Fliegen mit Baby oder Kleinkind,
Tipps und Tricks für den Langstreckenflug

Langstrecke fliegen ist für uns als Erwachsene schon oft sehr anstrengend und kräftezehrend. Aber wie ist das erst mit einem Baby oder Kleinkind, werde ich häufig gefragt.

Ich bin viel mit unserer kleinen Mimi geflogen. Heruntergerechnet etwa zwei Flüge (Hin- und Zurück) je Monat allein im ersten Lebensjahr. Unser erster Flug war Hannover – München, da war Mimi gerade einmal drei oder vier Wochen alt und somit noch ein Neugeborenes. Die ersten Monate war das Fliegen gar kein Problem. Fast immer verschlief das kleine Mädchen die Strecken. Um ihr den Start und die Landung zu erleichtern, legte ich sie an und sie stillte sich. Mit Druck auf den Ohren hatten wir somit keine Probleme.

Mit zunehmendem Alter wurde das kleine Mädchen aber agiler. Logisch. Irgendwann wollte sie alles erkunden, die Umgebung betrachten, krabbeln oder laufen. Der Bewegungsdrang war da. Und dennoch, bisher hatte ich wirklich viel Glück. Lediglich zwei Flüge sind mir als anstrengend und nervenaufreibend in Erinnerung geblieben. Bangkok – Denpasar, knapp fünf Stunden ein weinendes Kind, welches sich kaum beruhigen ließ. Das war bisher mein schlimmster Flug. Aber als Ganzes betrachtet, hatten wir bisher wirklich viel Glück und immer auch viel Verständnis von den mitreisenden Fluggästen oder aber viel Unterstützung und freundliche Gesten vom Bordpersonal. 

Vor dem ersten Langstreckenflug im letzten Jahr war mir dann doch ein wenig mulmig. Wie würde Mimi das meistern? Wird sie schlafen? Wird sie weinen? Immerhin war ich allein unterwegs. Niemand da, der mich ein wenig unterstützen könnte. Und doch war schnell klar, all meine Ängste waren unbegründet. Auch den Langstreckenflug meisterte das kleine Mädchen, zu dem Zeitpunkt 14 Monate alt, problemlos.

Eine Frage, die häufig gestellt wird: „Hat Mimi im Flieger ihren eigenen Sitzplatz?“

Nein. Bisher hatte sie den nicht. Denn Babys und Kleinkinder können bis zum zweiten Lebensjahr nahezu kostenlos mitfliegen und diese Möglichkeit habe ich genutzt. Sicherlich ist es angenehmer und vor allem sicherer, für das mitreisenden Baby einen eigenen Platz zu haben. Auch weil man dann die Möglichkeit hat, den eigenen Autositz mitzunehmen. Aber es ist eben auch ganz klar eine Kostenfrage, gerade in Sachen Langstreckenflug. Wir sind bisher ohne eigenen Platz gut „geflogen“ und das hat bisher immer gut funktioniert. Zumal auch nicht alle Autositze bei jeder Fluglinie zugelassen sind.

 

Fliegen mit Kind – Nachtflug

Solltet ihr einen Langstreckenflug mit Baby oder Kleinkind planen, dann empfehle ich einen Nachtflug. Das Kind wird so nicht aus seinem Schlafrhythmus gerissen und aller Wahrscheinlichkeit nach, wird es ganz normal ein- und durchschlafen. Sprich, auch die mitreisenden Eltern bekommen ein wenig Ruhe und Schlaf. Schaut deshalb, welche Flüge mit welchen Zeiten angeboten werden und ob ein Nachtflug dabei ist, der passen könnte.

 

 

Langstrecke mit Baby oder Kleinkind,
sichert euch einen Platz in der ersten Reihe

Ein Sitzplatz in der ersten Reihe garantiert euch reichlich Beinfreiheit und den Kindern Platz zum Spielen. Wir alle wissen, dass Platz in der Economy Class rar ist. Eng an eng, sitzt  man in der Regel. Die erste Reihe ist da perfekt für Eltern, die mit ihren Kindern verreisen. Das Kind kann hier auf dem Boden spielen, malen oder Bücher anschauen. Aber auch für Menschen mit körperlichen Beschwerden, z. B. mit den Beinen ist die erste Reihe eine gute Sache.

Außerdem hat man die Möglichkeit, ein so genanntes Babybettchen {Baby Bassinet} dazu zu buchen. Dabei handelt es sich um ein kleines Reise-Babybett, welches in die Trennwand zwischen Business und Economy Class in der ersten Sitzreihe eingehängt wird. Allerdings ist die Anzahl der Betten stark limitiert. Man sollte das Baby Bassinet deshalb rechtzeitig buchen.

Wichtig: Jede Airline hat andere Bestimmungen bezüglich Alter, Größe und Gewicht. So ist das Babybettchen bei der Lufthansa {bspw.} nur für Babys bis 83 cm Körperlänge und maximal 14 kg Körpergewicht zugelassen. Andere Luftlinien erlauben nur 8 kg Körpergewicht. Und wieder andere Luftlinien bieten dieses Bettchen gar nicht erst an.

Wir hatten kein Baby Bassinet. Dafür war unser kleines Mädchen einfach schon zu groß. Aber auch ohne dieses Bettchen war der Langstreckenflug kein Problem. Den ersten Flug verschlief sie nahezu komplett. Den Anschlussflug über, Dubai Richtung Bangkok, spielte sie auf dem Boden zu meinen Füßen oder legte immer wieder einen kurzen Nap ein.

Ich hatte eine Decke dabei, die ich auf den Boden gelegt habe. So konnte das kleine Mimi-Mädchen zwischendurch auch einfach auf dem Boden ein kurzes Schläfchen halten. Kissen gibt es von der jeweiligen Airline.

 

 

Fliegen mit Baby oder Kleinkind,
Fragen kostet nichts…

Ein weiterer Tipp von mir. Sollte die erste Reihe ausgebucht oder schon sehr voll sein, dann fragt beim Check-in einfach freundlich nach, ob es nicht ganz vielleicht doch noch einen freien Platz gibt. Sprich, dass man euch einen Platz im Flieger reserviert, neben dem noch ein Sitzplatz frei ist. So hat euer Kind dann einen eigenen Platz.

Meine Erfahrung ist, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sich aus so unglaublich zuvorkommend sind und alles tun, um Eltern einen angenehmen Flug zu ermöglichen. Deshalb fragt einfach freundlich beim Check-in nach dieser Möglichkeit. Fragen kostet nichts.

 

Fliegen mit Baby,
Druck auf den Ohren vermeiden

Manche Kinder leiden bei Start und Landung an Druck auf den Ohren. Das kann ordentlich schmerzhaft sein, weshalb manche Babys und Kleinkinder während des Abhebens oder der Landung weinen. Als Eltern kann man die Kindern ganz einfach unterstützen und die Schmerzen umgehen, indem man das Kind während Start und Landung stillt oder mit der Flasche füttert. Die Schluckbewegungen sorgen für den Druckausgleich und verhindern die Schmerzen. Auch ein Nuckel kann Abhilfe schaffen.

 

Langstreckenflug mit Kleinkind,
was kommt ins Handgepäck

Ja, was nimmt man da eigentlich so mit, wenn man Langstrecke mit Baby oder Kleinkind fliegt. Der Platz ist begrenzt und doch dürfen gewisse Dinge nicht fehlen, wie Windeln oder Feuchttücher. Also, was packe ich ein und was ist eher unnötig?

Ganz klar, essentiell sind Windeln und Feuchttücher sowie mindestens eine Garnitur Wechselwäsche. Außerdem sollte man mehr als einen Nuckel einpacken, eine Trink- bzw. Nuckelflasche {besser zwei!} sowie Milchnahrung dürfen auch nicht fehlen. Was ihr nicht noch vor Abflug kaufen müsst, Wasser zum Anmischen der Milchnahrung. Davon bekommt ihr reichlich im Flieger. Und auch Frischmilch bekommt ihr auf Nachfrage.

Außerdem habe ich noch zwei Bücher im Handgepäck versaut. Eine Decke sowie mindestens ein Spucktuch waren ebenfalls noch mit an Bord. Jetzt im Februar werde ich noch ein Steckspiel sowie Papier und Stifte einpacken. Einfach weil Mimi mit ihren nun fast zwei Jahren schon mehr fordert, als nur ein oder zwei Bücher.

Auch immer mit in meinem Handgepäck, die Babytrage. Sie hat mich schon so oft gerettet. Sollte nämlich nichts mehr gehen, dann geht die Babytrage und das Kind hat sich innerhalb kürzester Zeit beruhigt, schläft oder ist glücklich.

Leckerlis, die den Flug überbrücken. Sprich, Fruchtquetschies, Gemüsesticks, Kekse oder andere Knabbereien.

Ich habe häufig beobachtet, dass Eltern auch ein iPad mit Kindersendungen für die Kinder parat haben. Anscheinend ebenfalls eine Wunderwaffe für gute Laune und ruhige Kinder. Wir haben allerdings kein iPad und es wird auch keins geben, vermute ich. Aber wer weiß, sag niemals nie. Das Kind wird ja auch größer.

 

Alle meine Beiträge rund um das Thema Reisen findet ihr HIER.

Herzliche Grüße
Janina

 

Kommentare

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  • Sandra
    22 Jan 2017 Antworten

    Tolle Tipps! ♥
    Ich fliege morgen das erste Mal alleine mit meiner Tocher (20 Monate) Langstrecke (Zürich/Miami) und bin auch schon etwas aufgeregt. Wir sind zwar schon oft geflogen, auch Langstrecke aber bisher war der Papa bei Langstrecke auch mit dabei. (Okay ist er dieses Mal auch aber im Cockpit, da bringt er mir wenig) aber wir werden es schon rocken. Die 26 Grad und Sonne am Ankunftsort locken einfach zu sehr ????

    • Janina
      24 Jan 2017 Antworten

      Liebe Sandra,

      ich hoffe, ihr habt den Flug gut gemeistert?

      Eigentlich kann ja nicht wirklich etwas passieren. Entweder das Kind macht mit oder nicht. Und sollte es nicht machen, dann ist das einfach so. Wenn man sich das vor Augen hält, nimmt man sich schon viel Stress und Sorgen. 🙂

      Herzliche Grüße
      Janina

  • Chrissy
    2 Feb 2017 Antworten

    Liebe Janina, super Tipps! Wir sind mit unserem Sohn das erste mal mit 6 Monaten geflogen. Wir hatten null Probleme. Die Mutter-Kind Reihe hatten wir und die Airline hatte dieses Baby Basket. Das einzige was ich noch mitempfehlen würde: Das Kind nicht zu dünn anziehen. Warme Kleidung in der es nicht schwitzt. Auf die Lüftung achten. Denn unserWurm hat sich auf dem Hinflug eine Erkältung eingefangen. Wasser in einer Thermosflasche bekommt man übrigens ohne Probleme durch die Security. Dernächste Flug kommtbestimmt. Ich würde so gerne mal nach Südafrika ?
    Liebe Grüße
    Chrissy

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