS?!
Was genau ist jetzt passiert? Und vor allem: Wann? Vor einer Sekunde herrschte doch noch Einigkeit und Frieden. Jetzt aber heißt es: Achtung Ausnahmezustand! Und wiederum weitere fünf Minuten später, das weiß ich jetzt schon, sind wir wieder zurück im Geschwisterplüsch-Modus. Gefolgt von einem weiteren Kampf um das beste Spielzeug, den besten (Sitz-)Platz, den größten Keks oder aber die meiste Aufmerksamkeit. Denn ja, das Buhlen um die elterliche Aufmerksamkeit ist hier schon fast die Königsdisziplin. Hallo Geschwisterrivalität.

Mein persönlicher Höhepunkt ist erreicht, als ich eines Abends, wir befinden uns seit Tagen im Urlaub, das kleine Kind aus dem Auto heben möchte und mit Erschrecken feststelle, dass ihm jemand (vermutlich) eine ganze Packung HubbaBubba ins Haar massiert hat. Da sitzt er, der kleine Junge, seine Haare mit Kaugummi zu einem Einhorn geformt und schaut mich an. Ok, durchatmen. Tür wieder zu und bis zehn, zwanzig, ach Quatsch, bis hundert zählen. Ooooohm.
„Aber Mama, das schaut doch cool aus!“.
Nachdem wir die Haare dann mit viel Zeit, einem langen Bad und noch mehr Bodylotion (Creme) vor dem Kahlschlag retten konnten, die Kids endlich im Bett lagen und wir fix und fertig auf der Terrasse sitzen, platzt es aus mir heraus:

„Wenn ich noch einmal bei Instagram diesen Geschwisterplüsch par excellence sehe, dann fliegt mir der Hut hoch!“,
sage ich zu Henry und der lacht nur trocken.

„Du weißt doch, wie das ist. Alles nur Ausschnitte. Da läuft es in der Regel überall genau so wie hier. Ist halt so. Geschwister eben. Du weißt doch, bei meiner Schwester und mir lief es doch auch nicht anders. Du kennst doch die Stories, dass zum Beispiel auch immer das Eis genau abgewogen werden musste, damit ja keiner zu kurz kommt oder mehr bekommt als der andere …“.
Ja, weiß ich eigentlich auch. Natürlich weiß ich das. Und ich kann mich selbst zu gut an das Leben mit Geschwistern erinnern. Ok, ich war irgendwie immer raus, wenn es grob um Sachen Geschwisterrivalität ging, so wie bei Anni jetzt (die ist auch irgendwie raus bei dem Thema). Aber es gehört halt dazu. Und nun ja,  es ist ja auch ganz klar, dass man die goldenen Momente teilt und nicht die, wo gerade mal wieder Holland in Not ist. Und dennoch, an diesem Tagen ist es vorbei mit meiner Ruhe und Gelassenheit. Nach Tagen, in dem es wirklich besonders extrem war, hab ich gerade ein Tief. Es ist anstrengend. Und ich find es so schade. Denn natürlich würde ich mir auch wünschen, das hier immer Einigkeit herrscht. Das wäre einfach schön. Ist halt aber nicht so. Was eben auch ganz normal ist. Weil es gehört dazu. Grenzen müssen ausgetestet bzw. gesteckt werden,  Und wir kennen es ja auch, einer Meinung ist man auch nicht immer. Kann man gar nicht immer sein.

Geschwisterrivalität
– kannst du halt nichts machen, ist halt so!

Und Geschwisterrivalität ist halt auch einfach ganz normal. Geschwister rivalisieren untereinander. Sie wollen ihren „Platz“ verteidigen. Sie buhlen um die Aufmerksamkeit. Ich habe mal gelesen, dass die Geschwisterrivalität dann besonders ausgeprägt ausfällt, wenn der Altersabstand gering ist. Und der ist hier gering. Außerdem fließen da noch ein paar weitere Faktoren hinein. Wie das Geschlecht, zum Beispiel. Geschwisterkinder mit einem geringen Altersabstand und dem gleichen Geschlecht, leben Geschwisterrivalitäten besonders intensiv aus. Wir als Eltern können nur da sein, können begleiten, können Verständnis zeigen und sprechen. Können auffangen, ganz ganz viel Liebe schenken und damit Sicherheit geben. Und irgendwann dann, ist auch diese Phase zwischen all den Phasen vermutlich vorbei. Denn wie immer: Es ist nur eine Phase!
Und dann hilft das Wissen, trotz all kurzen Kämpfe, lieben sie sich heiß und innig.

 

 

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Geschwisterkinder mit wenig Altersabstand,
wie ist das eigentlich?

 

Zehn Wochen ist der kleine Sommerjunge nun bei uns. Und in diesen zweieinhalb Monaten ist so viel passiert. Wir haben uns kennengelernt und eingelebt, und unser Familiengefüge hat sich noch einmal neu sortiert. Alles war im Wandel. Ein weiteres Menschenskind, das zu uns gehört. Für uns bedeutete das in den letzten Wochen noch mehr Liebe, aber eben auch Fingerspitzengefühl zu haben, viel Verständnis zu zeigen und noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

Wie würde es für Mimi sein, wenn der Junge da ist? Wird sie eifersüchtig sein oder eher nicht? All das haben wir uns in den letzten Monaten vor der Geburt gefragt. Immer und immer wieder: Wie wird es sein?! (mehr …)

 

Ein Brief an das große Mädchen

Manchmal, da ist dieses ganze Internet-Ding so wunderbar. Man trifft Menschen, die man sonst nicht getroffen hätte. Man erfährt Vielfalt, wie sie kaum zu erahnen ist. Und dann gibt es da Kolleginnen und Kollegen, die einem begleiten und unterstützen. Die teilhaben, mitfiebern, mitfühlen – die man nicht missen möchte. Alu ist so eine Kollegin. Alu, Mutter von drei Kindern. Alu, die Bloggerin, das Gesicht von „Große Köpfe„, Alu, die mit der Blogfamilia etwas ganz Großartiges für die Elternblogger-Familie geschaffen hat.

Kurz vor der Geburt des Jungen erreichte mich eine Mail mit diesem Brief. Zeilen an meine große Tochter. Zeilen, die mich sehr gerührt haben und für die ich dankbar bin. Danke Alu. So so lieben Dank!

 

Vom Glück eine große Schwester zu sein

Liebe Anni,

herzlichen Glückwunsch.
Du bist gerade erneut große Schwester geworden, du bist nun also eine große Schwester hoch 2. Wie doppelt besonders.

Deine Mama schrieb einmal, dass du sie zur Mama gemacht hättest – mit all ihrer Liebe, den Sorgen und dem tiefen Gefühl von Verbundenheit. Und weisst du, großes und tolles Mädchen mit den kleinen Geschwistern, genau so ist das auch wirklich. Die großen Kinder sind der Meilenstein aller Eltern, sie sind der Wegweiser für den Weg, den man als Mama und Papa mal gehen wird. (mehr …)

 

Geschwisterliebe auf den allerersten Blick? Jein!
Die Sache mit der Eifersucht

Der Tag, an dem unsere kleinste Tochter ihren frisch geborenen Bruder kennenlernte. Was waren wir aufgeregt, und so voller Vorfreude. Schon Monate vor der Geburt haben wir immer wieder darüber gesprochen, wie es wohl mit drei Kindern sein würde. Und wir fragten uns, wie wohl die kleine Mimi, bisher das Nesthäkchen der Familie, auf ihr Brüderchen reagieren würde. (mehr …)

Meine liebe Kollegin Anna arbeitet mit Kindern und führt außerdem den Blog „kinderwärts – Richtung Beziehung, Wertschätzung & Vertrauen„, auf dem sie Themen in einer ganz wundervollen und liebevollen Weise aufarbeitet und anspricht. Nicht selten lese ich ihre Artikel und überdenke Dinge, bekomme einen Anstoß. Ihr solltet unbedingt einmal bei ihr reinlesen. Ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage: Sie und ihre Beiträge sind super!

Bei Instagram findet ihr Anna HIER.

Wenn ein neues Geschwisterkind geboren wird…

 

… ist das ein großes Glück und ein wahnsinniges Wunder und Geschenk für alle.

 

Für alle? (mehr …)

Schwangerschaftsupdate, SSW 12 und 13

Große Schwester werden ist nicht immer leicht!
Warum es ok ist, wenn die Freude erst einmal aus bleibt…

 

Es ist in Ordnung, sich erst einmal nicht groß über ein weiteres Geschwisterchen zu freuen. Ich habe dafür Verständnis, wir haben dafür Verständnis. Und dennoch war da kurz dieser Schmerz, ein Stich in meinem Herzen. Enttäuschung.

Damals, als wir Anni von dem kleinen Mimi-Baby in meinem Bauch berichteten, strahlte unser großes Mädchen über beide Ohren. Die Vorfreude war riesig und die Liebe wuchs mit jedem Tag. Heute sind die beiden Mädels ein eingeschweißtes Team, kaum auseinander zu bekommen. Klar, manchmal braucht die Große ihre Ruhe und macht ihre Zimmertüre zu. So ist es auch richtig. Aber so generell herrscht da so viel Liebe zwischen diesen beiden Menschen, dass es mich nicht selten zu Tränen {be}rührt. Erst gestern wieder so ein Moment der bedingungslosen Liebe. Eine kleine Mimi, die sich nicht trösten lassen wollte – nicht von mir, nicht von Henry. Stattdessen rannte sie zu Anni, riss die Arme hoch, wollte auf den Arm ihrer großen Schwester und kuschelte sich prompt ganz fest an. Es rührte mich so sehr, ich wollte diesen Moment einfrieren. Konservieren, für die Ewigkeit. Es ist eine Freude, zu sehen, wie Mimi vor Freude quiekt, wenn Anni zur Türe hineinkommt. Dann sind wir abgeschrieben. Und zwar allesamt. Anni, Mimis Heldin, ihr sicherer Hafen, ihre große Schwester. Und Mimi, die so ein Glück hat, dieses große Mädchen, Anni, an ihrer Seite zu haben. (mehr …)