Ein Jahrzehnt. Zehn Jahre mit Anni. Die schönsten und spannendsten zehn Jahre meines Lebens. Am Freitag, ganz genau, um 8.27 Uhr war es soweit. Anna hatte Geburtstag. Ich kann noch immer nicht glauben, wie unglaublich schnell die Zeit vergeht. War sie, gefühlt, noch vorgestern mein kleines Baby. Zehn Jahre Anna. Wenn ich mich zurückerinnere, wie perfekt und wundervoll sie war (und noch immer ist) – vom ersten Tag, von der ersten Minute an. Vor also zehn Jahren wurde meine kleine Anni geboren. Erinnerungen über Erinnerungen.
Damals. Am 6. Februar 2004 – als ich, übrigens mehr als kugelrund, auf der Couch lag und das ziemlich frustriert. Anna war bereits wenige Tage überfällig und ich die komplette Schwangerschaft über ziemlich unbeweglich. Diese Müdigkeit wich bis zum Ende hin nicht. Ich war träge, hatte viel zu viel an Gewicht zugelegt und obwohl ich ständig müde war, konnte ich nicht wirklich gut schlafen. In der Nacht vom 6. auf den 7. Februar weckten mich dann Schmerzen. Waren das die Wehen? Ich war mir nicht sicher. Sicher war nur, ich fahre nicht schon wieder panisch in die Klinik, weil ich denke, das Baby kommt und dann ist es nur ein Fehlalarm. „Aber wenn es doch die richtigen Geburtswehen sind?!“ fragte ich mich. Dann fiel mir ein, dass Frau Mama mal sagte, ein guter Test wäre ein warmes Bad. Würden die Wehen aufhören, dann wäre es noch nicht soweit. Gesagt, getan. Ich ließ mir, übrigens schon mitten in der Nacht, Wasser ein und legte mich in die Wanne. „Puuuh – gerade noch davon gekommen!“ dachte ich mir, als die Wehenschmerzen etwas nachließen. Ha – nichts da. Sie wurden zwar kurzzeitig besser erträglich und kamen dann mit doppelter Wucht zurück. So stark, dass mein sonst so kugelrunder Bauch eher aussah wie ein Drachenrücken, ganz spitz. Da ging es dann mit mir durch. Irgendwie war mir klar, wenn du jetzt in die Klinik fährst, dann kommst du aus dieser Nummer nicht mehr ohne Baby raus. Das klingt blöd, aber damals, ich war noch sehr jung, war das in dieser Situation eine beängstigende Feststellung. Also ließ ich immer weiter sehr heißes Wasser in die Wanne laufen, bis ich aussah wie ein Hummer. Besser wurden die Schmerzen dennoch nicht. Also entschied ich mich, aus der Wanne zu steigen. Ich legte mich auf die kalten Fliesen des Badezimmers. Ich kann mich noch heute daran erinnern, wie gut sich das anfühlte. Der kalte Boden an meiner völlig überhitzten Haut. Ihr müsst wissen – ich liege total gern auf dem Boden. Tick. Klein zusammengerollt lag ich also da – gefühlte Ewigkeiten. Bis ich wirklich nur noch am Schnauben war und dadurch den Rest weckte. Herrlich. Man gab mir ganze fünf Minuten Zeit, mich anzuziehen, meine Tasche zu packen und dann musste ich mich aus dem Dachgeschoss, nein – natürlich hatten wir keinen Fahrstuhl, die Treppen hinunterhiefen. Toll war das. Im Krankenhaus angekommen, ich hatte eine tolle Hebamme, wurde geschaut, wie weit die Geburt schon vorangeschritten war. Knapp die Hälfte war schon geschafft und es ging schnell voran. Meine Mama, ich frage mich bis heute – wie sie es geschafft hat, so schnell in der Klinik zu sein – ist sie geflogen?!, kam und unterstütze mich. Gar nicht viel später, komplett ohne Schmerzmittel, begrüßten wir auch schon unser kleines Sumo-Ringer-Baby Anni. Anna ist übrigens nach ihrer Oma, meiner Mama, benannt. 3800 Gramm schwer und 56 cm groß. Ganz speckig und mit dunklen Haaren. Wunderschön war sie und sie duftete so wunderbar einmalig nach Baby. Meine Mama stand mir damals zur Seite, wie ein Löwin. Tja – und das ist jetzt schon zehn Jahre her. Ich kann und will es gar nicht glauben. Jetzt ist Anni ein großes und pfiffiges Mädchen – geht selbstbewusst ihren Weg. Ich bin stolz auf sie. In jeder Hinsicht. Auf die nächsten 10 Jahre, die hoffentlich genau so spannend und wunderschön sein werden.
Anna, ich liebe Dich. Du bist meiner ganzer Stolz!