Empfehlung: Geplanter Kaiserschnitt
AUS DER UNSICHERHEIT IN DIE KRAFT

Empfehlung: Geplanter Kaiserschnitt. Und darüber, wie alles anders kam. Wie ich aus der Unsicherheit in meine Kraft kam.

Mein Kopf, mein Kopf fuhr Achterbahn. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Alles in mir war in Aufruhr. Alles, wirklich alles, was ich monatelang weggeschoben habe, holte mich nun ein. Da saß ich, der Ärztin in der Klinik gegenüber. Schaute sie an, hörte ihr zu, schluckte schwer. Schluckte immer schwerer, in der Hoffnung, den Tränen keine Chance zu geben. Vergeblich. Natürlich. Ich spürte, wie meine Augen brannten. Ich spürte, wie mein Herz raste. Ich spürte meine schwitzigen Hände. Spürte diesen dicken dicken Kloß in meinem Hals. Ich wusste, das hier, das ist eine gute Klinik. Ich wusste, dass ich hier gut aufgehoben bin. Ich wusste es zu schätzen. War dankbar für die Zeit, die sich diese Ärztin für mich nahm. Wie sie so unheimlich menschlich und verständnisvoll war. Und trotzdem war da diese Angst. Ein Kaiserschnitt. JETZT ist es soweit. Ich kann es nicht mehr wegschieben, ich muss mich dem jetzt stellen. Will es auch tun, aber alles in mir rumort, wirkt wenig klar. Es gibt keine andere Möglichkeit, denke ich noch, denn der geplante Termin für den Kaiserschnitt ist nah. Morgen um die gleiche Zeit wird mein Baby in meinen Armen liegen.

Ich wünschte mir eine versöhnliche Geburt. Eine, die vielleicht sogar heilend für mich ist. Eine, die mir all die Ängste nimmt, durch die ich gegangen bin. Es wäre schön, wenn ich noch einmal eine Geburt erleben dürfte, die mir Frieden bringt. Die versöhnlich ist.
Ein Kaiserschnitt war da irgendwie nicht das, was ich mir vorstellte. Und so handelte ich dieses Mal wieder ganz intuitiv und bemühte mich darum, mir verschiedene Wege offen zu halten…

 

Grundsätzlich hatte ich dieses Mal immer wieder große Angst vor der Geburt. Angst, die immer mal wieder hochkam. Ganz anders als bei meinen anderen voran gegangenen Schwangerschaften, wo ich fast immer sehr viel Vertrauen hatte – in mich und meinen Körper. Aber dieses Urvertrauen war dieses Mal gestört. Angeknackst. Und es hat mich die vielen Monate der Schwangerschaft viel Kraft und Mühen gekostet, mich dieser tiefen Angst zu stellen. Ich musste mir erst einmal eingestehen, dass ich da tief in mir etwas weggeschlossen habe. Begraben. Meine Gefühle. Denn ich wollte nichts fühlen. Das hätte nämlich bedeutet, dass ich nicht nur die (Vor-)Freude auf dieses Baby zulasse, nein, das hätte auch bedeutet, dass die Angst zurückkehrt. Dass meine mühsam aufgebaute Schutzmauer bröckelt. Aber von vorn!

 

WEIL AM ENDE MANCHMAL ALLES GUT WIRD!

Irgendwann, kurz bevor ich die 12. Schwangerschaftswoche beendet habe, saß ich dann bei meinem Gynäkologen. Henry neben mir. Der Ultraschall war gut, dem Baby ging es blendend. Es wuchs und war unheimlich aktiv. 1,5 Jahre liegen also zwischen unserem kleinen Sohn und dem Baby in meinem Bauch. Nicht viel Zeit für (m)einen Körper, der nie so richtig genesen ist nach dieser letzten, sehr schweren (aber schönen) Geburt. Mein Baby war sehr schwer gewesen. Groß und sehr schwer. Man ging davon aus, dass sich das wiederholen könnte. Und dann war da noch noch meine Angst. Viele Gründe, die für einen geplanten Kaiserschnitt sprachen. Und genau deshalb fiel auch bereits bei diesem ersten großen Termin beim Gyn die Empfehlung: Geplanter Kaiserschnitt. Boom. Ich saß meinem Gyn gegenüber und wusste erst einmal nicht, was ich fühlte. Ja, klingt logisch – dachte ich. Ist vielleicht auch gut so.
Wenig später im Auto saß ich neben Henry und wir waren still. Keiner sprach. Er startete den Motor, fuhr los. Ich dachte nach. Für Henry war es klar. Wenn ein Kaiserschnitt die Empfehlung ist, dann ist das so. Ja, dachte ich, dann ist das wohl so. Stell dich drauf ein.

 

Ich habe Angst, Angst, die Kontrolle zu verlieren!
Angst davor, all das noch einmal zu erleben.
Aber auch Angst, die Kontrolle abzugeben.

„Wie fühlst du dich, Janina?“, fragte mich meine wundervolle Hebamme bei einem der früheren Vorsorgetermine dieser vierten Schwangerschaft. Ich war vielleicht im vierten oder frühen fünften Monat. Ich lächelte. „Ich fühle mich gar nicht, als wäre ich schwanger. Keine Symptome einer Schwangerschaft, nichts wie sonst. Keine spannenden Brüste, kein Ziehen im Bauch… Gar nichts davon!“.
Dieses Mal war alles anders. Selbst mein Bauch war noch recht klein (für meine Verhältnisse). Ich saß bewusst kerzengerade da. Wollte nichts und niemanden an mich ran lassen. Und tat es dann doch. Glücklicherweise.
Meine Hebamme mit ihren feinen Antennen spürte, dass da was ist. Etwas, das ich aufarbeiten muss. Letztendlich saß ich da und die Tränen kamen, sie kamen nicht nur, sie brachen aus mir heraus. Und es tat so gut. Es brachte mir so viel Erleichterung. Die Mauer war gebrochen. Das war hart, aber es war gut. Denn nun wusste ich, da muss ich ran, da muss ich ansetzen. Und das tat ich in den kommenden Wochen und Monaten ganz intensiv, während diese vierte Schwangerschaft voranschritt…

Ich entschied mich auch dieses Mal wieder für eine Vorsorge bei der Hebamme. Eigentlich eher, wie auch schon beim letzten Mal, für eine Kombination. Gyn und Hebamme Hand in Hand. Das ist für mich besonders schön. So fühle ich mich besonders sicher. Meine Hebamme hat alle Vorsorgetermine mit mir Zuhause absolviert. Mit offenen Ohren, viel Zeit und ihrer beachtlichen Kompetenz. Mein Gyn, übrigens ein toller Arzt, der jeden Weg mit seinen Patientinnen geht, hat mich in Sachen große Vorsorge-Termine (die mit Ultraschall) betreut und sich sehr viel Zeit genommen. Auch für einen Bluttest entschieden wir uns dieses Mal. Dazu aber sicher irgendwann an anderer Stelle mehr.

Mit der Zeit und dem wachsenden Baby in mir wurde mir immer klarer, dass ein geplanter Kaiserschnitt für MICH vielleicht doch nicht die beste Option ist. Nein, eigentlich ist es sogar so, dass ich es die ganze Zeit wusste. Weshalb ich mich auch direkt von Anfang doppelt und dreifach „absicherte“. Ich wollte mir in Absprache mit allen (Hebammen und Ärzten) Optionen schaffen und mir Wege offen halten. Mit dem Gedanken an einen Kaiserschnitt haderte ich immer wieder. Irgendwann saß ich da und weinte, ich war hin- und hergerissen. Verunsichert allem voran. Mein Herz sagte mir, dass ich mein Baby gern auf dem „natürlichen Wege“ begrüßen möchte. Die andere Stimme in mir aber riet mir etwas anderes. Ich hatte irgendwie auch Angst davor. Angst davor, abzugeben. Angst vor dem Kontrollverlust. Vor allem aber Angst davor, mein Baby nicht in aller Ruhe und Geborgenheit begrüßen zu können. Ich hatte noch keinen Kaiserschnitt und deshalb auch keine Vorstellung. Gleichzeitig hatte ich auch Angst davor, eine Entscheidung für mich zu treffen. Eine Entscheidung, die sich am Ende vielleicht als falsch erweisen würde. Ihr kennt das, wenn der Kopf sich dreht und man zu keiner Lösung kommt. Meine Freundin Ivy machte mir Mut und sprach mir gut zu. Sie erzählte mir von ihrem (nicht geplanten) Kaiserschnitt und wie schön er trotzdem war, irgendwie. Weil das Team gute Arbeit leistete, einfühlsam war und herzlich.

Und so beschloss ich, mir den Druck zu nehmen und alle Optionen zuzulassen.
Ich würde jetzt einen Gang zurückschalten.
Würde weiter an meinen Ängsten arbeiten, würde loslassen und mich darauf besinnen, zu genießen.
Das tat ich. Ich versuchte, alles ein wenig mehr auf mich zukommen zu lassen. 

Meine beiden Hebammen fingen mich auf, hörten zu, bestärkten und berieten mich. Mein betreuender Gynäkologe ebenso. Er nahm sich wirklich sehr viel Zeit und hörte zu – das macht ihn für mich an dieser Stelle einmal mehr zu einem sehr guten Arzt. Er ging den Weg mit mir. Er spürte die Angst und fing mich immer wieder auf. Er  beriet mich, aber drängte sich nicht auf.

In den letzten Wochen und Monaten hatte sich viel verändert. Niemand war sich mehr wirklich sicher, was nun das Beste wäre. Ob ein Kaiserschnitt nun wirklich die Beste Wahl war oder nicht. Das Gewicht des Babys wurde regelmäßig überwacht.

Ich glaube, noch nie zuvor war ich mir meiner Sache so wenig sicher.
Ich sehnte mich nach einer natürlichen Geburt auf der einen Seite, dachte aber, dass eine Bauchgeburt vermutlich die vernünftige Entscheidung wäre.

Soll ich es wagen?

Irgendwann, einige Wochen vor dem ET besuchten wir die Infoveranstaltung der Klinik, von der meine Freundin geschwärmt hat. Ein kleines Klinikum. Auch meine Hebamme hat viel Gutes gehört und wir fühlten uns direkt wohl. Der leitende Arzt war sympathisch, alles wirkte sehr transparent und herzlich. Dennoch war dieser Termin für mich total emotional. Mein letztes Baby bekam ich in meinen eigenen vier Wänden, Zuhause. Das war wunderschön. Jetzt die Wöchnerinnen-Station zu sehen, fühlte sich irgendwie seltsam an.
Und trotzdem, die Entscheidung fiel schnell. Wenn eine Klinik, dann diese hier. Da waren wir uns beide einig. Wir beide hatten ein gutes Gefühl.

Bei meinem Vorstellungsgespräch für den geplanten Kaiserschnitt wurde ich untersucht, das Baby vermessen und der grobe Ablauf für den Kaiserschnitt wurde mir erklärt. Und während des Ultraschalls dann die Neuigkeit, unser Baby hat sich gedreht und liegt quer. Wie in einer Hängematte. Der junge Arzt verabschiedet uns am Ende des Termins mit den Worten: „Wenn das Baby so liegen bleibt, gibt es eh keine andere Möglichkeit. Wir sehen uns in wenigen Wochen!“. Der Termin stand. Ich stieg ins Auto und war traurig und niedergeschlagen. Irgendwie hatte ich insgeheim doch die ganze Zeit gehofft, dass es einfach richtig fix losgehen würde und ich den Kaiserschnitt so umgehen könnte. Leider nein. Henry war in all den Monaten sehr sachlich und viel weniger emotional als ich. Natürlich, vollkommen verständlich. Um ganz ehrlich zu sein, ich ging an manchen Tagen auf dem Zahnfleisch. Ich war mürbe gedacht und schwankte immer wieder zwischen „Taschaka, ziehen wir es durch“ und dem tiefen Wunsch, mein Baby eben doch auf dem natürlichem Wege zu gebären. Am allerliebsten sogar ganz geborgen und ungestört bei uns Zuhause. So wie ich es schon einmal erleben durfte.

Zurück Daheim trug ich den Termin in meinen Kalender ein. Da stand er, wie in Stein gemeißelt. Dieser Tag rückte näher und näher. Unaufhaltsam und immer schneller. Wie es eben so oft ist mit der Zeit. Sie fliegt. Am Tag vor dem geplanten Kaiserschnitt  kam ich also wie verabredet in den Kreißsaal. Noch einmal das Baby ausmessen. Noch einmal schauen, ob alles gut ist. Noch einmal alles durchgehen und die offenen Fragen besprechen.
Ich war allein, Henry im Büro. Und plötzlich übermannte es mich wieder. Ich hatte eine Heidenangst vor dem Termin am nächsten Morgen. Die Ärztin erklärte mir alles ganz genau, nahm sich auch alle Zeit der Welt. Ich hatte Glück und der Kreißsaal war recht leer. Während ich dort war, erblickte sogar ein Baby das Licht der Welt. Es war magisch. Dieses Baby plötzlich schreien zu hören. Ein absolutes Wunder!
Am Ende beschlossen wir, dass ich die Informationen erst einmal sacken lasse und Henry in der kommenden Stunde noch einmal dazu stößt. Zu Dritt entschieden wir dann, dass wir den Termin am kommenden Tag verschieben würden, um dem Baby und mir noch die Zeit bis zum errechneten Geburtstermin zu geben. Ich hatte also noch einmal knapp 2,5 Wochen „gewonnen“. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Aus verschiedensten Gründen.

Die zwei Wochen vor dem ET taten wir alles, um die Geburt irgendwie so in Gang zu bekommen. Ihr wisst schon, Bewegung, bestimmte Nahrungsmittel, all das. Meine zweite Hebamme massierte mich und gab alles. Auch mein Gyn versuchte sich an einer Eipollösung. Aber der kleine Mensch in meinem Bauch wollte noch nicht. War anscheinend noch nicht bereit.

Einen Tag vor dem ET schlug ich dann wie besprochen wieder im Kreißsaal auf. Die Herztöne checken, noch einmal ein letzter Ultraschall, um das Gewicht zu errechnen, die letzten Fragen zu erörtern.. Ich werd es nie vergessen. Die Sonne schien. Ich trug ganz viel Farbe, ein pinker Rock und ein strahlend blaues Oberteil, und ich war irgendwie ganz schön aufgeregt. Ich war mir plötzlich meiner Sache sicher. Alles wirkte klarer. Für den Moment. Das, was ich eigentlich die ganze Zeit schon wusste, sprach ich nun laut aus.

Nein, ich möchte keinen geplanten Kaiserschnitt.
Ich möchte es spontan versuchen! 

Das Baby liegt richtig, mit dem Kopf nach unten ganz tief im Geburtskanal – und ich fühlte mich stark. Ich kann das. Ganz bestimmt – dachte ich bei mir. Das Baby sollte laut Ultraschall knapp 4 kg wiegen. Das bekomme ich hin, ging es mir durch den Kopf. Das ist jetzt nicht übermäßig schwer. Immerhin hatte der große Bruder fast 5,5 kg. Wir besprachen uns also und entschieden, dass ich es auf dem natürlich Weg versuche. Allerdings würde man aufmerksamer sein. Sollte irgendetwas auffällig sein, dann würde man nicht warten und direkt in den OP umziehen. Ok, das ist ok für mich, sage ich.
Denke das erste Mal so richtig klar, nicht von Angst gesteuert, bin gerade jetzt in dem Moment nicht verunsichert. Ich kann das. Alles wird gut. Als ich mit meinem kugelrunden Bauch zum Auto watschle, nimmt Henry meine Hand. Ich spüre den leichten Windzug auf meiner Haut, ich atme ganz tief ein und bewusst wieder aus. Mir laufen warme Tränen der Erleichterung über die Wangen. Ich bin mir sicher. Ich bin mir plötzlich so unglaublich sicher. Ich sehe es, sehe wie ich mein Baby in meinem Arm halte – und ich bin dabei in keinem OP-Saal. Meine Vorstellung ist so echt und nah, greifbar.

Ich rufe meine Hebammen an, wir besprechen uns noch einmal. Henry streichelt mir über den Handrücken. Es ist ein schöner Moment, ein erlösender Moment. Und nachdem ich mich viele Wochen schwach gefühlt habe, bin ich nun stark. Ich fühle mich stark. Ich sehe klar. Ich komme aus der Unsicherheit in meine Kraft. Natürlich sind da noch immer die vereinzelten Ängste, aber ich sehe klarer. Irgendwie hab ich eine Entscheidung gefällt – für mich, für uns.

Errechneter Geburtstermin plus drei. Ich sitze bei meinem Gynäkologen.Er strahlt mich an. „Frau Westphal, damit hab ich aber nun wirklich nicht gerechnet!“, sagt er. Ja, ich hab damit auch nicht gerechnet. Aber ich versuche jede Minute dieser ganz vermutlich allerletzten Schwangerschaft in meinem Leben aufzusaugen. Ich spreche mit meinem Baby. Streichle meinen Bauch immer wieder. Ruhe viel. Lasse alle Gefühle zu. Alle. Die Guten und die weniger Guten.

Und dann, nur sehr wenige Tage später, in einer Nacht bekomme ich kein Auge zu. Ich liege in unserem großen Familienbett zwischen zwischen zwei Kindern und Henry. Ich hab Schmerzen. Weiß nicht, wie ich mich hinlegen soll. Stehe immer wieder auf, der Schmerz zwingt mich immer wieder in die Hocke. Aber es sind keine Wehen, denke ich. Immer nur alle 30 – 45 Minuten ein kaum auszuhaltender Schmerz, der mir den Atmen raubt. Ich leide also vor mich hin. Als es hell wird, bin ich noch immer wach. Fühle mich gerädert. Fühle mich müde. Alles schmerzt. Ich stehe auf, nehme meinen Laptop und arbeite. Schreibe einen Text für einen Kunden, arbeite ein paar Mails ab, führe ein Telefonat. Dann, dann machen wir die Kinder fertig, Henry fährt sie in die Kita und ich arbeite wie gewohnt den frühen Vormittag weiter…

Und da, da beginnt deine Geschichte, mein kleiner Sohn.

 

 

Ihr findet mich HIER unter oh_wunderbar bei Instagram.

 

 

Ich packte mein Geheimnis mit ein,
in meinen Koffer. Still und klammheimlich…

Ich trug mein Geheimnis also mit mir. Ich trug es sicher. Trug es still und heimlich. In meinem Kopf kehrte Ruhe ein. In meiner Brust aber schlug ein Herz wild und laut. Das Leben also. Das Leben hat seine eigenen Pläne mit uns. Und dieses Mal hat mich das Leben überrascht. Es hat mir ein Geschenk gemacht, das ich als solches nur noch anzunehmen brauchte.
Manchmal schmeißt das Leben auch alles um und im ersten Moment, so scheint ist, überfordert das. Aber fast immer ist es das Beste, sich einzulassen – ohne großen Widerstand. Es einfach annehmen und das Beste daraus machen. Denn das Leben ist das Leben. Und ich weiß nur zu gut: Egal wie sehr ich plane, viel zu oft wird man überrascht und es kommt am Ende doch anders. Und so kam es auch dieses Mal anders: Janina, bald Mama von vier Kindern. Irre verrückt. Irre schön, kann ich jetzt sagen. Und vielleicht, vielleicht ist es genau das, was mir vorbestimmt war. Eine Mama zu sein mit vielen, tollen Kindern. Denn wenn ich ehrlich bin, gab es Zeiten (ich war ein Teenie und dann eine sehr junge Frau), da wollte ich gar keine Kinder. Warum das so war, weiß ich heute nicht – aber es war so. Das war so weit weg. Jetzt, heute, bin ich glücklicher als ich es mir jemals hätte erträumen können. Eine Frau, die mitten im Leben steht und eine Mama von vier Kindern. Und es könnte mich nicht mehr erfüllen. Aber zurück. Zurück zu diesem Tag Anfang des Jahres.

Es war grau. Es war diesig. So typisches Winter-Matsche-Wetter. Ich kam zur Ruhe. Der Sturm in meinem Kopf ebbte etwas ab. Mein Herzschlag verlangsamte sich. Mein Blick wurde klarer. Ich spürte, wie ich langsam zur Ruhe kam. Ich ließ sacken. Ich nahm an. Ich ließ die Freude zu, die mich aber auch gleichzeitig fürchten ließ. Ängste, Gedanken wie: Wie wird das sein? Schaffen wir das?
Denn ich möchte ehrlich sein: Die große Freude brauchte ein wenig Zeit. Sie kam erst langsam. Im ersten Moment, als ich von dieser Schwangerschaft erfuhr, war ich erst einmal baff und dann auch ein wenig voller Sorge. Und ein Stück weit war ich auch überfordert – mit dem Gedanken. Wie das eben so ist, wenn Dinge anders kommen, als man ahnt oder plant.

Meine Gedanken kreisten immerzu um das kleine Baby in meinem Bauch. Das Herzchen, das unter meinem schlug.
An diesem Tag setzte ich mich in unser Schlafzimmer, vor meinen Kleiderschrank, schlug meinen Koffer auf – den, mit all den Aufklebern darauf, mit seinen Schrammen und Dellen, die jedes neue Abenteuer mit sich brachte. Ich hielt den Koffer in meinen Händen und schaute ihn an. Dieser Koffer als Symbol fürs Leben. Für mein Leben. Erst noch ganz neu, makellos, hat noch nichts erlebt und dann, mit jeder Reise, mit jedem Trip, mit jedem Termin kam mal hier ein Kratzer dazu, mal hier eine Delle, mal dort ein Kleber, hier ein wenig Schmutz. Er schaut nach Leben aus. Er hat Geschichte. Ich fühle mich wie mein Koffer. Ich schaue nach Leben aus, weil ich es lebe. Weil jedes Jahr, jedes Ereignis, wirklich alles seine Spuren hinterlässt, weil es mich zeichnet – und damit auch ausmacht.

Ich erhebe mich und stehe vor meinem Schrank. Wähle aus und packe ein. Packe alles ein, was ich für Nötig empfinde. Eine dicke Jacke, Thermostrumpfhosen. Sowas halt. Und dann packe ich mein Geheimnis erst einmal mit in meinen Koffer. Einfach so. Ganz still und heimlich. Weil es sich für mich gerade genau so richtig anfühlt. Weil ich es gerade so tun muss. Ich will mich spüren. Will dieses neue Leben in mir spüren. Will erst einmal gar nicht teilen. Vielleicht morgen, sage ich still. Weiß aber eigentlich schon in diesem Moment, dass Morgen nicht der Tag sein wird. Lass uns ein paar Tage, sagt mein Herz. Schenk uns diese Zeit. Damit wir eine Einheit werden können. Wirf die Ängste über Bord. Das ist mein letzter Gedanke und schon ziehe ich den Reißverschluss meines Koffers zu. Entscheidung gefällt.

Ja, denke ich, ich werde auf mein Bauchgefühl hören und vertrauen. Schon richte ich den Koffer auf und trage ihn unsere Treppe hinunter, stelle ihn neben die Haustür und mache mich fertig. Ich lege meinen Reisepass zurecht, die Unterlagen, die ich noch so brauche und kontrolliere noch einmal mein Handgepäck.
Ok, ich bin bereit. Es ist noch dunkel. Es ist kühl. Ich schiebe den Koffer zum Auto, lade ihn ein – und mit ihm eben auch mein Geheimnis. Es geht mit mir auf Reisen.

Auf der Autobahn spüre ich deutlich: Ja, es fühlt sich richtig an. Heute nicht, erst einmal nicht. Und kurz darauf stehe ich am Check-in. Auf Wiedersehen. Bis ganz bald. Eine feste Umarmung, noch eine, ein paar Tränen und dann nehme ich mein Handgepäck und gehe durch die Kontrolle. Ich drehe mich um, ich lächle und in diesem Moment wird mir ganz warm ums Herz. Mit ihm ist alles möglich. Wenn nicht wir, wer dann. Auf in neue Abenteuer. Und damit meine ich nicht diese Reise. Damit meine ich das ganz ganz Große, was kommt und uns erwartet. Noch mehr Liebe, noch mehr Chaos, noch mehr Familienbande. Einen kleinen Moment entfacht da ein Flattern in meinem Magen – Freude. Vorfreude. Weil, alles ist gut. Auch wenn ich erst einmal hineinwachsen muss in diesen Gedanken und in die neue Rolle. Und dann steige ich in mein Flugzeug und als ich über den Wolken bin und hinunter blicke, überkommt mich so viel Wärme. Ich spüre eine gewisse Leichtigkeit. So viel Sicherheit.

Ja, das wird gut – denke ich. Das wird richtig richtig gut und es soll genau so sein!
Wenn nicht wir, wer dann. Aus zwei mach sechs. 

Das Leben hat entschieden. Wie so oft hat das Leben für mich und in diesem Fall für uns entschieden. Und wir sagen ja, ja, liebes Leben, wir nehmen alles, was du uns schenkst, genau so an.

 

…und jetzt, einige Monate und viele viele Wochen später, sind wir tatsächlich zu Sechst. Mein kleiner persönlicher Chaostrupp, meine Bande. Ich halte mein viertes Baby in meinem Armen und starre es seit über drei Wochen unentwegt an. Die Ängste sind schon lange verflogen, stattdessen ist da ein Gefühl purer Glückseligkeit. Ja, ich bin bis über beide Ohren knallvoll mit Glück. Wie schwer verliebt. In den letzten Wochen habe ich häufiger darüber nachgedacht, wie groß die Angst an manchen Tagen war. Die Angst, dem nicht gewachsen zu sein. Die Angst vor all dem, was so viele Kinder mit sich bringen. Und dann war es natürlich auch einfach eine Entscheidung, die ich so nicht bewusst gefällt habe. Anders als sonst, war es eben eine riesig große Überraschung. Wir hatten nicht (wie sonst) den Gedanken, da fehlt noch wer und wir hätten gern noch jemanden. Aber ganz offensichtlich waren wir doch noch nicht komplett und jemand, nämlich dieser bezaubernde kleine Junge, unser Pieti, wollte noch zu uns. Und was soll ich sagen: Er ist ein Geschenk. Er passt so gut in unsere Bande. Wir sind alle, wirklich alle, ganz vernarrt in unser kleines Bebi. Es sollte so sein. Und ich bin so unglaublich dankbar, für diese wohl schönste Überraschung des Lebens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EIGENTLICH WÄRST DU JETZT DA,
IN MEINEN ARMEN!

Warum wir uns gegen den geplanten Kaiserschnitt
entschieden haben

Wir schreiben den 20. August 2019. Es ist 12.06 Uhr. Und eigentlich würde ich heute mein viertes Kind in meinen Armen halten. Genau jetzt. Zu dieser Zeit. In diesem Moment. Denn heute wäre mein Termin für meinen Kaiserschnitt gewesen. Stattdessen sitze ich in meinem gemütlichen Korbstuhl, rund wie eh und je, trinke meinen morgendlichen Kaffee und schreibe diesen Text.
Ich bin müde, denn die Nacht habe ich kein Auge zugetan. Ich konnte nicht schlafen, weil mein Kopf nicht still wurde und sich meine Gedanken im Kreis gedreht haben. Ich würde also genau jetzt Babyduft einatmen. Stattdessen trage ich noch immer schwer. Ich würde wissen, wie mein Baby ausschaut. Wäre vermutlich müde und kaputt, aber sehr sehr glücklich. Aber all das hab ich geschoben. Verschoben. Abgesagt. Aus verschiedenen Gründen. Letztendlich aber deshalb, weil es sich nur richtig angefühlt hat.

Schon vor Monaten bekam ich das erste Mal die Empfehlung, per Kaiserschnitt zu entbinden. Ein Kaiserschnitt wäre vielleicht eine gute Alternative zur natürlichen Geburt, hieß es. Grund dafür gab es gleich mehrere: Ich hab mich körperlich bis heute nicht richtig von der letzten Geburt mit dem 5 kg+ Baby und der Zeit danach erholt. Meine Muskulatur ist angeschlagen. Mein Beckenboden hat gelitten. Zwar konnte ich mit viel gezieltem Training und Krankengymnastik einiges aufholen, aber so wie vorher ist er eben nicht mehr. Dazu meine stark ausgeprägte Rektusdiastase. Plus, zwischenzeitlich lag das Baby auch immer wieder quer in meinem Bauch. Wie in einer Hängematte.

Als ich also das erste Mal von der Idee zum Kaiserschnitt hörte, war ich unsicher, aber ließ das auf mich wirken. Ich hatte ja noch Zeit. Und wie wir wissen: Kommt Zeit, kommt Rat! Also nahm ich den Gedanken erst einmal an. Grundsätzlich hielt ich es dieses Mal so, dass ich mich für alle Optionen öffnen wollte. Einfach, um selbst keinen Druck aufzubauen. Ich wollte mich nicht versteifen (und am Ende vielleicht enttäuscht sein). Wollte mir aber auch nichts rosarot ausmalen. Stattdessen versuchte ich, für alles offen zu bleiben – und mir (m)eine positive Einstellung bezüglich der Geburt zu bewahren.
Aber – ich war auch immer wieder verunsichert.

Ich sprach in den letzten Monaten viel über meine letzte Geburt. Und ich sprach über die anstehende Geburt. Besonders viel mit Henry, mit zwei wundervollen Hebammen, meinem Arzt (der immer ein offenes Ohr hat), meiner Krankengymnastin und meiner Freundin. Denn manchmal ist reden eben doch Gold. Beziehungsweise befreit es. Mir hat es schlichtweg dabei geholfen, der manchmal aufkeimenden Angst Parole zu bieten. Und manchmal ist es auch einfach schön, wenn da jemand ist, der zuhört (und im besten Fall noch einmal gute Ansätze mit hineinbringt) und man sich mit seinen Unsicherheiten ernst genommen fühlt. Ich wollte mich nicht übermannen lassen und das Ruder in der Hand behalten. Ich war also offen für alles. Habe mich auf alle Eventualitäten vorbereitet (und mich auf diese eingelassen). Egal wie es kommen sollte, egal ob Hausgeburt, Klinikgeburt oder geplanter Kaiserschnitt, es wäre für mich ok. Trotzdem war der geplante Kaiserschnitt für mich noch immer die Option, die am weitesten weg war. Meine letzte Option – sozusagen. Für die Eventualität, dass sich körperlich bei mir etwas verändern sollte. Ein sicheres Hintertürchen eben. Vor wenigen Wochen dann, bei einer Kontrolle, das Baby lag wieder quer, bekam ich dann endgültig einen Termin für den Kaiserschnitt. Der 20. August 2019. Und da merkte ich, ich bin ganz schön nieder geschlagen. So richtig gut fühlte sich das nicht an. Aber ich nahm den Termin erst einmal so an.

Trotzdem war da der Wunsch, es erst einmal auf natürlichem Wege zu probieren. Und als dieses Gefühl stärker wurde, es sich (für mich) gut und richtig und sicher anfühlte, besprach ich das mit meinem Arzt. Und er gab mir Rückendeckung. Meine Hebamme stand eh zu jeder Zeit hinter mir und hat mich bestärkt. Ich sag es ganz ehrlich, ich hab ganz schön Respekt vor so einem Kaiserschnitt. Ich hab Angst vor der OP. Auch wenn ich weiß, es ist Routine. Auch wenn ich weiß, dass ein Bonding und ein gutes gemeinsames Ankommen von Mama und Kind eben auch mit einem Kaiserschnitt möglich ist.
Ich sprach mit Freundinnen, die einen Kaiserschnitt hatten – und alle hatten beruhigende Worte. Worte, die mir auch ein Stück weit die Angst nahmen. Und dennoch, der Respekt blieb. Gestern war dann noch einmal Kontrolle. Es wurde geschaut, wie das Baby liegt, wie es sich entwickelt hat und wir hatten noch einmal ein ausführliches Aufklärungsgespräch im Kreißsaal. Was für eine tolle Ärztin. Eine Ärztin, die sich nicht nur viel Zeit für mich nahm und mir viel Zeit (zum Nachdenken und Abwägen) gab, die auch so gut aufgeklärt hat, dass ich mich so sicher wie nur sehr selten in den letzten Wochen gefühlt habe. Ich sprach noch einmal mit Henry, wir überdachten alles – und sagten den Termin für heute ab. In Absprache mit der Ärztin und ihrem Oberarzt, der uns ebenfalls in unserem Entschluss unterstützt. Was für ein gutes Gefühl es ist, so viel kompetente Rückendeckung zu bekommen.
Wir haben uns also gegen den Termin heute entschieden. Auch deshalb, weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann, ein Baby ohne meine Anni zu bekommen. Zu wissen, sie ist irgendwo über den Wolken und nicht erreichbar, war keine Option für mich. Außerdem vertraue ich auf meinen Körper. Der kann das. Ganz bestimmt. Und so warte ich jetzt noch ein paar Tage ab und hoffe, dass sich unser Kind auf den Weg macht. Dann, wenn Anni zurück und wir komplett sind und dann, wenn wir alle bereit sind. Diese Entscheidung fühlt sich gut an. Als wäre da ein kleiner Knoten geplatzt.

Nach Hause gegangen bin ich mit einem klareren Blick, bestärkt und mit einem Kontrolltermin in sehr naher Zukunft.
Ich hoffe aber, dass es zu diesem Termin gar nicht erst mehr kommt, weil sich unser „Bebi“ bis dahin entschieden hat, sich selbst auf den Weg zu machen.

 

 

Baby Bump Update

The Final Countdown
– geplanter Kaiserschnitt, Vorfreude und Wehwehchen

BABY BUMP UPDATE
Baby Nummer 4

 

Wie weit bin ich?

Wie auch schon in der letzten Woche: Es kann nun jeden Tag soweit sein. Wir sind im Wartemodus. In jeder Hinsicht. Wir warten auf Anni und wir warten aufs Baby. Eine aufregende Zeit.

 

Hallo Dickbauch, Gewicht?

Seit letzter Woche habe ich mich nicht mehr gewogen. Habe aber das Gefühl, ich nehme momentan täglich zu. Gestern hab ich sogar meine Jeans ein wenig gesprengt. Meine Hände und Füße sind ein wenig angeschwollen und fühlen sich ein wenig unangenehm an. Mal schauen, wie es nach der Geburt sein wird.

 

Umstandsmode?  

Da muss jetzt wirklich nichts Neues mehr einziehen. Irgendwie hab ich dieses Mal aber auch schön überbrücken können, mit Kleidung, die nicht immer unbedingt Umstandsmode sein musste. Ich hab doch so einige alte Teile aus den letzten beiden Schwangerschaften gefunden und aufgetragen, hab mit Teilen gespielt, die eh in meinem Schrank hängen und experimentiert. Ich hatte in dieser Schwangerschaft richtig Freude, mich herauszuputzen.

 

Neuzugänge für das Baby?

Da kam nichts dazu. Aber das kleine Moses-Bettchen kam an und ich bin so verliebt – es schaut wunderschön aus. Und die Vorstellung, dass unser Baby da bald darin liegt, ist doch wirklich sehr schön (und macht die Vorfreude noch greifbarer).

 

Habe ich Schwangerschaftsstreifen?  

Auch hier alles unverändert. Viele Streifen, die leider immer weiter reißen. Es ist, wie es ist.

 

Wie schlafe ich? Schlafverhalten?

Ich schlafe unheimlich schlecht. Mir schmerzt der Rücken sehr und ich quäle mich ein wenig. Finde keine gute Position, versuche mich mit Kissen ein wenig zu retten – aber es hilft alles nichts. Aua.
Außerdem schlafen die Kinder gerade wieder schlechter als sonst. Beide sind keine so guten Schläfer, aber bei Mimi war es jetzt doch eine Zeit lang besser. Aber die Phase ist nun auch vorbei und irgendwie meldet sich immer jemand. Der eine will kuscheln, der andere dreht sich wie ein Propeller im Bett. Es ist immer was los. Gepaart mit meinem eh leichtem Schlaf ist das nicht so doll.

Mein schönster Augenblick der Woche  

Jetzt musste ich doch ein wenig länger nachdenken. Die Woche war ich ganz schön unter Strom. Nestbautrieb vom feinsten. Ich hab gewerkelt, gemalert, umgeräumt, ausgeräumt, geputzt, dabei das größte Chaos veranstaltet und bin ich noch immer mittendrin statt nur dabei. Aber die ersten Ergebnisse zu sehen, macht mich glücklich. So unser „neues“ Schlafzimmer, das so schön heimelig wirkt. Das hat mich dann doch sehr mit Freude erfüllt.

Dann hat der kleine Mann einen richtigen Schub gemacht. Es war irre. Vormittags war er noch der Alte und am Nachmittag dann, plötzlich, gefühlt ein großer Junge. Wörter hat er ganz anders und viel klarer ausgesprochen, Bewegungen waren noch so viel koordinierter und irgendwie schien es, als hätten sich da ein paar Synapsen neu verbunden. Immer wieder ein Wunder.

 

Verspüre ich Kindsbewegungen?

Ja, aber seit ein paar Tagen ist es ruhiger im Bauch.

 

Habe ich Heißhungerattacken?

Obst, Obst, Obst. Und Indisch. Und viel viel viel Knoblauch. Noch mehr als sonst. Tomatensaft ist auch noch immer hoch im Kurs. Aber so richtig Heißhunger? Hmm, eher nicht.

 

Habe ich Abneigungen gegen gewisse Lebensmittel, Gerüche oder ähnliches?

Nein, gar nicht mehr.

 


Gibt es erste Geburtsanzeichen?   

Ich hatte ja eine Zeit lang wirklich jeden Tag ordentlich und regelmäßig Senkwehen. Seit ein paar Tagen ist Stille. Keine einzige Wehe mehr seitdem. Verrückt, oder? Irgendwie wäre ich froh, wenn sich dann ab morgen so richtig was tut. 🙂

 


Irgendwelche Symptome?

Rückenschmerzen. Dicke Hände und Füße. Müdigkeit. Laufen ist auch nicht so wirklich drin. Mir schmerzt das Becken, der Druck vom Baby ist sehr unangenehm. So Klassiker halt.

 

Bauchnabel, rein oder raus?

Dieses Mal ist er nicht rausgekommen. Drin geblieben ist er aber auch nicht. Sagen wir so, ich hab einfach keinen Nabel mehr.

 

Aktuelle Stimmung?

Entspannt, erleichtert, voller Vorfreude. Ich denke, das beschreibt die Sache gut und viel mehr Worte braucht es auch gar nicht. Emotional bin ich noch. Also so richtig emotional – ich weine bei jedem Piep. Entweder weil etwas so schön oder rührend ist – oder weil so viel Schlimmes in der Welt passiert. Ich fühle den Weltschmerz in dieser Schwangerschaft doch sehr intensiv.

 

Ganz liebe Grüße an euch,
Eure Janina

Alle Baby Bump Updates von mir findest du HIER!

 

 

Gedanken so kurz vor der Geburt:
ICH ZIEHE MICH IN MEINE HÖHLE ZURÜCK
& BEREITE MICH AUF DIE GEBURT VOR!

Gerade in den letzten Tagen merke ich, wie ich mich nach Ruhe sehne. Nach einem Ort der Sicherheit. Ich spüre, dass Menschenmassen mir gerade schwer fallen. Generell Menschen, die mir eher fremd und nicht vertraut sind. Ich spüre, wie mir Social Media nicht mehr ganz so leicht von der Hand geht und ich mich, eher ganz unterbewusst, ein Stück zurückziehe. In mein Schneckenhäuschen. Menschen strengen mich an. Zu viele Reize überfordern mich. Ich sehne mich nach Geborgenheit und verbringe am allerliebsten meine Zeit zu Hause mit den wenigen Menschen, die mir nah stehen. Meine Familie, enge Freunde. Mehr braucht es gerade nicht.

„Janina, ich denke, du ziehst dich in deine „Höhle“ zurück, um dich auf die Geburt vorzubereiten!“, sagte die Woche jemand zu mir.

Und irgendwie machte dieser Satz total Sinn. Unser Zuhause ist meine Höhle. Der Ort, an dem ich mich sicher fühle. Gut aufgehoben. Das sind die vier Wände, die vertraut duften, sich vertraut anfühlen. Das gibt mir Sicherheit und es schenkt mir Ruhe. Entspannung. Und ich brauche dies Entspannung gerade sehr. Auch das spüre ich. Mein Köper lechzt nach Ruhe. Er lechzt nach Entschleunigung. Denn er fühlt sich müde an. Die letzten Monate habe ich mich oft ein wenig wie im Hamsterrad gefühlt. Dieser Druck, den man (in diesem Falle ich mir selbst) sich selbst macht. Dieser Wunsch, alles zu vereinen. Und dabei gut zu sein. Immer wieder hab ich gemerkt, dass sich da Grenzen auftun. Dass ich das das nicht mehr schaffe und nicht mehr gut kann. Und oft hab ich geweint, weil ich wollte. Gleichzeitig nicht wollte. Mir nichts gewünscht hab als ein wenig mehr Ruhe im Kopf und ein wenig mehr Balance im Alltag. Dieser eigene Anspruch. Mal Segen, mal Fluch. In den letzten Monaten doch oft mehr Fluch. Und dann hab ich so langsam abgegeben. Hab Hilfe angenommen. Hab Routinen angepasst und geändert. Hab für mich beschlossen, immer häufiger fünf gerade sein zu lassen – und mich zurückzulehnen. Das tat gut. Jetzt merke ich, dass da wieder Veränderung ist. Dass mein Körper und mein Geist da wieder umstellen und auch einfordern. Ganz deutlich sagen sie mir: Du brauchst diese Ruhe. Du brauchst nur diese wenigen Menschen um dich herum, die dir etwas bedeuten und dir gut tun. Selten hab ich es so deutlich gespürt wie dieses Mal. Da steckt also ganz viel Urkraft in uns. Instinktiv weiß der Körper, was zu tun ist – so direkt vor der Geburt.

„Du ziehst dich in deine Höhle zurück, um dein Baby zu bekommen!“.

JA! Und genau das fühlt sich gerade so richtig an. Ich ziehe mich Stück für Stück zurück. Ich grenze mich ab. Ich „schütze“ mich. So kommt es, dass ich oft auch einfach nicht mehr erreichbar bin – weil ich mein Telefon links liegen lasse. Auch wenn es klingelt. Es ist lautlos gestellt. Immer. Ich konsumiere nicht viel von außen. Ich habe aufgehört, die Nachrichten zu lesen. Ich schaue keine Filme oder Serien, die mich emotional aufregen. Ich lese stattdessen viel in meinem Buch. Ich liege viel auf der Terrasse und starre in den alten Kastanienbaum. Ich schaue den Kindern zu, lausche ihnen, suche Henrys Nähe. In seinen Armen fühle ich mich sicherer denn je. Geborgener denn je. Und manchmal, gar nicht so selten, wünsche ich mir eine kleine „Käseglocke“ herbei. Eine, die ich über unser kleines Heim stülpen könnte. Um jegliche Geräusche und Einflüsse der Außenwelt fern zu halten. Ich isoliere mich immer mehr. Und das, das fühlt sich sehr richtig an. Ich merke, wie Ruhe einkehrt. In meinem Kopf. In meinem Herzen. Und auch mein Körper tankt. Immer wieder nicke ich tagsüber ein. Egal wo ich gerade sitze, egal wo ich gerade liege. Dafür sind die Nächte schlecht. Da liege ich wach. Aber auch das ist ok. Es schlaucht zwar, aber ich denke, diese nächtliche Schlaflosigkeit hat seinen Sinn. Dann liege ich da und lausche dem ruhigen Atmen meiner liebsten Menschen. Oder ich kraule Fried, der seit wenigen Wochen wie mein Schatten ist. Der nicht von meiner Seite weicht. Der immer näher rückt und ganz oft an den Bauch gekuschelt bei mir liegt. Manchmal, als würde er spüren, dass mich mein Rücken quält, legt er sich an meinen Rücken oder hinten ans Kreuzbein und wärmt mich. Ganz feine Antennen hat er.

Ich bin also in meiner Höhle. Ich richte mich ein. Gemütlich soll es sein. Heimelig. Schön. Kuschelig. Ich koche viel, ich backe viel und ich friere ein. Es macht mich glücklich, in der Küche zu stehen und mich mit leckeren oder guten Lebensmitteln zu umgeben. Ich entspanne dabei. Ich genieße.
Und ich weiß, ich werde meine Höhle dieses Mal nicht so schnell verlassen. Ich brauche sie.
Ich brauche sie dieses Mal mehr als jemals zuvor. Veränderungen stehen an. Vermutlich auch viele schlaflose Nächte. Dann sind da bald vier Kinder bei mir und um mich herum – allein diese Vorstellung zaubert mir ein breites Lächeln ins Gesicht und bringt mein Herz zum tanzen. Vier Kinder. Und wir. Was braucht es da mehr? Nichts! Es braucht nur uns. Ich will nur uns. Ich will, dass wir Zeit haben, in aller Ruhe anzukommen.

 

 

Mehr Artikel rund um die Schwangerschaft
findest du HIER

 

Gedanken zur Geburt

 

Heute ist die Welt einer Schwangeren
doch ganz schön kompliziert!

DU UND DEIN BAUCHGEFÜHL
– einfach mal auf Durchzug schalten!

Liebe Janina, sag mal, ist dein Kaffee entkoffeiniert oder trinkst du deinen Kaffee ganz normal weiter? Ist das etwa offenes Eis? Ich bewundere dich ja, dass du da so entspannt bist. Ich habe gelesen, dass man in der Schwangerschaft kein offenes Eis (ich spreche hier von ganz normalen Eis aus der Eisdiele) mehr essen soll. Wie machst du das eigentlich, wenn du auswärts isst – so mit Salat und Obst? Das soll man ja nicht mehr machen, wegen der Gefahr der Toxoplasmose. Und Janina, sag mal, der Géramont (Camembert) ist doch eigentlich tabu, Rohmilch – oder? Aber du isst den? Meinst du, ich kann den auch essen? Weißt du, wie die das im Sushi-Restaurant halten – benutzen die unterschiedliche Bretter bei der Zubereitung? Weil Sushi soll man ja auch nicht während der Schwangerschaft. Und dein Ei, isst du das wirklich so wächsern? Sag mal, traust du dich an Lakritz? Und wie ist das mit Zimt?

Dies ist also meine vierte Schwangerschaft. Und während ich bei Anni noch vollkommen unbedarft an die Sache herangegangen bin und sehr stark auf mein Bauchgefühl vertraut habe, war ich bei Mimi anfangs sehr verunsichert. Warum? Weil ich viel mehr gelesen habe, als damals – 11 Jahre zuvor. Und auch deshalb, weil ich im Social Web unterwegs war. Da, wo wirklich jeder etwas weiß und damit ja irgendwie auch selbsternannter Experte ist. Du darfst dies nicht und du darfst das nicht. Und fängt man erst einmal an Dr. Google zu fragen, ist es eh vorbei. Sprich, der Austausch, der mir damals 2003 in der Schwangerschaft noch gefehlt hat, war mir 2014 dann manchmal zu viel. 2003 hatte ich genau drei Ansprechpartner: Meine Hebamme, meine Eltern und das eine (und damit einzige) Buch über Schwangerschaft, Geburt und die ersten Monate mit Baby (von GU), das ich besaß. Das war es an wegweisendem Einfluss. Ich vertraute auf das, was meine Hebamme mir erzählte und war froh über die bestärkenden, wissenden oder tröstenden Worte meiner Mutter. Reichte mir das nicht, blätterte ich in meinem Buch und las da nochmal zu speziellen Fragen nach. Fertig.

2003 sah die Welt einer Schwangeren noch
vollkommen anders aus!

2014 hingegen war dann alles anders. Vollkommen anders. Ich war schon fünf Jahre im Netz unterwegs und als ich dann mit Mimi schwanger war, immerhin waren zehn Jahre vergangen, war das irgendwie noch einmal wie komplett neu anfangen. So fühlte es sich zumindest an. Alles war aufregend. Alles war neu. Und es hatte sich viel getan. Ich weiß noch, wie ich mich bei Anni in der Schwangerschaft kleidungstechnisch mit einer Hose durch die Schwangerschaft rettete. Nicht etwa, weil ich es toll fand jeden Tag diese eine Hose (oder die eine ausgeleierte Leggins) zu tragen, nein. Es gab einfach kaum mehr Angebot, das bezahlbar war. Es gab H&M, mit seiner winzigen Ecke an Schwangerschaftsmode (5 Hosen, 5 T-Shirts, 5 Pullover und Still-BH’s zur Auswahl – that’s it), die eher praktisch als schön war und dann gab es sehr wenige Modegeschäfte mit sehr hochpreisiger Umstandsmode (die ich mir damals schlichtweg einfach nicht leisten konnte!). Bei Mimi stellte ich fest, die Welt hatte sich weiter gedreht – und das ziemlich schnell. Eine (gefühlt) riesige Auswahl an Umstandsmode, Babyzubehör und Massen an Websites und Foren rund um das Thema Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt. Und damit eben auch Massen an Informationen und Meinungen, die nahezu ungefiltert auf mich einprasselten. OooooooK. Wahnsinn. Und so kämpfte ich mich durch. Ich las, was ich alles nicht darf (nämlich gar nichts mehr) und stöberte mich durch Foren und Facebook-Gruppen, wo werdende Mütter sich schon fast an den Hals gingen. Ganz schön militant zum Teil – dachte ich bei mir. Und obwohl ich mir vornahm, der Verunsicherung nicht all zu viel Raum zu geben, kam es natürlich doch dazu. Darf ich das jetzt oder darf ich das jetzt nicht?! Ist das gut, ist das schlecht, kann ich das verantworten… Ich geriet so richtig in den Strudel und ließ mich mitreißen. Was war ich zum Teil verunsichert und bei jeder Frage, die sich ergab, fragte ich Dr. Google (und war am Ende noch verunsicherter). Lustigerweise war mein Gyn, der mich schon bei Anni durch die Schwangerschaft begleitet hatte, da viel gelassener (als damals). Sie haben Hunger auf ein wächsernes Ei? Klar, essen sie das ruhig. Gar kein Problem. Wichtig ist nur, dass sie eben auf Frische achten. Sie haben Appetit auf Sushi? Geben sie dem nach, auch das ist ok – sagte er. Also Kommando zurück. Das Einzige, worauf Sie wirklich achten sollten, Frau Westphal: Verzicht auf Rohmilch, Verzicht auf Schweinefleisch (das nicht durch ist) und waschen Sie ihren Salat gewissenhaft. Aha? Ok!

Hör auf dich!

Lernen, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. 
Denn das gibt eigentlich immer den richtigen Ton an. 

Letztendlich, um die Geschichte ein wenig abzukürzen, ist es so wichtig, bei sich zu bleiben. Immer – aber auch gerade in dieser aufregenden Zeit der Schwangerschaft. Denn ist man erst einmal schwanger, dann haben sie alle was zu sagen. Frau Müller aus der Drogerie und Onkel Karl-Otto, die Nachbarin, die Freundin der Freundin der Schwägerin und der Notar hinten links an der Ecke. Man ist Freiwild. Freiwild für all die Menschen, die es gut mit einem meinen. Aber Kind, du kannst doch nicht… Doch, kann ich!

Für mich persönlich war es wichtig, zu filtern. Ich musste lernen zu filtern. Denn das konnte ich anfangs nicht. Ich sog alles in mich auf und mit jeder Information, mit jedem Besuch in irgendeiner Online-Mama-Gruppe hatte ich noch mehr Fragezeichen in den Augen. Ich weiß noch, wie angstgesteuert ich zum Teil war. Wie verunsichert. Dann der Ultraschall-Termin, der nicht „gut“ ausfiel und plötzlich hieß es: Da könnte was nicht in Ordnung sein. Der Kopf viel zu groß, der Rumpf zu klein, der Oberschenkelknochen zu kurz. Ich bin fast durchgedreht. Ich stand da und es fühlte sich an, als würde man mir den Boden unter den Füßen nehmen. Meine Mama, immerhin Mutter von fünf Kindern, wusste es besser. Das sind alles Maschinen, das sind Schätzwerte und viel zu oft liegen die mal daneben. Mal ganz abgesehen davon, dass Kinder in Schüben wachsen. „Wir sind ja keine Roboter!“, sagte sie und fuhr mich noch am gleichen Tag am Abend zum Termin beim Spezialisten. Ein Mann, der sein Fach versteht UND menschlich ist und ziemlich ähnliche Worte fand wie meine Mama. „Ja, da sind zwar Abweichungen“, sagte er. „Aber, wir sehen uns in zwei Wochen noch einmal und ich wette mit Ihnen, dann ist da jemand gewachsen und alles schaut wieder so aus, wie es soll!“. Und so war es dann auch. Die Angst blieb trotzdem. Bis zum Schluss.

Es ist toll, dass wir heute Zugriff haben auf so viele Informationen, auf so viel Wissen. Wir können uns zu jeder Zeit zu jedem Thema belesen und informieren, können recherchieren und, wenn man es mag, eben auch austauschen. Dafür gibt es so viele spannende Plattformen. Das ist schön. Denn wir haben die Wahl. Aber, und da ist auch das berühmte kleine aber, das kann eben auch ordentlich verunsichern. Weshalb es so wichtig ist, für sich seinen Weg zu gehen und vor allem auf eines zu hören: Das eigene Bauchgefühl.

Höre auf dich und dein Bauchgefühl und nur auf das!

Wir sind nämlich die besten Expertinnen für uns und unser Baby (egal, ob es nun noch im Bauch ist oder schon auf der Welt). Neben guten Fachärztinnen und Fachärzten sowie Hebamme. Eine gute Hebamme an seiner Seite zu haben ist Gold wert. Und ein guter Gynäkologe ebenso. Ich habe meinen Gynäkologen in der Schwangerschaft mit dem kleinen Jungen sogar gewechselt, weil ich merkte, das passt nicht mehr so gut und bis heute bin ich froh über diesen Wechsel. Weil ich mich jetzt noch so viel besser aufgehoben fühle, ernst genommen vor allem. Wisst ihr, bei Anni habe ich gewisse Dinge gar nicht hinterfragt – so zum Beispiel das CTG. Zwar habe ich bemerkt, dass mein Baby im Bauch bei jedem CTG unruhig wurde, aber das war halt so. Gehört halt dazu… Bei Mimi dann wieder. Immerzu und bei jedem CTG Termin war da Halligalli im Bauch.
„Wozu eigentlich ein CTG, was ist der Mehrwert?“, kam bei mir die Frage auf und siehe da, beim Kleinen schon verzichtete ich darauf. Natürlich wurden regelmäßig bei der Vorsorge (durch die Hebamme oder den Gyn) kurz die Herztöne gecheckt, ja, aber auf das CTG verzichtete ich. Und dieses Mal halte ich es wieder so. Ich spüre mein Kind, ich spüre es zu jeder Zeit – da sind die Kindsbewegungen und dann ist da noch mein Bauchgefühl, meine weibliche Intuition. Ich habe einen verdammt guten Arzt an meiner Seite und eine Hebamme, die fachlich so kompetent und dabei herzlich, emphatisch und engagiert ist – ich könnte nicht in besseren Händen sein. Das stärkt mich. Das bestärkt mich.

Außerdem habe ich mir meinen ganz persönlichen Tribe an Menschen um mich herum geschaffen, die mir gut tun und mit denen ich mich gern austausche. Ich konsumiere auch Informationen aus dem Netz, aber nur sehr ausgewählt und gezielt. Genau so halte ich es mit dem Austausch. Entweder ich habe eine spezielle Frage, formuliere die und bin dankbar über die Antworten und Erfahrungswerte anderer Frauen und Mütter oder aber eben nicht. Ich habe (für mich sehr gut) gelernt, zu filtern. Mir das mitzunehmen, was ich brauche (und suche) und das auszublenden, was nur verunsichern könnte. Denn – wir sind ja auch alle ganz unterschiedlich. Ein Schwangerschaftsverlauf unterscheidet sich oft. Das merke ich jetzt wieder. Vier Schwangerschaften und jede ist so ganz anders.

Ich habe gelernt, auf mich, meinen Körper und auf das in mir wachsende Kind zu vertrauen. Ich vertraue in die Natur. Und damit fahre ich gut. Ich unterhalte mich noch immer sehr gern über Schwangerschaftsverläufe, über Emotionen, über all das. Aber ich selektiere eben. Ich nehme mir nur das mit, was mir gut tut. In ein Mama-Forum (beispielsweise) habe ich nach Mimis Geburt nie wieder reingelesen. Das hat mir vor allem eines geschenkt: Mehr Gelassenheit. Es hat mein Vertrauen in mich und meinen Körper gestärkt.

Und letztendlich ist es so wie eigentlich immer:
Es gibt nie den perfekten Weg. Weil jede von uns ihren eigenen richtigen Weg hat.

 

Liebe im Bauch

 

BABY BUMP UPDATE
Baby Nummer 4

 

Wie weit bin ich?

Lustigerweise hab ich in den letzten Monaten immer mal wieder ein Baby Bump Update geschrieben, habe den Text dann in den Beiträgen eingepflegt und sie dann doch niemals veröffentlicht. Warum auch immer.
Aber heute, heute werde ich diesen Beitrag veröffentlichen. Ganz sicher. Denn heute ist mir danach. Heute fühlt es sich gut und richtig an.

Ich bin jetzt also hochschwanger. Kugelrund – und gefühlt kurz vor Peng. Gar nicht mehr lange und ich halte mein viertes Kind in meinen Armen. Obwohl die Zeit rennt und die Geburt nicht mehr weit ist, so ist das alles doch noch immer sehr surreal und machmal kann ich es selbst noch immer nicht glauben. Ich hab also nicht mehr lange. Und jeden Tag halte ich mich dazu an, diese letzten Meter zu genießen – was mir aber nicht immer gelingt. Die Kinder fordern mich sehr, generell find ich es zu Hause momentan eher wenig entspannt, ich arbeite recht viel und irgendwie fehlt es mir viel zu oft an Ruhe.

 

Hallo Dickbauch, Gewicht?

Mein Bauch ist wieder einmal riesig. Seit Wochen, ach, seit Monaten werde ich gefragt, ob es denn jetzt soweit wäre. Bin ich ja noch aus der Schwangerschaft vom kleinen OhBoy gewöhnt. Nur dieses Mal stört es mich irgendwie nicht, stattdessen habe ich mir in den letzten Monaten immer einen kleinen Spaß daraus gemacht – nach meiner Antwort in die erstaunten Gesichter zu blicken.

Leider hab ich jetzt doch recht viel zugenommen. Ich hatte mit WW so gut abgenommen und wollte es dieses Mal mit dem Gewicht nicht wieder so ausarten lassen. Aber ich lege einfach gern Polster an, wenn ich schwanger bin. Diese Woche war ich beim Gyn und musste auf die Waage, 81 kg hat sie angezeigt. Wie viel ich jetzt letztendlich insgesamt zugenommen habe, weiß ich gerade gar nicht. Vielleicht 11 oder 12 kg? Aber ich merke es arg. Mein Gesicht ist recht rund geworden und an den Armen und Beinen merke ich es auch. Aber was soll’s, ist halt einfach so.

 

Umstandsmode?  

Ich habe mir in den letzten Monaten doch das ein oder andere schöne Teil geholt. Ein paar Teile hab ich auch noch vom Kleinen gefunden und dann eben regulär, aber mit zwei Nummer größer – ging auch. Mir war es dieses Mal wichtig, dass ich mir ein paar hübsche Kleider zulege, um mich wohl und schön zu fühlen.

 

Neuzugänge für das Baby?

Ehrlich? Ich fühle mich fast schlecht, aber es ist eigentlich kaum etwas Neues eingezogen. Ein Nestchen und eine Bettschlange und ein paar ganz ganz wenige Teile. Häubchen, die ich bei Instagram Second-Hand ergattern konnte plus drei oder vier Höschen und drei oder vier Pullover. Mehr nicht. Ein neues Windel-Abo wollte ich für das Baby jetzt noch anlegen und ich hätte gern noch ein kleines Tagesbettchen für das Wohnzimmer. Einfach, damit das Baby tagsüber sicher im Wohnzimmer liegen kann – bei zwei Geschwistern, die hier wild durchs Haus toben, ist mir das sicherer.

 

Habe ich Schwangerschaftsstreifen?  

Oh ja. Ich meine, ich hab eh viele alte Streifen. Allein in der letzten Schwangerschaft hab ich fröhlich Neue gesammelt. Dieses Mal kommen wieder welche dazu. Henry meint, wenn es erstmal gerissen ist, reißt es dann eben einfach weiter. Nun denn, was soll man tun. Ich pflege reichlich, wie in jeder Schwangerschaft. Creme, öle, massiere. Das nimmt das Spannungsgefühl und den Juckreiz, der sich manchmal meldet. Und es tut auch einfach gut.

 

Wie schlafe ich? Schlafverhalten?

Ich habe ewig sehr schlecht geschlafen. In den letzten Tagen schlafe ich verhältnismäßig gut. Teilweise sogar mal etwas länger am Stück. Ich hab immer meine drei Stillkissen (eins hat heute leider die Katze gekillt, fragt nicht), die ich mir dann so hinlege, dass ich eine relativ bequeme Position finden kann.

 

Mein schönster Augenblick der Woche  

Freitag. Am Freitag habe ich den Kaufvertrag für unser neues Mamataxi und Familienauto unterschrieben und ich sage mal so: Von der Euphorie ist bis jetzt nichts verloren gegangen. Ich freue mich einfach so unfassbar doll und nachdem wir ja wirklich wochenlang kein anderes Thema hatten, fällt mir da auch ein riesiger Stein vom Herzen. Edith, so heißt unsere kleine Französin, ist jetzt also Teil unserer Familie – haha. Das fühlt sich richtig gut an. Und ich hoffe, dass wir viele schöne Jahre zusammen haben.


Verspüre ich Kindsbewegungen?

Aber Holla die Waldfee, ja. Da ist jemand wirklich sehr aktiv und viel in Bewegung. Irgendwie erinnert mich das Baby im Bauch sehr an Mimi. Die war auch immer so aktiv und auch gern in der Nacht. Und tatsächlich blieb es dann nach der Geburt ja auch so. Mal schauen, was uns dieses Mal erwartet.

In jedem Fall hat da jemand viel viel Kraft und ich kann dem Bauch wirklich ständig beim Tanzen zuschauen. Immer wieder magisch und wunderschön.

 

Habe ich Heißhungerattacken?

Wie auch schon beim kleinen Jungen: Obst. Ich bin verrückt nach Beeren und Wassermelone. Erdbeeren? Am liebsten jeden Tag. Wassermelone. Sprudelwasser mit frischer Zitrone. Schafskäse (leider auch echt ein Laster). Sowas eben. Und nun ja, zu einem Eis kann ich bei der Hitze auch nicht nein sagen. Obwohl sich das echt noch in Grenzen hält. Ich glaube fast, ich esse von allen Mitbewohnern hier am wenigsten Eis. Was mich selbst immer wieder wundert.

 

Habe ich Abneigungen gegen gewisse Lebensmittel, Gerüche oder ähnliches?

Fleisch geht irgendwie gar nicht. Ich bin nahezu vegetarisch unterwegs. Fisch geht auch nicht. Sonst ist alles wieder wie beim Alten. Auch Wasser mit Sprudel geht wieder. Verrückt, dass sich das bis jetzt in jeder Schwangerschaft wiederholt hat.

Gibt es erste Geburtsanzeichen?

Nein. Gar nicht. Ich spüre Übungswehen, so ganz klassische. Aber sonst geht es mir gut und ich sehe bisher nichts, was auf Geburt hindeutet. Aber wir alle wissen ja auch, dass es das gar nicht muss.

Irgendwelche Symptome?

Ich habe leider, trotz intensivem Training, echt Schmerzen in Sachen Beckenboden. Das macht mich schier wahnsinnig!
Lange Strecken kann ich deshalb gar nicht mehr laufen und länger stehen ist auch nicht mehr drin. Sonst fallen mir so die Klassiker ein: Rücken, dicke Füße, Laune, Kreislauf. Aber so grundsätzlich kann ich mich vermutlich wirklich nicht beklagen. Die externe Hitze bekommt mir nicht ganz so gut, das merke ich dann direkt. Aber auch hier: Muss ich durch.

 


Bauchnabel, rein oder raus?

Bisher ist alles noch an Ort und Stelle.

 

Aktuelle Stimmung?

Durchwachsen. Anders kann ich es nicht sagen und das beschreibt es am besten. Ich bin voller Vorfreude und ich bin auch ganz gespannt auf die erste Zeit mit unserem Baby. Aber ich habe auch Angst. Immer wieder keimt da die Angst auf. Wie wird die Geburt, wie wird es in den ersten Wochen mit drei kleinen Kindern und einem Teenie. Da sind so viele Fragen in meinem Kopf. Eigentlich war es ja fast immer so, dass sich dann alles gefügt hat – so, als wäre es nie anders gewesen. Aber trotzdem ist da diese Sorge. Schaff ich das, mach ich das gut, wie wird es sein.

Irgendwie bin ich momentan auch oft so erschlagen von diesem Weltschmerz, den ich leider viel zu oft verspüre und der oft meine Freude trübt. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber da liege ich wach und hänge meinen Gedanken nach und frage mich, wie soll das alles werden, wie wird das alles sein. Ich bin empfänglich für alles, für den Kummer, die Ängste und die Ungerechtigkeit in dieser Welt macht mich traurig, wütend und müde.

 

Ganz liebe Grüße an euch,
Eure Janina

Alle Baby Bump Updates von mir findest du HIER!

 

 

HALLO BABY
Plötzlich ein bisschen schwanger 

Ich hätte es mir ja denken können, wirklich. Spätestens an dem Abend, als mich der Hunger von der Couch hochtrieb, ich kurzerhand mit zerzausten Haaren und in Jogginghose in den Edeka fuhr und plötzlich, wirklich echt, vor den eingelegten Peperonis stand. Und im Anschluss vor dem Regal mit den Gewürzgurken. Kein Spaß. Ich studierte die Gläser, entschied mich für gleich zwei und stapfte weiter – in die Schoki-Abteilung. Hier eine Tafel Schokolade und da noch fix ein Ben&Jerry’s. Schnell bezahlt, noch schneller zurück ins Auto gehüpft und das erste Glas Gurken geöffnet. Hmmmm – dachte ich. Geil.

Nachtigall, ick hör dir trapsen. 

Was ich ein paar Tage später dachte, das weiß ich noch immer mindestens genau so gut: Krass! Kann nicht sein. Ne. Echt jetzt?!

Da saß ich also und starrte auf einen dieser billig-billig-billig Schwangerschaftstest (ein Papierstreifen), den ich noch ganz hinten im Vorratsraum gefunden hatte und eigentlich nur so pro forma machte. Und dann hat da was geschimmert, nur ganz zart – in rosa. Ich stand auf, hielt diesen dünnen Papierfetzen von Test unter die Badezimmerlampe und… Ist das jetzt… Oder ist es das nicht… Hmm, ne, kann ja nicht sein, oder? 

Letztendlich verstecke ich den Test in der hintersten Ecke vom Badezimmerschränkchen und startete in den Tag. Alles wie immer. Oder auch nicht. Ich gehe duschen, ich schminke mich – und obwohl das eigentlich jeden Tag meine kleine Me-Time ist, bin ich innerlich komplett unruhig. Wie unter Strom. Dieses leichte rosa Schimmern lässt mich nicht los. Klar, ich bin jetzt doch schon ein wenig (mehr) überfällig, aber, aber nein, das kann einfach nicht sein. Ich fühle mich gut. Ich fühle mich wie immer. Definitiv nicht wie schwanger. Nix da, spannende Brüste oder ein Ziehen, nicht einmal ein Hauch von Übelkeit. Nichts davon. Und das, obwohl ich bei dem kleinsten Hauch von Schwangerschaftshormonen zuvor immer direkt auch so richtig voll und doll schwanger war. Verrückte Kiste – aber so ist es eben. 

Ich wecke die Kinder, frühstücke mit ihnen, mache sie fertig und bringe sie in die Kita. Noch im Auto, rufe ich bei meinem Gynäkologen an und stammle (super aufgeregt) ins Telefon. 

„Ääh, Guten Morgen, ja, Westphal hier… {Paaaaaaause, lange Pause}
Ich glaube ich bin schwanger, aber, aber ich glaube, das kann nicht sein. Also, da war ein rosa Schimmern, ich weiß nicht so recht…“, sage ich und denke noch während ich spreche, wie dämlich das klingen mag. Wie so ein Teenie, dem es die Sprache verschlagen hat. Ich schwitze. Und fahre direkt in die Praxis, um Blut abzunehmen. 

Einen Tag später haben wir es dann, das Ergebnis. Ich nehme mein Handy, wähle die Nummer und höre ein: Herzlichen Glückwunsch!

Bääääm, krass. Echt jetzt? So schnell geht’s. Plötzlich ein bisschen schwanger. Und ganz vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Ich muss mich erstmal setzen. Luft holen. Überraschung. Was in meinem Kopf los ist, kann ich gar nicht so richtig in Worte fassen. Ich stehe auf, verlasse das Büro und setze mich bei einem frischen Minztee vor ein Café. Es ist kühl und ich beobachte das Treiben um mich herum.

Schwanger. Krass. Ich bin echt schwanger. Vier Kinder. Und damit eine Großfamilie. Ich brauche jetzt ein Auto, denke ich noch, ein Großes, als ein Auto direkt vor mir in die Parklücke einparkt. Irre. Komplett verrückt. Aber irgendwie auch irre schön. Irre aufregend. Ein klitzekleines bisschen beängstigend. Da ist so viel los in meinem Kopf und ich kann es kaum in Worte fassen. Chaos in meinem Kopf. Alles ist angespannt, unter Strom, alles ist in Aufruhr. Ich wirke auf die Menschen vermutlich ruhig, unscheinbar, aber in mir ist was los – sag ich euch. Krawall und Remmidemmi.

Ich nippe an meinem Minztee, es ist kalt draußen und immer wieder schiele ich auf mein Handy… Nehme es sogar mehrmals in die Hand und möchte Henry anrufen. Tue es aber nicht sofort. Mein Gefühl sagt, warte. Warte noch einen Moment. Lass es erst einmal sacken. Lass den Gedanken zu und genieß es. Und das mache ich.

Denn erst einmal packe ich meinen Koffer, setze mich in ein Flugzeug richtig Nordamerika und strande in NYC. Sieben Tage in meiner absoluten Lieblingsstadt und ein Geist, der ein wenig zur Ruhe kommt. Der die Idee von einer Großfamilie sacken lässt und mit jedem Tag wird die Vorstellung realer, echter, greifbarer und schöner. Plötzlich schwanger – das Leben ist echt ein Abenteuer. Und es hält doch so viel für uns bereit. So viel Großartiges, Kostbares, Unerwartetes. Auch wenn dieses „plötzlich schwanger“ so viel umwirft. Denn eigentlich war da wieder diese Idee von einer langen Reise mit den Kindern und mir. Die schiebe ich nun, schwanger, erstmal beiseite und lasse passieren. In meiner Stadt New York also legt sich die Aufregung und da wächst sie, ganz sachte und zart, die Vorfreude auf all das, was kommen mag. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, an dem ich in meinem Hotelbett liege und aus dem Fenster schaue. Hinaus in den Himmel und auf all die Wolkenkratzer, die Wohnungen darin. Lasse meinen Gedanken Raum und ich fühle mein Herz laut pochen. Es tanzt. Auf dem Weg zur Großfamilie. Vier Kinder, sechs Mann. Meine Bande.

Bald also, ganz bald sind wir schon einer mehr!

 

Viele schöne, spannende und lustige Baby Bump Updates von mir findet ihr HIER

 

UNVERHOFFT KOMMT NICHT SO OFT…

…aber manchmal, manchmal klopft dieser Unverhofft halt eben doch an
und das macht die Würze im Leben, oder?!

Wir möchten euch etwas erzählen. Ein kleines, wundervolles Geheimnis, das gar nicht mehr so klein ist. Denn, wir sind ganz bald einer mehr und damit eine Family of Six. Wahnsinn. Ich kann es selbst noch immer kaum glauben und wie so oft im Leben, kommen die schönsten Überraschungen eben doch ganz unerwartet.

Lange, ziemlich lange starre ich schon auf meinen Bildschirm und überlege, wie ich all das, was die letzten Wochen und Monate hier los war, in Worte zu fassen. Aber das ist gar nicht möglich. Das geht gar nicht. Nicht jetzt. Dafür reichen meine Worte noch immer nicht aus. Das Leben eben. Bunt, laut und so voller Überraschungen. Genau so, wie ich es liebe und schätze.

Wie sagte meine Freundin vor kurzem zu uns: Wir startet jetzt aktiv das Projekt Großfamilie
und ich kann es selbst noch immer kaum glauben. Das Leben schreibt schon verrückte Geschichten!

Es bleibt spannend und ich hoffe, dass ihr euch mit uns freut!

 

Schwanger in Kanada

Meine liebe Leserin Melanie lebt seit vielen Jahren im wunderschönen Kanada. Als sie vor vier Jahren ihr erstes Kind erwartet, zeigt sich, dass in Kanada so einiges anders läuft… Aber lest selbst!

Melanie findet ihr bei Instagram unter Oh wie schön ist Kanada

 

Meine Schwangerschaft, Geburt
und das Leben mit Kind in Kanada

Zum Zeitpunkt meiner Schwangerschaft lebte ich bereits seit über sechs Jahren in Toronto, hatte meinen Traumjob und war sehr glücklich in meiner Beziehung. Kanada war mein absolutes Lieblingsland, nicht nur wegen den unglaublich freundlichen und offenen Menschen hier, der toleranten Politik des “Multiculturalism”, …. auch im Fernsehbereich (ich arbeite als TV-Redakteurin) konnte ich hier an den meiner Meinung nach aufregendsten und faszinierendsten Sendungen mitarbeiten. (mehr …)

Foto von Leni Moratti

Von Eltern-Crash-Kursen kurz vor der Geburt, Mütterpflegezentralen und sogenannten „Kindermüttern“, die die Schwangerschaftsvorsorge betreuen – herzlich Willkommen in Schweden. Ein Kind in Schweden bekommen? Das ist ein kleines Abenteuer und so ganz anders als in Deutschland. Wenn die Schwangerschaftsvor- und nachsorge auf Grund fehlender Steuermittel auf das Minimum reduziert ist, läuft es anders. Wie? Das erzählt uns heute die liebe BreadCakeBake.

 

Schwangerschaft und Geburt in Schweden –
wenn das Minimum an Schwangerschaftsvorsorge reichen muss!

Hej allihopa!

So wo fangen wir an. Zunächst, nein ich wohne nicht in einem roten Holzhaus, winke für gewöhnlich nicht beim Fahrradfahren wie die Damen im Inga Lindström Film und meine Kinder heißen auch nicht Bosse, Lasse, Ida oder ähnliches. Michel heißt bei uns Emil und Elche kennen meine Kinder nur aus dem Stadtpark. Hier in Göteborg tragen wir Outdoorkleidung à la Jack Wolfskin nicht als Alltagsgarderobe und die riesen Zimtschnecken im Schaufenster der Cafè´s in Haga sind für Touristen und nicht für Einheimische. (mehr …)

 

 

Baby Bump Update:
Schwangerschaftswoche 41,
über das Warten, Hoffen und Warten!


Wie weit bin ich? 

In der 41. Woche. Oder in der 42. Wie man es nimmt. Wir sind im Wartemodus. Alles ist bereit und nichts wünschen wir uns sehnlicher, als die Ankunft unseres Jungen. Wir sind sehr gespannt und ganz häufig ertappe ich mich dabei, wie ich in mich hinein horche und darauf hoffe, dass ich ein Ziehen verspüre. Irgendwas, das auf Geburt hindeutet. Aber die letzten Tage war es sehr ruhig im Bauch, kaum noch Vorwehen, nichts. Dafür Bewegungen vom kleinen Sommerjungen, die wirklich schmerzhaft werden und ein Bauch, der gefühlt in den Knien hängt. (mehr …)

 

 

Über Glücksgefühle, Wehmut
und freudige Erwartungen!

Die Schwangerschaft über habe ich mich in meiner Haut so wohl gefühlt. Ja, nahezu attraktiv. Ich mochte mich unheimlich gern. Ich fühlte mich begehrenswert und schön. Jede Rundung war mir lieb. Das war noch einmal ein ganz neues Körpergefühl. Ich in meiner Mitte, in mir ruhend und voller Zufriedenheit. Und auch Henry spürte das. Bemerkte, dass ich noch einmal ein ganz neues, ein anderes Selbstbewusstsein habe. Dass ich mich noch einmal so viel wohler fühlte, in meiner Haut. Nicht, dass ich mir darüber bewusst Gedanken gemacht hätte. Aber ich spürte einfach, dass da rein gar keine Zweifel mehr waren. Für mich war ich makellos. Auch wenn ich mir meiner „körperlichen Makel“ bewusst war, so empfand ich diese einfach nicht mehr als „Schönheitsfehler“. Es gab sie einfach nicht mehr in meinen Augen. Das sagt man doch irgendwie selten über sich, oder?!  Und man fühlt es noch viel seltener. (mehr …)

 

Baby Bump Update,
Schwangerschaftswoche 35


Wie weit bin ich?

Vollkommen unwirklich, aber allerspätestens nächsten Monat sind wir schon zu fünft. Bitte sagt mir, dass die Zeit wirklich nur so verflogen ist?! Sie rennt. Die Tage reißen nur so ab und ich möchte eigentlich nur die Zeit anhalten, um diese dritte und wirklich sehr schöne Schwangerschaft zu genießen. (mehr …)

 

Eine Schwangerschaft im Ausland,
immer ein Abenteuer!

Evelyn lebt da, wo andere Urlaub machen. Nämlich auf der wunderschönen spanischen Insel Mallorca. Und hier hat sie auch ihre erste Schwangerschaft verlebt und ihre Tochter zur Welt gebracht. Gibt es Unterschiede zur deutschen Schwangerschaftsvorsorge? Wie hat Evelyn die Geburt erlebt? Das lest ihr heute in ihrer Kolumne. Viel Spaß damit!

Ihr findet Evelyn HIER bei Instagram.

 

Schwanger auf Mallorca:
Ich habe gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören!

Zu leben wo andere Urlaub machen, mag sich zunächst wie ein Traum anhören und das ist es in gewisser weise auch. Doch es ist nicht alles so rosarot wie es auf den ersten Blick scheint und man muss mit einigen sehr großen Unterschieden zu seinem Heimatland klar kommen. Denn obwohl Mallorca sehr “verdeutscht” ist, kommt es doch immer darauf an in welchen Kreisen man sich bewegt. Ich habe mein Leben von Anfang an sehr an die Spanier angepasst. Und das tat mir auch ganz gut. Aber natürlich vermisse ich auch Einiges. Insbesondere wenn es um die Deutsche Sicherheit und Qualität geht: im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, im Gesundheitssystem…

Arztpraxen wie man sie aus Deutschland kannte, gibt es hier nicht wirklich. Es sei denn, man geht zu einem privaten Arzt. Wenn man sich diesen, so wie ich mit meinem hart erarbeiteten Studenten Geld, nicht leisten kann, geht man zu dem Hausarzt, der einem zugewiesen wurde. Und verlässt den “Saal” meistens mit einem Rezept für Paracetamol. Nach meiner ersten Erfahrung wurden ganz schnell alle Routineuntersuchungen in Deutschland geplant und meine Deutschlandbesuche stellten sich dann jedes Mal zu einem Ärztemarathon heraus. (mehr …)

Fotos von Leni Moretti
www.lenimoretti.com

Schwangerschaftsupdate SSW 34:
Plötzlich habe ich Angst, immerzu Angst.
…und kann mich ihr kaum entziehen!

Ich sitze im Auto und da überkommt sie mich aus heiterem Himmel, eine Panikattacke. Ich bekomme schwitzige Hände, mein Herz schlägt wie wild, ich werde unruhig und letztendlich gipfelt es sich darin, dass mir schwindelig wird und ich das Gefühl bekomme, ohnmächtig zu werden. Mir wird schwarz vor Augen und ich bekomme keine Luft. Wir müssen am Straßenrand anhalten und ich muss mich hinlegen. Da liege ich also, auf dem Fußboden neben dem Auto und nur ganz langsam beruhigt sich mein Puls und mein Kreislauf stabilisiert sich.  (mehr …)

 

 

Baby Bump Update,
Schwangerschaftswoche 33


Wie weit bin ich?

Kaum zu glauben, aber wahr: Seit Sonntag bin ich schon in der 33. Woche. Und nein, ich fühle mich nicht bereit. Ich würde gern den STOP-Knopf drücken. Die Schwangerschaft war bisher so wunderschön und im Vergleich zu den anderen beiden Schwangerschaften, konnte ich diese am meisten genießen. Kaum Wehwehchen, viele schöne und unvergessliche Erlebnisse und so vieles mehr. Was aber auch zur Folge hat, dass die Zeit nur so vorbei galoppiert ist. In 7 Wochen sind wir komplett. Für mich aktuell noch vollkommen unvorstellbar.

 

Hallo Dickbauch, Gewicht?

Der Bauch ist gewachsen. Da bin ich mir vollkommen sicher. Henry hat am Sonntag ein paar Fotos von mir geschossen und so frontal sah der Bauch einfach nur gigantisch aus. Gern kann er so bleiben. Denn es wird schwer. Ich hab ordentlich Gewicht, dass ich mit mir herum trage. (mehr …)

 

Schwangerschaftskolumne:
& plötzlich fühle ich mich noch nicht bereit!
Ängste in der Schwangerschaft

Samstagnachmittag, ich sitze neben Henry im Auto und plötzlich wird mir bewusst, ich komme jetzt schon in die 31. Schwangerschaftswoche. Es überkommt mich, ich werde unruhig und Panik macht sich breit. Ich kann euch gar nicht sagen, warum oder wieso – aber die Erkenntnis, dass der Wochenwechsel in die 31. SSW bevorsteht und damit die Geburt gar nicht mehr fern ist, überrennt mich. Plötzlich sind da Ängste, die mir bisher völlig fremd waren.

„In 5 Wochen könnte es schon losgehen! Da beginnt die Bereitschaft.“ sage ich zu Henry und mir wird ganz Angst und Bange. „In 5 Wochen, ist dir das bewusst?“. Echte Panik überrennt mich. So sehr ich in dieser Schwangerschaft auch in mir ruhe, plötzlich bin ich unsicher und voller Angst. Ich fühle mich unvorbereitet, ja, noch so gar nicht bereit für den kleinen Jungen. Also schon, aber die Rahmenbedingungen erscheinen mir plötzlich wenig passend. (mehr …)

 

Baby Bump Update,
Schwangerschaftswoche 30
& wieso ich einfach da stand und weinte!


Wie weit bin ich?

Seit heute in der 30. Schwangerschaftswoche und ich finde, das ist völlig absurd. Saß ich doch gefühlt erst vor wenigen Wochen am Flughafen in Mexiko auf der Damentoilette und starrte auf den Schwangerschaftstest. Und jetzt bin ich schon ein Bauch auf zwei Beinen. Alles geht jetzt so unfassbar schnell und ich bin irgendwie noch gar nicht bereit dazu. Heute überkam mich das erste Mal so richtig Panik, dass ich noch nicht beriet bin. Nicht gut vorbereitet. Ich kann es nicht erklären. Aber wir haben bisher fast ausschließlich genossen und leben ziemlich im Jetzt und nicht im Morgen. So langsam muss ich in Sachen Vorbereitung dann wohl doch in die Hufen kommen. Ende Mai habe ich meinen nächsten Termin mit der Hebamme und dann geht es so allmählich schon ins Eingemachte. Alles wird vorbereitet.
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Schwanger im Ausland? Ja, in Mexiko!
Das Leben als Expat

 

Tanja lebt mit ihren Mann und nun zwei Kindern in Mexiko. Ihr kleiner Sohn hat erst letzte Woche das Licht der Welt erblickt, in Mexiko. Mit viel Witz und Charme erzählt Tanja aus ihrem Alltag als Expat im fernen Mexiko. Unheimlich spannend ist das und ich folge ihr so gern – denn ihre Storys sind unterhaltsam oder regen zum Nachdenken an. Und sie sind vor allem eines: Bunt und lebensfroh.

Zwei Deutsche mit ihren Kindern im bunten und lauten Mexiko. Aber lest selbst!

Tanja findet ihr auf Instagram HIER.

Meine Schwangerschaft in Puebla, Mexiko
Alles anders, alles neu!

Es ist 10 Uhr morgens an einem sonnigen Septembertag 2016 in Mexiko ca. 9.000 km von Zuhause entfernt. Mein Ehemann, meine Tochter und ich betreten die mexikanische Frauenarztpraxis. Den Termin habe ich nur einen Tag zuvor organisiert. Klar, als Privatpatient hat man viele Vorteile in Mexiko und der Eindruck könnte entstehen, dass alles sehr schnell geht. Denkt man!!! (mehr …)

 

Baby Bump Update,
Schwangerschaftswoche 29!


Wie weit bin ich?

Hallo 8. Monat, hallo 29. Schwangerschaftswoche. Jetzt geht es ans Eingemacht. Der Bauch wächst unaufhaltsam, das Baby spielt und übt eifrig in meinem Bauch und generell bin ich seit letzter Woche an einem Punkt angekommen, an dem ich ein wenig hin- und hergerissen bin. Einerseits möchte ich die Zeit anhalten und alles genießen, da es ja auch vermutlich das letzte Mal sein wird und dann gibt es da diese Momente, in denen ich jetzt denke: „Hey, es ist jetzt teilweise echt beschwerlich. Wie soll ich das noch 11. Wochen aushalten!“. Momentan ist das wie Achterbahn fahren.

Hallo Dickbauch, Gewicht?

In dieser Woche habe ich mich nicht gewogen. Aber ich spüre, dass ich ordentlich zugelegt habe und die ersten bleibenden Wassereinlagerungen machen sich bemerkbar. Selbst Henry sagte gestern, dass man es jetzt sieht. Ich spüre es an den Beinen und an den Armen, alles ist irgendwie voluminöser. Und mein Gesicht: Aktuell habe ich das Gefühl, es ist wirklich sehr rund. (mehr …)

 

Angstfrei in die Geburt

„Generell bin ich immer wieder überrascht, wie gut sich das dieses Mal alles anfühlt. Dass ich im reinen bin mit mir und der Schwangerschaft, dass alles irgendwie so fließt, seinen Weg geht und es sich richtig anfühlt. Ich bin so sicher, so sorgenfrei und entspannt, ganz offen für alles was kommt und das gibt mir Frieden. Persönlichen Frieden.“

Wisst ihr, gar nicht so lang ist die Geburt unserer Kleinsten her. Etwas über zwei Jahre. Die Erinnerungen sind noch frisch und ganz präsent. War ich anfangs noch in diesem Hormon-Glücksrausch, merkte ich erst später und ganz langsam, wie unglücklich mich die Geburt unserer kleinen Mimi gemacht hat. Nicht, weil irgendetwas gravierendes vorgefallen wäre. Nicht, weil ich eine schlechte Hebamme gehabt hätte. Nichts dergleichen. Es lief einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe. Das hat mich sehr lange beschäftigt und traurig gemacht. Ich habe nicht selten geweint, wenn ich an die Geburt zurück dachte. (mehr …)