WER BIN ICH
| 1000 FRAGEN AN MICH SELBST |
SELBSTFÜRSORGE UND EIN EXPERIMENT #15 & #16

 

Malst du oft den Teufel an die Wand?

Nein, eher nicht. Bei uns herrscht da eine ziemlich klare Rollenverteilung. Ich lasse immer gern auf mich zukommen und denke mir, dass sich schon alles fügt. Henry hingegen ist da BWLer durch und durch. Er spielt gern alle Szenarien durch, rechnet alles durch, zeigt mögliche Risiken auf. Ja, er ist von uns beiden ganz klar der kühle und klare Kopf, ich bin der Bauch.

 

Was schiebst du zu häufig auf?

Klarer Fall – all das, was mir keine Freude macht. Und es ärgert mich. Ich nehme mir immer wieder vor, das anzugehen und zu ändern, aber es gelingt mir nicht. (mehr …)

…wie ich mich dabei ertappte, einem Menschen Unrecht zu tun!

Weniger Schublade, mehr Verständnis!

Manchmal tut man einem Mitmenschen Unrecht, ohne es zu wissen. Unbewusst, und nicht selten geschieht dies innerhalb von wenigen Sekunden. Weil wir in Schubladen denken, Vorurteile haben oder aber schneller urteilen, als zu hinterfragen. Ich war bis heute der Meinung, das Schubladendenken für mich weitestgehend abgelegt zu haben. Dass ich klüger geworden bin, umsichtiger, verständnisvoller. Dass ich mich diesbezüglich entwickelt habe und Menschen nicht sofort sortiere. Und dann hatte ich gestern ein Schlüsselerlebnis. Ein Erlebnis, das mir gezeigt hat, stimmt nicht, du bist noch immer ganz am Anfang. Auch du denkst noch immer viel zu sehr in Schubladen. Auch du bist da in keinster Weise frei von Schuld. Versteht mich nicht falsch, ich habe nie gedacht, dass ich alles richtig mache. Aber ich war eben doch der Meinung, dass ich gerade in Sachen „Schubladendenken“ im letzten Jahr einen großen Schritt nach vorn gemacht habe. Bis gestern. Bis zu dem Augenblick, als ich da stand, in der Bahn, in ein zerfurchtes, aber sehr freundliches Gesicht blickte und mich schämte, für mich und meine Gedanken, die ich noch eine Minute zuvor hatte. Ja, ich schämte mich sogar fürchterlich. Und doch war ich gleichzeitig unheimlich dankbar für eben diese Situation. Weil sie mir die Augen geöffnet hat, weil sie mir gezeigt hat, dass man in seinem Urteil einfach oft viel zu schnell und ungerecht ist. (mehr …)

Ich bin ein Mensch,
unperfekt und bunt!
Die Sache mit dem Leben…

Ich bin ein Mensch, mit all seinen Ecken und Kanten. Seinen Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen. Perfekt unperfekt, menschlich eben. Wie wir alle. Wir sind alle bunt, einzigartig und besonders. Und wir haben alle auch unsere Fehler.

Wisst ihr, mich zerreißt es manchmal fast. Immer wird gefordert, eingefordert, ge- und verurteilt. Sei entweder Öko oder Tussi. Sei entweder Mutti oder Business Frau. Sei Spießer oder doch eher Typ Anti. Sei bunt und anders oder langweilig. Beides kannst du nicht sein, wird dir immer wieder gesagt. Nein, auf gar keinem Fall geht das – glaubt man den Anderen. Aber warum denn eigentlich nicht? Warum kann ich nicht vieles sein. Denn ich bin vieles. Ich bin Chaot, ich bin Mama und doch auch eine arbeitende Frau, die sich über berufliche Erfolge freut. Ich bin im Herzen ein kleiner Öko, gleichzeitig mag ich aber auch das Schöne. Ich bin emotional und dann in gewissen Momenten doch taff. Und so sind wir doch eigentlich alle. Wir sind alle bunt. Wir alle sind vielfältig und das macht jeden von uns einzigartig.

Ich bin ein Mensch. Ich bin nicht perfekt. Ich bin sogar ganz weit davon entfernt. Denn ich befinde mich auf einer Reise, der Reise des Lebens. Meines Lebens. Ich entwickle mich, stetig, und das ist nicht nur spannend, das ist auch gut so. (mehr …)

Bodyshaming unter Frauen

Wo du abnehmen sollst? Hahahaha guter Witz!! Wenn man deine alten Bilder betrachtet und den Vergleich jetzt hat: armer Henry. Du siehst mittlerweile aus wie ein richtiges Muttchen und ich meine das genauso negativ wie es sich anhört. Auch als zweifach Mutter muss man SO nicht aussehen, nach dem ersten Kind warst du ja auch richtig schlank und attraktiv.


Das erwartete mich heute als anonymer Kommentar auf meinem Blog zu diesem Beitrag. Boom. Normalerweise gebe ich auf diese Art Kommentar nichts. Und zum Glück gibt es Kommentare wie diese wirklich selten. Doch heute saß ich vor meinem Rechner und schaute fassungslos auf meinen Bildschirm. Ich las den Kommentar, las ihn noch einmal und noch einmal.. Hmm. Warum schreibt man Zeilen wie diese? 

Wurde dieser Kommentar nur deshalb verfasst, um mich bewusst zu kränken – gut. Abgehakt. Es kränkt mich nicht. 
Was mir aber ehrlich Sorge bereitet.. Nimmt mich die Person hinter diesem Kommentar so wahr, als zu dick? Und wenn ja, ist es in Ordnung einem Menschen so etwas zu schreiben {egal ob anonym oder nicht}?

Ich bin nicht dick. Ich bin auch nicht unglaublich schlank. Ich bin normal. Und auch wenn es für manch einen vielleicht schwer zu glauben ist, ich mag mich gern und fühle mich wohl in meiner Haut. Na klar, mein Bauch ist nicht mehr straff und wird es auch nie wieder sein. Ich habe zwei Kinder ausgetragen und geboren. Das hinterlässt Spuren und diese Spuren sind für mich in Ordnung, sie gehören zu mir. Aber ich bin nicht dick. Die Wahrnehmung der Verfasserin muss also verschoben sein. Und das ist es, was mich schockiert und traurig macht. 

Wir Menschen sind vielfältig und bunt. Es gibt dünne und dicke Menschen, große und kleine, helle und dunkle.. Es ist die Vielfalt, die uns ausmacht. Das ist das eine. Es ist nicht in Ordnung, Menschen anhand ihres Aussehens zu beurteilen. Niemals. Leider habe ich häufig das Gefühl, dass junge Mädchen und Frauen ein völlig falsches Bild von Gewicht und Körperformen haben. Fernab der Realität. Eine Frau muss nicht hager und ausgehungert ausschauen, um schön zu sein. Kann sie, muss sie aber nicht. Auch kurvige Frauen sind wunderschön. Leider vermittelt die Werbung noch immer viel zu oft ein falsches Bild. Sehr schlanke Frauen, bevorzugt mit prallen Brüsten und einem sehr schlanken Bauch im Fernsehen, hagere Frauen, die schon fast androgyn wirken, auf den Laufstehen und in den Print-Magazinen. Immer makellos, immer perfekt. Frauen werden verunsichert und unter Druck gesetzt. Sie versuchen hier zu kaschieren oder da zu pushen. Ständig wird dazu aufgerufen, sich zu optimieren. Noch schlanker und noch durchtrainierter zu werden, und somit einfach noch schöner. Aber was ist denn eigentlich schön?
Ich habe vor kurzem einen Satz gelesen, den ich gut fand. Er lautete: Echte Frauen haben Kurven? Alle Frauen sind echte Frauen! Warum machen wir Frauen es uns dann gegenseitig noch schwerer. Body Shaming scheint an der Tagesordnung. Gegenseitiges kritisieren, verurteilen, schlecht machen. Hört auf damit! 
..und der „arme Henry“, der ist ganz glücklich. Glücklich, eine Frau zu haben, die zufrieden ist mit sich und ihrem Leben. Schon immer war für Männer eines ganz besonders attraktiv – Selbstbewusstsein. Eine Frau, die sich mag, die mit sich im Reinen und die sich gut genug ist, die wird immer besonders anziehend auf einen Mann wirken. Egal ob eher schlank oder unglaublich kurvig.
Mag sein, dass ich vor der zweiten Schwangerschaft schlanker war. Mag sein, dass die erste Schwangerschaft weniger Spuren hinterlassen hat. Ich bin eine Frau, die im Alter zu mehr Kurven neigt. Ich mag meine Kurven. Ich mag meinen runden Po und meine Taille. Ich mag das alles sehr. Ich mag mich und das ist gut so. 
Und nun: Wir sind dann mal weg, fettige aber sauleckere Burger essen. 

Macht es gut, ihr Lieben!
Janina