Lebe den Moment, lebe im Jetzt
#deinMoment

Lebe den Moment, lebe im Jetzt.

Seit Asien sehe ich klarer, ich bin fokussierter. Ich habe für mich gelernt, im Hier und Jetzt zu leben. Nicht immer zu planen, meine Energie gescheit zu nutzen. Manchmal ist es klüger, Dinge, die man nicht ändern kann, so anzunehmen wie sie sind. Es bringt nichts, sich zu ärgern.. über Verspätungen, geplatzte Termine, darüber, dass man nun doch schon wieder ein Kilo zugenommen hat, dass es regnet oder der Benzinpreis schon wieder gestiegen ist. Auch trägt man viel zu oft Ängste mit sich umher. Ängste vor der Zukunft, die Angst zu versagen, Angst nicht zu genügen, Angst die Kinder los zu lassen. Ängste über Ängste, die uns hemmen. Wir sind misstrauisch. Überall wird uns suggeriert, dass wir Angst haben müssen. Dass wir nicht genug sind, aber wir sind genug, genau so wie wir sind. Wichtig ist nur, dass wir uns selbst genug sind. Dass wir mit uns glücklich und im Reinen sind. Wir befinden uns viel zu oft im Hamsterrad, in einem immer schneller drehendem Hamsterrad, dass uns irgendwann ganz sicher zu Fall bringt. Zweifel, Druck, Versagensängste. Wir planen unser Leben bis ins kleinste Detail und merken dabei gar nicht, wie das Leben an uns vorbeizieht. Wie wir gar nicht mehr aufnahmefähig sind für all die Schönheiten dieser Welt. Die Schönheit liegt im Detail, immer und überall. Oft sind es die Kleinigkeiten. Das Leben ist schön, wir müssen uns dem wieder bewusster werden. Das Leben ist kein Hamsterrad und es lohnt sich, aus eben diesem Rad auszusteigen.

Wieder auf sich vertrauen, in sich hinein hören. Wann warst du das letzte Mal nur für dich und mit dir? Nur du, kein Internet, kein Partner, kein Fernsehen, kein E-Reader. Und so saß ich da, mitten auf Bali, im Nirgendwo. Kein Internet, kein Fernsehen, keine anderen Menschen. Nur ich und meine kleine Tochter. Am ersten Tag noch spürte ich die Unruhe, es fiel mir schwer, mich mit mir allein zu sein. Und am zweiten Tag schon war es die Befreiung. Ja, ich fühlte mich frei, ich spürte mich und die Kreativität kam zurück. Einfach mal loslassen, den Moment geniessen. Genau jetzt, diesen einen Moment. Das Leben ist schön. Ja, auch im Alltag gibt es die vielen schönen, unvergesslichen, sorgenfreien Momente. (mehr …)

Mittwoch ist Gastkolumnen-Tag auf Oh Wunderbar. Elisabeth ist seit Beginn ein fester Bestandteil. Sie bereichert uns mit wunderbaren Gastkolumnen rund um das Thema Leben in den USA. Wenn ihr also mehr von Elisabeth lesen möchtet, dann schaut euch ihre Kategorie hier auf dem Blog an oder aber ihr folgt ihr auf Instagram {HIER}.

Die Amerikaner sind so herrlich oberflächlich!

‚Ich mag die Amerikaner nicht. Die sind so oberflächlich. Immer dieses „How are you“. Die interessiert es doch gar nicht wirklich wie es mir geht.‘

Solche oder ähnliche Aussagen höre ich sehr häufig von deutschen Bekannten und Mitmenschen, wenn ich ihnen erzähle, dass ich in den USA lebe.

Den ersten Eindruck, den ich von Amerika bekam, war ein heißer Tag in einer kalten Mall vor ungefähr acht Jahren. Egal welchen Laden ich betrat – am Eingang stand eine lächelnde Verkäuferin, begrüßte mich und fragte, wie es mir gehe. Ich war irritiert und fand die Frage eher merkwürdig. Die kennt mich doch gar nicht? Was geht sie an, wie ich mich heute fühle?! Im fünften Laden antwortete ich zaghaft: „Good… and how are you?“ und war dann noch irritierter, als die lächelnde Verkäuferin sich schon längst weggedreht hatte und neue Kunden begrüßte. Tatsächlich, die Amerikaner sind oberflächlich, dachte ich. (mehr …)

Ist eine junge Mama gleich eine schlechte Mama?
Warum das Alter rein gar nichts über Mütterqualitäten verrät

Damals, ich war eine junge Mama, aber nicht zu jung. Und dennoch gerade einmal 22 Jahre alt, als mein großes Tochterkind in die Krabbelgruppe kam. Anni war zu dem Zeitpunkt stolze 16 Monate alt. Bereit für die Krabbelgruppe, und mehr als bereit, um endlich mit anderen Kindern zu spielen. Ja, auch rückblickend war das die beste Entscheidung. Eine Entscheidung im Sinne des Kindes eben.

Der Kindergarten war toll. Kleine Gruppen, herzliche Erzieherinnen und Erzieher, sehr familiär. Da es sich um eine Einrichtung mit privatem Träger handelte, waren die Rahmenbedingungen einfach überdurchschnittlich gut. Anni hatte viele wundervolle Jahre hier. Sie kam als Zwerg und ging als großes Schulkind, als Horti.

Ich war immer gerne Mama, ich bin in meinem Job als Mutter aufgegangen. Für mich war es nicht zu früh. Es hat sich nie falsch angefühlt. Für mich. Und doch hatte ich immer das Gefühl, besonders gut sein zu müssen, besonders sorgend, besonders motiviert. Ich wollte alles richtig machen, ich wollte mit all diesen Vorurteilen gegenüber jungen Müttern aufräumen. Als würden sie auch auf meinen Schultern lasten.

Es war nie so, dass ich auf Grund meiner frühen Mutterschaft verurteilt wurde. Nicht offen. Aber gerade in der Schwangerschaft spürte ich die Blicke. Ich sah jung aus, sehr jung. Und ich hatte Angst vor den neugierigen Blicken. Ich hatte Angst, zu versagen und dem Druck nicht Stand zu halten. Und so kam es, dass ich die Schwangerschaft über kaum das Haus verließ. Ich verkroch mich, mit ganz viel Süßkram und die letzten zwei Drittel der Schwangerschaft ging ich oft nur am Abend, im Dunkeln, aus dem Haus. Dann wurde unser Mädchen geboren, ein wunderschöner Tag. Schneeflocken tänzelten vom Himmel herab und doch schien, als wir unsere Anni im Arm hielten, plötzlich die Sonne. Ich wusste sofort, das ist die tiefste und reinste Liebe, die ich  je verspürt habe. Die ersten Wochen waren holprig, ich hatte leichte Wochenbettdepressionen, das war nicht immer leicht. Viele, viele Tränen und ein Auf und Ab später, bin ich angekommen, in meinem Leben als junge Mutter. Ja, jung in jeder Hinsicht. Aber nicht zu jung. (mehr …)

Die wunderbare Katja vom Blog Mamatized hat mit der Geburt ihres Kindes auch ihre beste Freundin verloren. Der Kontakt war nicht mehr einfach und letztendlich gab es gar keinen mehr. Ist es so, dass unter Frauen manchmal Baby-Neid herrscht? Dass eine Frau einer Anderen das Glück von Familie und Nachwuchs nicht gönnen kann? Katja vermutet, ja. Aber lest selbst.

Wie ich meine beste Freundin verlor

Der Tag, an dem mein Kind geboren wurde, war auch der Tag an dem ich meine beste Freundin verlor.

Ich lag im Krankenhaus, mir wurde kurz übers Telefon gratuliert und ein Besuch für 2 Tage später versprochen, der aber weder zwei Tage später noch an einem anderen Tag stattfinden sollte.

Seit wir 13 waren, klebten wir zusammen und verbrachten unzählige Wochenenden beieinander, wir verloren uns nie aus den Augen und wenn es mal Phasen gab, in denen wir uns weniger trafen, dann machte die eine der anderen irgendwann Dampf unterm Hintern, damit wir wieder zueinander finden konnten.

Wir waren jeweils die Trauzeugin der anderen und pflegten eine Freundschaft, die selbst mit mehreren 100 km Distanz zwischen uns nicht in die Brüche gehen konnten.  (mehr …)

Ist es nicht schade..

Zurück auf deutschem Boden, Heimat. Als wir aus dem Flieger treten, direkt an der Schleuse, werden wir von vier Polizeibeamten begrüßt. Bewaffnet stehen sie da und ziehen jeden einzelnen männlichen Passagier mit arabischen Aussehen heraus. Eine Passkontrolle, verbunden mit unangenehmen Fragen, folgt. Wir „offensichtlich“ Deutsche, werden einfach weiter gewunken. Wir dürfen ohne Kontrolle gehen. Unser Flieger kommt aus Dubai, dementsprechend viele Menschen mit arabischen Aussehen befinden sich in an Bord des Flugzeugs. Männer, ohne oder eben auch mit deutschem Pass, sind in Erklärungsnot. Warum reisen sie nach Deutschland, was wollen sie hier, arbeiten sie hier, wo genau, was befindet sich in ihrem Gepäck?

Die Situation ist unangenehm, der Ton harsch, die Anspannung spürbar.

Ist es nicht schade, dass es schon so weit gekommen ist? Dass Misstrauen gehegt und vor allem gefördert wird, Menschen gegenüber, die einer gewissen Nationalität angehören oder die für uns ein „fremdes“Aussehen haben. Mich macht das traurig und auch fassungslos. Natürlich werden gleich Stimmen laut werden, die sagen: „Sicherheit geht vor!“. Ja, damit habt ihr absolut Recht. Ja, Sicherheit geht vor. Und ja, ich kann auch verstehen, dass viele Menschen aufgrund der traurigen Geschehnisse der letzten Wochen in Deutschland und Frankreich Angst haben, und Wut im Bauch haben, dass sie noch immer fassungslos sind. Ja, die Fassungslosigkeit ist auch bei mir kaum in Worte zu fassen. Mit jedem Anschlag treibt es mir wieder Tränen in die Augen, mit jedem Anschlag bin ich wütender und immer wieder stelle ich mir die eine Frage „Warum?“. Doch auf das Warum gibt es keine Antwort, die wird es niemals geben. (mehr …)

Jetzt kommt es ziemlich dick: Die Amerikaner und ihre Ernährung

Meine Liebe, es folgt eine neue Kolumne von Elisabeth. Die Amerikaner und ihre Fettsucht. Ein Artikel, der absolut lesenswert ist. Deshalb, unbedingt zu Ende lesen und wir freuen uns sehr über Feedback. 🙂

Der Begriff „Übergewicht“ ist in Deutschland schon fast ein Synonym für „die Amerikaner“. Zwar leidet auch die deutsche Bevölkerung immer mehr unter diesem Problem, doch mir fällt nach jedem Heimatbesuch  in Deutschland auf, wie viele dicke Menschen es hier in den USA wirklich gibt. Der Grund dafür ist so einfach wie fatal: Sie sind stark übergewichtig, weil die Lebensmittelindustrie Amerikas gierig ist und möglichst viele Menschen „süchtig“ machen möchte. Süchtig nach mehr Essen, damit die großen Lebensmittelkonzerne und fast-food-Ketten maximalen Profit machen können.

Und der ungesunde Hang zu übergroßen Portionen wird den Menschen hier regelrecht „anerzogen“. Wer ein Sandwich bestellt, erhält meist automatisch eine Packung Chips dazu. Ich frage mich: Wozu? In vielen Restaurants sind die Portionen ohnehin so gigantisch, dass diese eigentlich zwei Erwachsene satt machen würden. Ich selbst habe nach den ersten Monaten in Big America, und nach vielen seufzenden Blicken auf meine Waage, aufgegeben, was mir meine Eltern früh beigebracht hatten: Den Teller leer essen und nichts verschwenden!

XXXL, the bigger, the better – die USA

XXXL, the bigger, the better. Autos, Kühlschränke, Shampooflaschen – Chipspackungen. Alles in diesem Land ist groß. Das größte Menü bei McDonalds inklusive Mega-Pommes und riesiger Coke kostet nur wenige Cent mehr, als das in einer halbwegs gesunden Größe. Die Botschaft: Man wäre dumm, wenn man bei dem Preis nicht zugreift. …oder?! (mehr …)

Ein Lebenslauf muss nicht aalglatt sein. Ganz und gar nicht.

Schluss, aus, Ende. Ich war jung und ich wusste nur eines sicher, ich will arbeiten. Ich möchte einen Berufsausbildung machen. Nicht mehr nur stumpf Theorie pauken. Ich möchte Geld verdienen, selbstständig sein, ausziehen, mein Leben leben. Und so setzte ich mich hin und schrieb Bewerbung für Bewerbung. Damals noch von Hand. Was haben sich die Zeiten geändert. Verrückt ist das, nicht wahr?! Ein Bewerbungsanschreiben per Hand zu schreiben. Wow, ich bin alt.

Und da ich damals so jung war, mich selbst kaum kannte und nicht wusste, wohin ich {beruflich} eigentlich möchte, schreib ich viele Bewerbungen – ganz ohne großen Plan. Ich habe den Politik- und Geschichtsunterricht immer sehr genossen. Ich mochte Deutsch, ich mochte Gesellschaftskunde. All das. Aber was kann ich daraus machen? Auf so ziemlich jede Bewerbung, die ich schrieb, bekam ich eine Zusage. Ein Dilemma. Denn eigentlich packte mich keine der Stellen so richtig. Und dann kam die Zusage vom Landtag, dem öffentlichen Dienst. Ja, und so nahm ich die Stelle an. War es doch noch die beste Wahl – mochte man der Begeisterung meiner Großeltern und Eltern glauben. (mehr …)

 

Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat.. dann ist es Zeit zu gehen!

..und so sitzen sie da, sich gegenüber oder nebeneinander. Starren Löcher in die Luft, schauen sich nicht an, wechseln kein Wort miteinander, jeder eigentlich für sich, allein und das zusammen.

Auf meiner Reise begegnen sie mir immer wieder, Paare, die sich nichts zu sagen haben. Nichts. Kein Lächeln, keine nette Geste, keine Konversation. Stille, Funkstille. Tote Augen, die nicht mehr strahlen oder lächeln, und (an)genervte Blicke. Umgeben von einer Aura der Unzufriedenheit und dieser Frust ist als Aussenstehender, als Fremder nicht selten deutlich zu spüren. Am Frühstückstisch sitzen sie sich gegenüber und schauen aneinander vorbei. Offensichtlich genervt, oder haben sie schon längst resigniert? Sie essen ihr Frühstück, stehen auf, stampfen los. Am Pool, das gleiche Bild. Keine Gespräche. Stumpfes nebeneinander her leben. (mehr …)

 

Statussymbol Kind

Kinder sind nicht mehr nur Kinder. Es sind echte Wunschkinder. Man entscheidet sich heute ganz bewusst für ein (weiteres) Kind. Kinder zu haben ist in der heutigen Zeit immer mehr auch ein Statussymbol.

„Kinder brauchen nur Liebe!“. Ja, das stimmt – zum Teil. Aber mit Liebe allein bekommt man sein Kind heute schon lange nicht mehr groß. Es fängt bereits mit der Kinderbetreuung an. Diese ist in vielen Bundesländern fast unerschwinglich. 400 Euro für einen Krippenplatz? Keine Seltenheit. Der Druck lastet auf den Eltern. Auf den Eltern allein.

Allein mit Kind macht arm!

Die Schere klafft immer weiter auseinander. Arm und reich, die Mittelschicht scheint zu schwinden. Immer mehr alleinerziehende Mütter bestreiten ihren Lebensunterhalt allein, oder sagen wir, sie versuchen es. Denn das Wort alleinerziehend fällt immer häufiger auch zusammen mit dem Wort Armut.  Alleinerziehende Mütter (und auch Väter) kämpfen nicht selten um ihre finanzielle Existenz. Denn, allein mit Kind macht arm. 1,6 Millionen Deutsche sind alleinerziehend. Jede Zweite von fünf Alleinerziehenden bezieht Hartz 4. Ja, zwei von fünf Alleinerziehenden. Da bleibt einem schon mal das Körnerbrot im Halse stecken. (mehr …)


Kuhmilcheiweißallergie bei Säuglingen

Mittwoch ist der Tag für Gastkolumnen auf Oh Wunderbar. Und weil ihr sie so gern lest, gibt es nun eine extra Kategorie für all die wunderbaren, spannenden und emotionalen Kolumnen für euch.

Heute erzählt euch Nadine, ihr findet sie bei Instagram HIER, etwas über Kuheiweißallergie bei Säuglingen und wie die Krankenkassen Eltern förmlich im Stich lassen. Denn die Spezialnahrung auf Aminosäurenbasis ist teuer, sehr teuer. Und sie ist seit diesem Jahr nicht mehr in Apotheken erhältlich. Aber lest selbst.

Vielleicht ist unter euch fabelhaften Frauen und Müttern hier, eine Mama, die ebenfalls Erfahrungen mit Kuhmilcheiweißallergie und der Krankenkasse gemacht hat und es kann ein Austausch stattfinden. Viel Freude beim Lesen.

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Raus aus meiner Komfortzone,
auch wenn es gerade unbequem ist.

Raus aus meiner Komfortzone, jetzt. Für mich und meine persönliche Entwicklung. Ich genieße den Urlaub, die fünf Wochen waren spannend und toll und haben mir viel gegeben. Und ja, ich liebe all die kleinen Abenteuer und alltäglichen Herausforderungen, das Neue, das Unbekannte. Es ist definitiv die Reise meines Lebens, bisher. Ich hatte keine Ahnung von Asien, ich war zuvor noch niemals hier. Ich habe vorab ein wenig gelesen, auf anderen Blogs gestöbert und mir zwei Reiseführer besorgt, aber letztendlich war das ein Sprung ins kalte Wasser. Und ich kann sagen, es hat sich gelohnt, es ist fantastisch. (mehr …)

TUE GUTES, SEI EIN VORBILD – AMERIKAS „GIVING-BACK-KULTUR“

Elisabeth hat sich wieder für euch ins Zeug geschmissen und spannende Worte in einer neuen Kolumne verfasst. In ihren Texten zieht sie einen Vergleich: Deutschland vs. USA. Elisabeth kennt beides, als Deutsche lebt sie mit ihrer Familie in Washington und ist als Journalistin tätig. Heute geht es um die „Living-Back-Kultur“ der Amerikaner. Tue Gutes, sei ein Vorbild und sprich darüber. Und als wäre das nicht schon interessant genug, hat Elisabeth auch noch Ingo Zamperoni, den Amerika-Korrespondenten und zukünftigen Tagesthemen-Moderator des NDRs interviewt. Spannend.  Die letzten drei Artikel von Elisabeth findet ihr HIER (Arbeiten bis die Fruchtblase platzt, das Land ohne Mutterschutz), HIER (Mutter, Mutter, Vater, Kind) und HIER (von Fettnäpfchen und Unterschieden).

Da Elisabeth nun regelmäßig für Oh Wunderbar schreibt, hat sie ab sofort sogar eine ganz eigene Kategorie oder ihr sucht in der Suchfunktion einfach nach Elisabeth. (mehr …)

Ein Gefühl von Hilflosigkeit

Ein Abend wie jeder andere, so schien es, vor einigen wenigen Wochen, brachte mein Leben ins Wanken. Stellte meinen Glauben in Frage stellen. Glaube. Glaube ich noch? Habe ich vielleicht sogar meinen Glauben verloren – an diesem Abend und in diesen fürchterlichen Wochen danach, und ganz besonders in der letzten Nacht, in der ich kein Auge zugetan habe, in der ich in einem Bett auf Bali lag und stundenlang die Wand oder mein Handy anstarrte und viel lieber zu Hause wäre, da, da für einen Menschen, der ein Teil meines Herzen ist. Aber das bin ich nicht, ich bin viel zu weit weg und kann nichts tun, nur abwarten. Wohlwissend, dass es kein Happy End gibt. Und doch flehe ich innerlich, bete und frage mich zur gleichen Zeit – werden diese Gebete überhaupt erhört. Frage mich, wie kann mein Gott, unser Herr, das zulassen, gleich so vielen Menschen zur gleichen Zeit weh zu tun, so unfair zu sein, so grausam. Ich bin wütend. Die Wut in meinem Bauch ist groß und stark. Und die Enttäuschung nur schwer zu ertragen.

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Deutschland – USA, von Fettnäpfchen und Unterschieden

 

Elisabeth hat eine neue Kolumne für euch. Und ich darf stolz verkünden, die liebe Elisabeth bekommt ab sofort sogar ihre eigene Kategorie auf „Oh Wunderbar“, unter der sie uns regelmäßig mit ihren tollen Texten versorgen wird. Ich freue mich riesig. Elisabeth ist Journalistin und lebt mir ihrer kleinen Tochter in Washington. Ihre letzten beiden Artikel erschienen HIER  {arbeiten, bis die Fruchtblase platzt} und HIER {Mutter, Mutter, Vater, Kind}. (mehr …)

Die Reise meine Lebens

In zehn Tagen starte ich in das Abenteuer meines Lebens. Wow, schon in zehn Tagen. Mimi und ich, und mit uns jede Menge Gepäck und ganz viele Schmetterlinge im Bauch. Es fühlt sich ein wenig an, wie Achterbahn fahren. Habe ich mal fünf Minuten Ruhe und denke an die große Reise, wird mir heiß und kalt, viele Schmetterlinge gepaart mit einem flauen Magen. Ich habe keine Erwartungen an die Reise, keine Wünsche, keine Pläne. Ich möchte mich treiben lassen, mich nicht festlegen, nicht verplanen und nicht verpflichten. Ich will raus aus dem Alltagstrott, ich möchte was erleben, einen Ort der Ruhe finden in dieser rastlosen Zeit.  Ich hoffe darauf, spannende Menschen und eine andere Kultur kennenzulernen und freue mich darauf, ganz viel Natur um mich zu haben. 

Die letzten dreizehn Monate waren aufregend. Die Tage und Monate verstrichen wie im Zeitraffer, keine Zeit um innezuhalten und einfach mal zu sein.  Kein Mutterschutz, keine Elternzeit – dafür ganz viele Verpflichtungen und Ziele, ein Leben wie im Hamsterrad. So fühlt es sich rückblickend an. Cut. Ich möchte mich einlassen auf ganz viel Zeit für mich/ uns, auf freie Gedanken und viel Luft, durchatmen und leben, genießen. Das Band zwischen Mimi und Anni und mir stärken.

Zehn Tage vor der Abreise also durchlebe ich gerade ein Gefühlschaos. Einerseits die große Freude auf das, was kommt und dann die Furcht vor dem Unbekannten. Keine geplanten Routen, keine Hotels – alles ist offen, alles kann sein und nichts muss. Das ist ungewohnt, ist der Alltag doch immer genauestens durchgetastet.

Ich frage mich, wie es am 1. Juni selbst sein wird, wenn ich vollgepackt und mit Mimi am Frankfurter Flughafen stehe. Der Moment, wenn mir bewusst wird, dass ich das nun wirklich mache, es durchziehe. Ich hatte bisher kaum die Zeit, all das zu realisieren. Klar – ich weiß, es geht nun bald los. Aber so richtig angekommen, so richtig verstanden habe ich es noch nicht. Den Tag vor meiner Abreise bin ich allein, Henry wird nicht da sein – ich werde packen und mich am Abend mit einem Glas Wein auf die Couch setzen.  Und ganz bestimmt wird die ein oder andere Träne fließen. Mein Magen macht just in diesem Moment einen Sprung. Wow, das ist echt. Ich fliege bald und freue mich so. 

Was genau habe ich also, so kurz vor der Abreise, schon erledigt und was ist noch zu tun?

Impfungen. Ich habe die Kinder diese Woche noch gegen Meningokokken und mich gegen Tetanus impfen lassen. Wir haben alle Reisepässe zusammen und die Flüge sind bereits seit Wochen gebucht. Ok, Mimis Reisepass muss wohl doch noch einmal aktualisiert werden.

Auch habe ich bereits einen Backpacking-Rucksack. Gut, dass Henry bereits viel umher gereist ist, so konnte ich mir die Anschaffungskosten dafür sparen. Was für ein riesiges Ding – ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke, wie ich damit plus Baby in der Babytrage durch das Land ziehe. Das wird ein Spaß!

Ich habe mir eine kleine Kompaktkamera zugelegt, damit ich Videos drehen kann. Hättet ihr Interesse an FMA’s aus dem Urlaub? Und ja, ein Selfie-Stick ist auch bestellt. 


Was ich noch brauche? 

– Reise-Krankenversicherung
– Reiseapotheke (Tipps?)
– externe Festplatte
– Powerbank
– weitere Speicherkarten
– ein Reisebett für Mimi
– bequemes Schuhwerk
– Mückenschutz, Empfehlungen sind herzlich Willkommen
– Sonnenschutz für Mimi und mich, habt ihr Empfehlungen?

Und an die Erfahrenen hier – an was muss ich noch denken?

Wie es sein kann, ganz plötzlich Mutter zu werden – das erzählt uns heute meine Leserin Sara. Sie hat das Unfassbare erlebt – sie hat ein Kind ausgetragen, ohne es zu bemerken. Die Freude ist dennoch groß und allen geht es gut. Aber lest selbst. Danke Dir Sara, für diesen Beitrag. 

Plötzlich Mutter!


Plötzlich Mama, wie eine einzige Stunde mein Leben komplett verändert hat. 

An einem Sonntag vor ca. 20 Monaten sind mein Freund und ich morgens um 6 Uhr ins Krankenhaus gefahren, weil ich so starke kolikartige Unterleibsschmerzen hatte, dass ich kaum noch stehen konnte. Im Krankenhaus ging es dann auf den Stuhl der diensthabenden Gynäkologin und nach einem kurzen Ultraschall sagte sie nur: „Sie haben Wehen, wussten Sie denn nicht, dass sie schwanger sind?“ Es geht sofort in den Kreißsaal!“

Ich war geschockt, völlig neben mir und musste nur daran denken, was ich in den letzten Monaten alles gemacht habe – auf welchen Parties ich mal wieder zu viel getrunken hatte, wie viel Sport ich getrieben habe und wie rücksichtslos ich mit meinem Körper umgegangen bin. Was muss das nur für ein Kind sein, das dort in meinem Bauch heranwächst. 

Nach der Diagnose blieben mir zwei Minuten Zeit, um meinem Freund alles mitzuteilen, dann ging auch schon in den Kreißsaal. 

Dort legte man mir ein CTG an, ich fühlte mich wie in einem Film und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich hatte doch gerade erst angefangen, beruflich aufzusteigen, wir wohnten noch nicht zusammen und dann hörte ich den Herzschlag meines Kindes.. Mein Kind.. Was ein Gefühlschaos. 

Warum hat keiner der Ärzte in den letzten Monaten etwas bemerkt? Warum habe ich keinen typischen Babybauch? Ich hatte etwas zugenommen, aber nur 3 – 4 kg, weil ich nich tauf meine Ernährung geachtet hatte und meine Periode hatte ich auch pünktlich jeden Monat. Und nun soll ich ein Kind bekommen? Mir gingen unzählige Dinge durch den Kopf. 

Auf meine Frage, wie lange ich denn nun noch hätte und wann das Kind kommen würde, sagte mir die Beleghebamme nur, dass es maximal noch eine Stunde dauern würde..

Der Kreißsaal füllte sich und ich war einfach nur froh, dass mein Freund an meiner Seite war. Die Wehen wurden schlimmer und durch die großartige Hilfe der anwesenden Hebammen war es ca. 45 Minuten später Wirklichkeit: ein Baby schrie und strampelte zwischen meinen Beinen. Mein Freund durfte noch die Nabelschnur durchtrennen und schon waren er und das Baby mit Ärzten verschwunden. 

Die Nachricht von meinem Freund, dass das Baby gesund sei und nicht wie ich erwartet hatte, vielleicht krank oder nicht richtig entwickelt, hat mich so erleichtert, dass ich erst ihn und dann den Kleinen küssen musste. 

Fast drei Stunden war er nur „er“, bis wir auf Drängen der Hebamme, die den Namen des „Wunderbabys“ unbedingt vor Feierabend noch wissen wollte, einen Matti Paul aus ihm machten. Matti Paul. 

Matti hat mich von der ersten Sekunde an verzaubert, mein Herz für sich gewonnen und alle Zweifel, ob wir das schaffen können, beiseite gelegt. 

Eigentlich hatte ich so viele berufliche Pläne, wollte noch was erleben und den üblichen Plan, den sich jedes Mädchen einmal ausmalt, verfolgen: Hochzeit, Haus, Kind. 
Dieser Plan war nun aber dahin und doch war es egal, völlig egal.


Wahnsinn, wie viel Liebe man für ein Wesen entwickeln kann, obwohl man gerade erst von ihm erfahren hat. 

Den Rest des Tages haben wir mit Anrufen bei Familie, Freunden und der Arbeit verbracht. Es gab nicht eine einzige negative Reaktion, ganz im Gegenteil. Dafür bin ich heute noch immer allen dankbar. Matti wurde sofort als neues Familienmitglied akzeptiert und ist bei beiden Großeltern als erstes Enkelkind der kleine Prinz. 

Leider gab es nicht nur solche Reaktionen. Ich wurde von Außenstehenden als Lügnerin, Hochstaplerin oder auch als Wichtigtuerin abgetan. Menschen, die noch nie ein Wort mit mir gesprochen haben, haben mich als dumm und verantwortungslos dargestellt. Das waren die Worte, die mir damals und auch heute noch Tränen vor Wut in die Augen treiben. 

Ich kann ehrlich sagen, dass ich nie geweint habe, weil ich überfordert bin oder war. Matti ist unglaublich toll, total normal entwickelt und hält uns ordentlich auf Trab. 
Ich weiß, dass es so viele Frauen gibt, die Kinder verloren haben, keine Kinder bekommen können oder die der Kinderwunsch wirklich quält. Manchmal fühle ich mich schlecht, weil wir solch ein Glück hatten und dieses kleine Wunder nun unser Leben bestimmen darf. 

Mit meiner Geschichte möchte eich weder Mitleid noch Aufmerksamkeit erreichen, viel mehr möchte ich zeigen, dass es auch „anders“ geht – es war eine einschneidende und wahnsinnig spontane aber auch wunderschöne Veränderung in unserem Leben. 

 



|| FRAGILES GLÜCK ||
Das Glück ist fragil!

Das Glück ist fragil

Es kann einen ereilen und genau so schnell wieder verlassen. Glück. Nach Glück kommt Unglück. Alles ist zerbrechlich, nichts ist sicher. Dieser Moment, wenn das Telefon klingelt und auf einmal {d}eine Welt zusammenbricht. Die Worte, die du hörst, ins Leere gehen, und dich doch mit aller Wucht und voller Kraft treffen. Wenn alles schwarz wird und es dir den Brustkorb zuschnürt.

Ich höre nichts, nur das Rauschen meines Blutes und meinen Herzschlag. Mein Leben steht still. Wie eine große Glasscheibe, die einen Riss bekommt und langsam und immer schneller zerbricht, bis sie berstend ineinander zusammenfällt – so fühlt es sich an.

Glück und Unglück, so nah beieinander.

Der Schmerz hat mich überrannt, mit einem Mal hat es mir die Luft zum atmen genommen. Mein Leben, ab dieser Sekunde an ein anderes. Fassungslosigkeit. Tränen. Am Boden zerstört. In der einen Minute erschien mir die Welt noch hell und wunderbar, in der nächsten ist schon nichts mehr so, wie es war. Vorbei. Schlagartig ist alles anders. Mein Weltbild ein anderes. Es gibt kein zurück.

Fassungslosigkeit, Trauer, Wut, Hilflosigkeit, Leere. Ich bin verzweifelt und wünsche mir, dass es dieses Telefonat nie gegeben, dass ich diese Worte nie gehört hätte. Das Glück ist zersprungen, in einer Minute. Geplatzt.

Glaube. Mein Glaube hat mich immer begleitet. Durch gute und schlechte Zeiten. Er hat mir Trost gegeben, mich geerdet. Während ich da sitze, frage ich mich, ob es Gott überhaupt gibt. Wo ist er, wieso lässt er das zu? Wut und Zweifel.

Ich fahre rechts ran, halte mich an meinem Lenkrad fest. Leere. Tränen suchen sich ihren Weg, viele Tränen. Ich kann kaum atmen, mich nicht regen. Fassungslosigkeit. Und dann eine Reaktion aus meinem tiefsten Inneren – ich schreie auf, beginne bitterlich zu weinen. Es ist warm draußen und doch ist mir bitterkalt. Ich bleibe auf dem Standstreifen stehen – eine Minute, zwei Minuten, zehn Minuten. Ein Traum, ein schlechter? Nein, leider kein Traum.

Nachts liege ich in meinem Bett, es ist dunkel und still. Ich kann nicht schlafen, tiefe Traurigkeit. Wie muss es ihr gehen, wenn ich es schon kaum aushalte, mich der Schmerz nahezu überrollt. Die Natur, so unberechenbar und grausam.

Ich werde in die Kirche gehen, eine Kerze anzünden, beten, auf Antwort und ein Wunder hoffen. Die Hoffnung nicht aufgeben, niemals. Und doch ist da diese unfassbare Wut in meinem Bauch und die Frage: Warum?! Vermutlich wird es darauf keine Antwort geben, niemals. Liebe und Zusammenhalt werden uns hoffentlich gemeinsam durch diese Zeit geleiten, uns Kraft geben und uns hoffen lassen.

Glück, so fragil und zerbrechlich, niemals beständig. Und die Frage: Warum trifft es Menschen, die sowas einfach nicht verdient haben. Denen Glück einfach nur zu wünschen wäre, weil sie selbst so viel Liebe in sich tragen, diese bedingungslos weitergeben und anderen so viel Glück bescheren. Warum.


Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.


Ein dumpfes Gefühl im Magen und Unsicherheit sowie die Frage: „Was nun? War es das, kommt da noch was?“. Es fühlt sich noch nicht richtig an, als wäre ich meinen Weg noch nicht gegangen. Irgendwas muss doch noch kommen, muss da noch sein.. 

Will ich vielleicht mehr, erwarte ich mehr? Was genau erwarte ich? Ist es in Ordnung, diese Ansprüche zu haben oder sind sie überzogen? Aber ist es nicht ein Zeichen?

Ich hatte schon als sehr junges Mädchen genaue Vorstellungen von meiner Zukunft. Ich wollte nie Prinzessin werden, niemals Tierärztin. Erst wollte ich Nonne {ernsthaft} werden, dann Pastorin, dann Krankenschwester oder Ärztin. 

„Ich möchte Menschen helfen!“

Das war schon immer mein Wunsch. Einen Beruf auszuüben, mit dem ich nützlich bin, anderen Menschen eine Hilfe sein kann. Ich wollte viel reisen, die Welt sehen, fremde Menschen treffen, ich wollte viel erleben und eine Abenteurerin sein, wie einst mein Opa.  Schon immer wollte ich im Ausland leben, und das war keine fixe Idee. Das war mein festes {Lebens-}Ziel. Und dann überkam mich die Welle an Hormonen in der Pubertät und alles war anders. Ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich wollte und wer ich war. Ich war mir selbst fremd. Ich beschloss, dass eine Ausbildung viel besser zu mir passen würde und das Abitur warten kann. Ich bekam Anni, ich heiratete, ich schnupperte in zig verschiedenen Jobs hinein. Mir wurde immer deutlicher, was nicht meins war, aber was ich für mich wirklich wollte, das wusste ich dennoch nicht. Folglich schrieb ich mich für den Studiengang Jura ein und stellte bald fest, ich bin unglücklich damit. Ich wurde dem Druck nicht gerecht und das machte mich fast schon krank. Also setzte ich alles auf eine Karte und wechselte zu Public Relations. Und jetzt, so rückblickend, weiß ich, das war die bisher beste Entscheidung meines Lebens – so neben meinen beiden Mädchen. Ich hab mein Studium geliebt, es war perfekt für mich. 

Jetzt bin ich seit einigen Monaten fertig, ich habe das Studium mit zwei Kindern, Job und ohne jegliche Unterstützung von außen gewuppt – das macht mich stolz. Und doch ist da schon wieder dieses dumpfe Gefühl und die Suche nach dem Grund dafür. Ich brauche Abwechslung, Bewegung, ich brauche Input und Herausforderungen, Veränderungen, eine neue Aufgabe. Es  mag verrückt klingen – aber ich bin schon wieder auf der Suche.  War es das, kommt noch was? Welche Aufgabe steht mir noch bevor? 

Vor einigen Monaten: Ich fischte mein Abschlusszeugnis aus dem Briefkasten, hielt es in den Händen und starrte es an. „Das war es also? Fertig! Das ging aber schnell, und was nun?“. Ich wusste gar nicht, wohin mit mir. Einerseits war ich natürlich sehr glücklich und stolz, und doch hat es sich nicht vollkommen, nicht gut angefühlt. Da muss doch noch etwas sein.

Und seitdem verstärkt sich dieses Gefühl. Ich bin auf der Suche, längst noch nicht angekommen. Doch wohin die Reise geht, das weiß ich nicht. Ich habe überlegt, noch einen Studiengang zu belegen und hadere mit mir – soll ich das wirklich tun, will ich das?! Ich wollte immer viel reisen, gern auch im Ausland leben. Auch das war in den letzten Jahren so natürlich nicht möglich. Der Wunsch nach Freiheit und Abenteuer war aber immer da, er ist nun stärker als je zuvor. Und so breche ich im Juni auf – in das Abenteuer meines Lebens. Ich werde mich treiben lassen, Yoga machen, hoffentlich viele Menschen kennenlernen und auch mal allein sein. Nur mit mir. Und ganz vielleicht finde ich in dieser Zeit auch heraus, was mein nächstes Abenteuer sein wird. 

Vielleicht zeigt mir diese Reise noch so viel mehr, vielleicht weiß ich nach diesen Monaten endlich, wohin die Reise meines Lebens geht. 

Der Beitrag heute handelt von Verlust und Liebe, viel Liebe. Jeder Satz hat mich sehr berührt. Danke Dir, liebe Miss Farverige – dass du uns von deiner kleinen Charlotte erzählst. 



Stille im Bauch


S C H W A N G E R – diese neun Buchstaben sollten unser Leben also von nun an verändern. Verändern. Ja. Aber die Geschichte endete anders als so viele andere … 


So euphorisch, so freudig, so ängstlich, so verliebt, so chaotisch, so anders – ich denke das beschreibt alles was die ersten Wochen meiner, unserer Schwangerschaft ausgemacht haben. 


Als ich dieses eine meine, unser‘ Kind zum aller ersten Mal auf dem Ultraschallgerät gesehen habe, war ich verliebt. Unendlich verliebt. Verliebt in einen kleinen flackernden Punkt. Meinen Punkt. Unser Punkt. Unser Kind. Vielleicht kann tatsächlich nur eine Mama verstehen was es bedeutet wenn ich hier schreibe – unendlich verliebt war ich in diesen Punkt. Es ist so ganz anders als alles was du je zuvor gespürt hast. Da ist so viel mehr. Das Kind. Dieses eine Kind. Dein Kind. Mein Kind. Unser Kind. 
Ich wusste von Beginn an, dass dieses Pünktchen da in mir, ein Mädchen werden würde. Ganz egal was man mir sagte – ich wusste, und spürte es. Ich wusste aber auch, es ist nicht okay. Irgendwas wird nicht okay sein. 
Als Kinderkrankenschwester, war es ohnehin so, dass ich immer Angst hatte um mein Pünktchen im Bauch. Aber es war auch immer so, dass man schnell die war, die eben besonders empfindlich sei. Besonders ängstlich. Besonders anstrengend … „Und dabei Frau S., sind sie doch einfach nur schwanger.“ Oh wie ich diesen Satz verabscheue. Es ist das schönste auf der Welt, dieses schwanger sein. Aber es ist auch das anstrengendste, emotionalste und aufregendste Abenteuer überhaupt. Du kannst noch so viel wissen – am Ende weißt du irgendwie noch viel weniger. 
Ich wollte alles wissen. Wie geht es diesem Kind in mir. Ist es gesund. Geht es ihr gut!?! Mach‘ ich das auch alles richtig?! Und darf man überhaupt noch Kaffee trinken?!
Zu keiner Zeit meiner Schwangerschaft war ich entspannt. Nie. Ich war glücklich, ich fühlte mich gesegnet und da war diese innige Verbindung. Zu ihr. Zu meinem Kind. Ich liebte es ihr Abends zu zu sehen wie sie wie verrückt gegen meinen Bauch boxte. Oder wie zart sie sich bewegte wenn die Spieluhr neben uns lag und leise ihre Melodie von sich gab. Ich liebte das. All das. So sehr. Und ich wollte dieses Kind. Dieses eine meine Kind. So sehr. 
Aber immer wieder war da diese Angst. Ängste, die ich auch heute nicht in Worte fassen kann. Es war ein Gefühl. Dieses seltsame Gefühl. 
Ich wurde nicht getäuscht. Denn unsere Geschichte geht nicht gut aus. 
Tatsächlich tat sie es nicht. 
An einem Dienstag Morgen wachte ich nach tiefem erholsamem Schlaf auf und wunderte mich. Neun Uhr? Das kann nicht sein. Zu keiner Zeit meiner Schwangerschaft konnte ich durchschlafen – musste unser kleines Pünktchen doch immer pünktlich um vier Uhr nachts anklopfen und mir mitteilen, dass es viel zu langweilig ist, dieses im Bett herumliegen. Immer. Aber nicht in dieser Nacht. Mein Bauch war still. 
Und mein Bauch sollte still bleiben. 
Als ich meine Füße auf den kalten Boden setzte, mich langsam in die Küche bewegte und ich dann vor dem Kühlschrank halt machte, schaute ich auf meine Kugel herab und wusste – mein Bauch ist leer. 
Wie eine Verrückte schüttete ich Mineralwasser mit viel Kohlensäure, Nutella und Honig in mich hinein. Meine Hebamme sagte mir einmal – das weckt die Kinder auf. Ich trank, ich aß. Dann setze ich mich auf die Terrasse. Blickte auf meinen Bauch. Wo bist du nur? 
Wie in Trance erlebte ich von da an all meine Schritte. All mein Tun. 
Wie benommen fuhr ich zur Hebamme. Liebevoll. Zärtlich. Einfühlsam. So wie immer. Mit einem beruhigend besorgten Lächeln öffnete sie mir die Türe. „Na dann schauen wir mal.“ und schwupp klebte der Doppler auf meinem Bauch. 
Rauschen. 
Stille. 
Rauschen.
Nichts.
Ich weiß nicht was sie sagte. Ich weiß nicht wie sie es sagte. Ich sah mich nur auf dem Wege in die Klinik. Von den Moment an, nahm ich alles wie aus einer Blase war. Ich schaute auf mich selbst herab. Machtlos. Ausgeliefert. Leer. 
Im Krankenhaus bestätigte man mir, was ohnehin klar war. 
„Ihr Kind lebt nicht mehr.“ 
Er. Ich möchte das ER da ist. Nicht mehr und nicht weniger war in meinem Kopf. Nur er. 
Meine Mama. Seine Schwester. Meine für mich so etwas wie beinahe Schwester. Sie waren da. Alle genauso hilflos wie ich. Fassungslos. Da saßen wir. Ich glaube sie weinten. Ich tat es nicht. Ich war zu leer. Zu leer für alles. Ich glaube in diesem Moment dachte ich, jetzt sterbe ich. Ich schnappte immer wieder nach Luft. Sie blieb genauso aus, wie die Hoffnung auf ein Tritt aus meinem Bauch. 
Als er kam. Als ich ihn sah. Als er da vor mir stand. Da wusste ich. Wir haben gerade ein Teil unseres Lebens, unseres Seins verloren. Nie zuvor habe ich einen Mann so weinen sehen. Und nie zuvor wusste ich, wie sehr er dieses Kind liebte. Wie sehr er es mit mir wollte. 
Es sind Erinnerungen, die noch heute meinen Atem stocken lassen.
Als man uns sagte, dass man nun die Geburt einleiten werden würde, war ich nicht mehr in der Lage zu entscheiden. Ich tat einfach nur. 
Es war Dienstag Nachmittag, der 15. April 2014 als man mir die erste Tablette zur Einleitung gab. Morgen hätte ich in die 30+0 Schwangerschaftswoche wechseln sollen. Hätte. 
Es dauerte nicht lange, da sollte ich bereits Wehen verspüren. Wehe um Wehe, kämpfte ich mich durch die Nacht, durch den Tag und startete erneut in die Nacht. 
Er. Er war da. Hielt meine Hand. Stützte mich. Las mir vor. Umsorgte mich. Sprach mir gut zu. Selbstlos und einfach nur voller Liebe. Zu mir, und zu unserem Kind. Es gibt auch heute kein Wort welches meine unendlich Dankbarkeit und Liebe für diesen besonderen Mann aussagen könnten. Es war Liebe. Es waren wir. Und es war Sie. 
Weitere 24 Stunden sollten vergehen und meine Kräfte schwanden. Immer weiter. Du kämpfst. Du hältst Schmerzen aus, und weißt gleichzeitig – du wirst nicht belohnt. Dein Kind wird nicht schreien wenn es zur Welt kommt. Aber ich wusste – es ist unser letzter gemeinsamer Weg. Und er sollte gut werden. So, wie eben irgendwie möglich. 
Am 18.4.2014 um 23.55 Uhr kam Charlotte zur Welt – 42 cm groß und 980 g schwer. Da lag sie. Unser Mädchen. Zart und still. Als Charlotte zur Welt kam, weinten und lächelten wir zugleich. Das schönste und wundervollste was ich je gesehen habe – unser Kind. So zart, so vollkommen. Mit einem Gesicht, was nicht mehr und nicht weniger ein Abbild ihres Vaters gewesen ist. Mit langen Haaren und den langen Fingern. Sie war perfekt. So wunderschön perfekt.
Und während ich sie in meinem Arm hielt, war ich einfach nur glücklich. Muttergefühle, sind das wohl. Nie, nie, nie wieder spürte ich etwas wie das. Ich war stolz, berührt von ihr, und glücklich. Eine Nacht und einen halben Morgen verbrachten wir mit unsere Tochter. Viel zu wenig Zeit. Von allem zu wenig. 
Ich wünschte, ich hätte nur einmal ihre Augen sehen können. Nur einmal ihren Atem spüren können und nur einmal ihre Stimme hören können. Alles nur einmal. 
Konnte ich aber nicht. Werde ich nie können. 
Was unser Kind uns beigebracht hat ist, dass die Liebe alles überstehen kann. Dass das Leben so wenig planbar ist, und dass du dich in Menschen täuschen kannst wo du es am wenigsten erwartet hättest. 
Das Leben einer werdenden Mama endet an diesem Tag, an dem ihr gesagt wird – „da ist kein Herzschlag mehr!“ … Und wo das eine aufhört, beginnt ein anderes. Ein so vollkommen anderes. 
Du betrittst das Kinderzimmer welches du liebevoll die letzten Monate hergerichtet hast. Du betrachtest den Kinderwagen über den du dich so gefreut hast, und du hältst all die Babykleider in den Händen. All das war so wertvoll – und plötzlich wünscht du gar nichts mehr, außer dein Kind wieder in deinem Bauch oder deiner Seite zu haben. Alles was wichtig war – wird unwichtig. Und erst einmal ist da gar nichts mehr was man auch nur im Ansatz Leben nennen könnte … 
… Du bist leer und verloren. 
Zwei Jahre ist es nun her seit wir Charlotte an die Sterne verloren haben. Anfang Mai 2014 haben wir sie während einer wundervollen Zeremonie zu meinem Opa ins Grab gelegt, und sie gehen lassen. Gehen lassen müssen. Unser Kind sitzt nun irgendwo auf den Wolken und schaut auf uns herab – das weiß, und spüre ich. 
Damals wollten wir unbedingt Gründe haben für das, was da geschah. Wir ließen Charlotte obduzieren. Aber auch das gab uns keine Antwort. Charlotte war so gesund und normal wie alle anderen Kinder in diese Schwangerschaftswoche. Bei uns bleiben durfte sie aber dennoch nicht. Ich wünschte eine Erklärung. Aber es bleibt uns nur die Akte mit dem Titel „plötzlicher intrauteriner Fruchttod.“ Ich hasse diese Art von Beschreibung. Aber gut, ja, so ist das eben in der Welt der Sterneneltern – deine Trauer ist in der Gesellschaft wenig wert – alleine schon deshalb weil die Kinder ja nie hier gelebt haben. 
Unser Kind. Unsere Charlotte – oder aber Frucht – starb also, ohne dass es einen Grund dafür gab. 
Es gibt viele Erinnerungen an diese Zeit damals vor zwei Jahren. Viele schwarze, schmerzhafte Erinnerungen an all das … Diese Zeit war die schlimmste und zu gleich beste Zeit meines Lebens. Charlotte hat ein tiefes Loch in meinem Herzen hinterlassen – aber sie hat auch ein großes Säckchen LIEBE bei uns gelassen und uns mehr als einmal gezeigt, wie unendlich stark man sein kann. Als einzelne Person, aber vor allem als Paar. Ich weiß, dass ich mit keinem Anderen diese schweren Stunden jemals überlebt hätte, als mit Charlottes Papa! Und ich weiß, gar nichts davon war selbstverständlich. Ich glaube, ich kann nicht oft genug sagen – gebt nicht auf. Auch nicht als Paar. Wir hatten in dieser Zeit so oft Momente wo wir nicht wussten wohin mit unserer Trauer, unserer Wut, unserer Verzweiflung. Ich sage nicht, dass es einfach so leichter wird. Denn es wäre eine Illusion zu glauben, die Dinge werden von alleine wieder gut. Sein Kind zu verlieren, ist der schlimmste und härteste Weg den man gehen muss – aber jeder Verlust bringt auch Stärken zum Vorschein – egal wie banal das klingt. Es ist so! Heute, ist die Trauer oft immer noch sehr nahe. Manchmal so, als wäre sie nie weg gewesen. Und das ist gut so. Ich erlebe das für den Moment – einen Teil meines Lebens wird es immer bleiben – aber es bringt mich nicht um den Verstand meines Seins. Ich vermisse mein Kind, welches dort oben im Himmel sitzt. So sehr und ich wünschte immer noch, es wäre anders gewesen! Am aller meisten aber, wünschte ich, ich hätte dich retten können – Charlotte! 

Die Frau Heute {Instagram: Frau Heute} begeistert mit einem wunderbaren Text. Thema: Junge Mutter gleich schlechtere Mutter? 
Ich oute mich an dieser Stelle als großer Frau Heute-Fan. Tolle Frau, die Grips hat und pfiffig ist, sympathisch und doch auch immer ein kleiner Rebell. Ich mag sie, die Frau Heute. Und ihr? 


Mütterqualitäten kennen keine Altersdimensionen! 

…“Ja, da sind sie wohl doch schwanger. Keine Salami, keinen Rohkäse, keinen Schinken und das Katzenklo dürfen Sie auch nicht leeren. Sie haben doch Katzen, oder?“

Nein, keine Katzen. 

Der Gedanke: „Und das soll er nun gewesen sein, dieser magische Moment, von dem alle reden?“ schwirrte durch meinen Kopf. Mein Moment sah jedoch anders aus – deutlich anders. Da war kein „Herzlichen Glückwunsch“, kein „Alles Gute“, nein, noch nicht mal ein „Alles wird gut“.

Da war nichts, einfach nichts.

Ich mein, klar, ich war 21. Jung – aber nicht zu jung. Ich war in einer festen Partnerschaft, das „Ja, dann sind Sie wohl doch schwanger“ war geplant und ich war glücklich. Dann eben ganz für mich allein. 

Als junge Mutter begegnet man vor allem einem: Vielen Stigmata. Die da wären..

– das war sicher ein Unfall
– die verbaut sich ja ihr ganzes Leben
– die wird maßlos überfordert sein
– die schafft nie eine richtige Ausbildung
– das Kind bekommt bestimmt die ganze Zeit nur Zucker und Fernsehen 
– und wird am Wochenende zur Oma abgeschoben um Party zu machen 
– bestimmt will die auch einen Kaiserschnitt 
– und ist in 5 Wochen plötzlich wieder Single
– und stillen wird sie sowieso nicht
– weil: die ist ja erst 21, die hat ja noch gar keine Lebenserfahrung

Nun. Um ehrlich zu sein ist nichts davon eingetreten – ganz zum Leidwesen einiger anfänglicher Miesepeter. 

Meine Tochter war kein Unfall, mein Leben wurde schöner denn je, ich habe meinen Studienabschluss mit Bravur absolviert und hatte eine natürliche Geburt. Nach der ich – selbstverständlich – ebenso stillte wie viele andere Mütter eben auch. Die erste Party erlebte ich 11  Monate nach der Geburt, mit dem Papa. Und nach 5 Jahren schenkte ich einem weiteren Wunschkind das Leben. 

Der Gegenwind war hart, aber wir waren härter. 

Als ich mit 26 meine zweite Tochter zur Welt brachte, stellte sich hier schon ein ganz anderes Bild dar. Beim Frauenarzt erhielt ich plötzlich mein lang ersehntes „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger“, meine Hebamme behandelte mich plötzlich wie eine erwachsene Frau und auch die Geburt war eine gänzlich andere. 

Ich wurde nich mehr ständig belehrt, mit weisen Ratschlägen überschüttet und ich galt gemeinhin nicht mehr als „Teenie Mom“. Das ist ziemlich komisch, denn: Ich hatte mich nicht verändert – „ich“ war immer noch „ich“. Nur eben fünf Jahre älter.

Und es schien fast so, als würden die damaligen Stigmata nun nicht mehr passen, klar, für eine Frau Mitte/Ende Zwanzig. Ich begegnete plötzlich Akzeptanz und sogar Wohlwollen – dabei hätte ich genau das damals so dringend gebraucht. 

Wenn man jung Mutter wird, muss man sich nämlich nicht nur seinen eigenen Ängsten stellen, sondern vor allem denen der anderen. Das Leben als „Teenie Mom“ ist häufig voller unausgesprochener (und ausgesprochener) Zweifel, im ständigen Licht der Aufmerksamkeit. Die Hebammen sehen einmal genauer hin, die Leute auf der Straße gucken gern, die Omas an der Kasse staunen „Mensch, Sie sind aber jung Mutter geworden“. Ja, das stimmt. Und ich bin glücklich. 

Ich mache die Dinge ebenso wie andere (ältere) Mütter eben auch. Ich hatte vielleicht kein Eigenheim und keinen Garte, ich hatte auch noch keine Familienkarre oder einen festen Plan davon, wohin das Leben mich eigentlich führt. Aber wisst ihr, das habe ich heute manchmal auch nicht. Ich habe jetzt einen Abschluss, einen Job in Aussicht und wohne in einer tollen Wohnung, aber deshalb weiß ich manche Dinge auch nicht besser, als damals, mit 21. 

Aber ich habe viel gelernt, zum Beispiel, dass man als junge Mutter tagtäglich vielen unterschiedlichen Vorurteilen begegnet. DA fängt beim Frauenarzt an, hat den Höhepunkt im Kreißsaal und endet im täglichen Leben. In Kursen findet man häufig schwieriger Anschluss, weil naja, man ist halt „Teenie Mom“. 

Die Unterstützung, die ich heute bekommen, hätte ich damals sehr gebraucht. Anstatt zu Verurteilen oder zu Beratschlagen wäre ein ehrliches Lächeln, ein wenig mehr Zutrauen und ein bisschen mehr Toleranz das gewesen, was mir wirklich geholfen hätte. Nicht die Tipps zum richtigen Beikoststart oder der idealen Fragehilfe. 

Mutterqualitäten lassen sich nicht an der Anzahl der Geburtstagskerzen ausmachen – ja, noch nicht einmal an der Lebenserfahrung selbst. 

Jede Mutter – und jedes Kind – hat es verdient, mit Achtung behandelt zu werden. Vorurteile heißen VOR-urteile, weil sie VOR dem eigentlich Urteil stattfinden. Und dieses Urteil – das muss man sich schon selber bilden. 

Glaubt mir, ich habe 40jährige Mütter am Spielplatz getroffen, die ihre Kinder mit harten Worten und Klapsen zum Gehorsam erziehen wollen. Ebenso habe ich 18jährige Mütter gesehen, die jedes Wochenende knallvoll in der Disco lungerten und ihre Kinder kaum sahen. 

Mütterqualitäten sind keine Frage von Altersdimensionen – Mütterqualitäten sind Liebe. Und Liebe kennt keine Grenzen. 

Liebe sagt nicht: „Du kannst aber erst lieben, wenn du 30+ bist“. Leibe keimt, geht auf und erscheint dann in voller Blüte – wie eine Blume. Und dabei ist es egal, ob die Blume erst 5 Tage oder schon 2 Jahre alt ist. Die Blume blüht einfach, ohne zu fragen ob sie überhaupt schon blühen darf – weil sie doch noch so jung ist. 

Jedes Kind hat es verdient, dass dessen Mutter Achtung und Liebe erfährt. Weil Liebe eine Herzenssache ist. 

In diesem Sinne
Frau Heute
Aus Liebe zum Leben